fremdes Debian Paket ohne root Rechte im HOME installieren

[feldmaus]

Moin,

gibt es ein Programm, womit ich deb Pakete komfortabel in mein HOME Verzeichnis installieren kann und nur Benutzer Rechte benötige?

Mir ist es wichtig die Übersicht zu behalten, daher lieber gemanagt. Bei manueller Installation mit Pfad-Angaben, würde ich es nach einer gewissen Zeit eventuell vergessen. Falls es kein Programm dafür gibt wäre ich aber auch über eine manuelle Anleitung froh.

Grüße Markus

[willy4711]

Willst du irgendwelche Fremdpakete installieren ??
Ohne Root- Rechte gibt es das nicht.
Grund:
Fast jedes Debian-Paket bringt auch diverse Bibliotheken und Dateien mit, die im System "verstreut" werden.
Auf diese Verzeichnisse hat aber nur Root schreibend Zugriff.
Kannst höchstens mit

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apt-mark showmanual

Manuell erstellte Pakete dir anzeigen lassen. Da dürften dann aber erheblich mehr vorhanden sein

[DeletedUserReAsG]

Manuell würde es funktionieren, indem man das Paket unter Beibehaltung seiner Verzeichnisstruktur unterhalb von ~ auspackt, und die Pfadvariablen des Users entsprechend anpasst. Falls noch etwas Wichtiges in den Install-Scripten sein sollte, wäre das entsprechend umzusetzen.

Für Paketmanagement könnte man möglicherweise was mit fakeroot basteln – trivial würde das aber nicht.

Wenn du Pakete aus so wenig vertrauenswürdigen Quellen nutzt, dass du selbst bei der Installation schon Bedenken hast, solltest du die vielleicht komplett vom System abschotten, etwa unter Verwendung von Containern. Dann kannst du auch das Paketmanagement innerhalb des Containers ohne rumzubasteln nutzen, ohne dass es dein eigentliches System beeinflussen würde.

[MSfree]

Wenn du Pakete aus so wenig vertrauenswürdigen Quellen nutzt, dass du selbst bei der Installation schon Bedenken hast,...

Wenn man solche Angst vor Schadsoftware hat, dann nützt die Installation in einem anderen Verzeichnis sowieso nichts. Der Software ist es nämlich ziemlich wurscht, wo sie auf der Platte liegt.

Und was die "Übersichtlichkeit" angeht, dafür gibt es Befehle wie dpkg -l, die zeigen, was installiert ist. Sich auf bestimmte Verzeichnisse zu verlassen, ist schlicht unsinnig.

Dazu kommt, das hatte willy4711 auch schon erwähnt, daß bei der Installation Dateien quer durch das System verteilet werden, nicht nur /usr/bin und /usr/lib, sondern auch nach /etc, /use/share ...

Wenn man das alles unter $HOME "simulieren" wollte, dann mal viel Spaß.

Das Unterfangen konterkariert das Linuxsystem ansich und ist schlicht zum Scheitern verurteilt.

[feldmaus]

Bei dem Programm handelt es sich um "Microsoft Teams", gibt es auch als deb-Paket. Kann ich den Installationsprozess im Detail protokollieren? Das wäre ja schon mal etwas.

[willy4711]

Bei dem Programm handelt es sich um "Microsoft Teams", gibt es auch als deb-Paket. Kann ich den Installationsprozess im Detail protokollieren? Das wäre ja schon mal etwas.

Du brauchst das -.deb Paket doch nur entpacken. Dann weist du, wo was hin installiert wird.
ist die die Datei data.tar.xz

Später kannst du mit

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dpkg -L PAKETNAME

im Einzelnen sehen, wo Dateien vom Installationsprozess installiert sind, und eventuell nach einer Deinstallation überprüfen, ob was "liegen geblieben" ist.

Ob Fehler auftreten, kannst du eventuell auch noch in
/var/log/apt/term.log
oder
/var/log/dpkg.log
nachsehen

[MSfree]

Bei dem Programm handelt es sich um "Microsoft Teams", gibt es auch als deb-Paket.

Auch, wenn man Microsoft nicht mag, sind die Pakete von MS durchaus debiankonform, sonst gäbe es da schon längst viele Negativberichte in diversen Computermagazinen. Das einizge, was bei der Installation passiert, das minimal am gewohnten vorbei geht, ist der Fakt, daß bei der Installation eine Datei unter /etc/apt/sources.list.d angelegt wird, um zukünftige Updates zu ermöglichen. Aber dafür ist ja dieses Unterverzeichnis gedacht, also keine Panik.

Kann ich den Installationsprozess im Detail protokollieren?

Installationsprotokolle werden automatisch unter /var/lib/apt abgelegt.

[MSfree]

Du brauchst das -.deb Paket doch nur entpacken.

Oder mit mc durch das Paket navigieren wie durch ein zip oder tgz.

[DeletedUserReAsG]

Wenn du Pakete aus so wenig vertrauenswürdigen Quellen nutzt, dass du selbst bei der Installation schon Bedenken hast,...

Wenn man solche Angst vor Schadsoftware hat, dann nützt die Installation in einem anderen Verzeichnis sowieso nichts. Der Software ist es nämlich ziemlich wurscht, wo sie auf der Platte liegt.

Darum ging’s zumindest mir in dem Fall nicht. Ob da Schadsoftware drin ist, oder nicht, ist vom Format unabhängig.

Aber bei der Paketinstallation werden Scripte mit Rootrechten ausgeführt, womit man effektiv dem Paketersteller ebendiese Rootrechte auf dem System einräumt. Einige nutzen das beispielsweise, um sich eine permanente latente Backdoor zu installieren, indem sie stillschweigend ihr Repo unter sources.list.d ablegen. Böswilligere Paketbastler könnten direkt eine Backdoor implementieren und verstecken. Insofern kann eine Installation ohne Rootrechte sehr wohl etwas nutzen. Mehr noch die angedeutete Containerlösung: die würde selbst bei kompromittiertem Paketinhalt eine zusätzliche Schicht Sicherheit implementieren.

[Blackbox]

Wenn man sich (wahrscheinlich) keine Malware installiert, dann zumindest aber eine Wanze, die Microsoft dazu nutzt sämtliche Aktivitäten des Nutzers mitzuschneiden, und natürlich auszuwerten.
Obwohl man auch sagen könnte, dass Wanzen auch Malware sind.
Aber wahrscheinlich hat dich dein AG dazu genötigt, diesen Schrott zu installieren?