Lesetipp: "Losing Earth"

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novalix
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von novalix » 18.06.2019 21:21:30

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.06.2019 14:12:18
Oder ist vielleicht auch Vernunft im Interesse des Profits eine relevante Größe?
Freilich hat die Industrie ein ganz spezifisches Interesse und auch den nötigen Einfluss, um auf politischer Ebene dieses Interesse in den Vordergrund zu rücken. Man schaue sich in diesem Zusammenhang einfach nur mal das Kasperletheater an, welches sich Verkehrsministerium nennt.

Aber das allein ist es eben nicht.

Jeder Autohändler (und selbstverständlich auch die Hersteller) wird Dir sagen, dass der Kunde die Modelle mit mehr PS bevorzugt. Sie werden dem Kunden natürlich auch "schmackhaft" gemacht, weil man damit mehr Geld verdient.
Aber letztlich haben die Autofahrer zu einem guten Teil aus freien Stücken dafür gesorgt, dass die Fahrzeuge schwerer und stärker motorisiert sind, als sie es sein müssten.

Man hört dann solche Sätze wie: "Das ist sicherer, wenn ich mal einen LKW überholen muss."

Überhaupt muss die arme "Sicherheit" gerne mal herhalten, wenn es irrational wird.

"Warum fahren sie mit einer rollenden Schrankwand durch die Gegend?"
"Das ist sicherer."
"Ja für sie, aber nicht für die Gegend."
"Unverschämtheit!"

Genau so irrational hoffen jetzt einfach viele, dass sie im Grunde so weiter machen können wie vorher, nur eben mit E-Antrieb.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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hikaru
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 20.06.2019 13:25:41

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2019 13:48:16
Die Grundlastfähigkeit erreicht das ach so grüne Konzept über einen 4MWh-Akkuspeicher ausgerechnet aus Lithium-Ionen-Akkus. Das entspricht fast einer halben Million 18650-Zellen. Die Umweltbilanz (inklusive Komplettaustausch in 5(?) Jahren) will ich gar nicht sehen.
Ergänzung #2:
Golem schreibt von einem thermischen Energiespeicher aus Vulkangestein in Hamburg. [1] Der Artikel klingt recht vielversprechend. Demnach bräuchte man 30kg Gestein pro kWh.
Unter der Annahme, das Vulkangestein sei Basalt mit 3g/cm³, ließe sich der 4MWh-Akku-Berg aus dem Hunsrück durch einen Basaltblock mit einem Volumen von 40m³ ersetzen. Im Artikel ist außerdem ein älterer Artikel verlinkt, in dem im Grunde das gleiche Prinzip auf Basis von Beton statt Vulkangestein beschrieben wird. Für den Fall, dass sich die für das Vulkangestein angegebene Energiedichte pro Masse auf den Beton übertragen ließe, käme man aufgrund der wohl eher geringeren Dichte auf ein Volumen um 60m³.

Die relativ hohen Wärmeverluste so eines "Steinspeichers" machen das Prinzip wohl eher ungeeignet für die langfristige Speicherung, insbesondere bei kleinen Volumina. Aber um erneuerbare Energieformen grundlastfähig zu machen, wo es im Wesentlichen um Tageszeitschwankungen geht, scheint mir das geeignet.
Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Nutzung von Lithium-Akkus für diesen Zweck geradezu irre.


[1] https://www.golem.de/news/energiespeich ... 42012.html

TuxPeter
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von TuxPeter » 20.06.2019 14:31:47

Pardon, falls das hier schon erwähnt wurde - ich glaube aber nicht: rein mechanische Energiespeicher mittels potentieller Energie (Massen anheben und absenken)
Im allgemeinen werden im Zusammenhang mit "mechanischen Speichern" Wasserspeicher (Pumpspeicherwerk), Druckluft und Schwungrad genannt. Vor längerer Zeit habe ich etwas spezielles drüber gelesen; eine Studie, wo und wie überall dezentral Energiespeicher mit angehobenen Massen realisiert werden könnten. Also nach dem Prinzip der guten alten Standuhren mit Gewichtsaufzug.
Der Autor wollte schiefe Ebenen mit Geleisen, senkrechte Wände in Industriebauten usw. nutzen. Bei einer Suche bin ich allerdings nur auf nur folgendes stoßen:
https://www.deutschlandfunk.de/energies ... _id=433210
Die hier wollen wohl nur ihre tolle Krantechnologie bekannt machen, die Studie, die ich meine, ging vom gleichen Prinzip aus, und suchte in einer Region auch gleich nach möglichen STandorten und berechnete das Speicherpotential. Ich kann nicht einschätzen, was da wirklich machbar wäre, zumindest ist der Energieverlust bei solcher Speicherform mit rein mechanischer, potentieller Energie sicherlich ziemlich gering.

Vermutlich müssen oder sollten mehrere Wege beschritten werden, der mit Lithium-Stationär-Akkus ist garantiert nicht sinnvoll, genauso wenig wie der Versuch einer Elektromotorisierung des bisherigen Individualverkehrs. Nur eine drastische Einschränkung desselben würde eine Entlastung bringen!

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von cronoik » 20.06.2019 19:18:23

Da du es gerade ansprichst und ich mich weiter vorn gegen weitere Staatsgelder fuer Wind- und Solaranlagen ausgesprochen habe, es gab/gibt eine interessante Ueberlegung zu einem mechanischen Energiespeicher [1] und die Leute die dahinter stehen haetten sich bestimmt ueber ein paar Euro aus der EEG gefreut.

[1] https://www.spektrum.de/news/ein-granit ... ie/1061069
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willy4711

Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von willy4711 » 21.06.2019 08:37:33

Noch ne nette Meldung über unsere neuen Superhelden, die Grünen. Ohne Sie wäre das nicht durchgegangen :evil:
http://www.hubertus-zdebel.de/bundesrat ... imaschutz/
Wer noch nichts über Fracking -Gas (Jetzt Gas der Freiheit :mrgreen: ) weiß:
http://www.umweltinstitut.org/themen/en ... cking.html
Hab keine Lust dazu noch was zu schreiben (ihr macht das schon ausführlich genug) . Es ist einfach zum Kotzen.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von inne » 28.06.2019 23:04:34

Kann man »Offene Messer und offene Augen« und Kommentare auch außerhalb von Facebook lesen (Tor-Browser)? Zwei Szenarien des Klimawandels, wobei das eine als Optimum und das andere als Pessimum angesehen werden kann.


willy4711

Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von willy4711 » 29.06.2019 11:34:47

inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.06.2019 23:04:34
Zwei Szenarien des Klimawandels, wobei das eine als Optimum und das andere als Pessimum angesehen werden kann.
Realistisch wird wohl das Zweite sein.

