dhcp an/aus -> dns config irreperabel zerstört

[michaa7]

Bedingt durch einen routerausfall war ich gezwungen einen ersatzrouter anzuschließen. Dessen IP lag jedoch in der werkseinstellung in einem anderern Netzabschnitt weshalb ich zunächst einfach die konfiguration der netzwerkkarte auf dhcp einstellte (läuft sonst über manuelle ip konfiguration für die rechner im LAN).
Nachdem ich dann die IP des ersatzrouters passend zum LAN umgestellt hatte funktioniert das auch, jedoch nur auf meiner test-installation. Auf einer zweitinstallation fehlt nun in der netzwerkonfiguration mit CENI das feld für den eintrag der dns server, dies wird einfach nicht mehr angezeigt (wie auch das feld für die dns-suche nicht mehr angezeigt wird). Dementsprechend gibt es dann auch keinen dns-eintrag in /etc/network/interfaces. Da dies aber meine hauptinstalltion ist möchte ich das natürlich wieder hinbekommen.

Was könnte die ursache dafür sein dass CENI das feld für den dns eintrag nicht mehr anzeigt. Grundsätzlich schein sonst alles richtig konfiguriert, ich kann von dieser installation auch auf den router zugreifen, nur beim versuch im web zu surfen bekomme ich mangels dns keine verbindungen.

[michaa7]

... selbst nachdem ich die nameserver manuell in /etc/network/interfaces eingetragen habe klappt das nicht. Und es ist definitiv ein dns problem, den der browser gibt je nachdem unterschiedliche fehler aus (kein dsl -> sie sind nicht mit dem internet verbunden; kein dns -> servername kann nicht aufgelöst werden, überprüfen sie ihre dns konfiguration).

Unter dhcp musste ja der router mindestens als dns-proxy fungieren, denn ohne manuelle eingabe kennt das system sonst keine dns server. Von daher frage ich mich ob dadurch nun irgendwelche konfigurationsreste die dns komunikation stören. Und wie ich dies überprüfen könnte ...
Und irgendetwas stört definitiv den router, denn der startet den LAN, WLAN, DSL scann erneut wenn die problematische installation läuft

[bluestar]

Vielleicht solltest du mal deine /etc/network/interfaces posten und deine /etc/resolv.conf. Parallel kannst du noch checken ob /etc/resolv.conf ein Symlink ist oder nicht

[willy4711]

Mal ne etwas OT- Frage:
Was ist eigentlich der praktische Nähwert, den (die) DNS- Server unbedingt im BS eintragen zu wollen, wenn es im Router
viel einfacher geht ?

[michaa7]

debian/sid(uction)

Ich hatte zwischenzeitlich entdeckt, dass in der /etc/resolv.conf tatsächlich noch nur der router mit seiner werkseitig vorgegebenen, aber längst geänderten IP eingetragen war. Es fehlt jedoch der hinweis, diese datei nicht händisch zu editieren! Nachdem ich diese falsche IP (192.168.178.1) durch die aktuelle router-IP (192.168.2.1) und durch die verwendeten namenserver (208.67.222.222 ...) ***manuell*** ersetzt habe und zudem ceni gepurged und reinstalliert habe klappt die namensauflösung auch wieder. Ceni zeigt aber immer noch nicht das feld für die dns server an, und in der /etc/network/interfaces sind sie auch nicht eingetragen.

resolv.conf ist wohl eine datei

ls -la /etc/resolv.conf
-rw-r--r-- 1 root root 75 Jun 10 12:38 /etc/resolv.conf

***Manuell*** editiert schaut sie nun so aus:

# more /etc/resolv.conf
nameserver 208.67.220.220
nameserver 208.67.222.222
nameserver 192.168.2.1

zuvor meiner erinnerung nach so:

# more /etc/resolv.conf
nameserver 192.168.178.1

/etc/network/interfaces

# more /etc/network/interfaces
# /etc/network/interfaces - configuration file for ifup(8), ifdown(8)

# The loopback interface
auto lo
iface lo inet loopback

auto enp3s0
iface enp3s0 inet static
address 192.168.2.13
broadcast 192.168.2.255
gateway 192.168.2.1
netmask 255.255.255.0
network 192.168.2.0

Die konfiguration "funktioniert" so zwar, scheint das problem aber eher zu umgehen als es zu lösen. So stört diese installation nach wie vor die dsl-verbindung die der router nach jedem hochfahren dieser installation neu herstellen muss.

