Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

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Trollkirsche
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Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von Trollkirsche » 10.07.2019 15:45:29

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.06.2019 20:32:22
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.06.2019 19:57:21
bin ein Local- Freak
Ich auch.... und wer gerade bei der Problemstellung des Threads über IMAP im Web oder im Web unverschlüsselt abgelegte private Daten und Dokumente nachdenkt, findet hier im folgenden Link ein paar Gedanken dazu. Ist nicht unbedingt neu, aber immer wieder neu beängstigend:
"Nothing to hide" https://vimeo.com/195446463

Zwei bemerkenswerte Äußerungen sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Erstens, wer auf sein Recht für digitale Privatspähre verzichtet, verhält sich asozial gegenüber allen anderen, die ihre Privatpähre schützen wollen ... denn machbar ist diese derzeitig praktizierte Überwachung nur durch die, die schweigend zustimmen, weil sie mit der Aussage "Ich habe nichts zuverbergen" auf ihre Rechte verzichten und sich freiwillig digital entmündigen lassen. Zweitens, der Satz eines der Interviewten am Ende "Demokratie ist KEIN Zuschauersport", den sich viel mehr Leute verinnerlichen müssten. Wenn das, was hier durch unsere EU-Regierungen an Überwachung der Bürger etabliert wurde, in die falschen Hände einer möglicherweise restriktiveren/repressiven Nachfolgeregierung fällt, wars das mit Demokratie und unserer Freiheit zur freien Meinungsäußerung. IMAP und Cloud-Speicherung sind jedenfalls die Werkzeuge, die genau das unterstützen, was sich letztlich zu unserem Schaden auswirken wird.

jm2c
Genau aus diesem Grunde fühle ich mich hier auf dem Board so wohl. Weil soviele hier meine Einstellung teilen und ich unter all diesen Narren da draussen weiss, dass ich nicht alleine bin :)

Ich betrachte aber das Wort "Demokratie" als Mind Control. Eine Demokratie der Bürger gab es nie. Selbst im alten Griechenland hat nie das Volk entschieden. Was wir hier aktuell haben ist nichts weiter als eine Tyrannei der Finanzelite und ihrer Handlanger, die die Menschen herumschieben als wären es Schachfiguren.

Gäbe es kein Debian und Free Software, wäre der digitale Sack schon längst zu und wir würden noch viel kürzere Ketten zu spüren bekomen, als dies jetzt schon der Fall ist.
Zuletzt geändert von TRex am 14.07.2019 18:45:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Abgetrennt von https://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=9&t=173494

willy4711

Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von willy4711 » 10.07.2019 18:14:57

OT, aber ich muss es einfach tun :facepalm:
Trollkirsche hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.07.2019 15:45:29
Gäbe es kein Debian und Free Software, wäre der digitale Sack schon längst zu und wir würden noch viel kürzere Ketten zu spüren bekomen, als dies jetzt schon der Fall ist.
Ohne weiteren Kommentar, aber vielleicht zu "runter kommen":
https://en.wikipedia.org/wiki/Google_data_centers :
As of 2014, Google used a heavily customized version of Debian (GNU/Linux)
Die NSA hat SELinux entwickelt.
https://www.nsa.gov/What-We-Do/Research/SELinux/:
SELinux development has transitioned to the Linux and open source software developer community. As such, updates to these SELinux webpages haven't occurred since 2008. Please visit the SELinux project GitHub site for more up-to-date information.
Mal drüber nachdenken. "Freie Software" ist ein Geschäftsmodell und keine Weltanschauung, auch wenn es viele hier so sehen möchten.

schwedenmann
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Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von schwedenmann » 11.07.2019 08:56:23

Hallo


@willy4711
:THX: Mal drüber nachdenken. "Freie Software" ist ein Geschäftsmodell und keine Weltanschauung, auch wenn es viele hier so sehen möchten.
Linux exakt auf den Punkt gebracht, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

mfg
schwedenmann

Trollkirsche
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Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von Trollkirsche » 11.07.2019 13:00:20

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 08:56:23
Hallo


@willy4711
:THX: Mal drüber nachdenken. "Freie Software" ist ein Geschäftsmodell und keine Weltanschauung, auch wenn es viele hier so sehen möchten.
Linux exakt auf den Punkt gebracht, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

mfg
schwedenmann
Nein, Freie Software ist kein Geschäftsmodell, sondern eine ethische Haltung. Die Vorteile von Freie Software auch noch als Geschäftsmodell darstelen zu wollen entbehrt jeglicher Grundlage. Falls Freie Software Vorteile bietet die proprietäre Software nicht bietet, dann in aller erster Linie weil sie ethischer ist.

Freie Software wurde nie entwickelt, um Profit zu schlagen. Sie wurde entwickelt um Menschen vor der digitalen Sklaverei zu bewahren.

