[gelöst] Einstiegs-NAS

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OdoSimi
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[gelöst] Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 03.03.2022 19:57:53

Hallo Gemeinde,

ich brauche mal wieder einen Rat von Kennern. Bei mir in der Gegend ist gerade ein gebrauchter Intel Nuc 847SKE im Angebot, für ziemlich kleines Geld. Ich habe mich natürlich bereits belesen und weiß, dass diese Teile üblicherweise nicht gut abschneiden. Er hat auch nur 4GB RAM und einen 1.1GHz Dual-Core-Prozessor. Der RAM wäre auf 16GB erweiterbar. Ich hab mich schon durch einige Seiten gewühlt und bin mit der Info "nach Hause gekommen", dass für einen Serverbetrieb im Allgemeinen möglichst viel RAM benötigt wird und die Prozessorleistung zweitrangig ist. Ich bin auch nur auf recht allgemeine Hinweise gestoßen, da ja üblicherweise auch Heim-Server meist zusammengebaut werden. Aus Platz- und Kostengründen dachte ich da an so einen Mini-PC (zumindest für den Einstieg). So viel zur Vorgeschichte. Zukünftig würde ich gerne meinen ioBroker (der momentan auf einem Pi 3B+ läuft) und eine DIY-NAS über einen Rechner laufen lassen. Wenn ich mich hier richtig informiert habe, wäre sowas nur über VMs umsetzbar, richtig?

Um es auf den Punkt zu bringen:

Ist der oben erwähnte NUC nutzbar?

Welche Voraussetzungen (RAM/CPU) sollten für eine vernünftige Heimservernutzung gegeben sein?

Ist es für so einen Anwendungsfall sinnvoll Debian als "Basis-OS" zu nutzen, hier den IoBroker zum laufen zu bringen und dann bspw. OpenMediaVault in einer VM laufen zu lassen oder eher umgekehrt?

Danke schonmal.

Gruß Martin
Zuletzt geändert von OdoSimi am 08.03.2022 14:31:23, insgesamt 1-mal geändert.

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MSfree
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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von MSfree » 03.03.2022 20:38:21

OdoSimi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
03.03.2022 19:57:53
Ist der oben erwähnte NUC nutzbar?
Zumindest für den Zweck eines NAS ist der eher ungeeignet.

Unter einem NAS verstehe ich etwas, in dessen Gehäuse man mindestens zwei 3.5-Zoll-Festplatten einbauen kann. Zwei, um wenigstens ein RAID1 aufbauen zu können, mein Netzwerkspeicher hat vier 14TB Platten im RAID5.

In einen NUC bekommst du, wenn überhaupt, nur eine einzige 2.5"-Platte/SSD. Andere Platten müßte man über USB anbinden, was letztlich wegen der nötigen Netzteile (eins pro 3.5"-Platte) und der USB-Kabel zu einem bösen Kabelverhau führt, inklusive der Gefahr, auch mal versehentlch ein Kabel abzuziehen.
dass für einen Serverbetrieb im Allgemeinen möglichst viel RAM benötigt
Nein, das ist keine allgemeingültige Aussage. NAS-Hersteller bestücken ihre Dinger oft nur mit 1GB RAM, was als Dateiserver durchaus ausreichen kann.

Die RAM Menge hat auch nichts mit Dauerbetrieb zu tun. Ein reiner Dateiserver ohne graphische Benutzeroberfläche muß nicht viel machen. Die CPU ist dabei ziemlich egal. Rein preislich ergibt es aber wenig Sinn, allzu tief einzusteigen. Zwischen dem billigsten 2-Kern Celeron-N und einem viel schnelleren Board mit Pentium Gold liegen vielleicht 50€. (Celeron-N = Atom Architektur, Pentium Gold = Core-i Architektur).
Welche Voraussetzungen (RAM/CPU) sollten für eine vernünftige Heimservernutzung gegeben sein?
Es kommt halt immer drauf an, was du damit alles machen willst. Für ein einfaches NAS mit OpenMediaVault reicht ein 2-Kern Celeron-N mit 1GB RAM. Wenn du Nextcloud/Owncloud drauf laufen lassen willst, ist ein Core-i Dualcore mit 4GB RAM nicht übertrieben.

