(nicht gelöst) unter X generell Schriften zu klein

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pferdefreund
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(nicht gelöst) unter X generell Schriften zu klein

Beitrag von pferdefreund » 26.03.2020 07:42:22

Hallo zusammen, habe hier diverse Anwendungen, wo die Schrift (für meine Augen) etwas sehr klein ist. Im Browser Palemoon hier z. B. die Menüs usw. Der Inhalt selbst ist ja mit strg u. + leicht anzupassen - aber für die Menü-Einträge gibt es keine Option. Gibt es hier sowas wie ein generelles Setzen der Mindestgröße von Schriftarten ? Problem ist halt, dass ich die Bildschirmauflösung nicht ändern kann. Hier läuft auf einem Windows-Server xming und da sind die Vorgaben für die Auflösung fest und der Windows-Server wird auch noch von einen Thin-client angesteuert. Weg zum Bild ist also Thin-client > Windows-Server über Citrix > xming als X-Server auf dem Windows-Server für den 2. Rechner, der unter Debian läuft.
DIe Debian-Maschine dient für Datenbankauswertungen mit Postgresql, alte MVS-Archive mit MVS 3.8 unter Hercules auswerten und halt weiterer Experimente.
Zuletzt geändert von pferdefreund am 26.03.2020 12:06:54, insgesamt 1-mal geändert.

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whisper
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Re: unter X generell Schriften zu klein

Beitrag von whisper » 26.03.2020 07:52:34

Weiß nicht, ob sich dein Browser drum schert, aber hast du unter Einstellungen->Barrierefreiheit->große Schriften aktiviert?
Und unter optimierungen->scriften->skale faktor?
Ich habe das auf 1,1 auf meinem Laptop mit Full-HD 15 Zoll, das reicht für mich.
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pferdefreund
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Re: unter X generell Schriften zu klein

Beitrag von pferdefreund » 26.03.2020 09:37:04

Das Problem sind nicht die Inhalte, dass läßt sich locker passend stellen. Es sind eher die Menü-Schriften, Drop-Downs bei den Lesezeichen usw. Man gewöhnt sich ja dran, ist auch kein Showstopper, aber wenn man 8 Stunden am Bildschirm sitzt...
Benutze übrigens den Palemoon - hab hier in der Richtung Menüschriften usw noch nix gefunden. Werde mal in about:config suchen - eventuell gibt es da was...

TomL

Re: unter X generell Schriften zu klein

Beitrag von TomL » 26.03.2020 11:03:13

pferdefreund hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.03.2020 09:37:04
Das Problem sind nicht die Inhalte, dass läßt sich locker passend stellen. Es sind eher die Menü-Schriften, Drop-Downs bei den Lesezeichen usw.
Ich würde jetzt raten, dass das keine Einstellungsangelegenheit der Anwendungsprogramme ist, sondern eher eine grundsätzliche Einstellung für alle Apps über das Desktop-Schema ... oder wie das bei mir ist, dem Windows-Manager, wo ich sowohl die Menü-Schriften, wie auch Titel-Bar und Farben der Dekoration setzen kann. Also bei mir sind das Openbox-Settings. Jetzt ist die Frage, welchen Desktop verwendest Du bzw. welchen Windows-Manager? Ich habe ein paar ungenutzte Neugier-VMs eingerichtet, wenn da was passt, dann könnte ich ja mal mit gucken....

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Re: unter X generell Schriften zu klein

Beitrag von pferdefreund » 26.03.2020 11:49:02

Eigentlich gar keinen. Ich verwende xming unter Windows Server. Danke für den Tip mit dem Windowmanager. Werde mal schauen, was sich da so bei xming einstellen läßt. Das ist ein X-Server, der unter Windows läuft und ich starte damit per ssh den Dateimanager xfe und dort eine Konsole zum starten weiterer Programme. Einen Windowmanager braucht es dazu nicht, die Fenster werden ja dann von Windows gemanaged - allerdings keine Schriftgrößen usw. Bei den Windows-Programmen selbst klappt das soweit gut. Nur hier leider nicht - aber werde mal bei den xming-Einstellungen nachschauen.
Habe jetzt was gefunden mit Zusatzparameter -dpi für xming - bringt aber nix, bleibt klein. Hängt auch eventuell damit zusammen, dass ich auf den Windows-Server per Citrix von einem Thin client her zugreife - aber egal, bis zur Rente ab 01.07.2020 geht es auch so...

