Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

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ottonormal
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Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von ottonormal » 11.06.2019 19:25:47

Hallo,

in meiner Bekanntschaft habe ich 2 schon ziemlich ältere Leute. Denen hatte ich vor ein paar Jahren Linux-Mint-Cinnamon auf einen auch schon etwas älteren und leistungsschwachen Laptop installiert. Das soll/muss nun erneuert werden. Mit Mint-Cinnamon war der Rechner aber schon immer etwas überfordert. Deshalb dachte ich nun an Mint-19-Lxde. Ich habe das hier auf einem Testrechner mal installiert und war überrascht, dass das soo unglaublich lahm ist. Allein zum Booten wurden mindestens 1 bis 2 Minuten gebraucht. Wie soll das dann erst auf dem Zielrechner laufen?

Dann hatte ich mir überlegt es vielleicht mit Sparky-Lxde zu versuchen. Das ist ja eigentlich ein normales Debian mit einigen Erweiterungen. Am besten gefällt mir dabei der Update-/Upgrade-Vorgang, mit dem auch Anfänger nicht überfordert sein sollten. Erheblich schneller als Mint-Lxde ist es dazu sowieso.

Wie ist eure Meinung dazu? Wahrscheinlich lieber gleich ein "richtiges" Debian? Da wäre mir dann aber die Einrichtung einer automatischen Updaterei zu umständlich/aufwendig.

Ideal wäre ein Debian mit der Updatemöglichkeit von Sparky. Wäre das irgendwie möglich? Kennt jemand Sparky mit Lxde oder hat Erfahrung damit?

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MSfree
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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von MSfree » 11.06.2019 20:07:00

ottonormal hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.06.2019 19:25:47
...auf einen auch schon etwas älteren und leistungsschwachen Laptop installiert.
Wie leistungsschwach genau?
CPU-Kerne, Takt?
RAM?
Plattengröße?

Am Ende spielt die Distribution bezüglich der Geschwindigkeit überhaupt keine Rolle. Solange der Softwarestand ähnliche Versionen beinhalten sind die exakt gleich schnell.
Allein zum Booten wurden mindestens 1 bis 2 Minuten gebraucht. Wie soll das dann erst auf dem Zielrechner laufen?
Angeregt von guennids Navithread habe ich meinen alten EeePC mit 630MHz Single-Core Celeron-M, 1GB RAM und 4GB SSD mit Buster/LXQt ohne Swap versehen. Selbst diese Hardware bootet in unter 50s zum graphischen Login. Firefox habe ich darauf allerdings noch nicht probiert, das dürfte aber eine Qual werden. :mrgreen:
Ideal wäre ein Debian mit der Updatemöglichkeit von Sparky.
Ich kenny Sparky zwar nicht, aber was spricht denn gegen Debians unattendet Updates?

guennid

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von guennid » 11.06.2019 22:25:53

Firefox habe ich darauf allerdings noch nicht probiert, das dürfte aber eine Qual werden. :mrgreen:
Ich weiß ja nicht, ob palemoon tatsächlich schneller ist, ansonsten wird das mit dem firefox geschwindigkeitsmäßig gehen, selbst wenn's nur Standard-RAM hätte. Eine Qual dürfte mehr das Bildschimchen und das Touchpad sein. Letzteres lässt sich umgehen, ersteres halt nicht. Es ist schon erstaunlich, wieviel Linux auf so alten Maschinen ausreichend läuft: Zum Thema. Die Notwendigkeit/Sinnhaftigkeit von DEs wird meiner Meinung nach überschätzt.

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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von Apfelmann » 11.06.2019 22:43:32

Schau Dir mal bunsenlabs an
bunsenlabs.org

Es ist ein Openbox mit schönen Anpassungen mit debian-Unterbau

LG

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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von Korodny » 12.06.2019 03:34:54

Ubuntu und Mint sind meiner Erfahrung nach Ressourcen-Fresser, da wird beim Bootvorgang im Zweifelsfall lieber noch ein Dienst oder ein Helfer mehr gestartet. Das in Kombination mit einem Gnome 3-Abkömmling ist sicher nicht die erste Wahl für ältere Hardware. Davon abgesehen dürften sich die meisten in Frage kommenden Distributionen aber nicht viel schenken.

