MariaS hat geschrieben: 12.08.2020 22:22:22
Wegen der Grafikauflösung verstehe ich das so: Wenn man quasi im Cockpit sitzt, muss man die Instrumente ablesen können, steuert man ein Modell, so muss man die Lage des Flugzeugs noch in großer Entfernung erkennen. Wenn dann das Flugzeug nur noch ein Pixel groß ist, bekommt man ein Problem. Je besser die Auflösung, umso größere Entfernungen kann man dabei simulieren?
Ehrlich gesagt, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie man ein sich bewegendes System in dem man sich selber befindet an einem fest stehenden Computerplatz simulieren kann. Man spürt doch nicht wie sich das Objekt bewegt und kann darauf reagieren.
Es geht um Immersion, und da hilft eine höhere Grafikauflösung ebenso, wie adäquate Eingabegeräte. Es bringt auch irgendwie nix, jemandem davon zu erzählen, der sich offensichtlich so gar nix drunter vorstellen kann, und gar ’nen Modellflugsimulator mit einem Fullscale-Simulator gleichsetzt. Ich versuch’s trotzdem noch einmal:
VR würde derzeit die höchste Stufe darstellen, ist aber auch ohne hydraulisch bewegten Sitz nicht für jeden bezahlbar. Eine Stufe unter VR steht ein Multimonitor-Setup, das immer noch ziemlich teuer ist.
Mit
einem guten Monitor samt GraKa, einem Headtracker und den richtigen Eingabegeräten ist man auf einer Ebene, die einen nicht direkt arm macht, aber immer noch ein hohes Maß an Immersion ermöglicht. Damit kann man z.B. fast natürlich zur Seite aus dem Fenster schauen (Headtracking), eine Landmarke ausfindig machen (Grafik), die notwendigen Schritte einleiten, um den Kurs zu setzen (Grafik und Eingabegeräte).
Der Immersion ist’s weiterhin zuträglich, wenn es eine dynamische Beleuchtung samt Reflexionen, AO und dem ganzen Kram gibt, so dass man auch im Cockpit sieht, dass sich der Kurs ändert (Grafik und Software), die Zeit sichtbar vergeht (Grafik und Software), das Wetter dynamisch ist (Grafik und Software), die Systeme simuliert werden (Grafik, Software, Eingabegeräte) und, nicht zuletzt, die Umgebung unter und um einem nicht aus sich wiederholenden platten Farbflächen und einigen aus dreieckigen Bergen besteht (Grafik und Software).
Entsprechend bestehen die Hauptanforderungen an eine Maschine für den Job nicht darin, möglichst viele Laufwerke aufnehmen, ECC-RAM ansprechen, oder mehrere CPUs aufnehmen zu können, was für Serverhardware typisch ist, sondern in einer möglichst guten Grafikleistung, möglichst viel RAM, möglichst schnellen Laufwerken und möglichst authentischen Eingabegeräten – das schrieb ich allerdings auch schon in der ersten Antwort in diesem Thread.
Die einzige Gemeinsamkeit mit ‘nem Modellflugsimulator ist übrigens, dass da irgendwas simuliert fliegt – aber es sind
verschiedene Dinge. Wenn dein Bekannter ’nen Flugsimulator will, wär‘s ziemlich daneben, mit ’nem Modellflugsimulator anzukommen. Das ist, wie jemandem, der sich ein Auto wünscht, mit den Worten „fährt doch auch!“ ein RC-Car zu geben. Ich weiß nicht recht, was daran so schwer zu verstehen sein soll …