In Ergänzung dazu (steht da erst bei 2030 im 2. Szenario)
Warnungen, dass bei weiterhin ansteigenden Temperaturen u.a. das Grönlandeis und die Permafrostböden in Sibirien schmelzen können, wodurch folgenschwere Rückkopplungseffekte eintreten und das Klima unumkehrbar kippt, werden immer lauter.
Zum Thema Methan brauchen wir nicht erst bis 2030 warten ---> Ist schon jetzt langsam aber sicher im Gange.
https://www.gfz-potsdam.de/medien-kommu ... -erwartet/

Die Intelligenz der Menschheit ist leider kein bisschen größer als die eines Bakterium in einer Batch-Kultur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bakteriel ... rve_de.svg

Die Absterbe -Phase wird aber dank der "Intelligenz" der Menschheit wahrscheinlich etwas schneller gehen.
Schicke Sachen wie Massenvernichtungsmittel jeglicher Art :mrgreen:

@guennid
Beim Schreiben dieser wohl gesetzten Worte müssen dem Autor ja
orgastische Empfindungen gekommen sein. Mir, als einfach gestricktem
Menschen wird da immer etwas übel.

Aber immerhin hab ich einen Satz gefunden, der dem Autor wahrscheinlich
versehentlich von der Feder gesprungen ist:
Die Menschheit hat als solche noch niemals gedacht, geschweige denn umgedacht.
Diesen Satz kann ich nachvollziehen. :mrgreen:

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von inne » 29.06.2019 12:38:36

@williy4711: In den Kommentaren werden noch viele Zeitungsartikel angeführt - daraus geht das dann auch hervor.

Die Zukunft gehört wohl den Techniken die Treibhausgase wieder irgendwie aus der Atmosphäre zu filtern und zu binden. Man erwartet wohl tatsächlich Lösungen :-)

willy4711

Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von willy4711 » 29.06.2019 13:13:39

inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.06.2019 12:38:36
Die Zukunft gehört wohl den Techniken die Treibhausgase wieder irgendwie aus der Atmosphäre zu filtern und zu binden. Man erwartet wohl tatsächlich Lösungen
Statt umzudenken , unser Wirtschaften und damit (wahrscheinlich) die Gesellschaft umzubauen
setzen wir also auf Geoengineering :facepalm:

Ich sage nur eins. Bakterien sind nicht intelligent. :twisted:

Die Hybris der Menschheit ist das Problem:
Auch nur zu denken man könne einfach so weiter wirtschaften, und die Ingenieurkunst wird und schon retten,
lässt mich verzweifeln. Wir sind nicht die Herren der Welt, auch wenn wir das glauben.

Wer soll die mehr oder weniger nebulösen Vorstellungen des Geoengineering bezahlen,
wenn man sich noch nicht einmal auf aller kleinsten Nennern verständigen kann ?

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von heisenberg » 06.07.2019 02:35:38

Is ja krass: In Jamal(Sibirien) kühlen die stellenweise den Permafrostboden, damit der nicht auftaut und die Pipelines für die Gasförderungen nicht zerstört. Was ein extremer Aufwand....

Video aus 2010:
https://youtu.be/RxrdWAdSjSc?t=257

Das scheint kein Einzelfall zu sein:

https://www.deutschlandfunk.de/permafro ... _id=361564
https://taz.de/!845271/
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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hikaru
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 08.07.2019 11:20:56

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.06.2019 13:13:39
Statt umzudenken , unser Wirtschaften und damit (wahrscheinlich) die Gesellschaft umzubauen
setzen wir also auf Geoengineering :facepalm:
Passt doch!:
Wir bestäuben Blüten einzeln von Hand weil wir die Insekten ausrotten.
Wir kühlen den Boden damit Gebäude nicht umkippen.*
Wir denken darüber nach, Schwefeldioxid in großem Stil in die Atmosphäre zu pusten, was als "kleineres Übel" sauren Regen produziert.**
Wir wollen die Albedo der Erde erhöhen, um der erhöhten Wärmeaufnahme der Atmospäre zu begegnen. ***
Wir wollen Spiegel im Weltraum (L1) platzieren.****

Idee von mir:
Unser Problem ist ja wohl, dass zu viel der eintreffenden Sonnenstrahlung in der Atmosphäre verbleibt, weil wir die Atmosphäre verändern. Das mit der Atmosphäre wollen wir offenbar nicht abstellen, also versuchen wir am anderen Ende des Reglers zu drehen: weniger Sonneneinstrahlung
Das ganze Albedo-Zeug (Boden anpinseln, SO₂, Spiegel) ist ja ganz nett, aber in Wahrheit doch nur eine Übergangslösung. Ganz im Sinne der großen Klimaexpertin Beatrix von Storch [1] schlage ich daher vor, das Problem an der Quelle anzugehen, und die Sonneneinstrahlung zu verringern!:
Wir holen uns einen dicken Brocken aus dem Asteroidengürtel (Ceres, Vesta?) und fliegen mit dem so lange Swingbys um Jupiter und die Erde, bis wir uns genug Orbitalgeschwindigkeit geklaut haben, um die Erdbahn entsprechend angehoben zu haben, dass der neue Wert der Sonneneinstrahlung wieder zu unserer Atmosphäre passt.


*) "Kühlen" impliziert Wärmetauscher. Nun ratet mal, wo die dem Boden entzogene Wärme hingeht!
**) Die ganzen industriellen Entschwefelungsmaßnahmen der 80er hätte man sich auch sparen können.
***) Irgendwo hatte ich mal gehört, dass man, um die globalen Treibhausgasemissionen auszugleichen, die halben USA mit Spiegeln bedecken müsste, also nicht nur viele Spiegel aufstellen (dazwischen gibt es Lücken), sondern alles was "Flyover Country" ist, müsste ein einziger riesiger Spiegel sein.
****) Wenn wir den "USA-Spiegel" als Referenz nehmen, wie kriegen wir den (auch als viele "kleine" Spiegel) in den Orbit, woher kommt das ganze Material und was machen die ganzen Raketenstarts mit unserer Atmosphäre?

[1] https://www.youtube.com/watch?v=IV8UzT_9bXg

jessie
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von jessie » 08.07.2019 11:54:17

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 64581.html
(Marx hätte kurz gefasst: Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse zur Unterdrückung anderer Klassen.)
Bei Abgeordneten und Regierenden besteht wohl Verbesserungsbedarf bei Bildung/Kompetenz und Interessenkonflikten, bei Wählern ebenso. Könnte man durch eine nachweisbare Mindestqualifikation (wenigstens Berufsabschluss und paar Jahre Praxis) und bei Abgeordneten durch eine zumindest etwas höhere Qualifikation (vielleicht ab Meister, Bachelor, Fachwirt) einfordern. Eine „Lottokratie“ (zufällige, einmalige und eingeschränkte Auswahl auf einigermaßen geeignete Bürgern, die eine festzulegende Mindestqualifikation besitzen und „das Volk“ REPRÄSENTATIV als Abgeordnete vertreten, könnte weitaus besser als derzeitige, egozentrisch getriebene Wähler oder Basisdemokratie mit einer Mehrzahl ungeeigneter „Basisdemokraten“ (Ge-BILD-ete) sein. Ab 65 Jahren wird man von den meisten Firmen in Rente geschickt und darf nicht mal als Bürgermeister antreten. Aber wählen, abgeordnet sein und regieren - ohne Nachweis der noch vorhandenen kognitiven Fähigkeiten. :facepalm:
Falls irgendwer mit Gleichberechtigung kommt: Klar, gerne, wie beim Führerschen. Darf doch jeder versuchen ...
Imho sollten Volksvertreter ein Volk möglichst repräsentativ vertreten, und nicht überdurchschnittlich viele Politstudenten (teils ohne Abschluss, teils ohne jemals praktisch gearbeitet zu haben), lebenslange, alte Berufspolitiker, Juristen und Angestellte des öffentlichen Dienstes als damit nicht repräsentative Mehrheit enthalten. Es ist auch ungünstig, wenn Wahlurnen von Wahlhelfern in Altersheime getragen werden ... zeigen müssen, wo Kreuze gemacht werden sollen ... natürlich nur, damit die Rente sicher ist.