LXDE habe ich jahrelang benutzt - aber als Desktop ist das schon sehr spartanisch, und wird m.W. auch nicht mehr weiterentwickelt. Ich würde zu XFCE oder Mate raten, spürbare Unterschiede dürfte es da aber auch eher beim Speicherverbrauch als bei der CPU-Belastung geben.

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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von debianoli » 12.06.2019 08:39:05

Korodny hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 03:34:54
LXDE habe ich jahrelang benutzt - aber als Desktop ist das schon sehr spartanisch, und wird m.W. auch nicht mehr weiterentwickelt. Ich würde zu XFCE oder Mate raten, spürbare Unterschiede dürfte es da aber auch eher beim Speicherverbrauch als bei der CPU-Belastung geben.
Also LxQt hat im Januar dieses Jahres erst einen neuen Release erhalten. Das Projekt ist wohl nicht tot und LXDE / LXQt sind beide bei Buster als auswählbare DE dabei. Ich habe letztlich erst LXQt auf einen etwas älteren Rechner für eine etwas ältere Person installiert. Sehr empfehlenswert, in jeder Hinsicht.

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MSfree
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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von MSfree » 12.06.2019 09:17:07

debianoli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 08:39:05
Ich habe letztlich erst LXQt auf einen etwas älteren Rechner für eine etwas ältere Person installiert. Sehr empfehlenswert, in jeder Hinsicht.
Naja, für mein Experiment auf dem EeePC war es OK. Ich finde LXQt aber schon fast masochistisch.

Ich nutze normalerweise KDE, das auch auf alter Hardware ziemlich gut läuft. Ich habe noch ein 14 Jahre altes Lifebook P7120 mit 1.2GHz Pentium-M, 512MB RAM und 32GB SSD, das (noch) unter Stretch mit KDE läuft. Die Hardware ist alles andere als leistungsfähig, funktioniert aber mit KDE absolut problemlos und selbst der Firefox ist einigermassen erträglich. Man muß sich also nicht unbedingt mit LXQt oder ähnlichem selbst kasteien, weil alles andere vermeintlich die Hardware überlasten würde.

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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von ottonormal » 12.06.2019 10:18:55

Danke für Eure Antworten.
Also LXDE sollte es schon sein. Richtig eingerichtet kann ich das nicht als spartanisch bezeichnen. Macht alles was es soll und was gebraucht wird. Es kann natürlich auch LXQT sein, das ist mir egal.

Mir ist bekannt, dass es neben Debian und Sparky auch noch Alternativen wie z. B. das oben genannte Bunsenlabs gibt. Mir geht es in dem Fall aber um eine einfache, für die zukünftigen Nutzer verständliche Systemaktualisierung. Die finde ich bei Sparky optimal, Debians unattendet Updates kenne ich nur vom Namen her. Würde ich aber vielleicht auch noch mal testen. Bei Bunsenlabs ist dafür sicher auch nur das Terminal vorgesehen und das ist in dem Fall inakzeptabel. Bei dem alten Mint-Cinnamon-System war die Aktualisierung ja auch nicht vollautomatisch, aber trotzdem komfortabel und hat die Nutzer auch nicht überfordert (glaub' ich jedenfalls :| ).

Zu den Daten des Zielrechners kann ich leider im Moment keine Angaben machen weil ich den erst wieder hier habe, wenn das neue System installiert werden soll. Ich weiß nur, dass darauf Firefox und Thunderbird mehr schlecht als recht laufen. Das musste aber so sein weil die alten Leutchen das von ihrem früheren Windows (XP?) so gewohnt waren und nicht darauf verzichten wollten.

Wahrscheinlich habe ich den Rechner am kommenden Wochenende hier, bis dahin bin ich noch ein wenig am probieren und experimentieren. Im Moment bin ich dabei auf einer SD-Karte ein Sparky-Lxde einzurichten. Das gefällt mir schon wirklich recht gut.
Ich weiß aber gar nicht wie das funktioniert wenn Buster Stable wird, dann müsste doch Sparky, das ja jetzt auf Stretch beruht, auch aktualisiert werden können. Funktioniert das dann genau wie bei Debian?

