Mediencodecs (Diskussion)

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wanne
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Re: MP3-Kompressor

Beitrag von wanne » 25.02.2022 14:20:51

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.02.2022 09:40:41
https://en.wikipedia.org/wiki/Codec_listening_test

Mein Fazit daraus: Alles egal.
Hä? Bei jeder von diesen Tests wo AAC mitgespielt hat, gewinnt AAC gegen MP3. Lediglich bei einem Test wo mit der Absurdität von 1024kBit/s getestet wurde konnten keine Unterschiede mehr fest gsestellt werden. Das ist dann größer als ein flac oder wav.xz, dass lossless wäre...
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mcb

Re: Mediencodecs (Diskussion)

Beitrag von mcb » 25.02.2022 14:35:38

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2022 14:18:29
mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2022 14:14:30
Um dem Unterschied zw. 128 k/bits mp3 und lossless zu hören braucht man keinen Gehörschaden :-) dem hören die meisten.
Hast du dafür Belege?

Die Doppelblindtests, die ich bisher gelesen habe, sagen was anderes. Da kommt sogar praktisch immer raus, daß nur Leute mit Gehörschaden den Unterschied sofort hören. Solltest du da also immer und sofort einen Unterschied hören, wäre es Zeit, einen Hörgeräteakustiker aufzusuchen.
ct ? Die hatten mal ne riesen Blindtest. Und im Internet konnte man auch blind testen flac / 320 & 128 -> die meisten können 128 als schlecht erkennen, aber lossless und 320 nicht unterscheiden.

Gut habe ich auch einen Gehörschaden ? ... nicht auzuschließen.

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Re: Mediencodecs (Diskussion)

Beitrag von wanne » 25.02.2022 15:34:17

mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2022 14:35:38
Und im Internet konnte man auch blind testen flac / 320 & 128 -> die meisten können 128 als schlecht erkennen, aber lossless und 320 nicht unterscheiden.
Ja. Das ist für MP3 so üblich. Kommt ein bisschen drauf an, was drin ist. Klassik braucht 256kBit/s damit die meisten es nicht mehr unterscheiden können. Bei vielen Pop-Musik-Stücken reichen 128kBit/s die Radio-Versionen wollen dann aber wieder eher 192kBit/s. Geschulte Hörer (und da reichen schon solche, die von sich angeben oft Musik zu hören) merken die 256kBit/s meist noch sehr zuverlässig. Da muss man dann auf 320kBIt/s hoch.
Üblicherweise hast du bei bewertungen 64kBit/s opus ~ 96kBit/s AAC ~ 128 kBit/s mp3. Aber auch da gibt es krasse Unterschiede. Radio-Versionen kann AAC genau so wenig ab wie MP3 mono ist der Unterschied kleiner wie stereo. Und vor allem: Das Verhältnis bleibt nicht. während 28kBit/s opus angenehm anhörbar sind ist das für 56kBit/s mp3 nicht der Fall. Um an die unhörbarkeitsgrenze zu kommen reichen dir auch bei weitem keine 128Bit/s sondern du musst auch eher auf die 256kBit/s. Kurz das Bitratenverhältnis um gleiche Qualität zu erzielen wird bei kleiner Qualität größer der absolute Abstand kleiner.
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Re: Mediencodecs (Diskussion)

Beitrag von MSfree » 25.02.2022 15:34:47

mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2022 14:35:38
ct ? Die hatten mal ne riesen Blindtest.
Und genau bei dem c't Test kam heraus, daß nur einer der Testprobanden den Unterschied zwischen MP3/256kBit/s und verlustfrei erkennen konnte, und ausgerechnet der hatte einen Gehörschaden. :wink:

Lustigerweise hielten einige Testhörer sogar die 128kBit-Version für die mit der besten Klangqualität.

Aber du kannst es gerne hier nochmal nachlesen:
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 20752.html
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 23441.html
https://www.heise.de/ct/artikel/Kreuzve ... 87592.html

Ich finde es in dieser Diskussion sowieso etwas eigenartig, daß MP3 immer mit 128kBit/s assoziiert wird. Ich habe nach einigen Tests 160kBit/s als für mich geeignet herrausgefunden. Die Kompressionsrate ist damit ausreichend hoch bei für mich unhörbarem Unterschied zur CD. Mir ist es auch ziemlich egal, ob man mit anderen Kodierverfahren noch etwas mehr Platz sparen könnte. Mehr Qualität könnte ich bei gleicher Bitrate aber besserem Verfahren für mich nicht rausholen, besser als nicht-mehr-von-CD-unterscheidbar geht halt nicht.

Meine MP3-Sammlung rechne ich sicher nicht nochmal von CD in Bset-Codec-in-the-World um. Und bestehende MP3 umzukodieren bringt definitiv keine Qualitätsverbesserung sondern nur zusätzliche Versluste.

Für neue CDs, die ich dann in MP3 kodiere, könnte ich natürlich auch mal einen anderen Kompressor ausprobieren. Das hieße aber wieder abendfüllende Versuche mit unterschiedlichen Bitraten und Codecs, wozu ich schlicht keine Lust mehr habe. Bei 160kBit/s MP3 weiß ich, was ich bekommen und das es für mich gut ist, und daher werde ich daran auch nichts ändern.