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Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von schwedenmann » 11.07.2019 13:06:31

Hallo

@Trollkirsche
Nein, Freie Software ist kein Geschäftsmodell, sondern eine ethische Haltung. Die Vorteile von Freie Software auch noch als Geschäftsmodell darstelen zu wollen entbehrt jeglicher Grundlage. Falls Freie Software Vorteile bietet die proprietäre Software nicht bietet, dann in aller erster Linie weil sie ethischer ist.
Klar, genauso hat Torquemada auch argumentiert.
Deshalb ist mir dieser pseudophilosophische Ethikunsinn bei Linux auch so zuwider.
Hier die Guten, da die Bösen, aber sich von den Bösen bezahlen lassen, dafür sind die gut genug.


mfg
schwedenmann

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Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von Trollkirsche » 11.07.2019 13:14:18

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 13:06:31
Hallo

@Trollkirsche
Nein, Freie Software ist kein Geschäftsmodell, sondern eine ethische Haltung. Die Vorteile von Freie Software auch noch als Geschäftsmodell darstelen zu wollen entbehrt jeglicher Grundlage. Falls Freie Software Vorteile bietet die proprietäre Software nicht bietet, dann in aller erster Linie weil sie ethischer ist.
Klar, genauso hat Torquemada auch argumentiert.
Deshalb ist mir dieser pseudophilosophische Ethikunsinn bei Linux auch so zuwider.
Hier die Guten, da die Bösen, aber sich von den Bösen bezahlen lassen, dafür sind die gut genug.


mfg
schwedenmann
Vielleicht zeugt es ja mehr von deinem Denken als du dir das eingestehen magst. Ich schätze dich mal so ein das du nicht weisst wie diese Welt in der Essenz funktioniert und daher auch nicht verstehst, wie die Leute an der Macht ticken.

Und zu meiner Einstellung : die teilt richard Stallman auch. Die deine nicht.

willy4711

Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von willy4711 » 11.07.2019 14:09:42

Trollkirsche hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 13:00:20
Freie Software wurde nie entwickelt, um Profit zu schlagen. Sie wurde entwickelt um Menschen vor der digitalen Sklaverei zu bewahren.
Trollkirsche hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 13:14:18
Und zu meiner Einstellung : die teilt richard Stallman auch. Die deine nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Stallman:
Auf Vorträgen, die überwiegend von der Free Software Foundation organisiert werden[2], formuliert Stallman vier Freiheiten,
mit denen er Freie Software definiert:
  • Die Freiheit, Software nach eigenen Wünschen einzusetzen,
    den Programmcode zu sichten und nach den eigenen Bedürfnissen zu verändern,
    mit der Software anderen zu helfen
    und das Programm verändert weiter zu verbreite
D.h. Jeder kann es Benutzen, weil es billiger ist
Google
Miltitär
Geheimdienste
Amazon mit Alexa

Und ein paar Tropfe die meinen etwas besonders ethisches zu tun.

Das Weltweite Elend was in der Globalisierung eine Triebfeder hat, die automatisierten Kriege, die zunehmende Überwachung der Bevölkerung
haben natürlich überhaupt nicht mit freier Software und den tausenden von Entwicklern zu tun. Die machen es ja "nur" für den
Fortschritt. Können ja schließlich nichts dafür, dass genau mit diesem Kernel Millionen Tote produziert werden.

Trollkirsche
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Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von Trollkirsche » 11.07.2019 15:27:07

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 14:09:42
Trollkirsche hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 13:00:20
Freie Software wurde nie entwickelt, um Profit zu schlagen. Sie wurde entwickelt um Menschen vor der digitalen Sklaverei zu bewahren.
Trollkirsche hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 13:14:18
Und zu meiner Einstellung : die teilt richard Stallman auch. Die deine nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Stallman:
Auf Vorträgen, die überwiegend von der Free Software Foundation organisiert werden[2], formuliert Stallman vier Freiheiten,
mit denen er Freie Software definiert:
  • Die Freiheit, Software nach eigenen Wünschen einzusetzen,
    den Programmcode zu sichten und nach den eigenen Bedürfnissen zu verändern,
    mit der Software anderen zu helfen
    und das Programm verändert weiter zu verbreite
D.h. Jeder kann es Benutzen, weil es billiger ist
Google
Miltitär
Geheimdienste
Amazon mit Alexa

Und ein paar Tropfe die meinen etwas besonders ethisches zu tun.

Das Weltweite Elend was in der Globalisierung eine Triebfeder hat, die automatisierten Kriege, die zunehmende Überwachung der Bevölkerung
haben natürlich überhaupt nicht mit freier Software und den tausenden von Entwicklern zu tun. Die machen es ja "nur" für den
Fortschritt. Können ja schließlich nichts dafür, dass genau mit diesem Kernel Millionen Tote produziert werden.
Das weltweite Elend hat in erster Linie mit der Gelderschaffung aus dem Nichts heraus zu tun. Wir leben in einem Schuldgeldsystem, indem die ewig neu gedruckten Scheine mit realer Arbeitskraft abgedeckt werden müssen. Schon Henry Ford meinte : Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution, noch morgen früh.

Das ist der Hauptschlüssel zur Heilung der Welt, das Verständnis wie Geld geschaffen wird. Alles andere sind nur die Symptome dessen. Der Leistungsdruck, der auf unendlichem Wachstum basierende Kapitalismus, alles Auswüchse einer Finanzelite, die Geld aus dem Nichts heraus erschafft.