Eine regelmäßige und zufällige Wahl von Abgeordneten über 1 Legislaturperiode mit geeigneter Qualifikation, Kompetenz und Praxisnähe, eventuell mit weitgehendem Ausschluss von Interessenkonflikten dürfte mehr bringen als Basisdemokratie und derzeitiges, von Medien und Regierungsparteien per „Wahlwerbung“ und Propaganda gesteuertes Wahlverhalten inkompetenter Wähler. Big Data und Analysemethoden, Volkszählungs-/Zensusdaten, Einwohnermeldeämter, Deutsche Post Direct GmbH u. ä. für eine sinnvoll eingeschränkte aber repräsentative Auswahl von Abgeordneten sind offenbar vorhanden. Die großen Konflikte unserer Zeit (begrenzte Ressourcen und Klimawandel, Gier und Machtstreben „auserwählter“ Staaten, Banken- und Konzerneigentümer) lassen sich mit der bisherigen Scheindemokratie, Bürokratie und christlich-westlicher „Werte“ offenbar nicht lösen. Man betrachte nur die „Neuzeit“ ab 1945 ...

Rechtsstaat: Die Regierung ist Exekutive - nicht Legislative. Geheimdienste, Verfassungsschutz, Polizei und BKA sind Exekutive. Parlaments nicken in Marathonsessions oder Fußball- und Urlaubszeiten Gesetze ab. Geheimdienste, Polizei und Ministerien verscheissern und behindern nach jedem Skandal Untersuchungsausschüsse des Parlamentes. Was aus berufsabgeordneten Parteisoldaten besteht, die einer Fraktionsdisziplin unterliegen. Diese hat natürlich Vorrang vor Gewissensentscheidungen, man stellt ja sonst seine vom Steuerzahler bestens bezahlte Existenz aufs Spiel. Nennt man Interessenkonflikt. Der Bundesrechnungshof ist ein zahnloser Tiger, Bundesverfassungsgericht wird ignoriert, absichtliche Verfassungsverstösse von Innenministern, Abgeordneten, Geheimdiensten und Polizei sind folgenlos. Das Grundgesetz wird zum zahnlosen Tiger.

Merkel: https://duckduckgo.com/?q=merkel&t=ipad&ia=news
Schäuble: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schäuble
Seehofer: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Horst_Seehofer
Die Quotenfrauen lasse ich weg (unbedeutende Nebelkerzen) aber vor dem graut mir: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Merz

Eigentlich wird die Erde nie verloren, ein paar Arten sterben aus, die Evolution sorgt für neue. Wer vermisst den Menschen? Wenn der Mensch zu blöde ist, für die Umwelt seiner Kinder und Enkel zu sorgen, dann war er evolutionär gesehen eben zu blöde, sich anzupassen. Der x-te Versuch der Evolution, intelligentes Leben zu schaffen, ist halt wieder mal daneben gegangen. Oder die Menschen definieren Intelligenz falsch, bislang läuft diese doch nur auf ein bequemes Leben und möglichst umfangreiche Vermehrung trotz relativ weniger Nachkommen hinaus. Diese Strategie verfolgen auch einige andere Tiere, die jedoch so intelligent sind, die Umwelt Ihrer Nachkommen möglichst wenig zu zerstören. Tschüss Homo Sapiens, dich vermisst niemand. Also wozu einen Kopf machen, alle tanzen wissentlich und absichtlich auf dem Vulkan. Nach dem Aussterben des Menschen kann’s nur besser für andere Arten werden.

Seid Umweltschweine, unterstützt Kapitalismus, westliche „Werte“, den Konsum, unseren Lobbyisten- und Bürokratenstaat, unsere Rüstungsindustrie, dann sterben Menschen und deren egoistisch erzogene Bälger eher aus, dann haben intelligente Arten endlich wieder Lebensraum! Je eher, je besser!
Zuletzt geändert von jessie am 08.07.2019 13:36:26, insgesamt 1-mal geändert.

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hikaru
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 08.07.2019 13:35:49

jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 11:54:17
Bei Abgeordneten und Regierenden besteht wohl Verbesserungsbedarf bei Bildung/Kompetenz und Interessenkonflikten, bei Wählern ebenso. Könnte man durch eine nachweisbare Mindestqualifikation (wenigstens Berufsabschluss und paar Jahre Praxis) und bei Abgeordneten durch eine zumindest etwas höhere Qualifikation (vielleicht ab Meister, Bachelor, Fachwirt) einfordern.
Frau von Storch ist zugelassene Rechtsanwältin und hat mehrere Jahre in verschiedenen Kanzleien gearbeitet. :roll:
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 11:54:17
Eine „Lottokratie“ (zufällige, einmalige und eingeschränkte Auswahl auf einigermaßen geeignete Bürgern, die eine festzulegende Mindestqualifikation besitzen und „das Volk“ REPRÄSENTATIV als Abgeordnete vertreten, könnte weitaus besser als derzeitige, egozentrisch getriebene Wähler oder Basisdemokratie mit einer Mehrzahl ungeeigneter Basisdemokraten sein.
Wer stellt wie sicher, dass der Auswahlprozess zufällig ist?
Wer stellt wie und nach welchen Kriterien fest, welche Bürger die von dir geforderte Eignung haben?
Welche Methoden schlägst du zur Verhinderung von Manipulationen dieser Prozesse vor?
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 11:54:17
Ab 65 Jahren wird man von den meisten Firmen in Rente geschickt und darf nicht mal als Bürgermeister antreten. Aber wählen, abgeordnet sein und regieren - ohne Nachweis der noch vorhandenen kognitiven Fähigkeiten. :facepalm:
Andere Firmen bedauern den Know-How-Verlust, wenn ältere Mitarbeiter ausscheiden. U65 müssen ihre kognitiven Fähigkeiten auch nicht nachweisen.
Falls du nun eine allgemeine Nachweispflicht vorschlägst: Wie verhinderst du hier Manipulation?

jessie
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von jessie » 08.07.2019 14:17:03

