osmand, Kartendownload

[fischig]

Ich habe vor, mir Wanderstrecken an einem herkömmlichen Rechner mit Debian-Betriebssystem zusammenzustellen und dann auf so einen Wischrechner (smartphone) mit Betriebssystem Android zu transferieren und dort offline mit osmand zu nutzen. Die erste kleine Wanderung habe ich auf diese Weise heute realisiert. Beides ist absolutes Neuland für mich: Wanderstrecken-Erstellung (neudeutsch Track?) und Wischrechnerbedienung. Offenbar habe ich nur z.Z. bei osmand nur eine sehr kleine „Landkarte“ auf dem Wischrechner (Bundesland, sogar nur Teilbereich). Soweit ich bisher informiert bin, sind weitere Karten recht speicherplatzintensiv. Deswegen meine Überlegung, solche Karten auf einem Debianrechner herunterzuladen, vielleicht auf einem externen Massenspeicher zu sammeln und bei Bedarf nur die speziell benötigte Karte auf den Wischrechner zu übertragen. Deshalb meine Frage: Ist das überhaupt möglich, osmand-geeignete Karten am Debian-Rechner herunterzuladen um sie gegebenenfalls auf dem Android-Gerät zu benutzen.

[DeletedUserReAsG]

Ist das überhaupt möglich, osmand-geeignete Karten am Debian-Rechner herunterzuladen um sie gegebenenfalls auf dem Android-Gerät zu benutzen.

Im Grunde ja, aber es ist möglicherweise nicht trivial.

Der einfachere Weg wird sein, dem Android-Gerät eine ausreichend große SD-Karte zu spendieren, und mittels OsmAnd über WLAN die gewünschten Karten dort zu speichern. 32GB-Karten gibt es ab 10€, und die komplette Deutschlandkarte mit ihrer dann doch sehr hohen Informationsdichte liegt bei um die 1,5GB, wenn ich mich recht erinnere – eine 32GB-Karte bietet also mehr als genug Platz, alle deine Zielregionen darauf vorzuhalten.

Bei OsmAnd wäre dran zu denken, dass die freie Version aus Googles Spielzeugladen („Play“) nur eine begrenzte Menge Downloads erlaubt. Da würde man also entweder mal in die Tasche greifen müssen (was ich für keine schlechte Sache halte, weil man die Entwickler unterstützt), oder man installiert die uneingeschränkte freie Version aus z.B. fdroid.

[fischig]

Danke!
Ich werde das mit der SD-Karte in Erwägung ziehen, obwohl ich vor nicht trivialen Lösungen keine Angst habe - wenn man meine dummen Fragen erträgt.

Meine Wanderinteressen sind ziemlich weit gestreut. Und irgendwie widerstrebt es mir, unnütz Platz zu verschwenden. Ich benötige, wenn ich in West-Australien unterwegs bin, keine Karte der Pfalz und umgekehrt.
Wie sieht's denn vielleicht etwas weniger trivial in umgekehrter Richtung aus: mit osmand heruntergeladene Karten auf externer Platte mit Linux-Dateisystem speichern?

Auf dem Wischrechner ist OsmAnd~ zu sehen, das sollte die bei f-droid zu beziehende Variante ohne Einschränkungen sein - richtig? Als ich damit anfing, hatte ich noch keine Ahnung, dass es drei(?) Varianten gibt und ich bin auch nicht sicher, ob ich die meine per f-droid geholt habe.

[DeletedUserReAsG]

obwohl ich vor nicht trivialen Lösungen keine Angst habe

Dann könntest du einen Android-Emulator aufsetzen (geht am bequemsten, wenn man sich Android Studio installiert), in dieses emulierte Gerät OsmAnd installieren, die gewünschten Karten dort laden und anschließend auf den Host-Rechner kopieren.

Ebenso könntest du aber auch mit deinem Telefon die Karten wie geschrieben über das WLAN laden, und die gerade nicht gebrauchten Daten von dort auf deinen Rechner transferieren – das geht am besten über adb, weil man über mtp nicht an das betreffende Verzeichnis kommt. Alternativ könnte man auch die Karte in den Leser am Rechner stecken, und dort die gewünschten Sachen durchführen – geht allerdings nur, wenn die Karte nicht als Speichererweiterung im Telefon konfiguriert worden ist.

OT:

Und irgendwie widerstrebt es mir, unnütz Platz zu verschwenden. Ich benötige, wenn ich in West-Australien unterwegs bin, keine Karte der Pfalz und umgekehrt.