Freie Software kann natürlich auch missbraucht werden, richtig. Doch das ist nicht der Fehler der Technologie oder des transparenten Ansatzes, der die freie Software geht. Du kannst auch mit Strom einen Menschen braten oder eine Wohnung beleuchten. Nicht die Technologie ist schlecht, sondern wie sie verwendet wird.

Ich rate dir zu folgendem Video :
https://www.youtube.com/watch?v=ZPPikY3uLIQ

Schaus dir an, gerade für dich sehr wichtig.

Bis dann!

willy4711

Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von willy4711 » 11.07.2019 15:40:16

Naja die Beherrschung der Atomkraft ist ja an sich auch nicht schlecht. Das man dann daraus Bomben bastelt
---> Kollateralschaden der Wissenschaft halt.

Das Problem ist halt wie überall: Es gibt kein Ding "an sich" oder ein Wissen "an sich".

Wer nicht die Frage nach der Anwendung der Dinge "an sich" stellt, trägt Mitverantwortung.

Das zumindest verstehe ich unter Ethik.

Wenn da nun zerzauste Latschen tragende Männchen was andres erzählen, wird es deshalb nicht wahrer.

Aber wir sollten aufhören, das das langsam sehr OT wird. :roll:

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Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von Trollkirsche » 11.07.2019 15:51:05

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.07.2019 15:40:16
Naja die Beherrschung der Atomkraft ist ja an sich auch nicht schlecht. Das man dann daraus Bomben bastelt
---> Kollateralschaden der Wissenschaft halt.

Das Problem ist halt wie überall: Es gibt kein Ding "an sich" oder ein Wissen "an sich".

Wer nicht die Frage nach der Anwendung der Dinge "an sich" stellt, trägt Mitverantwortung.

Das zumindest verstehe ich unter Ethik.

Wenn da nun zerzauste Latschen tragende Männchen was andres erzählen, wird es deshalb nicht wahrer.
Ich kann jemandem nicht die Nutzung meiner entwickelten Technologie verbieten, selbst wenn sie für negative Zwecke eingesetzt werden sollte. Würde ich das tun, dann würde ich genauso handeln wie jene, die Menschen zu einer Technologie zwingen, indem sie Menschen die nicht bereit sind die negativen Konsequenzen ihres Freiheitsverlustes in Kauf nehmen wollen, von der Gesellschaft ausschliessen.

Nein, der Lösungsansatz muss anders lauten : Nutzt Alternativen! Nutzt zb. nicht skype, nutzt qTox! Nutzt Free Software. Freiheit zurückerobern, indem man nicht bereit ist, sich sein wertvollstes nehmen zu lassen. Notfalls auf dinge verzichten. Ich hätte zb. durchaus die Möglichkeit ein Handy zu nutzen da ich eines vom Arbeitgeber bezahlt bekommen habe. Das handy ist zu 99% off und ich trage es nie mit mir. Solange ich einen Verlust der Freiheit in Kauf nehmen muss, verzichte ich lieber auf den Komfort.

Jeder muss selber entscheiden, wie weit er sich von den Konzernen versklaven lassen will. Auch hier würde der Versuch, Menschen zur "Freiheit" zwingen zu wollen, in einem Zwang enden und das kann die Lösung nicht sein. Mein Ansatz besteht darin, Menschen das Ausmass der überwachung bewusst zu machen und ihnen zu helfen, Alternativen zu finden. Im Grunde geht es allein um eine Frage des Bewusstseins der Menschen.

Und bezüglich "Latschen tragende Männchen" : Falls du damit Richard Stallman meinst - ich kenne ihn persönlich, ein Vorbild und Held. Leider gelten in unserem System nur immer jene Menschen als Helden, die Milliarden verdienen und von den Medien propagiert werden. Richard Stallman gehört leider nicht dazu. Die wahren Helden werden totgeschwiegen, die Mörder und Versklaver macht man zu Göttern kraft ihrer Medienmacht.

Hier :
https://www.youtube.com/watch?v=tJI4-s0BBQQ

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rockyracoon
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Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von rockyracoon » 14.07.2019 11:08:56

Auch wenn es Off-Topic ist, möchte ich zu folgenden Kommentaren etwas sagen:
Mal drüber nachdenken. "Freie Software" ist ein Geschäftsmodell und keine Weltanschauung, auch wenn es viele hier so sehen möchten.
Es tut weh, so etwas verkürzt Formuliertes lesen zu müssen.
Und noch dazu im Debian Forum, welches Ian Murdock Alles verdankt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Debian
Deshalb ist mir dieser pseudophilosophische Ethikunsinn bei Linux auch so zuwider.
Und solche Bemerkungen entlarven den Geist, aus dem sie geschrieben sind.

