BTRFS vs ZFS?

Probleme mit Samba, NFS, FTP und Co.
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jph
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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von jph » 18.05.2019 09:23:15

Er hat Jehova gesagt… :-)
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.05.2019 17:10:55
Was ich im Moment verstanden habe(man möge mich korrigieren, wenn ich Unrecht habe), tut es das gerade nicht, weil es Bitfehler ja nur bei einem Scrub erkennt.
Woher hast du diese Information? Full disclosure: ich habe den Wiki-Artikel seinerzeit verfasst; das wäre m.M.n. eine relevante und zu ergänzende Information.
bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.05.2019 07:32:53
Wenn ich von Stretch ausgehe, dann sieht das wie folgt aus:
* Raid5 Code noch nicht stabil
* Raid1 Ausfall einer HDD kann zu dauerhaftem Read-Only führen
Diese Fehler lassen sich durch Stretch + Backports oder das vor der Tür stehende Buster umgehen.

wanne
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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von wanne » 18.05.2019 10:02:13

Was ich im Moment verstanden habe(man möge mich korrigieren, wenn ich Unrecht habe), tut es das gerade nicht, weil es Bitfehler ja nur bei einem Scrub erkennt. Wenn also nun ein Bitfehler auftritt, dann wird mit den kaputten Daten erst einmal weiter gearbeitet. Erst beim nächsten Scrub fällt der Bitfehler auf.
Nein. Nur wenn du mit der Option nodatacow mountest. (Was vermutlich eher keiner macht.)
Hinsichtlich der Datenintegrität ist das prüfen(bzw. berichtigen aus einer korrekten Redundanzkopie) bei jedem Lesevorgang aber um Welten sicherer.
btrfs prüft natürlich bei jedem Lesevorgang. Was vielleicht etwas unangenehm ist, dass er die Fehler einfach still korrigiert.
Du kannst dich darauf verlassen dass Daten die du bekommst, korrekt sind. Woher hast du diese Information?
Die ist auch schlicht falsch.
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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von bluestar » 18.05.2019 12:30:33

jph hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.05.2019 09:23:15
bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.05.2019 07:32:53
Wenn ich von Stretch ausgehe, dann sieht das wie folgt aus:
* Raid5 Code noch nicht stabil
* Raid1 Ausfall einer HDD kann zu dauerhaftem Read-Only führen
Diese Fehler lassen sich durch Stretch + Backports oder das vor der Tür stehende Buster umgehen.
Leider wird der RAID5/6 Code selbst im 5.0 Kernel noch nicht als production ready geführt.

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heisenberg
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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von heisenberg » 18.05.2019 14:37:19

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.05.2019 10:02:13
Was ich im Moment verstanden habe(man möge mich korrigieren, wenn ich Unrecht habe), tut es das gerade nicht, weil es Bitfehler ja nur bei einem Scrub erkennt. Wenn also nun ein Bitfehler auftritt, dann wird mit den kaputten Daten erst einmal weiter gearbeitet. Erst beim nächsten Scrub fällt der Bitfehler auf.
Nein. Nur wenn du mit der Option nodatacow mountest. (Was vermutlich eher keiner macht.)
Ich weiss gar nicht mehr, aus welchem Text ich das so interpretiert habe.(Aus dem Wiki-Artikel jedenfalls nicht.) Da bin ich aber froh, falls ich falsch liege.

Hinsichtlich der Frühwarnung z. B. für ein unzuverlässiges Gerät wäre es aber echt hilfreich wenn man die Fehler mitbekommen würde.

Nachtrag

btrfs-device(8) stellt Informationen zu den Lesefehlern zur Verfügung. Wäre nochmal zu testen, ob das wirklich das ist, was ich mir vorstelle.
Zuletzt geändert von heisenberg am 18.05.2019 21:02:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von heisenberg » 18.05.2019 15:29:53

Nur wenn du mit der Option nodatacow mountest. (Was vermutlich eher keiner macht.)
Anwendungsfall vor kurzem hier:
viewtopic.php?f=9&t=172019

Für Datenbanken ist es wohl auch nicht das geschickteste cow im FS zu verwenden, schreibt ein User hier:

https://superuser.com/a/1335208
Zuletzt geändert von heisenberg am 18.05.2019 21:03:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von jph » 18.05.2019 18:40:46

Datenbanken und VM-Images sind klassische Anwendungsfälle zum Abschalten von CoW. (Die sqlite-Datenbanken, die Firefox schreibt, sind angesichts der Größe wahrscheinlich zu vernachlässigen.)

CoW greift bei btrfs nur bei neu angelegten Verzeichnissen und Dateien. Wenn man ein bestehendes Verzeichnis samt Inhalt auf nodatacow umstellen will, muss man sich mit einem Trick behelfen:
  • Das vorhandene Verzeichnis wird umbenannt. Dienste/Anwendungen ggf. vorher schließen.
  • Das neue Verzeichnis wird unter altem Namen angelegt.
  • Für das neue Verzeichnis wird mit chattr +C nodatacow aktiviert.
  • Die Dateien werden aus dem alten ins neue Verzeichnis kopiert (wichtig: kopieren, nicht verschieben).
  • Das alte Verzeichnis wird gelöscht.

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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von heisenberg » 18.05.2019 19:06:04

Auch wenn sich Datenbanken und COW bzgl. der Performance nicht vertragen, wären Datenbanken doch genau der Anwendungsfall, wo man Prüfsummen und Selbstheilung bei Bitfehlern haben möchte, weil Datenbanken das afaik nicht selbst können. :cry:
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Re: BTRFS vs ZFS?

Beitrag von wanne » 19.05.2019 18:30:20

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.05.2019 19:06:04
Auch wenn sich Datenbanken und COW bzgl. der Performance nicht vertragen, wären Datenbanken doch genau der Anwendungsfall, wo man Prüfsummen und Selbstheilung bei Bitfehlern haben möchte, weil Datenbanken das afaik nicht selbst können. :cry:
Ich sehe das immer an vielen Stellen: Zuerst macht man auf extra Sicher dann geht die Performance in den Keller und danach optimiert man es sich mit Performance-Optimierungen wieder kaputt. Das selbe sind die Tausende Syncs die viele Programme (Datenbanken, Softwareverwaltungen, browser) nutzen. Am Ende Optimieren es die User mit hartem Schlucke der Syncs (via tmpfs oder RAID-Controlwer) wieder raus, weil man die Tools dann unbenutzbar werden.
btrfs-device(8) stellt Informationen zu den Lesefehlern zur Verfügung. Wäre nochmal zu testen, ob das wirklich das ist, was ich mir vorstelle.
Ja das ist es. Ich würde mir trotzdem eine Fehlermeldung im dmsg oder so Wünschen. Dass man da aktiv pollen muss finde ich unangenehm.
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