Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Die großen Desktop Systeme wie KDE oder Gnome stellen ja Composit zur Verfügung und haben dieses wie bei KDE Kwin auch standardmäßig aktiviert. Was für wesentliche Vorteile (außer Candy Eye) hat ein aktiviertes Composit? Spart das Resourcen oder gar Strom? Im Netz habe ich nicht viel darüber gefunden, außer einen Wikipedia Artikel. Nutzt Ihr Composit oder deaktiviert Ihr dieses nach der Installation? Das hat mich schon immer interessiert und ich bin gespannt auf Eure (hoffentlich) vielfältigen Antworten. Danke schon mal im vorraus.
Gruß ralli
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Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Im Gegenteil, es benötigt die Grafikkarte/GPU.
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Ich nutze es trotzdem, weil ich die Transparenzeffekte beim Verschieben und beim Ändern der Größe von Fenstern und bei inaktiven Fenstern, sowie die Schatten mag.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Unter manchen Themes hat das Xfce-Menü runde Ecken, was ohne Komposit zu einem extrem hässlichen schwarzen Rahmen führt, der selbst mich stört. Abhilfe bietet entweder das Aktivieren von Komposit, oder die Wahl eines Themes mit eckigen Ecken.
Ich bevorzuge eckige Ecken.
Ich bevorzuge eckige Ecken.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Mac OS X war das erste Betriebssystem für Endbenutzer, welches Composit bot - zunächst sogar nur software-mäßig.
Das Prokekt "Looking Glass" von Sun sah nach sehr viel mehr aus, z.B. 3D-Fenster, auf deren Rückseite Notizen verfasst werden konnten und einen Mediaplayer, deren Titel als 3D-animierte CDs dargestellt wurden.
Alles, was heute an Mehrwert übrig ist, sind die Fenster- und Workspace-Übersicht, Schattenwurf hinter den Fenstern und echte Transparenz hinter Elementen.
Je nach Grafikkarte kann das Energie kosten oder Energie sparen:
Die GPU berechnet die Transformationen der Objekte in 0,nix und die Inhalte verdeckter und minimierter Fenster müssen beim Wiederherstellen nicht neu gezeichnet werden. Generell kann viel Arbeit an die GPU ausgekagert werden, bereits Windows 3.11 nutzte 2D-Funktionen von Grafikkarten ohne 3D-Beschleuniger, um grobe Formen zu zeichnen.
Im Jahre 2022, also 22 Jahre seit Mac OS X 10.0, ist Composit der Standard, genau wie Antialiasing und 16,7 Millionen Farben.
Die Idee steckte möglicherweise bereits in der Spieleentwicklung. In-Game-Menüs blitzten und blinkten bereits auf Hardware der 1990er, warfen Schatten, hatten transparente Menüs und das alles lief blitzschnell ab, während man einem einfachen Redraw des Desktop mit mehreren Fenstern beim Bildaufbau zusehen konnte. Es war eine Frage der Zeit, dass jemand einen Compositor entwickelt - auch ich habe damals eine Mockup-AVI erstellt, auf der ein Explorer-Fenster mit Schattenwurf über andere Fenster schwebte, die nicht neu gezeichnet werden mussten, noch bevor ich je von Looking Glass oder Mac OS X gelesen habe.
Das Prokekt "Looking Glass" von Sun sah nach sehr viel mehr aus, z.B. 3D-Fenster, auf deren Rückseite Notizen verfasst werden konnten und einen Mediaplayer, deren Titel als 3D-animierte CDs dargestellt wurden.
Alles, was heute an Mehrwert übrig ist, sind die Fenster- und Workspace-Übersicht, Schattenwurf hinter den Fenstern und echte Transparenz hinter Elementen.
Je nach Grafikkarte kann das Energie kosten oder Energie sparen:
Die GPU berechnet die Transformationen der Objekte in 0,nix und die Inhalte verdeckter und minimierter Fenster müssen beim Wiederherstellen nicht neu gezeichnet werden. Generell kann viel Arbeit an die GPU ausgekagert werden, bereits Windows 3.11 nutzte 2D-Funktionen von Grafikkarten ohne 3D-Beschleuniger, um grobe Formen zu zeichnen.
Im Jahre 2022, also 22 Jahre seit Mac OS X 10.0, ist Composit der Standard, genau wie Antialiasing und 16,7 Millionen Farben.