Richard Stallman hat meiner Meinung nach in genialer Weise die Auswüchse eines ungezügelten Neo-Liberalismus vorrausgesehen und versucht, dem ein Modell der Kooperation statt des ruinösen Wettbewerbs und der Monopolbildung entgegenzustellen. Natürlich ist dies auch ein Geschäftsmodell. Warum auch nicht. Mr. Stallman war kein Kommunist. Er wollte Marktwirtschaft. Aber eben mit einem fairen Geschäftsmodell des „Win-Win“. Und dies kann man gerade in der heutigen Zeit gar nicht genug würdigen (statt kleinzureden... :? ).
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Stallman

LDR
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Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von LDR » 15.08.2019 13:39:05

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.07.2019 11:08:56
willy4711 hat geschrieben:Deshalb ist mir dieser pseudophilosophische Ethikunsinn bei Linux auch so zuwider.
Und solche Bemerkungen entlarven den Geist, aus dem sie geschrieben sind.

Richard Stallman hat meiner Meinung nach in genialer Weise die Auswüchse eines ungezügelten Neo-Liberalismus vorrausgesehen und versucht, dem ein Modell der Kooperation statt des ruinösen Wettbewerbs und der Monopolbildung entgegenzustellen. Natürlich ist dies auch ein Geschäftsmodell. Warum auch nicht. Mr. Stallman war kein Kommunist. Er wollte Marktwirtschaft. Aber eben mit einem fairen Geschäftsmodell des „Win-Win“. Und dies kann man gerade in der heutigen Zeit gar nicht genug würdigen (statt kleinzureden... :? ).
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Stallman
Sehe ich genauso, was Willy da schreibt zeigt nur das er keine von nichts hat und auch noch nie was von folgendem Punkt der Hackerethik den ich generell für den gesellschaftlichen Umgang wichtig finde und was viel zu wenige Menschen beachten:
Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut, und nicht nach üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Herkunft, Spezies, Geschlecht oder gesellschaftliche Stellung.

willy4711

Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von willy4711 » 15.08.2019 13:56:52

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.07.2019 11:08:56
Richard Stallman hat meiner Meinung nach in genialer Weise die Auswüchse eines ungezügelten Neo-Liberalismus vorrausgesehen und versucht, dem ein Modell der Kooperation statt des ruinösen Wettbewerbs und der Monopolbildung entgegenzustellen. Natürlich ist dies auch ein Geschäftsmodell. Warum auch nicht. Mr. Stallman war kein Kommunist. Er wollte Marktwirtschaft. Aber eben mit einem fairen Geschäftsmodell des „Win-Win“. Und dies kann man gerade in der heutigen Zeit gar nicht genug würdigen (statt kleinzureden... :? ).
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! (Joh 20,29; LUT)

TomL

Re: Wie sichert Ihr Eure private Daten ..

Beitrag von TomL » 15.08.2019 15:15:54

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.07.2019 11:08:56
Deshalb ist mir dieser pseudophilosophische Ethikunsinn bei Linux auch so zuwider.
Und solche Bemerkungen entlarven den Geist, aus dem sie geschrieben sind.
Ich persönlich halte so eine Sichtweise für ähnlich gefährlich und die Realität verleugnend, wie den Standpunkt mancher Lebens-Romantiker, die da sagen "ich habe ja nichts zu verbergen... kann jeder alles sehen." Das ist nicht nur gefährlich, das ist an Ignoranz kaum zu überbieten.

Fakt ist, proprietäre Software isoliert mich, uns alle von vorhandenen Wissen, in dem es sicherstellt, dass einige wenige einen Wissenvorteil gegen über anderen haben, in dem Wissen einsperrt wird und dieses besondere Wissen nur einem kleinen Kreis von Menschen zugänglich ist. Sie enthält mir das Wissen darüber vor, was diese Software wie und auf welcher Grundlage und mit welchem Ziel tut. Sie isoliert mich sogar dann von diesem Wissen, wenn sie massiv Einfluss auf mein Leben, auf meine eigene körperliche Unversehrtheit, auf meine Gesundheit hat.

Proprietäre Software entscheidet für mich völlig intransparent, ob ich als Mensch bei der Krankenkasse die Kosten für ein teures Medikament wert bin. Sie entscheidet über Tod, Leben und körperliche Unversehrtheit, wenn sie mein Auto durch den Verkehr lenkt. Sie entscheidet, ob ich im Winter nach einer Hacking-Sabotage von lebenserhaltener Energie abgeklemmt werde, ob ich aufgrund meiner öffentlichen Äußerungen im Internet behördlich beobachtet werde, ob ich durch die Entscheidung einer medizinischen IT-Diagnose lebe oder sterbe, ob ich einen Kredit bekomme, wer in die Sozialauswahl bei betriebsbedingten Kündigungen kommt, usw. usw. Und alles das entscheidet solche Software, ohne dass ich das mit ihr ausdiskutieren kann oder überhaupt Kenntnis von der Grundlage irgendwelche Entscheidungen diese Software bekomme. Proprietäre Software hat ein riesengroßes Potential jeden einzelnen von uns zu einem Opfer struktureller Gewalt zu machen... ich meine hier nicht physische Gewalt, wobei aber sogar das vorstellbar ist.

Proprietäre Software ist nicht als kostenpflichtige Ware ein ethisches Problem, proprietäre Software ist ein ethisches Problem, wenn sie im dunkeln wirkend und für mich nicht nachvollziehbar und unkontrollierbar gegen meine wirtschaftlichen, psychischen oder physischen Interessen eingesetzt wird und zu meinem Nachteil entscheidet oder entscheiden kann... nach Gewichtungen, die ich nicht kenne und die möglicherweise gar nicht zu meiner Lebensrealität passen.