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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von Korodny » 12.06.2019 10:43:37

debianoli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 08:39:05
Also LxQt hat im Januar dieses Jahres erst einen neuen Release erhalten.
LXQt, ja - aber ottonormal hatte ja von LXDE gesprochen. Das wird nicht mehr weiterentwickelt, ob der Autor noch Fixes macht weiß ich nicht - wenn ja, ist das aber auch zeitlich begrenzt.
ottonormal hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 10:18:55
Mir geht es in dem Fall aber um eine einfache, für die zukünftigen Nutzer verständliche Systemaktualisierung. Die finde ich bei Sparky optimal,
Was macht Sparky denn genau, was Debian nicht macht? Kenne die Distribution nicht, und auf der Webseite konnte ich auf die Schnelle nichts finden.

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ottonormal
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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von ottonormal » 12.06.2019 12:08:02

Korodny hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 10:43:37
Was macht Sparky denn genau, was Debian nicht macht? Kenne die Distribution nicht, und auf der Webseite konnte ich auf die Schnelle nichts finden.
Die System-Aktualisierung bei Sparky läuft so ab:
Kurz nachdem das System gestartet ist erscheint (vorausgesetzt es sind Aktualisierungen vorhanden) ein kleines Fenster das sagt (sinngemäß):

"Es sind Aktualisierungen da, soll das Upgrade-Tool gestartet werden?"

Da kann Yes oder No gewählt werden. Wird Yes gewählt, beschränkt sich der Rest auf zuschauen. Der eigentliche Vorgang läuft dann auch im Terminal ab, es braucht aber nichts eingegeben zu werden. Dann kommt noch 2 mal eine Aufforderung zum Klicken auf "OK" und das war's dann.

Wenn das regelmäßig gemacht wird, dauert das meist deutlich unter einer Minute. Eher so um die 30 Sekunden. Meine Beschreibung hier ist noch komplizierter als der Vorgang selbst. Ich finde das genial und würde mir genau das auch für Debian wünschen. Damit wäre meiner Meinung nach auch ein Debian Anfängertauglich.

TomL

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von TomL » 12.06.2019 12:12:49

ottonormal hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 12:08:02
Ich finde das genial und würde mir genau das auch für Debian wünschen. Damit wäre meiner Meinung nach auch ein Debian Anfängertauglich.
Das gibt es bereits. Ich habe das schon vor längerer Zeit gelöst und es läuft auf etlichen Anfänger-PCs, von denen ich überhaupt nix mehr an Problemen mitbekomme und die durch das Programm immer aktuell gehalten werden.
viewtopic.php?f=28&t=173031&p=1203627&h ... e#p1203627

uname
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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von uname » 12.06.2019 15:13:05

@ottonormal
Du bist hier in einen Debianforum. Was meinst du zu welcher Linux-Distribution geraten wird?
Debian ist die Basis der anderen genannten Distributionen. Praktisch alles lässt sich auch unter Debian umsetzen.
Auch ist Debian für Einsteiger nicht komplizierter. Maximal die Installation und die nimmst du den Einsteigern ab.

Ich habe hatte vor einem Jahrzehnt mal bei Bekannten Ubuntu LTS installiert. Ich habe Jahre darauf warten müssen, dass es endlich nicht mehr funktioniert. Alle Besonderheiten musste ich somit ertragen und administrieren. Durch den Debian-Unterbau war es sehr stabil.

Installiere doch einfach ein Debian und zieh Debiantask-xfce-desktop nach bzw. wähle Xfce4 aus. WLAN manuell konfigurieren oder immer wieder verbinden, Debianunattended-upgrades und fertig. Natürlich bereits Debian Buster [1] installieren.

[1] https://cdimage.debian.org/cdimage/unof ... 64/iso-cd/

wanne
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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von wanne » 12.06.2019 15:53:25

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.06.2019 20:07:00
Am Ende spielt die Distribution bezüglich der Geschwindigkeit überhaupt keine Rolle. Solange der Softwarestand ähnliche Versionen beinhalten sind die exakt gleich schnell.
Das exakt stimmt so nicht. Insbesondere bei 32Bit macht es schon große Unterschiede, wie stark man da auf Performance oder Kompatibilität optimiert. Ein i386 Debian-Paket wird minimal langsamer laufen als ein i686/sse2-Fedora-Paket. Dafür wird letzteres auf ganz alter Hardware gar nicht mehr laufen. Beim Kernel gibt es dank statisch einkompiliert (schneller aber RAM verbrauch auch bei Nichtnutzung)/vs. Modul nochmal eine weitere Abstufung. Und dann gibt es noch Gentoo... Am Ende macht das aber verschwindend wenig aus.
Viel wichtiger sind defaults. Ein Mate mit 15 vorkonfigurierten Effekten und upgrade, Netzwerkmanagement, systemd und Indizierung im dauerbackgroundjob wird viel langsamer sein als ein minimal Alpine Linux mit awesome. Obwohl das sich auch alles von Hand zurück-konfigurieren ließe. Gerade KDE ist so ein Kndidat, der von relativ Sparsam zu schlimmer als Mate alles kann. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Distros uClibc oder andere Sachen die die letzten paar kiB-RAM sparen gar nicht anbieten.

