jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Ein Jurist ist ein Spezialist (oder Fachidiot) auf einem Gebiet. Er/sie und dere Kommunikationspartner könnten in gewissen juristischen und finanziellen Filterblasen und amit für die Mehrehit des Volkes praxdisfern / nicht-repräsentativ sein.
Das gilt doch für jeden. Die Eine ist Fachidiotin für Juristerei*, der Nächste für Landwirtschaft oder Philosophie.
Ich sehe nicht, wie eine Einschränkung des passiven Wahlrechts auf bestimmte Berufsgruppen hier weiterhilft.
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Da sehe ich kein Probleme:
Es kann nur besser werden, wenn man sich die momentane Zusammensetzung versus Repräsentaitivität von Bundestag, Bundestag und Regierung ansieht.
Dein Optimismus in Allen Ehren, aber ich halte ihn für deplatziert.
Wenn wir uns mal die die Grundrechte aus dem Grundgesetz ansehen, dann entsprechen sie in ihrem Geist weitgehend meinem Verständnis von "gesundem Menschenverstand". Sie sollten also geeignet sein, um auf ihnen einen Staat aufzubauen, der seinen Bürgern ein "gutes Leben" zu ermöglichen. Offenbar klappt das nicht so wirklich.
Worauf ich hinaus will ist, dass nicht die momentan theoretisch geltenden Regeln das Problem sind, sondern die Menschen, welche diese Regeln umsetzen müssten (Politiker, Wähler, du und ich). Andere Menschen werden wir aber nicht kriegen, daher wird auch eine Änderung der Regeln wenig bringen. Die Menschen werden immer nach Schlupflöchern suchen, um ihren persönlichen Vorteil zu maximieren.
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Wissenschaftler und Meinungsforscher schaffen es angeblich auch, "Repräsentativität" in ihren Studien und "Forschungngen" herzustellen.
Und über dieses "angeblich" in deinem Satz gibt es regelmäßig heftige Diskussionen in den entsprechenden Communities.
Natürlich gibt es in der Wissenschaft Manipulationsdruck, aber da Wissenschaft oft keine unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen für Dritte hat, hält sich dieser Manipulationsdruck meist in Grenzen. Wenn du daran aber zentrale politische Entscheidungen aufhängst, dann ändert sich das radikal und du brauchst sehr robuste Manipulationsabwehrmechanismen.
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Ich würde Zufallsautomaten mit menschlich genutzter Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten nutzen.
Da hast du schon zwei potenzielle Angriffspunkte:
1. Wie stellst du sicher, dass der Zufallsgenerator tatsächlich zufällig arbeitet?
2. Wie stellst du sicher, dass der menschliche Einschränkungsprozess nicht interessengesteuert abläuft?
Das sind genau solche Mechanismen für die du von Anfang an eine gut funktionierende Manipulationsabwehr brauchst, denn wenn der Prozess einmal korrumpiert ist, wird es umso schwerer, ihn nachträglich abzusichern. Das gilt übrigens schon bei der Einführung.
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Man könnte ab einem gewissen Alter seine kognitiven Fähigkeiten mal freiwillig einschätzen -und loslassen.
Wie gut bzw. schlecht das funktioniert sehen wir u.a. bei älteren Autofahrern. Wie viele Ü65 überprüfen tatsächlich regelmäßig kritisch ihre Fahrtüchtigkeit und lassen dann im Zweifelsfall das Auto tatsächlich stehen? Und wenn sie es stehen lassen, wie kommen sie stattdessen von A nach B (auf dem Land)? Und warum soll das nur für Ü65 gelten?
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Oder eine kleine, von Experten (Psychologen oder was weiß ich) ausgearbeiteten Intelligenztest bearbeiten.
Intelligenztests messen v.A. die Fähigkeit, Intelligenztests auszufüllen. Bei jeder weiteren Schlussfolgerung wäre ich vorsichtig.
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Warum nicht in einer erzwungenen Änderung durch intelligente, vom Vollk bevollmächtigte Gruppen (Interessenkonflikte durch Zerstreunung/"Lottokratie" ausgehebelt), also wahre und repräsentative Abgeordente.
Weil genau das unser bestehendes politisches System, die repräsentative Demokratie, leisten sollte, aber nicht leistet, und ich nicht glaube, dass das zugrundeliegende politische System das Problem ist.
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Da du mit deinen Texten, die mir recht hoffnungslos erscheinen, warum schreibst du was anderes als ich hier?
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 11:54:17
Eigentlich wird die Erde nie verloren, ein paar Arten sterben aus, die Evolution sorgt für neue. Wer vermisst den Menschen? Wenn der Mensch zu blöde ist, für die Umwelt seiner Kinder und Enkel zu sorgen, dann war er evolutionär gesehen eben zu blöde, sich anzupassen.
Das ist jetzt extrem weit hergeholt, aber da kommt wieder Star Trek aus meiner Kindheit durch:
Auf der Erde gibt es seit ca. einer Milliarde Jahren Leben und wenn nichts dazwischen kommt wird sie noch für etwa eine weitere Milliarde Jahre Leben beherrbergen können. D.h., wir haben jetzt etwa Halbzeit und die Gattung Homo ist die Erste die in der Lage ist, ihre Handlungen zu reflektieren und über ihre Position im Universum nachzudenken. Im Gegensatz zu Star Trek scheint Leben im Universum, insbesondere "intelligentes" Leben, ziemlich selten zu sein - vielleicht so selten, dass sich nie zwei Lebensformen unterschiedlicher Herkunft begegnen werden. Vielleicht schafft es die Erde in den nächsten paar 100 Millionen Jahren noch ein- oder zweimal, ähnlich hoch oder gar höher entwickelte Intelligenz zu entwicklen, aber wetten würde ich darauf nicht.
D.h., wenn wir das hier in den Sand setzen und uns selbst ausrotten bevor wir wirklich in's Weltall aufbrechen, dann war kosmisch betrachtet das Leben auf der Erde insgesamt für die Katz, und das fände ich schon ziemlich schade. Momentan liegt es außerhalb unserer Möglichkeiten, das Weltall zu besiedeln, aber wir haben zumindest das technische Verständnis um zu erkennen, was dafür prinzipiell nötig wäre. Bis wir also so weit sind, das technisch umzusetzen, sollten wir in erster Linie daran interessiert sein, diesen Planeten für uns(!) lebenswert zu halten.
jessie hat geschrieben: 08.07.2019 14:17:03
Übrigens hikaru: Aufgrund deiner Beiträge, die ich gern lese, schätze ich dich sehr und rechne mir als Ehre an, dass du auf meine Beiträge eingehst. Nichtsdestotrotz finde ich Kritikpunkte, auch wenn ich mich nicht so gut ausdrücken kann wie du.
Danke für die Blumen, und v.A. für die Kritik! Mir graut vor dem Tag, an dem alle (m)einer Meinung sind.
*) bar jeden Verständnisses von Physik - Wie hat die Frau ihr Abi geschafft?