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Re: Mediencodecs (Diskussion)

Beitrag von wanne » 25.02.2022 15:46:36

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2022 15:34:47
Lustigerweise hielten einige Testhörer sogar die 128kBit-Version für die mit der besten Klangqualität.
Das ist nicht ungewöhnlich. Wenn du ein total verrauschtes Bild/Ton hast und es durch einen kompressor jagst entfernt er das Rauschen, weil sich das nicht komprimieren lässt. – Was in besserer Qualität mündet...
Hier haben wir einen Tradeoff zwischen möglichst gute Qualität und besonderes Originalgetreu...

Erschwerend hinzu kommen mittlerweile Gewohnheitseffekte: Wenn wir ein Bild ohne Rauschen und überall scharf assoziieren wir es halt für künstlich und – Da Kinofilme lange mit alten Analogkameras gedreht wurden – für mit schlechtere Qualität.
Was zu der Absurdität führt, dass Marvel absichtlich kaum bewusst wahrnehmbares rauschen in ihre Filme mischt, damit ihre übermäßig guten Kameras nicht auffallen. Kinospiele mixen Motion-Blur in ihre Animationen. Ähnliches sehen wir aktuell bei Schallplatten.
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Re: Mediencodecs (Diskussion)

Beitrag von SirArthur » 25.02.2022 22:41:30

Immer wieder spannend, hier im Forum was über Audio zu lesen. :mrgreen:

Hier gibts einen brauchbaren Blindtest 320 <-> lossless, für alle, die es gerne ganz genau wissen wollen. :THX:
http://abx.digitalfeed.net/
edit: wie ich gerade sehe, kann man da mit sämtlichen bit-Raten einen Test machen.

Ich hatte mal eine Software auf Debian, die ein WAV runtergerechnet und damit einen Blindtest gestartet hat, mit verschiedenen kbps und danach genauer Auswertung.
Allerdings finde ich diese nicht mehr, kennt das jemand zufällig?

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Re: Mediencodecs (Diskussion)

Beitrag von curt123 » 26.02.2022 14:47:23

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2022 15:34:47
..
daß nur einer der Testprobanden den Unterschied zwischen MP3/256kBit/s und verlustfrei erkennen konnte, und ausgerechnet der hatte einen Gehörschaden. :wink:

Lustigerweise hielten einige Testhörer sogar die 128kBit-Version für die mit der besten Klangqualität.
Ein aussagefähiger und "wissenschaftlicher" Hörtest ist nur schwer realisierbar, da sich m.E. dabei Menschen individuell, also unterschiedlich, verhalten und einhören können sollten. Es ist auch gar kein Problem, per Musikauswahl/Aufnahme etc. deutlich verlustbehaftete MP3 auch mal als Sieger bzw. als klanglich angenehmer wegkommen zu lassen. Beim "Gehörschaden" sehe ich auch kein Argument für Qualität von MP3, zumal solche Veränderungen je nach Alter normal sein können, ohne dass da gleich Hörgeräte nötig wären. Bei meinen Versuchen mit MP3 habe ich abgesehen von Klangunterschieden die MP3-Versionen (zumindest auf einer normalen Anlage) mit der Zeit als zunehmend anstrengend und ermüdend empfunden.

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Re: Mediencodecs (Diskussion)

Beitrag von SirArthur » 27.02.2022 01:52:23

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.02.2022 14:47:23
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2022 15:34:47
..
daß nur einer der Testprobanden den Unterschied zwischen MP3/256kBit/s und verlustfrei erkennen konnte, und ausgerechnet der hatte einen Gehörschaden. :wink:

Lustigerweise hielten einige Testhörer sogar die 128kBit-Version für die mit der besten Klangqualität.
Ein aussagefähiger und "wissenschaftlicher" Hörtest ist nur schwer realisierbar, da sich m.E. dabei Menschen individuell, also unterschiedlich, verhalten und einhören können sollten. Es ist auch gar kein Problem, per Musikauswahl/Aufnahme etc. deutlich verlustbehaftete MP3 auch mal als Sieger bzw. als klanglich angenehmer wegkommen zu lassen. Beim "Gehörschaden" sehe ich auch kein Argument für Qualität von MP3, zumal solche Veränderungen je nach Alter normal sein können, ohne dass da gleich Hörgeräte nötig wären. Bei meinen Versuchen mit MP3 habe ich abgesehen von Klangunterschieden die MP3-Versionen (zumindest auf einer normalen Anlage) mit der Zeit als zunehmend anstrengend und ermüdend empfunden.
Das mit anstrengend habe ich schon von mehreren Leuten gehört. Auch von DJs, die mit MP3 aufgelegt haben.
Ging mir auch so, hab eine zeitlang auf Youtube konsumiert, aber es hört sich wirklich ab. Dagegen klingt eine CD dann einfach wunderbar.
Grundsätzlich kommts aber auch auf das Material an. Beim dem Test, den ich oben verlinkt habe, höre ich bei Track 1 kaum Unterschiede, er klingt aber von selber schon wie ein MP3.
Der Test ist auch von einem Streaming Anbieter ;-) Track 2 hat dann kaum Inhalt, auch schwer zu hören.
Aber bei Hotel California zB höre ich die Kompression dann recht gut. Ist halt eine warm klingende Aufnahme mit viel Platz, da fällt sowas eher ins Gewicht meiner Meinung nach.

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