Im großen und ganzen würde ich so vorgehen: Du entscheidest zuerst, welche Software du willst (das macht in erster Linie aus, wie schnell die ist.) und dann suchst du dir ne Distro, die die anbietet. Nicht umgekehrt.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

uname
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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von uname » 12.06.2019 16:14:43

Ich verwende auch etwas altersschwache Hardware (IBM Thinkpad T60 aus 2006) als Hauptrechner. Sowohl Openbox als auch Mate laufen nach etwas längeren Start (von Original-HDD) vollkommen flüssig. Die Probleme fangen erst mit Mozilla Firefox an. Bei alter Hardware ist der Browser das wirkliche Problem. Auch Chromium oder andere vermeintlich schlanke Browser sind keine Alternative. Man kann Javascript deaktivieren und keine Videos anschauen ... das hilft. Es liegt auch nicht an meiner alten Hardware. Auch bei anderer alter Hardware ist es identisch. Erst bei noch älterer Hardware (habe einen noch älteren Toshiba mit Debian Sid) wird es wirklich interessant, welches Desktop-Environment oder welcher Window-Manager verwendet wird. Der hat wohl nur 512 MB RAM. Da macht es schon einen Unterschied ob Mate z. B. 100 oder 200 MB mehr an RAM verschwendet.
@ottonormal: Wie alt ist der Rechner?
Zuletzt geändert von uname am 12.06.2019 16:23:00, insgesamt 1-mal geändert.

guennid

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von guennid » 12.06.2019 16:21:36

Also, wenn man schon meint, „ältere Leute“ (die man meint, edv-mäßig vor sich selbst schützen zu müssen), brauchten unbedingt eine DE, dann leuchtet mir eigentlich nicht ein, warum's dann die minimalistischst vorhandene sein müsse? Weil man die selber nutzt, wäre ein eher fragwürdiges Argument, scheint mir, es sei denn, man rechnet bereits mit Rückfragen. Aber genau das soll ja weitgehendst verhindert werden, wenn ich recht sehe.) In der Regel, stelle ich mir vor, ist, je minimalistischer Software ist, desto mehr eigene Konfigurationsarbeit angesagt. Wenn die vom Systemeinrichter abgenommen wird/werden soll, warum macht der's dann sich und den alten Leuten komplizierter als es sein müsste? MSFree findet lxqt "schon fast masochistisch." Das kann ich nicht beurteilen, traue ihm aber einige Kenntnisse zu.

Automatische upgrades. Alles, was otto meint, wie es funktionieren müsste, könnte der Einrichter bei Debian in ein script packen und genauso ablaufen lassen wie otto es für sparky beschrieben hat. Nur: Was ist, wenn der Automatismus nicht funktioniert? Dann sehen die alten Leute ziemlich alt aus, weil man ja keine Mühen gescheut hat, ihnen relevante Informationen vorzuenthalten. Ich halte das nicht für benutzerfreundlich.

Ein normaler Anwender - und für mich ist das ein Nicht-EDVler - will Texte schreiben, mailen, surfen, Videos angucken, evtl. Bilder bearbeiten (Liste beliebig erweiter- und reduzierbar). Mit einem Dateimanager muss er sich auseinandersetzen, meine ich, sonst lässt er im Jahre des Herrn 2019 besser die Finger von einem Rechner. Die GUI mit ihren tollen Gimmicks interessiert den nicht die Bohne und das muss sie auch nicht, meine ich.