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 13:35:49
Frau von Storch ist zugelassene Rechtsanwältin und hat mehrere Jahre in verschiedenen Kanzleien gearbeitet. :roll:
Ein Jurist ist ein Spezialist (oder Fachidiot) auf einem Gebiet. Er/sie und dere Kommunikationspartner könnten in gewissen juristischen und finanziellen Filterblasen und amit für die Mehrehit des Volkes praxdisfern / nicht-repräsentativ sein. Beispiel: Uli Hoeneß & Konsorten.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 13:35:49
Wer stellt wie sicher, dass der Auswahlprozess zufällig ist?
Wer stellt wie und nach welchen Kriterien fest, welche Bürger die von dir geforderte Eignung haben?
Welche Methoden schlägst du zur Verhinderung von Manipulationen dieser Prozesse vor?
Da sehe ich kein Probleme:
Es kann nur besser werden, wenn man sich die momentane Zusammensetzung versus Repräsentaitivität von Bundestag, Bundestag und Regierung ansieht.
Wissenschaftler und Meinungsforscher schaffen es angeblich auch, "Repräsentativität" in ihren Studien und "Forschungngen" herzustellen.
Ein paar Abweichungen, Ungenauigkeiten, Probleme können nach und nach verbessert werden. Kein neuees Verfahren ist von Anfang an perfekt. Die bisherige Besetzung unserer Parlamente repräsentativer zu gestalten, kann trotz anfänglicher Fehler nur besser werden! Ich würde Zufallsautomaten mit menschlich genutzter Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten nutzen. Wofür verdienen Statistiker, die Volkszählungen / Zensus erstellen ihr Geld? Dafür noch etwas Kontrolle von außerhalb? Wir müssen was ändern, ansonsten geht die Menschheit den von mir nicht bedauerten evolutionären Bach runter.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 13:35:49
Andere Firmen bedauern den Know-How-Verlust, wenn ältere Mitarbeiter ausscheiden. U65 müssen ihre kognitiven Fähigkeiten auch nicht nachweisen.
Falls du nun eine allgemeine Nachweispflicht vorschlägst: Wie verhinderst du hier Manipulation?
Man könnte ab einem gewissen Alter seine kognitiven Fähigkeiten mal freiwillig einschätzen -und loslassen. Oder eine kleine, von Experten (Psychologen oder was weiß ich) ausgearbeiteten Intelligenztest bearbeiten. Manipulatioin wird immer stattfinden. Sie darf nur nicht die Repräsentativität beeinflussen, ändern.
Etwas Praxisnähe: Viele Firmen sind froh, Ü65 loszuwerden. Krankenstand, Verdichtung der Arbeit usw. Ü65 eher für administrative Aufgaben. Dazu benötigt Ü65 Erfvahrung und Bildung, soll heißen klappt nicht für jeden.

Lieber hikaru, nun will ich Antworten (keine Beweise, aber Gedanken) von dir als von mir geschätzten, intelligenten Schreiber im Df: Imho siehst du keine Chancen in der Änderung des Menschen allgemein. Warum nicht in einer erzwungenen Änderung durch intelligente, vom Vollk bevollmächtigte Gruppen (Interessenkonflikte durch Zerstreunung/"Lottokratie" ausgehebelt), also wahre und repräsentative Abgeordente. Ja ich weiß, genau hier ist der Pferdefuß, diese zu finden.

Da du mit deinen Texten, die mir recht hoffnungslos erscheinen, warum schreibst du was anderes als ich hier?

guennid

Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von guennid » 08.07.2019 14:28:29

Ein Jurist ist ein Spezialist (oder Fachidiot) auf einem Gebiet.
Da sehe ich kein Probleme:
Es kann nur besser werden,
Man könnte ab einem gewissen Alter seine kognitiven Fähigkeiten mal freiwillig einschätzen -und loslassen. Oder eine kleine, von Experten (Psychologen oder was weiß ich) ausgearbeiteten Intelligenztest bearbeiten.
Da du mit deinen Texten, die mir recht hoffnungslos erscheinen, warum schreibst du was anderes als ich hier?
Sancta simplicitas! Er hat schon einen gewissen Unterhaltungswert, so'n digitaler Stammtisch. - Solange er ein solcher bleibt! :wink:

Grüße, Günter
Zuletzt geändert von guennid am 08.07.2019 14:32:50, insgesamt 1-mal geändert.

jessie
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von jessie » 08.07.2019 14:32:10

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 13:35:49
Frau von Storch ist zugelassene Rechtsanwältin und hat mehrere Jahre in verschiedenen Kanzleien gearbeitet. :roll:
Ein Jurist ist ein Spezialist (oder Fachidiot) auf genau einem (willkürlich gewählem, nicht naturwissenschaftlichen) Gebiet. Er/sie und deren Kommunikationspartner könnten in gewissen juristischen und finanziellen Filterblasen stecken und damit nicht-repräsentativ sein. Übrigens beißen sich solche Katzen in den Schwanz: Juristen machen Gesetze, andere verstoßen dagegen, Juristen urteilen - in paar Jahren und nach der nächsten Wende anders. Von paar Jahren waren Homosexuelle wegzusperen und Frauen durften nur mit Einverständis der Männer arbeiten und Auto fahren - oder nicht mal wählen. Unter Wissenschaft verstehe ich etwas was anderes als politische Willkür!
Beispiele: Uli Hoeneß & Konsorten, BKA- und BND-Gesetze, Verstöße ungeahndet und nachträglich legitimert, Vorratsdatenspeicherung als ewiger Zombie, GG-widrige Videoüberwachung usw. Was ist daran Wiisenschaft, was nicht in paar Monaten mit einer einfachen Mehrheit hinweggefegt wierden kann? Am Ende müsste man einen neuen (wohl ergebnislosen) Thread über Wissenschaftstheorie eröffnen. Nazirichter sind kaum noch im Gedächtnis - und schon gar nicht diejenigen "Wissenschaftler" äh Juristen, die diese Gesetze ausgearbeitet haben. Sorry, ich glaube nicht, dir irgendwas erzählen zu müssen, eher Mitlesern. :wink:
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 13:35:49
Wer stellt wie sicher, dass der Auswahlprozess zufällig ist?
Wer stellt wie und nach welchen Kriterien fest, welche Bürger die von dir geforderte Eignung haben?
Welche Methoden schlägst du zur Verhinderung von Manipulationen dieser Prozesse vor?
Da sehe ich kein Probleme:
Es kann nur besser werden, wenn man sich die momentane Zusammensetzung versus Repräsentaitivität von Bundestag, Bundestag und Regierung ansieht.
Wissenschaftler und Meinungsforscher schaffen es angeblich, "Repräsentativität" in ihren Studien und "Forschungngen" herzustellen. Warum ich? Ein paar Abweichungen, Ungenauigkeiten, Probleme können nach und nach verbessert werden. Kein neues Verfahren ist von Anfang an perfekt. Die bisherige Besetzung unserer Parlamente repräsentativer zu gestalten, kann trotz anfänglicher Fehler nur besser werden! Ich würde Zufallsautomaten mit menschlich genutzter Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten nutzen. Wofür verdienen Statistiker, die Volkszählungen / Zensus erstellen ihr Geld? Dafür noch etwas Kontrolle von außerhalb? Wir müssen was ändern, ansonsten geht die Menschheit den von mir nicht bedauerten evolutionären Bach runter.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 13:35:49
Andere Firmen bedauern den Know-How-Verlust, wenn ältere Mitarbeiter ausscheiden. U65 müssen ihre kognitiven Fähigkeiten auch nicht nachweisen.
Falls du nun eine allgemeine Nachweispflicht vorschlägst: Wie verhinderst du hier Manipulation?
Man könnte ab einem gewissen Alter seine kognitiven Fähigkeiten mal freiwillig einschätzen -und loslassen. Oder eine kleine, von Experten (Psychologen oder was weiß ich) ausgearbeiteten Intelligenztest bearbeiten. Manipulatioin wird immer stattfinden. Sie darf nur nicht die Repräsentativität beeinflussen, ändern.
Etwas Praxisnähe: Viele Firmen sind froh, Ü65 loszuwerden. Krankenstand, Verdichtung der Arbeit usw. Ü65 eher für administrative Aufgaben. Dazu benötigt Ü65 Erfvahrung und Bildung, soll heißen klappt nicht für jeden.