Richard Stallman hat in allen Punkten recht.

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Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von rockyracoon » 15.08.2019 18:31:58

@willy4711.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! (Joh 20,29; LUT)
Was ich sehe, sind dramatische monopolistische Auswüchse des Neoliberalismus.
Was ich glaube ist, dass diese Auswüchse mittlerweile existenz- und zuvilisationsbedrohend geworden sind.
Zum Zeitgeist passender wäre imho der Bibelvers: Herr vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Lukas 23:34)
Zuletzt geändert von rockyracoon am 15.08.2019 18:49:21, insgesamt 1-mal geändert.

willy4711

Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von willy4711 » 15.08.2019 18:41:51

@TomL und andere
Meint ihr denn wirklich, dass die Software ob nun frei oder unfrei für alle diese von dir genannten Dinge verantwortlich ist ?
Du weißt doch gar nicht genau, welches System im Hintergrund läuft. Und mir ist es scheiß egal, ob die US -Armee die
Welt mit Richard Stallman Linus Torvalds oder mit Bill Gates ins Verderben stürzt. Im Moment ist ja Richard Stallman transparent
am Drücker.[1]
TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 15:15:54
Proprietäre Software entscheidet für mich völlig intransparent, ob ich als Mensch bei der Krankenkasse die Kosten für ein teures Medikament wert bin. Sie entscheidet über Tod, Leben und körperliche Unversehrtheit, wenn sie mein Auto durch den Verkehr lenkt.
Ist doch gar nicht so, bald macht das Richard Stallman [2]

Mir ist es vollkommen unverständlich wie man so verbohrt sein kann, bloß weil man zu Hause auf Grund seines Vorwissens in der Lage ist
ein bisschen an seinem EDV - System herumzubasteln.

Schon in einem etwas größeren Kontext (Firma) hört euer aller Freiheit auf. Da entscheiden ganz andere. Diese Entscheidungen werden
aber ausschließlich aus wirtschaftlichen Aspekt gefällt, und nicht aus irgendwelchen verklärten Freiheits- Fantasien.

Ihr habt zu funktionieren, egal mit welchen System. Vielleicht gibt es hier im Forum ein Paar Leute, die in der Lage sind irgend, einen Source Code zu lesen und zu verstehen, und sich auf Grund dieses Verständnisses entscheiden, das eine oder andere Programm zu benutzen.

Dann sind sie in diesem Punkt frei.

Aber das ist halt einen Elite.

Aber selbst dies Elite (ich nenn sie mal Programmierer und Admins) ist Entscheidungen verpflichtet, die sie nicht selbst treffen.

Wir - damit meine ich wahrscheinlich die Meisten hier - und wenn nicht eben nur mich - haben die Freiheit, im Gnome Softwarecenter
Shoppen zu gehen, ohne tieferes Verständnis von dem, was wir uns da runter laden, in welcher Sprache es geschrieben ist und wie es mit
anderen Programmen / Libs zusammenarbeitet.
Wir vertrauen - genauso wie bei unfreier Software - darauf dass es schon richtig sein wird.

Das sogenannte "Internet der Dinge" besteht soweit ich das weiß ausschließlich aus "transparenter feier Software"
Warten wir mal ab wie frei wir in ein paar Jahren sind.
rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:31:58
Was ich sehe, sind dramatische monopolistische Auswüchse des Neoliberalismus.
Was ich glaube ist, dass diese Auswüchse mittlerweile existenz- und zuvilisationsbedrohend geworden sind.
Zum Zeitgeist passender wäre imho der Bibelvers:
Herr vergib Ihnen, den sie wissen nicht, was sie tun.
Wäre auch richtig. Die Frage, die sich mir aber stellt: Treibt die sog. freie Software diese Entwicklung als entscheidender Motor voran?
Ich meine ja. Und das ist das Drama.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Open-Sour ... richtungen]
[2] https://www.aerztezeitung.de/praxis_wir ... ammen.html

DeletedUserReAsG

Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 15.08.2019 18:42:19

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:31:58
Herr vergib Ihnen, den sie wissen nicht, was sie tun. (Lukas 23:34)
Da ich’s hier schon zum zweiten Mal so lese: ich bin mir ziemlich sicher, dass dort nicht „den“ steht. Allerdings habe ich keine Ausgabe von Christs Kindermärchen, so dass ich nicht vollständig sicher sein kann. Jemand im Besitz dieses Märchenbuches könnte mal nachschauen.

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Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von rockyracoon » 15.08.2019 18:50:30

@niemand:
Willy4711 hat eine andere Meinung, diskutiert sie zwar hart, aber fair aus. :THX:
Deine Kommentare hier im Forum wiederum sind immer wieder geprägt von mehr oder weniger gelungenen Entwertungsversuchen. Du scheinst das zu brauchen.
Ein ernst gemeinter professioneller Rat: Schau bei Dir selbst nach, warum Du das brauchst und löse das Problem an der Wurzel, weil Du sonst nicht weiterkommst.