Hilfestellung für DAUs sollte nicht entmündigen.
Zuletzt geändert von guennid am 12.06.2019 16:39:11, insgesamt 1-mal geändert.

uname
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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von uname » 12.06.2019 16:28:03

Von minimalistischen Systemen bei Bekannten halte ich auch nicht (mehr) viel. Vor allen das Argument "langsamer PC" zieht heutzutage nicht. Eigentlich könnte man die verschiedenen Desktops oder sagen wir zwei Desktops dem Renter mal vorführen. Was ihm gefällt ist wahrscheinlich dann auch eher intuitiv. Einfach mal zusätzlich auf den eigenen Rechner installieren und vorführen. Falls zu viel Mühe ein paar Youtube-Videos gemeinsam anschauen.

Die Probleme mit Debianunattended-upgrades sehe ich nicht. Bei Bekannten verwende ich das auch. Es gab auch schon Zeiten, wo das plötzlich nicht funktioniert hat. Aber ganz ehrlich. Selbst ein ungepatchtes Linux bietet weniger Sicherheitsrisiken als jedes Windows. Die Sicherheitsupdates werden vollkommen überbewertet. Darum braucht sich der Anwender wirklich nicht selbst kümmern. Und wenn man mal Support liefert kann man ja die Updates kurz checken.

TomL

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von TomL » 12.06.2019 16:41:42

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 16:28:03
Von minimalistischen Systemen bei Bekannten halte ich auch nicht (mehr) viel.
Ich auch nicht, deswegen installiere ich heute immer xfce... die einfach megastabil läuft und mir keine Arbeit bei der Einrichtung macht. Allerdings berücksichtige ich schon die Haltung einzelner Leute, absolut nix lernen zu wollen... die also die Anforderung haben, dass es einfach nur funktionieren soll. Da kenne ich mehrere Leute, die keine Bastler sind und einfach nur bedienen wollen. Dem komme ich entgegen, in dem ich das System so einrichte, dass sie einfach mit dem Rechner arbeiten können, ohne großartig Eigenleistung erbringen zu müssen. Von den unattended upgrades halte ich nix, weil das unsichtbar abläuft. Meine "Spezialisten" wissen, dass sie -wenn das autoupdate losläuft- mit einem Auge draufgucken sollen. Wenns knallt und blitzt oder stehenbleibt, dann anrufen. Aber mehr kann ich denen auch gar nicht abverlangen.... weil sie es einfach ablehnen.

BTW, es ist ja nicht so, dass mir dieses Verhalten völlig fremd ist, im Gegenteil, ich habe das ja an anderer Stelle selber. Mich interessiert es z.B. überhaupt nicht, warum mein Auto fährt und was dafür notwendig ist. Zündschlüssel, Tanken und Reifendruck... das sind meine Limits :mrgreen: Und wenn mir ein Monteur irgendwas über den Motor oder Öl kontrollieren erzählen will, sag ich ihm "Lass mich mit dem Mist in Ruhe, deswegen bezahle ich Dich, um mich eben nicht selber darum kümmern zu müssen." Ich will keinen Lehrgang darüber, warum der Motor tut was er tut, ich wills nur fahren. Tuts das nicht, lass ich einen kommen :-)

guennid

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von guennid » 12.06.2019 16:49:52

TomL hat geschrieben:BTW, es ist ja nicht so, dass mir dieses Verhalten völlig fremd ist, im Gegenteil, ich habe das ja an anderer Stelle selber. Mich interessiert es z.B. überhaupt nicht, warum mein Auto fährt und was dafür notwendig ist. Zündschlüssel, Tanken und Reifendruck... das sind meine Limits :mrgreen: Und wenn mir ein Monteur irgendwas über den Motor oder Öl kontrollieren erzählen will, sag ich ihm "Lass mich mit dem Mist in Ruhe, deswegen bezahle ich Dich, eben um mich selber darum kümmern zu müssen." Ich will keinen Lehrgang darüber, warum der Motor tut was er tut, ich wills nur fahren. Tuts das nicht, lass ich einen kommen :-)
Nun ja, ganz soweit würde ich beim Auto-Vergleich nicht gehen wollen. :wink: Aber in der Tendenz ist mir das sehr sympathisch, vor allem, weil's dem anderen nicht das eigene Leben aufzwingenschwätzen will. :THX:

willy4711

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von willy4711 » 12.06.2019 16:53:53

Ich gebe da guennid vollkommen Recht.

Ich habe seit 3 Jahren Sparky Testing Xfce auf meinem Laptop, ohne jegliche Probleme.
Der Updater läuft perfekt über sämtliche Kernel- und Nvidia-Treiber Updates.