Lieber hikaru, nun will ich Antworten (keine Beweise, aber Gedanken) von dir als von mir geschätzten, intelligenten Schreiber im Df: Imho siehst du keine Chancen in der Änderung des Menschen allgemein. Warum nicht in einer erzwungenen Änderung durch intelligente, vom Vollk bevollmächtigte Gruppen (Interessenkonflikte durch Zerstreunung/"Lottokratie" ausgehebelt), also wahre und repräsentative Abgeordente. Ja ich weiß, genau hier ist der Pferdefuß, diese zu finden.

Da du mit deinen Texten, die mir recht hoffnungslos erscheinen, warum schreibst du was anderes als ich hier?
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 11:54:17
Eigentlich wird die Erde nie verloren, ein paar Arten sterben aus, die Evolution sorgt für neue. Wer vermisst den Menschen? Wenn der Mensch zu blöde ist, für die Umwelt seiner Kinder und Enkel zu sorgen, dann war er evolutionär gesehen eben zu blöde, sich anzupassen.
...
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 11:54:17
Seid Umweltschweine, unterstützt Kapitalismus, westliche „Werte“, den Konsum, unseren Lobbyisten- und Bürokratenstaat, unsere Rüstungsindustrie, dann sterben Menschen und deren egoistisch erzogene Bälger eher aus, dann haben intelligente Arten endlich wieder Lebensraum! Je eher, je besser!
Übrigens hikaru: Aufgrund deiner Beiträge, die ich gern lese, schätze ich dich sehr und rechne mir als Ehre an, dass du auf meine Beiträge eingehst. Nichtsdestotrotz finde ich Kritikpunkte, auch wenn ich mich nicht so gut ausdrücken kann wie du.
Zuletzt geändert von jessie am 08.07.2019 15:04:45, insgesamt 1-mal geändert.

jessie
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von jessie » 08.07.2019 14:36:36

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:28:29
Sancta simplicitas! Er hat schon einen gewissen Unterhaltungswert, so'n digitaler Stammtisch! :wink:
Wenn du mehr kannst als (lateinisch-vereinfachende) Sprüche - nur zu!
Mal schauen, wie dein Unterhaltungswert bezüglich Stammtisch (oder Rentner-Kaffeeklatsch, Informationen fehlten leider) lateinisch-simpel kritisiert werden kann ...

Man könnte sich sogar überlegen, welche Generation welche überalterten und schon deshalb nur an eigenen Lebensabend denkende Protagonisten und warum (Wohlstandsgott, Wirtschaftswachstum, Konsum für die eigene Sippe?) in Parteien und Regierung eingefädelt hat, die die Probleme der heutigen Generation (Umwelt/Klima/Flüchtlingsströme/Ressourcenkriege/Polarisierung der Gesellschaften/Flächenversiegelung/Wohnungsmangel/Mietpreise/Bevölkerungsdichte) zu verantworten haben. Wer austeilt, muss (oder sollte wenigstens) auch einstecken können. Frischen Lebesabemd ohne Gewissensbisse - aber mit etwas Nachdenken über Unterhaltungswerte fremder - und vor allem eigener Beiträge! :THX:

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hikaru
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 08.07.2019 15:44:09

jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Ein Jurist ist ein Spezialist (oder Fachidiot) auf einem Gebiet. Er/sie und dere Kommunikationspartner könnten in gewissen juristischen und finanziellen Filterblasen und amit für die Mehrehit des Volkes praxdisfern / nicht-repräsentativ sein.
Das gilt doch für jeden. Die Eine ist Fachidiotin für Juristerei*, der Nächste für Landwirtschaft oder Philosophie.
Ich sehe nicht, wie eine Einschränkung des passiven Wahlrechts auf bestimmte Berufsgruppen hier weiterhilft.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Da sehe ich kein Probleme:
Es kann nur besser werden, wenn man sich die momentane Zusammensetzung versus Repräsentaitivität von Bundestag, Bundestag und Regierung ansieht.
Dein Optimismus in Allen Ehren, aber ich halte ihn für deplatziert.
Wenn wir uns mal die die Grundrechte aus dem Grundgesetz ansehen, dann entsprechen sie in ihrem Geist weitgehend meinem Verständnis von "gesundem Menschenverstand". Sie sollten also geeignet sein, um auf ihnen einen Staat aufzubauen, der seinen Bürgern ein "gutes Leben" zu ermöglichen. Offenbar klappt das nicht so wirklich.
Worauf ich hinaus will ist, dass nicht die momentan theoretisch geltenden Regeln das Problem sind, sondern die Menschen, welche diese Regeln umsetzen müssten (Politiker, Wähler, du und ich). Andere Menschen werden wir aber nicht kriegen, daher wird auch eine Änderung der Regeln wenig bringen. Die Menschen werden immer nach Schlupflöchern suchen, um ihren persönlichen Vorteil zu maximieren.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Wissenschaftler und Meinungsforscher schaffen es angeblich auch, "Repräsentativität" in ihren Studien und "Forschungngen" herzustellen.
Und über dieses "angeblich" in deinem Satz gibt es regelmäßig heftige Diskussionen in den entsprechenden Communities.
Natürlich gibt es in der Wissenschaft Manipulationsdruck, aber da Wissenschaft oft keine unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen für Dritte hat, hält sich dieser Manipulationsdruck meist in Grenzen. Wenn du daran aber zentrale politische Entscheidungen aufhängst, dann ändert sich das radikal und du brauchst sehr robuste Manipulationsabwehrmechanismen.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Ich würde Zufallsautomaten mit menschlich genutzter Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten nutzen.
Da hast du schon zwei potenzielle Angriffspunkte:
1. Wie stellst du sicher, dass der Zufallsgenerator tatsächlich zufällig arbeitet?
2. Wie stellst du sicher, dass der menschliche Einschränkungsprozess nicht interessengesteuert abläuft?