Wenn es gebraucht sein soll/darf, würde ich mindestens einen Core-i3 ab i3-2100 oder neuer und 4GB RAM empfehlen. Das ganze in einem kleinen Towergehäuse mit Platz für mindestens vier 3.5"-Platten. Mehr RAM und/oder CPU-Kerne ist natürlich nie ein Fehler, wobei mit mehr Kernen auch der Stromverbrauch steigt. CPU-Monster mit mehr als 4 Kernen sind für den Heimserver ziemlich unnötig.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 03.03.2022 23:39:25

Unter einem NAS verstehe ich etwas, in dessen Gehäuse man mindestens zwei 3.5-Zoll-Festplatten einbauen kann.
Richtig, hab ich nicht erwähnt. Ich dachte hier an eine USB-Dockingstation, eine in der die Festplatten gekapselt sind, nicht die im Format Toaster. Somit hätte ich dann einen überschaubaren Rahmen an Kabellage.

Wenn ich das richtig verstanden habe ist unter Linux ein Software-RAID ohne weiteres Möglich, natürlich mit der entsprechenden Hardwarevoraussetzung in Form von Festplatten etc. Wobei ich das Thema RAID bis jetzt nur recht oberflächlich verstehe. Hier muss ich mich noch weiter beschäftigen, aber ein Schritt nach dem anderen.
Wenn es gebraucht sein soll/darf, würde ich mindestens einen Core-i3 ab i3-2100 oder neuer und 4GB RAM empfehlen.

Damit kann ich doch arbeiten, besten Dank.

Und die Kombi NAS-Smarthome-Zentrale ist machbar, oder sollte man so etwas generell trennen?

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debilian
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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von debilian » 03.03.2022 23:54:05

der raspi ist doch toll für deine Smarthome Sachen,
ein NAS auf Basis von einem mdadm Raid auf USB Platten würde ich persönlich nicht machen.
Da dann doch eher ein "echtes" NAS mit SATA Platten und da, je nach Vorliebe, ein mdadm-RAID oder ein HW-Raid.
HW-Raid hat den Nachteil, dass im Falle eines Hardwarefehler die Daten im Raid weg sein können,
somit am Raid noch eine Backup-Usb-Platte- ;-)

leichter Overkill, vielleicht, aber dann sind die Daten "sicher" ;-)
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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von uname » 04.03.2022 07:46:58

debilian hat geschrieben:HW-Raid hat den Nachteil, dass im Falle eines Hardwarefehler die Daten im Raid weg sein können,
somit am Raid noch eine Backup-Usb-Platte-
RAID hat mit Backup nichts zu tun. Gegen Dummheit (z. B. Löschen ganzer Ordner) hilft es rein gar nichts.
Die Dummheit wird einfach über beide oder alle Platten gespiegelt. ;-)
Dummheit erscheint mir zudem weit wahrscheinlicher als Hardwareprobleme.

Wer nicht 24/7 benötigt und bei Hardwareschäden kein Problem hat, das tagesaktuelle Backup zu restoren, kann meiner Meinung nach auf RAID ganz verzichten.
Besser als die, die glauben RAID wäre bereits ein Backup. Dort kommt die Einsicht meistens zu spät. ;-)

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von thinkofant » 04.03.2022 10:06:33

Tagchen :)


....und eine Freedombox kommt nicht in Frage??
https://freedombox.org/
https://wiki.debian.org/de/FreedomBox/Manual