Sicher kann man in Debian alles genauso einrichten. Aber du wirst es mit Debianunattended-upgrades
nicht hinbekommen, alle Updates ohne Nachfrage laufen zu lassen (höchstens Sicherheitsupdates)

Außerdem bezweifele ich, dass es ottonormal's Intention ist, erst mal zu "skripten" um ein leicht bedienbares Debian hinzubekommen.

Sparky 5.8 Xfce hat alles dabei und auch schon Installiert (auch das Whisker-Menü) was man braucht.
Außerdem ist es schon auf Buster eingestellt.

Schön wäre es, wenn ottonormal mal mitteilen würde, wie die Hardware des Lappies aussieht.
Ich habe hier noch einen Acer Extensa 7630EZ mit einem Pentium Dual-Core T4200 und Intel Grafik.
Darauf läuft XFCE wie eine Biene.

TomL

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von TomL » 12.06.2019 16:59:32

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 16:21:36
Automatische upgrades. Alles, was otto meint, wie es funktionieren müsste, könnte der Einrichter bei Debian in ein script packen und genauso ablaufen lassen wie otto es für sparky beschrieben hat. Nur: Was ist, wenn der Automatismus nicht funktioniert? Dann sehen die alten Leute ziemlich alt aus, weil man ja keine Mühen gescheut hat, ihnen relevante Informationen vorzuenthalten. Ich halte das nicht für benutzerfreundlich.
Ich kann da jetzt auf 4000 bis 5000 Läufe in mehreren Jahren zurückblicken. Nicht ein einziger ist bisher fehlgeschlagen. Ich glaube schon, dass sich das als sehr benutzerfreundlich erwiesen hat. Ansonsten gebe ich Dir Recht, es ist nicht notwendig, jemanden umzuerziehen oder ihm meine Vorlieben aufzuschwatzen. Ich denke auch, dass Debian über genügend Potential verfügt, um die Vorlieben eines jeden einzelnen gut zu unterstützen. Das gelingt oft schon, in dem man bei der Einrichtung die bevorzugten Anwendungen direkt auf den Desktop ablegt, damit er nicht suchen muss und alles mit Click direkt starten kann.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 16:53:53
Aber du wirst es mit Debianunattended-upgrades nicht hinbekommen, alle Updates ohne Nachfrage laufen zu lassen (höchstens Sicherheitsupdates)
Das war auch der Grund, warum ich das nicht weiter berücksichtigt habe.... man sieht einfach nicht, was es tut, wann es was tut, und ob alles prolbemlos war.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 16:53:53
Außerdem bezweifele ich, dass es ottonormal's Intention ist, erst mal zu "skripten" um ein leicht bedienbares Debian hinzubekommen.
Muss man auch nicht. Es gibt fertige Lösungen.

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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von ottonormal » 12.06.2019 19:46:21

Wie ich schon sagte, ich weiß über den Rechner nichts genaues. Das erfahre ich erst am Wochenende. Etwas jünger als 2006 wird er wohl sein. Ich erinnere mich nur dass damals, als ich Mint-Cinnamon darauf installiert hatte, der Firefox ziemlich schwerfällig war.

Dann lese ich hier immer nur "minimalistisch", "masochistisch" usw. Was soll denn das sein? Die Leute bekommen doch alles, was sie wollen und brauchen und sehr wahrscheinlich auch noch einiges mehr. Was fehlt denn genau z. B. bei LXDE/LXQT? Ich selbst habe Openbox und teilweise auch LXDE und das ist überhaupt nicht "schlank", im Gegenteil. Es ist sogar regelrecht "fett", zumindest was die installierten Programme angeht. Ich mache Bild-, Video-, Audio-, E-Buch-, Noten-Bearbeitung und vieles mehr. Es gibt kaum etwas was ich nicht damit mache. Deshalb auch ein "fettes" Openbox-System an dem ich absolut überhaupt nichts vermisse. Irgendwelchen Schnickschnack wie grafische Effekte oder sonstwas brauche ich nicht.

Ehrlich gesagt verstehe ich diese ganze Diskussion darum auch nicht.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ein Debian- oder Sparky-LXDE deutlich flüssiger auf älterer Hardware läuft als Cinnamon, Gnome, KDE oder sonst was. Ich habe auch noch ein Thinkpad T60, sogar schon ganz modern von 2007. Damit habe ich das mal ganz ausgiebig getestet.