Das sind genau solche Mechanismen für die du von Anfang an eine gut funktionierende Manipulationsabwehr brauchst, denn wenn der Prozess einmal korrumpiert ist, wird es umso schwerer, ihn nachträglich abzusichern. Das gilt übrigens schon bei der Einführung.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Man könnte ab einem gewissen Alter seine kognitiven Fähigkeiten mal freiwillig einschätzen -und loslassen.
Wie gut bzw. schlecht das funktioniert sehen wir u.a. bei älteren Autofahrern. Wie viele Ü65 überprüfen tatsächlich regelmäßig kritisch ihre Fahrtüchtigkeit und lassen dann im Zweifelsfall das Auto tatsächlich stehen? Und wenn sie es stehen lassen, wie kommen sie stattdessen von A nach B (auf dem Land)? Und warum soll das nur für Ü65 gelten?
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Oder eine kleine, von Experten (Psychologen oder was weiß ich) ausgearbeiteten Intelligenztest bearbeiten.
Intelligenztests messen v.A. die Fähigkeit, Intelligenztests auszufüllen. Bei jeder weiteren Schlussfolgerung wäre ich vorsichtig.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Warum nicht in einer erzwungenen Änderung durch intelligente, vom Vollk bevollmächtigte Gruppen (Interessenkonflikte durch Zerstreunung/"Lottokratie" ausgehebelt), also wahre und repräsentative Abgeordente.
Weil genau das unser bestehendes politisches System, die repräsentative Demokratie, leisten sollte, aber nicht leistet, und ich nicht glaube, dass das zugrundeliegende politische System das Problem ist.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Da du mit deinen Texten, die mir recht hoffnungslos erscheinen, warum schreibst du was anderes als ich hier?
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 11:54:17
Eigentlich wird die Erde nie verloren, ein paar Arten sterben aus, die Evolution sorgt für neue. Wer vermisst den Menschen? Wenn der Mensch zu blöde ist, für die Umwelt seiner Kinder und Enkel zu sorgen, dann war er evolutionär gesehen eben zu blöde, sich anzupassen.
Das ist jetzt extrem weit hergeholt, aber da kommt wieder Star Trek aus meiner Kindheit durch:
Auf der Erde gibt es seit ca. einer Milliarde Jahren Leben und wenn nichts dazwischen kommt wird sie noch für etwa eine weitere Milliarde Jahre Leben beherrbergen können. D.h., wir haben jetzt etwa Halbzeit und die Gattung Homo ist die Erste die in der Lage ist, ihre Handlungen zu reflektieren und über ihre Position im Universum nachzudenken. Im Gegensatz zu Star Trek scheint Leben im Universum, insbesondere "intelligentes" Leben, ziemlich selten zu sein - vielleicht so selten, dass sich nie zwei Lebensformen unterschiedlicher Herkunft begegnen werden. Vielleicht schafft es die Erde in den nächsten paar 100 Millionen Jahren noch ein- oder zweimal, ähnlich hoch oder gar höher entwickelte Intelligenz zu entwicklen, aber wetten würde ich darauf nicht.
D.h., wenn wir das hier in den Sand setzen und uns selbst ausrotten bevor wir wirklich in's Weltall aufbrechen, dann war kosmisch betrachtet das Leben auf der Erde insgesamt für die Katz, und das fände ich schon ziemlich schade. Momentan liegt es außerhalb unserer Möglichkeiten, das Weltall zu besiedeln, aber wir haben zumindest das technische Verständnis um zu erkennen, was dafür prinzipiell nötig wäre. Bis wir also so weit sind, das technisch umzusetzen, sollten wir in erster Linie daran interessiert sein, diesen Planeten für uns(!) lebenswert zu halten.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 14:17:03
Übrigens hikaru: Aufgrund deiner Beiträge, die ich gern lese, schätze ich dich sehr und rechne mir als Ehre an, dass du auf meine Beiträge eingehst. Nichtsdestotrotz finde ich Kritikpunkte, auch wenn ich mich nicht so gut ausdrücken kann wie du.
Danke für die Blumen, und v.A. für die Kritik! Mir graut vor dem Tag, an dem alle (m)einer Meinung sind.


*) bar jeden Verständnisses von Physik - Wie hat die Frau ihr Abi geschafft?

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von jessie » 08.07.2019 16:44:46

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 15:44:09
Mir graut vor dem Tag, an dem alle (m)einer Meinung sind.
Vergiss es! :mrgreen:
Hallo hikaru,
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 15:44:09
Das gilt doch für jeden. Die Eine ist Fachidiotin für Juristerei*, der Nächste für Landwirtschaft oder Philosophie.
Ich sehe nicht, wie eine Einschränkung des passiven Wahlrechts auf bestimmte Berufsgruppen hier weiterhilft.
Manche haben mehrere Berufe, vor dem Studium was anderes/mehr getan, woanders reinriechen müssen. Angeordnete und Regierungsbeamte sollten doch einen Berufs- oder Studienabschluss haben, welchen muss ich doch nicht festlegen. Das derzeitige (verfassungs- und vernunftwidrige) Abstimmungsverhalten angeblicher Experten klappt offenbar nicht. Eine Repräsentativität wenigstens einigermaßen gebildeter oder berufstätiger Volksgruppen durch lebenslange Berufspolitiker ist nicht gegeben
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 15:44:09
Wenn wir uns mal die die Grundrechte aus dem Grundgesetz ansehen, dann entsprechen sie in ihrem Geist weitgehend meinem Verständnis von "gesundem Menschenverstand". Sie sollten also geeignet sein, um auf ihnen einen Staat aufzubauen, der seinen Bürgern ein "gutes Leben" zu ermöglichen. Offenbar klappt das nicht so wirklich.
Worauf ich hinaus will ist, dass nicht die momentan theoretisch geltenden Regeln das Problem sind, sondern die Menschen, welche diese Regeln umsetzen müssten (Politiker, Wähler, du und ich). Andere Menschen werden wir aber nicht kriegen, daher wird auch eine Änderung der Regeln wenig bringen. Die Menschen werden immer nach Schlupflöchern suchen, um ihren persönlichen Vorteil zu maximieren.
Deshalb würde ich es mal mit Repräsentativität von Parlamenten versuchen. Nicht mit Basisdemokratie. Bitte versuche irgendwie nachzuweisen ode zu begründen, dass eine zufällige Auswahl aus geeigneten Gruppen nicht funktionieren kann! Imho ist ein zufgällug ausgewähltes Parlament besser als Berufspolitiker, Juristen, freigestellte Angestellte des öffentlichen Dienstes als eine nicht-repräsentative lobby- und parteidiszipkin-abhängige Gruppe. Außerdem haben wir imho keine andere wahl, um globale Umweltprobleme anzugehen, die einer Einschränkung des Wirtschaftswachstums bedürfen.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 15:44:09
Da hast du schon zwei potenzielle Angriffspunkte:
1. Wie stellst du sicher, dass der Zufallsgenerator tatsächlich zufällig arbeitet?
2. Wie stellst du sicher, dass der menschliche Einschränkungsprozess nicht interessengesteuert abläuft?
Warum vollkommen? Derzeit ist auch nichts vollkommen, es muss besser werden, wie auch immer, es besteht Handlungsdruck. Für unser Wahlsystem hatten wir Jahrzente Zeit, es so dämlich (oder zielführende) aufzubauen wie es heute ist.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 15:44:09
Wie gut bzw. schlecht das funktioniert sehen wir u.a. bei älteren Autofahrern. Wie viele Ü65 überprüfen tatsächlich regelmäßig kritisch ihre Fahrtüchtigkeit und lassen dann im Zweifelsfall das Auto tatsächlich stehen? Und wenn sie es stehen lassen, wie kommen sie stattdessen von A nach B (auf dem Land)? Und warum soll das nur für Ü65 gelten?
Dito. Vorschläge und Fahrerlaubnisprüfungen können gern wiederhohlt, vereinfacht oder verbessert werden. Gern alle 5 Jahre und der darf wählen der einen Führerschein besitzt. Ode paar einfache Fragen zu gewollter Politik. Das muss ja nicht so schwer gemacht werden. Wahlwerbung im Fernsehen und Essigfressen mit unverbindlichen Halbsätzen auf Plakaten - welches Ziel?
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 15:44:09
Weil genau das unser bestehendes politisches System, die repräsentative Demokratie, leisten sollte, aber nicht leistet, und ich nicht glaube, dass das zugrundeliegende politische System das Problem ist.
Und ich meine, das politische System ist von wenigen hochintelligenten aber egozentrischen Menschen (Machthabern) für ihren Machterhalt mit "demokratischer" Bestätigung der Mittel- und Unterschicht gemacht. Diese System funktionierte für Umweltschutz bisher in der Form, dass Wirtschaftswachstum nicht belastet wurde: Kläranlagen, EEG durch Kleinabnehmer finanziert, Akkuautos usw. Es wird nicht funktionoieren bei globalen Problemen wie CO2-Ausstoß: Der ist imho nur verringerbar durch Senkung der Bevölkerungsdichten, damit Konsum und Transporten. Das heilige Kalb "Wachstum" muss geschlachtet werden. Genau deshalb scheitern die "Klimakonferenzen" der G-irgendwie-Staaten. Eine Änderung kann nur durch andere politische Systeme erfolgen. Warum? Zeigt doch die nähere Vergangenheit mit Handlungsdruck - aber Unfähigkleit bzw. Nichtwollen der regierenden Eliten.