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Re: (nicht gelöst) unter X generell Schriften zu klein

Beitrag von mino23 » 07.05.2020 17:40:56

Nein, das geht nicht pauschal.

Um bei Debian die Systemfonts zu vergrößern mußt Du einen Eintrag in der grub.cfg überschreiben. Jedenfalls war das vor ein paar Jahren noch so. Das funktionierte aber auch nur teilweise.

Nutz Du xterm, tmux oder screen, dann mußt Du das zusätzlich in deren .config Dateien ändern.

Wie das bei Gnome, KDE etc. geht weiß ich nicht. Ich nutze die nicht.

Schwieriger wird das bei Browsern wie Firefox, wobei ich wie erwähnt, den Firefox bei mir nicht unter Gnome, KDE, XFCE oder sowas "laufen" lasse.

Ich selber habe Probleme mit dem Sehen. Hier im Forum sind mir zum Beispiel die Schriftfarben zu grau gesetzt. Die sind fast hellgrau und das auf weißem Hintergrund. Das ist fern jeglicher Barrierefreiheit. Die aktuelle Generation der Webdesigner findet diese Fontfarben aber offensichtlich geil. Es gibt gefühlt x-tausend Webseiten die das machen und die sogar für solch ein Webseitenlayout prämiert werden.

Ich nutze Firefox als Browser. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten dem entgegen zu wirken. Das alles ist mit Arbeit verbunden und nicht mal eben so zu realisieren. Im Vergleich zu von vor 5 Jahren ist es aber heute relaitv leicht zu ändern.

1. Innerhalb von ein paar Sekunden zu erledigen wäre das hier: Rufe die about:config auf. Suche den String layout.css.devPixelsPerPx. Der Wert steht per default auf -1.0 und soll laut Mozilla vom Browser automatisch an die vom OS genutzte DPI angepaßt werden. Unter Windows klappt das nur gelegentlich (mein letzter Wissenstand) und bei den Linuxen gar nicht.

Du kannst das ja mal testen. Rufe about:config auf, suche den string

layout.css.devPixelsPerPx

und ändere den Wert auf z. B. 1.35. Die Änderung wird sofort Wirksam. Vielleicht ist das dann OK, wenn nicht, dann nimm einen anderen. Trotzdem wird Du CTRL + benutzen müssen und zwar recht oft.

Du kannst das auch mittels einer Datei user. js ändern. Trag dort ein:

Code: Alles auswählen

// Mit dem Webseiten-Zoom die Darstellung von Web-Inhalten vergrößern:
user_pref("layout.css.devPixelsPerPx", "1.35");
2. Wenn Du das addon uBlock nutzt, dann könntest Du das css der angelieferten Webinhalte überschreiben. Das geht relativ einfach. Geht sogar pauschal für alle Webseiten, aber Ausnahmen (wenn eine css Regel auf einer Webseite nicht angewendet werden soll) funktionieren nicht. Selbst eine Regelkaskade greift nicht. Zum Testen ist diese Möglichkeit sehr gut. Weil die css Regeländerung sofort greift ohne den Browser neu zu starten.

3. Du kannst das von Webseiten angelieferte css auch über die Datei userContent.css überschreiben. Das geht wunderbar. Selbst Kaskadierung greift. Hier mußt Du nach jeder Änderung allerdings den Browser neu starten.

4. Der Nachteil bei diesen Möglichkeiten ist das plötzlich irgend eine GUI von einem addon oder die source-view nicht mehr korrekt dargestellt wird oder gar nicht mehr angezeigt wird, weil irgend eine globale css Regeländerung das bewirkt. Das heißt, hier muß wieder nachgearbeitet werden.