Wenn es Sparky XFCE schon mit Buster gibt, gibt es denn das auch schom mit LXQT? Das wäre dann ja für den Fall auch noch mal eine Überlegung wert.

willy4711

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von willy4711 » 12.06.2019 21:58:12

Entscheidend für die Bedienung eines Betriebssystems ist für mich das Anwendungsmenü sowie die Funktionalität der "Leisten",
Ich denke, das das auch für nicht so fitte Nutzer ein wesentlicher Punkt sein dürfte.
Das Whisker Menu ist für mich persönlich
mit der entscheidende Grund, Xfce zu nutzen.
Die Leisteneinstellungen sind in Xfce flexibler als in allen anderen Oberflächen.

Das ist für mich der Unterschied zwischen "masochistisch" ( :THX: an MSfree) und einem elegant und einfach zu bedienenden Betriebssystem.
Ein ähnliches Menü bieten nur noch KDE und Cinnamon mit allen Nachteilen, die man sich damit einhandelt.

@TomL
Habe mir mal deine Datei "autoupdate.tar" heruntergeladen und angesehen. Sieht vielversprechend aus.
Und vor allem eine tolle Dokumentation :THX: .
Werde das mal unter Testing testen, nach dem Release von Buster.
Aber letztendlich: Wenn man ähnliches bereits mit einer Distro bekommt und noch einige nette Tools mehr -- Warum soll man das nicht nutzen?

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Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von MSfree » 13.06.2019 08:49:57

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 21:58:12
Das ist für mich der Unterschied zwischen "masochistisch" ( :THX: an MSfree) und einem elegant und einfach zu bedienenden Betriebssystem.
Die Bedienung ansich ist eigentlich bei fast allen Windowmanagern ziemlich ähnlich. Ob man da nun XFQt, IceWM, MWM, KDE oder Gnome nimmt, spielt keine so wesentliche Rolle. Die meisten Leute wollen halt MS-Windows-Verhalten, also z.B. kein Focus-follows-Mouse, kein Hotkey für "lower Window", keine vertikale Fenstermaximierung auf Doppelklich der Titelleiste etc. Und gearbeitet wird sowieso immer im Vollbildmodus (mache ich nie).

Es ist für mich aber der Weg dahin, bis das System so konfiguriert ist, wie ich mir das vorstelle. Und da gibt es eben bei manchen Umgebungen Wege, die schon sehr in Richtung Masochismus gehen, z.B. wenn man in Resourcedateien editieren muß.

guennid

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von guennid » 13.06.2019 10:46:15

TomL hat geschrieben:Ich glaube schon, dass sich das als sehr benutzerfreundlich erwiesen hat.
Abgesehen davon, dass dein „autoupgrade.tar“ vermutlich ein solches script ist, das zu erstellen ich empfohlen hatte :wink: , bedeutet Benutzerfreundlichkeit für mich auch, dass der Benutzer eine Chance hat, zu merken wo's klemmt, wenn's denn klemmt, um entweder geeignete Hilfe anzufordern, beim „fortgeschrittenen“ User eventuell sogar den Fehler selbst beheben zu können. (Ölstandskontrolle :mrgreen: ) Schön, wenn auch das bei deinem script gegeben ist.
ottonormal hat geschrieben:Was fehlt denn genau z. B. bei LXDE/LXQT?
Im Zusammenhang mit deiner Titelfrage interessiert doch wohl eher, was daran normalbedienerfreundlicher ist, als bei einer anderen DE. Meine Meinung ist eher die, dass generell der Verzicht auf eine solche bedienerfreundlich sein könnte. Aber wie gesagt, das sollte jeder für sich, bzw seinen ernst genommenen „Klienten“ entscheiden.

Grüße, Günther
Zuletzt geändert von guennid am 13.06.2019 10:53:39, insgesamt 1-mal geändert.

willy4711

Re: Sparky oder Debian auf "Rentner"-Laptop?

Beitrag von willy4711 » 13.06.2019 10:53:13

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2019 10:46:15
) Schön, wenn auch das bei deinem script gegeben ist.
Einfach mal die Doku von TomL lesen :wink:
TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.05.2018 17:41:29
Wer es sich aus Neugier ansehen möchte... hier die Infos dazu, der Download ist auf der Seite davor: http://www.thlu.de/autoupdate.html
@TomL ich hoffe es ist dir Recht :P

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