hikaru hat geschrieben: 17.01.2022 18:40:31
Meillo hat geschrieben: 14.01.2022 20:42:20
Mir geht es in erster Linie darum, dass du eine Aussage ueber eine Person machst, die du weder kennst, noch weisst um was fuer eine Pruefung es sich handelt, noch die sonstigen Umstaende kennst. Du triffst eine ganze Menge Annahmen, die zutreffen koennen oder auch nicht. Problematisch finde ich das, weil du mit dieser schwachen Datenbasis eine Bewertung einer Person triffst ... und dabei auch keine Ahnung hast wie diese das ggf. aufnimmt.
Ich verstehe was du meinst, und ja, mein Urteil ist hart. Aber ich glaube es ist nicht unberechtigt.
Wuerdest du Usern, die beruflich in der IT arbeiten und bei ihren Fragen im Forum wenig Grundkenntnisse und Herangehensweisen zeigen, auch schreiben, dass du findest, dass sie fuer den Job nicht bereit sind?
hikaru hat geschrieben: 17.01.2022 18:40:31
techterroristin hat eine für Anfänger recht anspruchsvolle Aufgabe bekommen, die potenziell sogar gefährlich ist (Datenverlust).
Bist du dir sicher, dass du die Situation korrekt erfasst? Ich meine, wie will man das koennen, bei so wenigen Informationen, die einem auch nur von einer Person erzaehlt werden (also indirekt sind), die man so gut wie nicht kennt (weil man nur acht Posts von ihr an zwei Tagen gelesen hat)? Wieviel Prozent glaubst du, von der Situation erfasst zu haben? Wieviel Prozent der Person techterroristin glaubst du zu kennen? (Wieviel Prozent von deiner Person kennen wir nach 12.000 Posts in 14 Jahren?) Wieviel Prozent der Person des Betreuers/Chefs glaubst du zu kennen? Gerade Annahmen ueber den Betreuer/Chef scheinen mir reinste Spekulation zu sein.
Um hier ein Beispiel zu machen. Nimm diesen Abschnitt aus ihrem ersten Post:
techterroristin hat geschrieben: 13.01.2022 14:16:45
Aufgabenstellung: Daten von unserem altem Server retten. Wichtig ist, das System soll funktionstüchtig auf den RAID-Plattren verbleiben. Klingt einfach, ist aber mit ein paar Hürden versehen. Das System ist mit LVM2-cryptsetup verschlüsselt, das Ganze auf einem RAID1 mit 2 gleichgroßen Festplatten. Weil diese Nuß noch nicht hart genug ist, sind alle Benutzerkonten gesperrt, auch root.
Was bedeutet nun der letzte Satz? Da gibt es unterschiedliche Interpraetationen:
a) techterroristin findet die Aufgabe schwer und sieht in dieser Gegebenheit eine zusaetzliche Schwierigkeitsstufe, die sie mit den Worten ``weil es noch nicht schwer genug ist'' ironisch formuliert, anstatt das einfach als sachlichen Fakt in der Liste mit aufzufuehren.
b) Der Chef hat gezielt eine Herausforderung geschaffen (weil die Aufgabe sonst nicht schwer genug waere), und hat absichtlich und speziell fuer diese Aufgabe die Accounts deaktiviert.
Aus dieser Betrachtung stellt sich nun die Frage erneut, ob dies eine gefaehrliche Aufgabe mit drohendem Datenverlust ist, oder ob das ein gezielt erstelltes Schulungszenario ist, wo der Chef fuer jeden Azubi-Jahrgang die Platten wieder neu aus Images bespielt um das Szenario bearbeiten lassen zu koennen.
Die Antwort darauf wuerde man vielleicht eher finden, wenn man wuesste wie gross das Unternehmen ist, wie viele Azubis sie haben und wie oft sie welche ausbilden, und was der Chef fuer eine Person ist und ob der die Ausbildungsbetreuung nur nebenher macht oder ob das vielleicht seine Hauptaufgabe ist. Von all dem haben wir aber ueberhaupt keine Ahnung. Wie wollen wir da angemessene Bewertungen treffen?
Und selbst wenn techterroristin uns davon erzaehlt haette: Es waere nur ein Bericht, der unweigerlich einer Verfaelschung durch die individuelle und einseitige Betrachtungsweise der berichtenden Person gepraegt ist. Du weisst selbst wie schwer es ist, die reale Situation zu erkennen, wenn dir ein Anwender ein Computerproblem schildert ... dieser kann einfach nicht den Ueberblick haben und die Fakten angemessen berichten. Wie soll eine auszubildende Person in ihrem Bericht eine angemessene Beschreibung der Ausbildungssituation liefern? Sie wird wahrscheinlich in ihrem Betrachtungswinkel verhaftet bleiben. Ein ueberspitztes Beispiel sind Schueler die ueber die Schule berichten ... in acht Posts an zwei Tagen.
Ueberlege dir nur selbst, wie du in deinem eigenen Studium oder deiner Ausbildung die Uebungsaufgaben bewertet hast als du kurz vor der Abgabefrist gestanden hast und wie du sie Jahre spaeter, wo du als erfahrene Person zurueck schaust, anders bewertest! (Und falls es bei dir da keine Abweichung geben sollte, dann ueberlege wie gross die Abweichung bei anderen Personen ist, die du kennst.) In diesem Thread hier hast du nur den Bericht einer auszubildenden Person in den Endzuegen einer Projektabgabe unter Zeitdruck und gefuehlter (Ueber-)Forderung, schlaglichtartig hingeworfen -- wieviel kann das ueber die Gesamtsituation aussagen?
Ich denke, es ist unmoeglich hier eine angemessene Bewertung zu treffen.
Wenn du schreiben wuerdest, dass du es wichtig findest, dass techterroristin sich diese und jene Grundlagen anliest, oder diese und jene Taetigkeiten mal ausfuehrt, oder dass sie diese und jene Arbeitsweise anwenden und ueben soll, dann faende ich das alles konstruktiv und wertvoll.