Machte gute Erfahrungen damit und ist sehr, sehr vielseitig. Man muss halt erstmal ein wenig lesen - aber wo muss man das nicht? ;)

fragt grüßend
tof
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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von MSfree » 04.03.2022 10:08:44

debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
03.03.2022 23:54:05
HW-Raid hat den Nachteil, dass im Falle eines Hardwarefehler die Daten im Raid weg sein können,
Solange man kein RAID0 (aka Kamikaze-RAID) von einem HW-Controller verwalten läßt, gibt es auch bei sogenannten HW-RAIDs Redundanz und somit Schutz vor HW-Defekten.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.03.2022 07:46:58
RAID hat mit Backup nichts zu tun.
Jein. Ein RAID ersetzt natürlich kein Backup. Aber ein Backup kann man durchaus auf einem RAID speichern. Es soltle dann aber so eingerichtet sein, daß Clients nie auf das RAID schreiben dürfen. Dann muß sich aber der Rechner, an dem das RAID hängt, darum kümmern, die zu sichernden Dateien von den Clients zu holen.
Wer nicht 24/7 benötigt und bei Hardwareschäden kein Problem hat, das tagesaktuelle Backup zu restoren, kann meiner Meinung nach auf RAID ganz verzichten.
Das kommt auf die Backupstrategie an. Wer stumpf nur die Arbeitsplatte regelmässig auf eine "Backupplatte" kopiert und dabei das vorherige Backup überschreibt, kann damit den selben Schiffbruch erleben, den du oben schön mit "Dummheit" beschrieben hast. Wenn einem das erst ein paar Tage zu spät auffällt, ist auch das Backup ruiniert. Backups müssen halt vollständig sein und auch eine gewissen Zeit in die Vergangenheit reichen.

Besser wäre eine tägliche Sicherung, wie sie rsync über Hardlinks ermöglicht. Aber das benötigt eben auch relativ viel Platz. Die über 900 Tagesbackups meines Servers belegen im Moment über 18TB, und solche Größenordnungen bekommt man mit einfachen Festplatten im Moment gerade mal so eben. Insofern ist dafür dann ein RAID doch wieder sinnvoll.

OK, ob man wirklich 900 vollständige Tagesbackups braucht, stelle ich mal dahin. Bei mir ist das eher Hobby als notwendig.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von debilian » 04.03.2022 10:31:47

ich wollte ja jediglich darauf hinweisen, dass ein Hardware-Raid im Falle, dass der Raid-Controller stirbt,
schwerer wieder herzustellen ist als ein Software-Raid...

Den Fall hatte ich schon und dann bist du froh, wenn ein identischer Controler da ist, z.B.
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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 05.03.2022 15:02:04

So Leute, danke erstmal für die zahlreichen Anregungen. Ich hab in der Zwischenzeit mal ein bisschen das Internet durchforstet und bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass es der günstigste Weg ist MSFrees Rat zu befolgen und einen kleinen PC zu nehmen. Der nimmt zwar etwas mehr Platz ein, als ein Mini-PC mit Dock ist aber in Summe trotzdem günstiger und ich glaube auch in der Einrichtung besser zu handhaben. Hier würde ich tatsächlich nur auf ein Problem stoßen, da es defintiv etwas gebrauchtes sein wird, ich habe keinen Bildschirm und falls der PC nur einen VGA hat, ist es mit anschließen an den Ferneseh zum installieren schwierig. Wie könnte ich denn ein OS installieren? Ginge es über einen SATA-USB-Adapter, sodass ich die Festplatte anschließend in den PC baue oder stell ich mir das zu einfach vor? Headless betreiben wird ja sicher so funktionieren, dass ich bei der Installation den SSH-Server mit installiere und die Verbindung dann wie beim Raspi herstelle (hoffe ich :D ).
....und eine Freedombox kommt nicht in Frage??
Das klingt tatsächlich auch sehr interessant, bin ich bis dato aber nicht drauf gestoßen, weil alles was man zum DIY-NAS und Heimservern findet meistens auf PROXMOX, Unraid, OpenmediaVault und Nextcloud hinausläuft.

EDIT: Noch eine Fachfrage hinterher, der TDP gibt ausschließlich die Verlustleistung an der CPU an, richtig? Also kann man darüber nur abschätzen was der PC an Watt aus der Dose lutscht? Wobei der Wert ja ein Maximum darstellt und keinen Durchschnitt, oder?