Ich muss gestehen, dass ich den Gedanken dahinter nicht so ganz verstehe: ungenutzte Daten auf der Karte fressen nix, sie wiegen nix und angesichts heutiger SD-Preise isst man halt mal ’nen Eisbecher weniger, um sich für den Gegenwert eine mit dem benötigten Platz zu beschaffen.

Das erinnert mich irgendwie schon ein bisschen an die früher beliebte Diskussion: „Warum ist mein RAM unter Linux voll, obwohl gerade kaum was läuft??s“ → weil Speicher halt dafür da ist, genutzt zu werden. Und wenn du grad in Westaustralien bist, brauchst du deine Pfalz-Karte genausowenig auf dem Rechner, wie du sie auf dem Telefon brauchen würdest, so dass es in zumindest dem Szenario gar weiteren Sinn hat, die vom Telefon runter haben zu wollen, während sie auf einem anderen Gerät vorgehalten werden soll.

[fischig]

Ich habe meinen letzten Beitrag editiert. Aber ich glaube, in deinem letzten Beitrag hast du sie mit beantwortet.

[off topic] Ich wollte die Karten ja gar nicht unbedingt auf dem Debian-Rechner haben, aber händeln wollte ich sie schon dort, weil dort eben mehr Platz ist als auf dem Wischrechner (ohne SD-Karte). Wünschst du, dass ich den Wischrechner als Telefon/smartphone bezeichne? Mir widerstrebt das, weil ich meine, dass die Bezeichnung falsch ist. Aber da ich der Hilfesuchende bin, habe ich keine Schwierigkeiten damit, die Gewohnheiten eines Helfers zu akzeptieren und zu benutzen.
Im Übrigen sind das wohl eher philosophisch/ideologische Fragen. [/off topic]

[DeletedUserReAsG]

OT:

Wünschst du, dass ich den Wischrechner als Telefon/smartphone bezeichne?

Richtig toll finde ich die Bezeichnung nicht, aber solange du’s nicht „Wischwanze“ nennst, werde ich schon damit klarkommen.

Aber du hast Recht: „Telefon“ trifft’s auch nicht so ganz, und selbst bei „Smartphone“ wird dann doch eher die Telefonfunktion referenziert, die für viele Nutzer kaum noch eine Bedeutung besitzt.

Allerdings ist das Wischen nun auch längst nicht mehr die einzige Eingabemethode: man kann Tastaturen, Mäuse, Trackballs und wasnichtalles über USB oder Bluetooth anschließen, Sprachsteuerung ist im Kommen und ich persönlich hoffe ja immer noch darauf, dass die Gestensteuerung, die ohne Berührung auskommt, tatsächlich mal am Markt erscheint – wie in Expanse zu sehen. Dort hießen die Geräte „Handterminal“ (zumindest in der deutschen Syncro), ich finde die Bezeichnung eigentlich ziemlich gut. Ansonsten hat ein Gerät in meinem Zoo den Namen „PDA“ (es gab da mal eine so bezeichnete Geräteklasse, die ziemlich deutliche Ähnlichkeiten zu heutigen Smartphones hatte – die waren nur technisch in ihren Möglichkeiten limitiert). „Taschenrechner“ wäre auch noch ’ne mehr oder weniger zutreffende und für manche witzige Bezeichnung.

Andererseits sind „Smartphone“ und „Tablet“ etabliert, und jeder weiß, was gemeint ist – während etwa „Wischrechner” für beides stehen könnte, oder gar für eine herkömmliche Plattform mit Monitor mit Touchfunktion.

[HenryEichelberger]

Ich benutze auf einem LOS Mobiltelefon die fDroid Version von OSMand und bin recht zufrieden damit, gerade mit dem Kartenmanagement. Bevor ich verreise (und das mache ich recht oft) wähle ich mir ggf. zielgenau die Karten aus die ich benötige und lade diese runter, unnötige Karten werden im Zweifelsfalle gelöscht und wenn nötig wieder installiert, natürlich irgendwo im Wlan. (Naja, oder eher nicht weil mein Teflon genug internen Speicher hat.) Das Kartenmanagement extern zu regeln ist IMHO ein unnötiger Zusatzaufwand, das funktioniert doch prima in und mit der App und es kommt einfach zu selten vor das ich von Heute auf Morgen von Frankreich nach Westaustralien fahre ohne zwischendurch ein offenes Wlan erreichbar zu haben

[OrangeJuice]

Die Karten kann man sich auch einfach laden und auf eine externe SD-Karte(/android/data...) packen(Link), beim Start von OsmAnd~ kann man den externen Pfad dann auswählen und die Karten werden eingelesen. 128GB Karten sind heute ja nicht mehr selten.

[miwie]

Das Kartenmanagement extern zu regeln ist IMHO ein unnötiger Zusatzaufwand, ...