@willy4711:
Ihr habt zu funktionieren, egal mit welchen System.
Nein!
Es gibt Wahlmöglichkeiten und es gibt Machtverhältnisse, welche man nutzen kann.
Es ist das Prinzip destruktiver politischer Systeme, Hoffnungslosigkeit zu suggerieren.
Und wir sollten gerade in dieser schwierigen Zeit nicht zum Defätismus neigen.
Wäre auch richtig. Die Frage, die sich mir aber stellt: Treibt die sog. freie Software diese Entwicklung als entscheidender Motor voran?
Ich meine ja. Und das ist das Drama.
Das ist Deine Kernaussage, welche ich verstehen kann, aber nicht teile.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 15.08.2019 19:17:57, insgesamt 5-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 15.08.2019 19:03:39

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:50:30
[blabla]
Ein ernst gemeinter professioneller Rat: [blabla]
Ernstgemeint? Professionell? Welcher Profession denn?

Ich weiß nicht, was du in meinem Beitrag alles gelesen haben willst. Tatsächlich geschrieben habe ich nur, dass du das Christenbuch zum wiederholten Male falsch zitiert hast. Wäre halt schön, wenn etwas drauf geachtet würde. Solltest du noch irgendwas anderes in meinem Beitrag gelesen haben wollen, hier mein ernstgemeinter Rat: suche dir professionelle Hilfe.

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Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von rockyracoon » 15.08.2019 19:09:47

Welcher Profession denn?
Ich bin seit 5 Jahren im Ruhestand, habe aber keine Lust, hier meine Biographie auszubreiten.

Lieber niemand,
mein Rat war wirklich konstruktiv gemeint.
Tu nicht so, als sei ich der Erste, der Dir solche Rückmeldungen gibt.
Mach halt weiter so, wenn Du Deinen Kommunikationsstil hier im Forum nur Ich-Synton wahrnehmen kannst.
Ein letztes Wort von mir zu dem Thema: Man kann sich nicht selbst erhöhen, indem man andere zu erniedrigen versucht. Das ist langfristig ein Bumerang.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 15.08.2019 19:27:29, insgesamt 1-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 15.08.2019 19:20:17

Ist zwar OT, aber da ich nunmehr persönlich angegangen werde: Ich bin sehr wohl in der Lage, mich selbst zu hinterfragen. Ist hier aber vollkommen irrelevant: der einzige Punkt, um den’s von meiner Seite ging: auf den wiederholten Fall der dendenn-Fehlschreibung aufmerksam zu machen. Warum man da nun pseudopsychologisches Geschwurbel reininterpretieren muss, und wie man’s überhaupt kann, erschließt sich mir beim besten Willen nicht.

Hast du ein Problem damit, auf wiederholte Fehler aufmerksam gemacht zu werden? Fühlst du dich dadurch genötigt, denjenigen anzugehen und abzuwerten, der sowas tut, und bist nicht in der Lage, den Text in der Zitatesammlung einfach zu korrigieren und fortan richtig zu pasten? Mach weiter so, wenn du Sachverhalte nicht wahrnehmen kannst [schwurbel …].

Siehst? Ich kann auch so pseudokluk daherschreiben. Aber was hab ich nun gewonnen? Ich weiß es nicht. Was hast du denn dadurch gewonnen? Gerne auch per PM – wollen den Thread doch nicht weiter stören.

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Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von rockyracoon » 15.08.2019 19:29:41

Meiner Meinung nach sollte die These von willy4711:
Die Frage, die sich mir aber stellt: Treibt die sog. freie Software diese Entwicklung [Einschub von mir: "nämlich destruktive Tendenzen des Neoliberalismus"] als entscheidender Motor voran?
Ich meine ja. Und das ist das Drama.
als Ausgangspunkt für die weitere Diskussion dienen, da er hier einen markanten Punkt anspricht.

TomL

Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von TomL » 15.08.2019 19:47:34

Im Moment verstehe ich gar nicht, warum freie Software KEIN Geschäftsmodell sein soll/darf? Das wäre doch ein absolutes Drama, wenns zwingend so sein müsste. Das beste, was freier Software passieren kann, ist doch, wenn sie zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell heranreifen würde und darüber vielleicht einen Teil der proprietären Software verdrängen kann. Ich glaube, nichts anderes als ein erfolgreicher Markt könnte für freie Software eine noch bessere Zukunft bereiten.

Für mich zählt nur ein markanter Unterschied: Freie Software ist geteiltes Wissen, zum Vorteil eines jeden, der freie Software für sich verwenden will oder der diese Software darauf prüfen möchte, ob sie nicht mit für ihn schädigenden Absichten betrieben werden kann. Proprietäre Software ist verheimlichtes Wissen, ausdrücklich mit dem Ziel, diese zum Nachteil anderer zu nutzen.... auch wenns dabei nur um den Aspekt geht "mein wirtschaftlicher Vorteil ist zwangsläufig immer der wirtschaftliche Nachteil eines anderen... denn jede Mark kann nur einmal ausgegeben werden."