[mat6937]

debian/sid(uction)

Code: Alles auswählen

# more  /etc/network/interfaces
# /etc/network/interfaces - configuration file for ifup(8), ifdown(8)

# The loopback interface
auto lo
iface lo inet loopback

auto enp3s0
iface enp3s0 inet static
        address 192.168.2.13
        broadcast 192.168.2.255
        gateway 192.168.2.1
        netmask 255.255.255.0
        network 192.168.2.0

So stört diese installation nach wie vor die dsl-verbindung die der router nach jedem hochfahren dieser installation neu herstellen muss.

Das verstehe ich nicht. Was für einen Router hast Du? Ist auf dem Router ein DHCP-Server aktiv und wenn ja, mit welchem DHCP-Pool (range)?

[michaa7]

Ich versteh's auch nciht

Ohh, das war dumm von mir:
Router fritzbox 7170 quatsch, das ist der generalüberholte den ich erwarte.
Derzeit: Router fritzbox 3170

Wie geschildert, auf dem router *war* dhcp aktiviert, ist längst wieder deaktiviert. Und das problem tauchte auf als ich meine hauptinstallation von dhcp wieder zurück auf manuelle konfig gesetzt habe. Da war plötlich das feld für die dns-server nicht mehr vorhanden und der router verliert beim systemstart die dsl verbindung, stellt sie aber dann langsam und zeitaufwendig wieder her.

[mat6937]

Wie geschildert, auf dem router *war* dhcp aktiviert, ist längst wieder deaktiviert. ... der router verliert beim systemstart die dsl verbindung, stellt sie aber dann langsam und zeitaufwendig wieder her.

Wie stellst Du fest, dass deine FritzBox beim "Systemstart" die DSL-Verbindung verliert?

Poste mal die Ausgaben von:

Code: Alles auswählen

host -t A heise.de 192.168.2.1
host -t A heise.de 192.168.180.1
host -t A heise.de 192.168.180.2

(oder gleichwertig).

EDIT:

Ist deine FritzBox evtl. so konfiguriert, dass diese keinen permanenten Internetzugang haben soll?

[michaa7]

...
Wie stellst Du fest, dass deine FritzBox beim "Systemstart" die DSL-Verbindung verliert?

Weil
a) die dsl leuchte des router ausgeht und die powerleuchte blinkt, was bei jeder neuverbindung passiert
und
b) die entsprechende meldung im browser erscheint sofern ich versuche zu surfen

Allerdings kann es auch passieren dass diese installation den router komplett abschießt. Selbst die poweron leuchte ist dann aus und der router muss über den an-aus-schalter neu gestartet werden. Dies problem besteht erst seit dieser zwischenzeitlichen dhcp aktivierung, lief zuvor seit monaten ohne probleme.

Poste mal die Ausgaben von:

Code: Alles auswählen

host -t A heise.de 192.168.2.1
host -t A heise.de 192.168.180.1
host -t A heise.de 192.168.180.2

(oder gleichwertig).

# host -t A heise.de 192.168.2.1
Using domain server:
Name: 192.168.2.1
Address: 192.168.2.1#53
Aliases:

heise.de has address 193.99.144.80
# host -t A heise.de 192.168.180.1
Using domain server:
Name: 192.168.180.1
Address: 192.168.180.1#53
Aliases:

heise.de has address 193.99.144.80
# host -t A heise.de 192.168.180.2
Using domain server:
Name: 192.168.180.2
Address: 192.168.180.2#53
Aliases:

heise.de has address 193.99.144.80

Das ist jetzt das ergebniss mit der manuell konfigurierten /etc/resolv.conf

[mat6937]

...
Wie stellst Du fest, dass deine FritzBox beim "Systemstart" die DSL-Verbindung verliert?

Weil die
a) die dsl leuchte des router ausgeht und die powerleuchte blinkt, was bei jeder neuverbindung passiert
und
b) die entsprechende meldung im browser erscheint sofern ich versuche zu surfen

Allerdings kann es auch passieren dass diese installation den router komplett abschießt. Selbst die poweron leuchte ist dann aus und der router muss über den an-aus-schalter neu gestartet werden.