Ich finde den Klimawandel zu hoch gespielt: Wen stört es (außer Menschen), wenn Menschen aussterben? Alle anderen Arten profitieren nur. Viel Spaß beim Tanz auf dem Vulkan. Je schneller der ausbricht, je eher die Klimaänderung (Natur kennt keine Katastrophen, nur Veränderung) desto eher können sich verdrängte Arten wieder entwickeln oder intelligente Arten sich ausbreiten. Die Mehrzahl der Menschen ist nun mal zu blöde, an die Zukunft der Enkel zu denken und Blödheit ist evolutionär betrachtet zumindest ungünstig für die Reproduktion der Art. Lasst uns weiter tanzen und weniger reproduzieren! Ich glaube nicht, dass eine von Eltern und Großeltern verblödete konsumgeile Generation Pisa intelligenter handelt. Tanzt mit Kondom und Pille!

Ich musste an Weihnachten so lachen: Junge Familie, gut verdienend, konsumsüchtig: Ein nicht ganz 2-jähriges Kind wird von Eltern und 2 Großelternpaaren in Geschenken ertänkt, anstatt Geschenke über 2 Tage zu verteilen. Das Kind hat von allem zu viel, Wohnzimmer überfüllt, am Ende kommt für ein 2-jähriges Kind der Weihnachtsmann. Ab dann heulend und schreiend und verständnislose Angst. Jo, Eltern tun alles für ihr Kind - ohne Nachzudenken. Dann der Stammtisch unter Erwachsenen: Die EU tut irgendwas gegen Autos (Enteignung Dieselbesitzer) und Wattestäbchen und Einmalgeschirr, Deutschland will die Welt retten obwohl EU-Regularien, zuletzt ich habe nichts zu verbergen, freue mich, mit Wohnwagen in Italien zu sein und die richtigen Pizzerien vorgeschlagen zu bekommen.

Entweder eine intelligente, halbwegs uneigennützige Gruppe von Menschen regelt zentral Produktion und Konsumverhalten der Masse oder die Evolution reguliert selbst die Arten. Angeblich demokratisch gewählte Wohlstandsparteien mit Fraktions- und Lobbydisziplin für Konzerne und Rüstungsindustrien beschleunigen die Evolution. Wählt also Wohlstand, je schneller Homo Sapiens sich selber vernichtet, desto eher können sich von ihm verdrängte Arten wieder ausbreiten und intelligente Arten entstehen. Vorversuche der Evolution für intelligente Arten sind offensichtlich fehlgeschlagen. Man musste ja schon den Menschen als „Krone der Schöpfung“ argumentationsfrei definieren. Wenn das Gott wüsste ... sein berechtigter Terror äh Zorn wäre unausweichlich.

Zynismustags freibleibend. :wink:

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 11.07.2019 12:13:34

jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 16:44:46
Manche haben mehrere Berufe, vor dem Studium was anderes/mehr getan, woanders reinriechen müssen. Angeordnete und Regierungsbeamte sollten doch einen Berufs- oder Studienabschluss haben, welchen muss ich doch nicht festlegen.
Frau Storch hat einen Studienabschluss und sogar Praxiserfahrung in dem Beruf. Das hält sie aber nicht davon ab, zu anderen Themen Stuss von sich zu geben, der an ihrem Verstand zweifeln lässt.*
Das Kriterium "Abschluss" ist also offenbar nicht hinreichend.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 16:44:46
Das derzeitige (verfassungs- und vernunftwidrige) Abstimmungsverhalten angeblicher Experten klappt offenbar nicht. Eine Repräsentativität wenigstens einigermaßen gebildeter oder berufstätiger Volksgruppen durch lebenslange Berufspolitiker ist nicht gegeben
Du hast hier einen grundlegenden Denkfehler:
Du nimmst an, dass die Vertretung der Interessen des Volkes das Anliegen von Politikern ist. Das ist überwiegend ein Märchen aus einer Märchenbuchreihe, dessen erster Band "Grundgestz" heißt. Politiker sind Menschen und daher auf ihren persönlichen Vorteil bedacht. Wie du und ich vertreten sie in erster Linie ihre eigenen persönlichen Interessen und in zweiter Linie die Interessen derjenigen die ihnen am besten dabei helfen, ihre eigenen Interessen wahrzunehmen.
In dieser zweiten Linie steht nun aber nicht das Volk, sondern diverse Konzernvertreter, ganz einfach weil diese die größten Koffer haben.