Dem schließe ich mich uneingeschränkt an. Bei Bedarf werden einfach nicht (mehr) benötigte Karten gelöscht (und ggf. wieder neu installiert, dann eben in ggf. neuerer Version).

[fischig]

Ich habe mir jetzt eine 32GB große Micro-SD-Karte besorgt. Die kann ich laut Motorola in meinem Handrechner „als tragbares oder internes Speichermedium“¹ eintragen. So ganz klar werden mir die Konsequenzen meiner Entscheidung angesichts der nachfolgenden Tabelle nicht. (Ich gehe mal davon aus, dass die Spaltenüberschrift „Mobiler Speicher“ synonym gebraucht wird zu „tragbares Speichermedium“). Momentan interessiert mich vor allem, auf der Speicherkarte Landkarten von und für OsmAnd zu speichern.

Wenn OrangeJuice richtig liegt, dann sollte ich ja zu diesem Behufe (Landkarten von und für OsmAnd) den externen/tragbaren/mobilen Speicher problemlos wählen können. Wäre wohl flexibler als intern. Das hier lässt mich allerdings stutzen:

Heruntergeladene Anwendungen und deren Daten werden immer intern gespeichert. Sie können nicht auf die Karte verschoben werden.

²

¹ https://motorola-global-portal-de.custh ... _id/117305
² ebenda

OffTopic: Wie kriegt man hochgestellte Klammern getippt?

[smutbert]

⁽¹⁾ mit der Compose-Taste, also nacheinander:
<Compose>, <^> und schließlich das was man hochstellen will, zB <(>


Was die Speicherkarte angeht:
Schon bevor du die Micro-SD-Karte in dein Smartphone gesteckt hast, hattest wie ja schon im adb-Thread erwähnt wurde, ein Verzeichnis sdcard.
Wenn du die echte Speicherkarte als „internes Speichermedium“ verwendest, dann wird das sozusagen zu einem großen Speicher vereinigt. Dank Verschlüsselung bedeutet das unter anderem auch, dass die Daten auf der echten Speicherkarte unbrauchbar sind, wenn du sie außerhalb des Smartphones zu lesen versuchst.
Als tragbarer Speicher wird bzw. bleibt die echte Speicherkarte ein getrenntes Speichermedium, das ganz normal formatiert ist bzw. wird. Auf dem Smartphone heißt das Verzeichnis, in dem die echte Speicherkarte gemountet ist, dann glaube ich extsdcard. Die Daten so einer Speicherkarte lassen sich dann mit einem Kartenleser getrennt vom Handy lesen.

Die Daten in deinem Zitat haben mit keinem von beiden zu tun. Das sind Daten gemeint, auf die man vom Smartphone oder Computer aus nur auf Umwegen zugreifen kann, darunter fallen zum Beispiel die Einstellungen der Apps.

Bei osmand kannst du auswählen ob die Karten auf der internen Speicherkarte (der emulierten Speicherkarte) oder der externen Speicherkarte (der echten Speicherkarte) gespeichert werden sollen. Letztere nennt osmand glaube ich „externer Speicher“.
(Ich glaube du könntest sogar das Verzeichnis auswählen in dem die Karten gespeichert werden sollen...)

[fischig]

Wenn du die echte Speicherkarte als „internes Speichermedium“ verwendest, dann wird das sozusagen zu einem großen Speicher vereinigt. Dank Verschlüsselung bedeutet das unter anderem auch, dass die Daten auf der echten Speicherkarte unbrauchbar sind, wenn du sie außerhalb des Smartphones zu lesen versuchst.

So hatte ich den Artikel auch verstanden.

Die Daten in deinem Zitat haben mit keinem von beiden zu tun. Das sind Daten gemeint, auf die man vom Smartphone oder Computer aus nur auf Umwegen zugreifen kann, darunter fallen zum Beispiel die Einstellungen der Apps.

Hmmm,
Ich ging davon aus, dass auch digitale Landkarten, Daten sind. Du bist also sicher, dass die nicht als „deren“ Daten (Daten der Anwendung, hier OsmAnd) im Sinne des Zitates gelten? Dann will ich die SD-Karte mal als tragbares/mobiles Speichermedium einrichten. Knappe 9€ sind ja im Schadensfall verkraftbar. Aber davor erhebt sich dann die nächste Frage. Welches Dateisystem/Formatierung? Sie wird ja in diesem Falle ja nicht vom Android-Betriebssystem des Handrechners formatiert - richtig?

Danke für den Hinweis auf's Hochstellen!

edit:
fat32 - richtig?

[smutbert]

Ziemlich sicher, ich habe bei mir die Speicherkarte als "mobiles Speichermedium" eingebunden und osmand speichert die Karten darauf.