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rockyracoon
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Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von rockyracoon » 15.08.2019 20:14:55

@TomL:
Proprietäre Software ist verheimlichtes Wissen, ausdrücklich mit dem Ziel, diese zum Nachteil anderer zu nutzen....
Das ist der entscheidende Punkt, um den es meiner Meinung nach Stallman ging.

Mein Hauptargument für Open-Source lautet:
Das Open-Source-System bedeutet Transparenz.
Man kann mit Open-Source-Software zwar Kritisierbares anstellen, man kann dies aber, weil transparent, wenn man will und kompetent ist, eben entlarven.
Mit Closed-Software geht das nicht.
Also:
Geschäftsmodelle / Geldverdienen ist O.K.
Aber für Alle sollte nachvollziehbar sein, wer was wie tut.
Z.B. Tracking - O.K., wenn transparent.
Solche Transparenz täte nebenbei gesagt auch der Schwarzgeldnachforschung und Geldwäscheinvestigation gut.
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hikaru
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Re: Freie Software: Nur ein Geschäftsmodell?

Beitrag von hikaru » 15.08.2019 20:38:49

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:41:51
@TomL und andere
Meint ihr denn wirklich, dass die Software ob nun frei oder unfrei für alle diese von dir genannten Dinge verantwortlich ist ?
Ich vermuite dir ist klar, dass du hier einen Strohmann aufbaust um dich an ihm abzuarbeiten. Falls dir das Spaß macht kann ich das verstehen (Trollen ist manchmal amüsant), aber ich find's trotzdem schade, denn es taugt nicht als sachliche Diskussionsgrundlage.

Falls dir das nicht klar ist, hier der Versuch einer ernstgemeinten Entgegenung:
Ich denke kein FLOSS-Anhänger, der länger als fünf Minuten über das Thema nachdenkt ist ernsthaft der Ansicht, dass proprietäre Software die Ursache irgendeines Übels ist. Die Denkmuster der Menschen, die sich aus freien Stücken dazu entschieden haben solch ein Modell zu verfolgen sind das Problem, denn proprietäre Software ist unsozial (um nicht zu sagen asozial). Der Mensch ist ein soziales Wesen.* Menschliche Gesellschaften funktionieren überhaupt nur deshalb, weil Ideen und Wissen zwischeneinander ausgetauscht werden. Software ist nichts anderes als Wissen in digitaler Form.
Die Idee hinter proprietärer Software ist, das dahinterstehende Wissen mit einem Preis zu versehen - nicht mit einem Monetären, das geht bei FLOSS auch, sondern mit einem Intellektuellen. Und der Preis ist für die Allermeisten unerschwinglich hoch.** Daher hat es sich bei proprietärer Software etabliert, nicht die Software zu kaufen, sondern eine Zugangsberechtigung zu ihrer Nutzung (Lizenz) - ohne das für diese Einschränkung ein technischer Grund bestünde. Softwarekopien sind im Gegensatz zu Mietautos kein knappes Gut, sondern könnten ohne nennenswerten Aufwand beliebig oft kopiert werden.

Leider hat sich diese verquere Denkweise, dass Software wie ein materielles knappes Gut zu behandeln wäre schon so verselbstständigt, dass es für die meisten Leute "normal" ist. Im Englischen gibt es sogar einen Begriff dafür: "Intellectual Property" - ein Oxymoron
Daher braucht die ursprüngliche Betachtungsweise für dieses digitale Wissen inzwischen einen eigenen Namen. RMS hat sich dafür "Free Software" ausgedacht. Der Name ist aus heutiger Sicht etwas unglücklich und im heutigen Angesicht von Softwarepatenten ist RMS seinerzeit eindeutig zu kurz gesprungen, aber so ist die Sachlage nunmal.
FLOSS ist eine Idee, eine Geisteshaltung - und für manche vielleicht auch eine Ersatzreligion. Und natürlich lasen sich darauf Geschäftsmodelle aufbauen (siehe Red Hat!). Aber eigentlich ist es nichts weiter als eine nun feststehende Formulierung für die ursprüngliche menschliche Art Wissen weiterzugeben - nämlich frei von künstlichen aus der materiellen Welt entlehnten Schranken.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:41:51
Du weißt doch gar nicht genau, welches System im Hintergrund läuft. Und mir ist es scheiß egal, [..]
Du vemengst hier ohne Not drei Missstände und erklärst aus dem Mischmasch, warum die Missstände für dich ok sind:
Du weißt nicht, wie eine gewisse Software funktioniert,
1. weil du keinen Zugang zum Code hast.
2. weil dir die Fähigkeit und/oder Bereitschaft fehlt den Code zu verstehen, selbst wenn du ihn hättest.
3. Weil dir 1. und 2. ohnehin keine andere Wahl lassen erklärst du das Thema für dich für uninteressant.