Unter diesem Blickwinkel ist das Verhalten der Politiker nicht vernunftwidrig und es besteht auch kein Repräsentativitätsproblem. Wir gehören nur nicht zu den tatsächlich Repräsentierten. Das mag verfassungswirdig sein (hätte ein Gericht zu klären), aber wo kein Kläger da kein Richter und das Papier auf dem die Verfassung geschrieben steht ist geduldig - insbesondere, wenn ein schwerer Koffer darauf liegt.
Das Problem ist Keines des politischen Systems, sondern Eines der menschlichen Natur. Politische Systeme können versuchen, diese einzuhegen, aber das ist immer ein Rennen zwischen Hase und Igel um das Aufstemmen und schließen der Löcher im Regelwerk.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 16:44:46
Bitte versuche irgendwie nachzuweisen ode zu begründen, dass eine zufällige Auswahl aus geeigneten Gruppen nicht funktionieren kann! Imho ist ein zufgällug ausgewähltes Parlament besser als Berufspolitiker, Juristen, freigestellte Angestellte des öffentlichen Dienstes als eine nicht-repräsentative lobby- und parteidiszipkin-abhängige Gruppe.
Ich bin weder Politologe noch Psychologe. Die mir zur Verfügung stehenden Werkzeuge sind also arg begrenzt.
Mein Ansatz wäre, dass schon der Auswahlprozess der von dir angedachten Gruppe von Entscheidungsträger nicht robust sein kann. So ein Prozess braucht eine unabhängige Überwachung, analog zu Wahlbeobachtern.Genau wie jetzt Lobbyisten Berufspolitiker beeinflussen, würden sie später die "Wahlbeobachter" und hinterher die wie auch immer gewählten Entscheider beeinflussen.

Außerdem wirst du bei zufällig ausgewählten Entscheidungsträgern oft ein massives Kompetenz- und Interessenproblem haben. Ich wäre z.B. als Wirtschaftsminister eine absolute Flachzange und als Möchtegern-Pazifist im Verteidigungsministerium in einem starken Interessenkonflikt.
Solche Leute werden sehr oft auch Berater angewiesen sein. Und rate mal, wer die sein werden!
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 16:44:46
Außerdem haben wir imho keine andere wahl, um globale Umweltprobleme anzugehen, die einer Einschränkung des Wirtschaftswachstums bedürfen.
Das ist zwar richtig, aber damit setzt du schon voraus, dass wir (bzw. diejenigen die unsere Politik bestimmen) überhaupt ein persönliches Interesse (s.o.) daran haben, die globalen Umweltprobleme anzugehen.
Wir können das auch einfach aussitzen, so wie es Frau Merkel tat und AKK für die Zukunft erahnen lässt. Die Alten sterben rechtzeitig weg und die Jungen kennen es nicht anders und werden es als normal empfinden.
jessie hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2019 16:44:46
Warum vollkommen? Derzeit ist auch nichts vollkommen, es muss besser werden, wie auch immer, es besteht Handlungsdruck.
Ich habe hier bisher das Wort "vollkommen" gar nicht erwähnt. Ich halte es nur für nicht zielführend, einen Wechsel des politischen Systems zu fordern, wenn 1. das politische System gar nicht das Grundproblem ist und 2. das vorgestellte Alternativsystem sofort ersichtlich die gleichen Schwächen hat.


*) Dass sie keine Ahnung von Physik (auf Grundschulniveau - also noch vor dem Physikunterricht) hat ist traurig aber kein Weltuntergang. Dass sie dieses Unwissen so eklatant öffentlich zur Schau stellt ist aber ein Armutszeugnis nicht nur für sie persönlich, sondern auch für das deutsche Bildungssystem, denn man sollte meinen, dass jemand der erfolgreich ein Jurastudium absolviert hat, schlau genug sein sollte um zu beurteilen, wann man besser die Klappe hält.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von jessie » 11.07.2019 12:41:31

Ihr jungen Leute! Macht einfach was - was ihr ihr jugen Leute für richtgi haltet. Die Alten (angeblich superschlaue Politiker und offenbare Lehrer im Ruhestand, Politiker im Wohnwagen ... im Debianforum) haben immer was was dagegen ... und DAMIT die ganze derzeitige (Klima) Scheiße produziert. Z. B. Herr Guennid, Herr Superschlau ... inwiefern hast du deinen Schülern diesbezüglich irgendwas außer paar "Teutschworte" beigebracht?

Herr hikaru, was hast du getan- außer Leute von Eigeninititive (@heisenberg) abzubringen? Tja, viele und schöne Worte wählst du ...aber was steht eigentlich richtig kokret dahinter??? Vielleicht können andere mehr als Du ...

Tut mir gar nicht leid, die derzeitige "Dermokratie" wäre etwas nachzuvollziehbar. Selbst von superschlauen Lehrern. Aber ja. es gibt auch Ecken in die Lehrer/Zeitungen vom GG akzeptiertew Meinungen reinstecken müssen. :wink:
Zuletzt geändert von jessie am 11.07.2019 13:18:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 11.07.2019 13:17:22

Du brauchst nicht in die Defensive gehen, wenn andere deine Meinung nicht teilen. Aber du kannst auch nicht erwarten, jeden bei einem Stammtischgespräch von deiner Meinung zu überzeugen. Das ist Teil der menschlichen Natur und ein Grund dafür warum wir im Großen nichts gebacken bekommen, wenn wir auf freiwilige Kooperation angewiesen sind.

Was konkret hinter meinen vielen Worten steht ist eigentlich recht egal. In Sachen Klimaschutz ist es definitiv zu wenig, aber ich bin da wie so viele andere einfach Schwein, weil ich viel zu bequem bin um konsequent klimaneutral zu leben. Wäre das anders, dann hätte ich schon gar nicht mehr die technische Infrastruktur um hier überhaupt lange Texte verfassen zu können.
Ich tue hier nur Meine Meinung kund, weil es mir Spaß macht. Wenn das irgendwen von seiner Eigeninitiative abbringt, dann sollte er eher bei sich selbst ansetzen, denn es würde nicht von viel Eigenverantwortung zeugen, wenn er sich von dem Gesülze eines dahergelaufenen Typen irgendwo im Internet dermaßen beeinflussen lässt.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von jessie » 11.07.2019 13:36:45

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 13:17:22
Du brauchst nicht in die Defensive gehen, wenn andere deine Meinung nicht teilen.
Habe ich auch gar nicht vor!
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 13:17:22
Ich tue hier nur Meine Meinung kund, weil es mir Spaß macht.
Was anderes tue ich auch nicht. Bitte fühle dich angegiffen - insofern: Ich bedauere sehr, dass ein so intelligenter Mensch wie du offenbar resignierst hat. Ein Mensch, der was bewirken könnte ...

Wie oft willst du dein Licht noch unter irgendeinen Scheffel stellen? Und wenn es nur ein kleines Licht ist, du das nicht mal siehst? Amdere sehen schon ... nutze deine intelligenz auch für andere! :wink:

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von inne » 10.09.2019 17:16:55

Liest wer FOCUS ONLINE: Warnung vor dem Nichtstun: Schock-Prognose zur Klimakatastrophe: Mitte des Jahrhunderts ist die Menschheit am Ende

Eine Weltuntergangszukunft ist nicht unabwendbar. Wir müssen kollektiv handeln usw. usf. Und dies wäre im Ausmaß am ähnlichsten zu vergleichen wie die, der Notlage im Zweiten Weltkrieg.

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