Speicherkarten sindvja normalerweise bereits formatiert und im Zweifelsfall fragt Android nach ob es die Karte formatieren soll - bei neueren Geräten kann das dann auch durchaus exfat sein.

[uname]

Ich ging davon aus, dass auch digitale Landkarten, Daten sind. Du bist also sicher, dass die nicht als „deren“ Daten (Daten der Anwendung, hier OsmAnd) im Sinne des Zitates gelten?

OSMAnd kann unterschiedliche Karten anzeigen. Ich möchte aber mal nur auf OSM-Karten eingehen, da - soweit mir bekannt - nur diese lokal zwischengespeichert werden können.

Die Lizenz der OSM-Karten ist hier beschrieben:
https://www.openstreetmap.de/faq.html
Hier lesen ab "Wie ist das mit der Lizenz?"
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE: ... se_License

Andere Karten haben natürlich andere Lizenzen.
Soweit mir bekannt, darf man z. B. keine Screenshots von Google-Karten nutzen.
Online-Google-Karten sind nutzbar teilweise mit kostenpflichtigen API-Keys.
Bei OSM hingegen ist die Quelle und die Lizenz anzugeben.
API-Keys werden nicht benötigt.

[fischig]

im Zweifelsfall fragt Android nach, ob es die Karte formatieren soll

Und sagt mir dann womöglich nicht, womit es die Karte formatiert.
Ich habe auch gelesen, dass ext* möglich sei. Wäre mir halt am sympathischsten. Ich will mich aber so wenig wie möglich damit rumschlagen, ergo werde ich's mit fat32 versuchen. Ich bevorzuge, die Karte auf einer Maschine mit weniger bevormundendem OS zu formatieren.

[smutbert]

Dein Einwand ist der Grund aus dem ich Speicherkarten nach Möglichkeit in dem Gerät formatiere in dem ich sie verwenden will - das Gerät weiß im Zweifelsfall am besten welches Dateisystem es gut unterstützt.

ext2/3/4 ist unter Android tatsächlich meist möglich, macht aber dank der Rechte gern Ärger. (Die Apps laufen als unterschiedliche Benutzer und dann hat man gleich einmal das Problem, das eine App die gewünschten Daten nicht lesen kann, weil sie von einer anderen App angelegt wurden oder ähnliches.)

Aber stimmt schon FAT32 sollte auf jeden Fall funktionieren.

[fischig]

Die Karte war herstellerseitig mit fat32 formatiert. Nach dem Einstecken in den Android-Handrecher hat das System ungefagt einige Systemverzeichnisse/-dateien darauf geschrieben. Ich habe das Dateisystem dann im Debian gelöscht und die Karte wieder in den Androiden gesteckt. Jetzt hat er gemeckert über eine defekte Karte, aber Formatierung angeboten (wie erwartet ohne Angabe des Dateisystems) und mir auch die Wahl gelassen, als welchen „Speicher“ (mobil oder intern, s.o.) die Karte eingerichtet werden soll. Hier¹⁾ habe ich eine schöne Anleitung²⁾ gefunden, wie man die OsmAnd-Daten (einschließlich lokal vorhandener Landkarten?) vom internen Speicherbereich (den OsmAnd merkwürdigerweise als Externen Speicher 1 bezeichnet), auf die als mobilen Speicher eingerichtete SD-Karte schieben können soll.

Ob ich's machen soll?

¹⁾ https://radreise-forum.de/topics/1381016
²⁾ Beim Android auf meinem Motorola (Alias-Name cedric, ich glaube das ist Android 7) weicht der Pfad zum „Datenordner“ deutlich ab: Haupt-(Burger?)menü/Einstellungen/OsmAnd Einstellungen/Datenordner. Dann in der Abteilung „Speicherort ändern“ die SD-Karte wählen. Bei mir: Externer Speicher 2 (Im Android-Dateisystem offenbar: /storage/[Zahlen/Buchstebenkombination]/.../files) im Gegensatz zum jetzigen Ort: Externer(?) Speicher 1 (Im Androiden: /storage/emulated/.../files)
³⁾ OrangeJuice hat oben geschrieben: „Die Karten kann man sich auch einfach laden und auf eine externe SD-Karte packenLink“ Der Satz ist sehr missverständlich formuliert. Gemeint war offenbar:

Die Karten LInk kann man sich auch einfach laden und auf eine externe SD-Karte packen

.
⁴⁾ Nebenbei: Eine Anleitung, wie man die SD-Karte sowohl als internen als auch mobilen Speicher unter Android nutzen können soll: https://www.droidwiki.org/wiki/HowTo_SD ... itionieren