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von MSfree » 05.03.2022 16:45:09

OdoSimi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.03.2022 15:02:04
Hier würde ich tatsächlich nur auf ein Problem stoßen, da es defintiv etwas gebrauchtes sein wird, ich habe keinen Bildschirm und falls der PC nur einen VGA hat, ist es mit anschließen an den Ferneseh zum installieren schwierig.
Zumindest bei Rechnern mit Onboard-Graphic bzw. in der CPU integrierter Graphik wirst du das Problem nicht haben. Einen digitalen Ausgang bringen die schon seit Ewigkiten mit, meistens DVI, aber auch HDMI und Displayport sind nicht unüblich. Schlimmstenfalls brauchst du ein Kabel oder einen Adapter von DVI auf HDMI oder von Displayport auf HDMI, um den Rechner an den Fernseher anzuschließen. Adapter gibt es für ca. 5€, Kabel sollten auch für ca. 10€ zu bekommen sein.
Wie könnte ich denn ein OS installieren?
Ich würde das immer direkt am Rechner mit Maus, Tastatur und Bildschirm machen. Kopflos wird der ganz alleine, wenn du am Ende den Bildschirm wegläßt. Und wenn die Kiste wegen irgendwelcher Bootreihenfolgen oder Secure-Boot-Einstellungen rumzickt, wirst du sowieso einen Bildschirm anschließen müssen, um das BIOS/UEFI hinzubiegen.
der TDP gibt ausschließlich die Verlustleistung an der CPU an, richtig?
Nein, TDP ist eine mehr als vage Angabe. Früher war das mal ein halbwegs brauchbarer Wert für die maximale Leistungsaufnahme. Heutige Intels dürfen ihre TDP für 28 Sekunden um das 2.5-fache überschreiten.
Also kann man darüber nur abschätzen was der PC an Watt aus der Dose lutscht?
Nein. Ein Rechner, der im Heimbetrieb als NAS läuft, hat so gut wie nichts zu tun, die CPU läuft zu 99% im Leerlauf und voll auslasten tut man dabei die CPU praktisch gar nicht. Entsprechend deutlich unterhalb der TDP wird das Ding auch aus der Steckdose ziehen. Wie wenig, hängt großteils von der CPU-Generation ab.

Hier mal meine Leerlaufmeßwerte mit einem Wattmeter für meine diversen Rechner:
  • Core2-Quad Q9300 (95W TDP) mit SSD: 46W
  • i7-2600 Quad-Core (95W TDP) mit SSD: 26W
  • i5-3450 Quad-Core (77W TDP) mit Festplatte: 25W
  • i3-7100 Dual-Core (51W TDP) mit SSD: 15W
  • i5-10400 Hex-Core (65W TDP) mit SSD: 18W
Mit einem Zweikerner wirst du um die 15W mit einer Festplatte erreichen. Jede weitere Festplatte schlägt mit ca. 10W zu buche. Aber auch die neueren i3-Vierkerner ab i3-8100 sind keine Stromfresser, die liegen im Leerlauf ähnlich niedrig, wie mein i3-7100.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 05.03.2022 18:33:25

A propos Festplatten, hier macht es sicher schon aus Kostengründen Sinn auf HDDs zu setzen, oder?

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von MSfree » 05.03.2022 19:59:53

OdoSimi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.03.2022 18:33:25
A propos Festplatten, hier macht es sicher schon aus Kostengründen Sinn auf HDDs zu setzen, oder?
Das kommt in erster Linie auf deinen Speicherbedarf und in zweiter Linie auf deinen Geldbeutel an.

Über das typischerweise eingesetzte GBit-Netzwerk hast du mit SSDs wenig Vorteile. Um die wirklich nutzen zu können, müßtest du auf das wesentlich teurere 10GBit-Netzwerk umsteigen, da kommen aber schnell ein paar hundert € zusammen, für Switch und Netzwerkkarten.