Das ist alles nachvollziehbar, aber daraus den Schluss zu ziehen, dass das so ok ist, zeugt bestenfalls von Faulheit, schlimmstenfalls von Dummheit. Du lebst in einem politischen System, das den Anspruch an sich selbst hat, eine Demokratie zu sein - also von dir mitbestimmt zu werden. Um diese Rolle tragen zu können müsstest du an dich selbst den Anspruch haben, dich vollumfänglich informieren zu können. Proprietäre Software verweigert dir diese Möglichkeit und indem du das für ok befindest, gibst du deinen Anspruch auf Mitbestimmung auf.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:41:51
Im Moment ist ja Richard Stallman transparent am Drücker.[1]
[..]
Ist doch gar nicht so, bald macht das Richard Stallman [2]
In Anbetracht der auch dir bekannten Zahlenverhältnisse von proprietärer und Freier Software, der sicher auch dir bekannt ist, bin ich mir diesmal sicher, das du absichtlich Strohmänner aufbaust. Schade!
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:41:51
Mir ist es vollkommen unverständlich wie man so verbohrt sein kann, bloß weil man zu Hause auf Grund seines Vorwissens in der Lage ist
ein bisschen an seinem EDV - System herumzubasteln.

Schon in einem etwas größeren Kontext (Firma) hört euer aller Freiheit auf. Da entscheiden ganz andere. Diese Entscheidungen werden
aber ausschließlich aus wirtschaftlichen Aspekt gefällt, und nicht aus irgendwelchen verklärten Freiheits- Fantasien.
Ich arbeite beruflich mit Linux. Und das war für mich Teil der Berufswahl. Sicher hat nicht jeder diese Wahl, aber ich bin froh, sie gehabt zu haben.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:41:51
Wir - damit meine ich wahrscheinlich die Meisten hier - und wenn nicht eben nur mich - haben die Freiheit, im Gnome Softwarecenter
Shoppen zu gehen, ohne tieferes Verständnis von dem, was wir uns da runter laden, in welcher Sprache es geschrieben ist und wie es mit
anderen Programmen / Libs zusammenarbeitet.
Wir vertrauen - genauso wie bei unfreier Software - darauf dass es schon richtig sein wird.
Du hast aber die Möglichkeit, eben dieses blinde Vertrauen durch qualifiziertes Vertrauen zu ersetzen, indem du selbst in den Code schaust.
Eben diese MÖGLICHKEIT hast du bei proprietärer Software nicht und genau das macht den Unterschied aus.

Jetzt magst du wieder einwerfen, dass du ja gar nicht die Fähigkeiten hast den Code zu verstehen, und auch nicht die Zeit dem abzuhelfen. Das mag richtig sein, aber das ist nun wirklich deine Verantwortung, nicht die irgendeines anderen.
Ich bin hingegen ein furchtbar schlechter Koch, weil mich das Thema einfach nicht interessiert. Deshalb werde ich aber nicht erklären, dass es ja eh egal sei, was man isst, da die meisten ja ohnhin nicht in der Lage seien, die Qualität ihrer Nahrung zu beurteilen. Und schon gar nicht werde ich Andere für mein Desinteresse verantwortlich machen.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:41:51
Das sogenannte "Internet der Dinge" besteht soweit ich das weiß ausschließlich aus "transparenter feier Software"
Der entscheidende Punkt ist hier: "soweit ich das weiß"
Das ist nämlich nicht besonders weit. Im Grunde das gesamte IoT besteht aus proprietärer Software. Ja, da wird auch viel FLOSS verwurstet, aber nur eine einzelne proprietäre Komponente kann ein an Sonsten Freies System in seiner Freiheit völlig entwerten, denn FLOSS ist nur in reiner Form etwas wert. Um das zu erklären braucht es keine Ideologie, pure Technik reicht: Von FLOSS habe ich letztendlich nur etwas, wenn ich das System selbst reproduzieren kann. Proprietäre Software an entscheidender Stelle verhindert das.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:41:51
rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.08.2019 18:31:58
Was ich sehe, sind dramatische monopolistische Auswüchse des Neoliberalismus.
Was ich glaube ist, dass diese Auswüchse mittlerweile existenz- und zuvilisationsbedrohend geworden sind.
Zum Zeitgeist passender wäre imho der Bibelvers:
Herr vergib Ihnen, den sie wissen nicht, was sie tun.
Wäre auch richtig. Die Frage, die sich mir aber stellt: Treibt die sog. freie Software diese Entwicklung als entscheidender Motor voran?
Ich meine ja. Und das ist das Drama.
Erklärung bitte!:
Wie kann FLOSS "dramatische monopolistische Auswüchse des Neoliberalismus" vorantreiben? FLOSS ist dezidiert antimonopolistisch (jeder hat Zugang).
Verbindungen zum Neoliberalismus kann ich mir gerade auch nicht aus den Fingern saugen. Ich könnte jetzt dagegenhalten, dass RMS und Konsorten in gewissen Kreisen Nähe zum Kommunismus vorgehalten wird. Aber das will ich nicht, denn dazu müsste ich mir einen zweifelhaften Kommunismusbegriff zueigen machen.
Noch ein Strohmann?


*) Ich weiß, ich habe an anderer Stelle schon anderes behauptet, und ich stehe nach wie vor dazu. Der Kontext ist entscheidend.
**) Frag mal bei MS nach, was sie von dir für den compilierfähigen Code von Windows haben wollen!

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