Evtl. hast Du noch eine weitere/zusätzliche Konfiguration, die die FritzBox belastet bzw. veranlasst sich so zu verhalten.
Wie sind die Ausgaben von:

Code: Alles auswählen

ip a
ip r
ip n s

?

[michaa7]

...
Evtl. hast Du noch eine weitere/zusätzliche Konfiguration, die die FritzBox belastet bzw. veranlasst sich so zu verhalten.

Das ist was auch ich vermute, aber es mangelt an ausreichend wissen um dem auf die spur zu kommen ...

Wie sind die Ausgaben von:

Code: Alles auswählen

ip a
ip r
ip n s

?

~
# ip a
1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
inet 127.0.0.1/8 scope host lo
valid_lft forever preferred_lft forever
inet6 ::1/128 scope host
valid_lft forever preferred_lft forever
2: enp3s0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000
link/ether 00:24:1d:76:25:3f brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
inet 192.168.2.13/24 brd 192.168.2.255 scope global enp3s0
valid_lft forever preferred_lft forever
inet6 fe80::224fe76:253f/64 scope link
valid_lft forever preferred_lft forever

~# ip r
default via 192.168.2.1 dev enp3s0 onlink
192.168.2.0/24 dev enp3s0 proto kernel scope link src 192.168.2.13


# ip n s
192.168.2.1 dev enp3s0 lladdr 00:1c:4a:e1:3b:3c REACHABLE

[mat6937]

~
2: enp3s0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000
link/ether 00:24:1d:76:25:3f brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
inet 192.168.2.13/24 brd 192.168.2.255 scope global enp3s0
valid_lft forever preferred_lft forever
inet6 fe80::224fe76:253f/64 scope link
valid_lft forever preferred_lft forever
~# ip r
default via 192.168.2.1 dev enp3s0 onlink
192.168.2.0/24 dev enp3s0 proto kernel scope link src 192.168.2.13
# ip n s
192.168.2.1 dev enp3s0 lladdr 00:1c:4a:e1:3b:3c REACHABLE

Das mit der IP-Adresse, Routing und arp-cache, ist OK.
Ist deine FritzBox evtl. so konfiguriert, dass diese keine permanente Internetverbindung (DSL) haben soll?

[michaa7]

...
Ist deine FritzBox evtl. so konfiguriert, dass diese keine permanente Internetverbindung (DSL) haben soll?

Obwohl ich mir 100 % sicher bin dass der router für eine permanente internetverbindung konfiguriert ist UND meine testinstallation immer sofort ins internet kommt UND die dsl leuchte beim booten dieses systems nicht aus geht wollte ich es eben kontrollieren, vom problematischen system aus. Ergebnis: router abgeschossen (inkl poweronleuchte!) sobald ich vom erfolgreichen login aus in die entsprechende unterseite wollte. Auch dies vom testsystem aus kein problem.

Frage: was ist unter debian sid das derzeit empfohlene paket zum netzwerk management inkl wlan? Eigentlich gefällt mir ceni, aber ich bin mir nun unsicher ob die fehlfunktion eigentliche ursache ist oder nur ein symptom eines grundlegenderen problems darstellt.

Und

Wie kann ich den gesamten netzwerkstack purgen und reinstallieren ohne mein komplettes system neu aufsetzen zu müssen?

[bluestar]

Wie kann ich den gesamten netzwerkstack purgen und reinstallieren ohne mein komplettes system neu aufsetzen zu müssen?

Warum kannst du deine Konfiguration nicht von Hand wieder einrichten?

[michaa7]

Das habe ich ja gemacht, und das funktioniert ja auch wie weiter oben beschrieben. Aber irgendetwas scheint eben doch zu klemmen wenn:

- ceni das feld für die dns-server nicht mehr anzeigt
- die routerverbindung (alles, dsl, wlan, lan ggf auch power) bei jedem hochfahren *dieser* installation zusammenbricht
- ein zugriff auf die weboberfläche des routers in vielen fällen zum absturtz des routers führt
- ifdown-ifup auch zum verbindungsabbruch des routers führt.