Wenn dir 1TB ausreicht, kann man das durchaus mit einer SSD realisieren. Wenn du eher über 10TB nachdenkst, wird es mit SSDs halt teuer. Festplatten kosten ab etwa 16€/TB, SSD kosten ab 75€/TB.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 05.03.2022 23:46:12

Auch wenn es vorerst nur ein Einstieg werden soll, möchte ich das ganze schon vernünftig machen. Also über 1TB, sodass ich damit auch langfristig etwas anfangen kann. Sicher wird hier später auch ein Upgrade folgen, da aber unsere Wohnsituation hier absehbar ist und es das Platzangebot einfach nicht hergibt (kein HWR und kein Büro) möchte ich für den Moment tatsächlich erst einmal den Einstieg wagen, um dann später über das Know-How zu verfügen was ich alles brauche (Stichwort Hausbau :D ). Deswegen setze ich auch aktuell auf Budget-Lösungen beim Thema Smarthome. Meine Ambition ist aber trotzdem alles weitgehend vernünftig auszustatten.

Mal noch ein generelles Anliegen, ist es denn so, dass man NAS und bspw. DNS- und Proxylösungen (möchte ich mich auch noch näher mit beschäftigen, aber eins nach dem anderen) und Smarthome getrennt voneinander aufziehen sollte?

EDIT: Wie ist das dann eigentlich mit dem Software-Raid, gehört die Festplatte auf dem das OS läuft mit zum Raid-Verbund?

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von MSfree » 06.03.2022 12:29:42

OdoSimi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.03.2022 23:46:12
Mal noch ein generelles Anliegen, ist es denn so, dass man NAS und bspw. DNS- und Proxylösungen (...) und Smarthome getrennt voneinander aufziehen sollte?
Die erste Frage, die du selbst beantworten mußt, ist, was versprichst du dir von "Smart-Home". Alles, was ich darüber bisher gelesen habe, ist nämlich alles andere als smart, es ist eher terribly stupid. Mir steckt da zu viel geplante Obsoleszenz in der Materie. Lösungen im Haushalt müssen ein halbes Jahrhundert und länger funktionieren, und das kann keine noch so smarte Lösung bieten. Dann nehme ich doch lieber den guten alten Lichtschalter, um mein Wohnzimmerlicht an- und auszuschalten.

Wenn du es trotzdem nicht lassen willst, brauchst du eine Lösung, die im Zweifelsfall komplett ausfallen darf, ohne daß du im Winter frieren mußt, weil der Clouddienst für die Gastherme eingestellt wurde. Du brauchst dringend manuelle Rückfallmöglichkeiten. Dazu gehört dann auch, daß deine Steuereinheit möglichst nicht von irgendwelchen PCs abhängig ist, die immer dann ausfallen, wenn du es am wenigsten brauchen kannst.
Wie ist das dann eigentlich mit dem Software-Raid, gehört die Festplatte auf dem das OS läuft mit zum Raid-Verbund?
Das kann man so einrichten. Mein Bauch sagt aber, daß es sinnvoller ist, das System vom RAID zu trennen. Meinen ersten Versuchsaufau habe ich aus Ersatzteilen, die ich hier rumliegen habe, zusammengeschraubt. Als System war OMV auf einem USB-Stick installiert und das RAID bestand aus 2 alten 2TB-Platten im RAID1. Damit habe ich erstmal geübt. Letzten Endes wurde es dann ein reines Debian, das ich auf einer 120GB M.2-NVMe installiert habe, an den 4 SATA-Ports hängen die Platten im RAID5.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 06.03.2022 20:24:09

Die ganze Geschichte ist natürlich nur so smart wie man es macht. Beim Licht gebe ich dir Recht, dass ist vornehmlich Spielerei, wobei es ganz komfortabel ist Szenen anzulegen, um dann bei gedimmten Warmweißen Licht fernzusehen mit einem Teil der Beleuchtung und dann eben bei Bedarf alle Lampen kaltweiß auf voller Helligkeit zu nutzen. Bei der Heizung kann man für jeden Raum individuelle Heizpläne schalten, sodass es durchaus möglich ist Heizkosten zu sparen. Die Kombi Pi und ioBroker erlaubt es ausschließlich im eigenen Netzwerk zu arbeiten ohne irgendwelche Cloud-Dienste, sollte der Pi mal nicht wollen kann man die Thermostate z.B. auch direkt am Heizkörper einstellen. Im Haus später ergeben sich dann noch viel mehr Möglichkeiten. Ich möchte hier auch gar keine Grundsatzdiskussion starten, es ging mir lediglich darum ob es sinnvoll ist solche Dienste getrennt voneinander laufen zu lassen oder eben auf einem Gerät.