4. Was kann mittels css geändert werden? Du hast die Möglichkeit alle html tags zu überschreiben. Das habe ich getestet und es geht. Selbst schlimmste Verschachtelungen und Irrsinn lassen sich so bereinigen. Das ist allerdings eine böse Frickelei. Geht aber. Nebeneffekt: Nach einem Jahr hatte ich gute css Kenntnisse und war was das css betrifft auf dem aktuellsten Wissenstand. Mittlerweile gibt es die css Funktion zoom auch für den Firefox. Alternativ reicht es heute mit der css Funktion zoom zu arbeiten und anschließend hier und da nur noch die Schriftfarbe oder -größe zu ändern. Das ist am Anfang aber auch eine Frickelarbeit und setzt css Kenntnisse voraus. Damit wird ungefähr das relaisiert was auch CTRL + oder diese Zoom addons bewirken.

Aktuell nutze ich hier einen Firefox an dem ich keine Änderungen vorgenommen habe. Ich will das nicht mehr. Die Firefox Entwickler machen mir derzeitig einfach zu viele Änderungen und dann muß ich viel Zeit investieren, um meine händischen Änderungen den Änderungen der Entwickler anzupassen. Dazu habe ich keine Lust mehr. Der obige layout.css.devPixelsPerPx String ist bei mir daher auch unverändert.

Aktuell sitze ich hier vor einem 14" Monitor. Wenn ich mit den Tasten CTRL + die Seitendarstellung vergrößere, lande ich bei modernen Webseiten (u. a. wegen der @media queries) schnell in der Webseitendarstellung für mobile Endgeräte. Das ist für mich OK! Hätte ich einen 31" Monitor, dann würde ich wahrscheinlich mit CTRL + arbeiten. Es gibt dafür auch addons für Firefox, aber deren Einstellungen verschwinden ins Nirvana, wenn ich eine neue Version vom Firefox installiere. Ich update nicht, sondern untar händisch neue Versionen.

Bleiben Webseiten die keine @media querys kennen oder deren Schriftdarstellung entweder zu klein oder deren Schriftfarbe zu hellgrau und/oder auf weißem Hintergrund dargestellt wird. Davon gibt es unzählige. Bei Seiten die ich regelmäßig besuche habe ich deren css mittlels der userContent.css überschrieben. Focus.de habe ich auf diese Weise ein "fast" neues Layout verpaßt. Bei debianforum.de habe ich alle Schriftfarben die keine Links sind auf schwarz und das bei weißem Hintergrund geändern.

Was überhaupt nicht mehr geht ist Javascript zu deaktivieren.

1. bringt das Chaos in den Webseitenladezyklus. Der dauert länger wenn ich JS verbiete. Mit nicht verbotenem JS flutscht alles.

2. wird heute ohne Javascript sehr viel Webseitenlayout zerschossen und teils unbrauchbar. google und youtube sind dabei Vorreiter. Dort müssen Legionen von Javascript Programmierern arbeiten. Besonders schlimm - zu klein oder es wird gar nicht mehr dargestellt - ist es regelmäßig mit den html tags pre und code. Die werden ohne fallback oft nur mittels JS "gestyled". Es ist auch ein Risiko heute externe oder interne geladene Fonts zu verbieten und nur das zu nutzen was das OS anbietet. Oft werden diese Fonts direkt dem Javascript übergeben, aber selbst wenn nicht, dann führt das bei mehrspaltigem Layout entweder zu Schriftgrößenchaos und im ungünstigsten Fall zu riesiger Schriftdarstellung (siehe BILD online, dort wurde aber mittlerweile nachgebessert). Clever machen es Webseiten die ohne Javascript nur eine weiße Webseite ausliefern oder freundlicherweise mindestens eine Fehlerseite ausliefern. Mehr und mehr deutsche Leitmedien machen das.

Ich bin damals mit dem Zeitgeist der Barrierefreiheit groß geworden. Davon ist nichts mehr übrig geblieben. Aber auch wirklich gar nichts und es wird immer schlimmer. Neulich im Zuge von Corona wollte man meiner Oma ein Smartphone verkaufen. Die hätte das Display mit einer Lupe betrachten müssen.

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