All diese probleme tauchen mit meiner testinstallation (auf der selben HW) nicht auf und sind auch für diese installation vollkommen neu. Und das exakt seit ich kurzzeitig auf dhcp umgestellt hatte. Ich vermute dass irgendwelche konfigreste noch im system herumschwirren, kenne mich aber nicht gut genug aus um diese zu finden ... Vielleicht hat es auch eine andere ursache, jedenfalls ist die installation so wie sie ist instabil

[bluestar]

Ich hab mir mal den Quellcode von CENI (https://github.com/fullstory-morgue/ceni) angesehen und kann dein Problem eingrenzen:

1) CENI basiert darauf, dass du resolvconf einsetzt...
2) Wenn du resolvconf einsetzt, dann darf /etc/resolv.conf keine Datei sein sondern muss ein Symlink auf /run/resolvconf/resolv.conf
3) Du musst in deiner /etc/network/interfaces die DNS-Einträge in der Form "dns-nameserver x.x.x.x" unterhalb des Interfaces eintragen.

[michaa7]

Wow, das nenne ich einen hinweis, danke super.

Allerdings bin ich nun verwundert dass ceni resolvconf nicht als abhängikeit nach sich zieht. In der tat ist resolvconf auf meinem testsystem installiert, nicht jedoch auf meinem derzeit problematischem hauptsystem.
Was jedoch nicht zu deinen statement passt ist die tatsache das dieses hauptsystem seit monaten (wohl mehr als ein jahr) läuft und seinerzeit die netzwerkkarte definitiv mit ceni eingerichtet wurde und es problemlos funktioniert hat. Aber ok, wer weiß wie sich anderweitige änderungen in Debian/sid mittlerweile auswirken .... werde mal resolvconf installieren ... und dann sehen wie es mit dem hoffentlich bald eintrudelnden neugebrauchten ersatzrouter funktioniert.

Ein hinweis noch an alle die dein posting lesen: Es muss
"dns-nameservers xxx.xxx.xxx.xxx xxx.xxx.xxx.xxx ..."
heißen, mit s am ende! Weil man hier die IPs, anders als in der resolv.conf, alle in einer zeile getrennt durch ein leerzeichen eingibt.

Danke!

[bluestar]

Allerdings bin ich nun verwundert dass ceni resolvconf nicht als abhängikeit nach sich zieht.

In den Abhängigkeiten wird resolvconf als Recommends geführt.... Aber mal eine ganz andere Frage, wozu setzt du CENI überhaupt ein?

[michaa7]

.... Aber mal eine ganz andere Frage, wozu setzt du CENI überhaupt ein?

Um die netzwerkkarte und die nameserver (und gelegentlich WLAN, wofür es sehr praktisch ist) zu konfigurieren . Ich nutze kein dhcp. Das hat eigentlich nur den grund dass ich es schon immer so mache und ich wenn ich bei problemen im LAN herumpinge weiß welches gerät welche IP hat (und schon immer hatte) und wenigstens das eine feste größe darstellt. Meine emailkonten frage ich alle per fetchmail ab und verwalte sie in exim4/dovecot-imap von woaus ich sie per *beliebigem* client per imap abrufe. Ich wüßte nicht wie ich exim4 für dhcp konfiguriere (auch wenn das vermutlich irgendwie geht). Hier die LAN IP zu verwenden ist für mich standard. usw ....

Mir ist zwar klar, dass dhcp den rechnern auch immer die gleich IP zuweisen kann, aber kann es auch die (aus gewohnheit und um der übersicht willen) von mir gewünschte IP zuweisen?

Und soweit es resolvconf betrifft: Das ist nun installiert, und ceni zeigt jetzt die felder für dns-suche und dns nameserver an. Diese Frage ist also gelöst (nicht jedoch warum es seinerzeit auch ohne resolvconf ging. Wahrscheinlich ging es seinerzeit ohne resolvconf ).
Zum routerabsturz (und so muß man dies wohl korrekt nennen) kommt es dennoch bei jedem reboot. Das mag aber möglicherweise am router liegen, der nur einen ersatz darstellt bis mein generalüberholter neuer gebrauchtrouter eintrudelt. Üblicherweise sollte ausser dem LAN modul kein weiteres modul von einem reboot betroffen sein. Entsprechend sollte auch nur die LANleuchte ausgehen ... und nicht der router sich verabschieden. Bis der neugebrauchte router eintrifft lasse ich das hier mal ruhen. Wenn dann allerdings ähnliche probleme auftauchen ... na, hoffen wir mal dass das nicht der fall sein wird ....