Mir ist die Unabhängigkeit von Clouds beim Thema Smarthome sehr wichtig, deswegen auch der Gedanke eine eigene "Daten-Cloud" anzulegen.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von MSfree » 06.03.2022 21:09:12

OdoSimi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.03.2022 20:24:09
es ging mir lediglich darum ob es sinnvoll ist solche Dienste getrennt voneinander laufen zu lassen oder eben auf einem Gerät.
Dazu kann man keine eindeutige Antwort geben. Wenn du deine Hausvernetzung z.B. über Zigbee machst, wirst du vermutlich mehrerer Gateways brauchen, mit 10-20m Reichweite deckst du nämlich nicht unbedingt das gesamte Haus von einer Station aus ab und durch Stahlbetondecken kommst du möglicherweise gar nicht durch.

Es sollte klar sein, daß für solche Zwecke die Raspis nicht nur eine sehr preiswerte Lösung sind, sie brauchen auch sehr wenig Strom, belasten also auch im 24/7-Betrieb den Geldbeutel nicht sehr stark.

Ein PC als eigene Datenwolke kann dann bei Nichtgebrauch ausgeschaltet werden, um Strom zu sparen, wenn der Rest unabhängig davon läuft.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 08.03.2022 09:37:47

Das war ja die Idee dahinter, da mein NAS ja 24/7 läuft und der Pi auch, könnte man das ja auf ein Gerät im Dauerbetrieb reduzieren. Nun hab ich aber kein Feeling dafür, was der PC dann mehr verbraucht, wenn er auch noch als die Aufgaben des Pi übernimmt. Wie gesagt, es geht hier auch nicht direkt um das Thema SmartHome, mehr darum ob es sinnvoller ist solche Rechner getrennt voneinander laufen zu lassen oder eben alles über einen Rechner zu nutzen.

Das Rechweitenproblem kann damit gelöst werden, dass einige Zigbee-Geräte neben ihrer eigentlichen Funktion auch noch als Router fungieren und wenn das nicht ausreichen sollte kann immernoch ein Pi dazu geschalten werden.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von MSfree » 08.03.2022 11:11:59

OdoSimi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2022 09:37:47
Das war ja die Idee dahinter, da mein NAS ja 24/7 läuft und der Pi auch, könnte man das ja auf ein Gerät im Dauerbetrieb reduzieren.
Ein Gerät heißt halt immer auch Single Point of Failure.
Nun hab ich aber kein Feeling dafür, was der PC dann mehr verbraucht, wenn er auch noch als die Aufgaben des Pi übernimmt.
Der Mehrverbrauch durch diese Zusatzlast geht gegen Null.

Allerdings braucht so ein PC größenordnungsmässig 20W, wenn man ihn klug zusammenstellt, also 480Wh pro Tag (rund 60€ Stromkosten pro Jahr). Wenn du den Betrieb dieses Servers auf 12h pro Tag reduzieren würdest, in dem du ihn nachts runterfährst, würde der nur noch 240Wh pro Tag verbrauchen.

Ein Pi braucht um die 2.5W, im 24/7 Betrieb also 60Wh pro Tag (ca. 8€ pro Jahr). Von den gesparten 240Wh des Servers könntest du also 4 Pis im Dauerbetrieb laufen lassen.

Vom Ernergieverbrauch liegst du also besser, wenn du Server und Hausautomation trennst und den Server nicht durchlaufen läßt. Du machst die Hausautomation dann auch nicht von einem zentralen Server abhängig, der alles machen muß.

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Re: Einstiegs-NAS

Beitrag von OdoSimi » 08.03.2022 14:31:04

Okay, danke. Jetzt ist erstmal alles geklärt. Ich warte nun auf meine Bestellung und lege dann endlich los.

Gruß Martin

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