Die Idee steckte möglicherweise bereits in der Spieleentwicklung. In-Game-Menüs blitzten und blinkten bereits auf Hardware der 1990er, warfen Schatten, hatten transparente Menüs und das alles lief blitzschnell ab, während man einem einfachen Redraw des Desktop mit mehreren Fenstern beim Bildaufbau zusehen konnte. Es war eine Frage der Zeit, dass jemand einen Compositor entwickelt - auch ich habe damals eine Mockup-AVI erstellt, auf der ein Explorer-Fenster mit Schattenwurf über andere Fenster schwebte, die nicht neu gezeichnet werden mussten, noch bevor ich je von Looking Glass oder Mac OS X gelesen habe.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Danke für Eure Antworten. Verstehe jetzt Composit besser. In der Leistung gibt es ja riesige Unterschiede. Während Kwin umfangreiche Effekte anbietet, fällt der Composit bei XFCE dann doch sehr viel spärlicher aus. Bisher hatte ich Composit und Animationen nach der Installation immer sofort deaktiviert. Allerdings fiel mir gerade auch bei KDE auf, das Composit nun ausgereift ist und dezent wirkt. Schattenschlag (nennt man das so?) mag ich auch. Dann werde ich mit KDE und Composit nun weiter arbeiten.
liebe Grüße ralli
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Was mir noch aufgefallen ist, das mit Composit die Grafikkarte stärker erhitzt. Ohne ca 36 bis 38 Grad, mit Composit ca. 42 bis 45. Da das aber noch im grünen Bereich ist, messe ich dem keine besondere Aufmerksamkeit zu und toleriere das.
Gruß ralli
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Die Aussage in meinem letzten Thread wegen der Temperaturunterschiede ist definitiv falsch und deshalb unhaltbar. Nach einem längeren Test (ein paar Stunden) wurde meine Nvidia GT 730 (passiv gekühlt) mit Composit nicht wärmer als ohne. Was mich natürlich wundert, denn für Composit ist ja eine zusätzliche Leistung erforderlich. Das wollte ich nur klar stellen.
Gruß ralli
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Das sind einige zusätzliche Berechnungen, die gerade auf der GPU nicht lange dauern. Du könntest mal die Transparenz aktivieren, und einige Minuten lang ein transparentes Fenster kontinuierlich auf dem Bildschirm umherbewegen, dann sollte tatsächlich eine höhere Temperatur durch die höhere Leistungsaufnahme feststellbar sein.ralli hat geschrieben:17.03.2022 07:35:21Was mich natürlich wundert, denn für Composit ist ja eine zusätzliche Leistung erforderlich.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Na, das brauche ich nicht auszuprobieren, weil es schon nachvollziehbar ist. Oder wenn aufwendig gerendert wird, nach dem Videoschnitt oder ein Full HD Film 2 Stunden läuft .....
Gruß ralli
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Was aber wieder nichts mit dem Kompositor zu tun hat – ich hatte es nun so verstanden, dass es dir darum ging.ralli hat geschrieben:17.03.2022 07:57:02Oder wenn aufwendig gerendert wird, nach dem Videoschnitt oder ein Full HD Film 2 Stunden läuft
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Da hast Du natürlich Recht, hier gilt es zu differenzieren.
Gruß ralli
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Transparenz macht die Grafikkarte im Schlaf, das kann selbst meine GMA950 im MacBook1,1 und 2,1.niemand hat geschrieben:17.03.2022 07:39:23Das sind einige zusätzliche Berechnungen, die gerade auf der GPU nicht lange dauern. Du könntest mal die Transparenz aktivieren, und einige Minuten lang ein transparentes Fenster kontinuierlich auf dem Bildschirm umherbewegen, dann sollte tatsächlich eine höhere Temperatur durch die höhere Leistungsaufnahme feststellbar sein.ralli hat geschrieben:17.03.2022 07:35:21Was mich natürlich wundert, denn für Composit ist ja eine zusätzliche Leistung erforderlich.
Richtig heiß wird's bei Gaussian-Blur-Effekten ab Radius 5. Während jede Nvidia nur lacht, schleppen sich die alten Intel-Grafikkarten ab X-3100 (MacBook3,1 und 4,1) gerade so ins Ziel, die Intel GMA950 (MacBook1,1 und 2,1, auch Acer Aspire One 2010 und Thinkpad R60e) kommen erst gar nicht an und der Desktop friert ein. Blur in Compton - bei der ich erst dachte, es sei allen von der CPU berechnet - zwingt die alten Intel-GPUs ebenfalls in die Knie.
Alle alten und lahmen Intel-CPUs, die bei Gaussian-Blur zum Stehen kommen, lachen hingegen über Transparenz-Effekte.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Also ich habe jetzt Composit unter KDE zwei Tage getestet. Meine Grafikkarte schafft das, aber einen für meinen Workflow ersichtlichen Mehrwert kann ich nicht wirklich erkennen. Obwohl mit Composit nichts lahmt, ist alles ohne Composit dann doch erheblich schneller. Also verzichte ich auf Composit. Die vergangenen Jahre habe ich nie Composit genutzt, habe es aber auch nicht vermißt. Trotzdem habe ich aus den Antworten wieder einiges lernen dürfen, danke dafür.
Grüße ralli
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Du meinst natürlich einen 10x10 Pixel großen Faltungskern, wenn du von Radius 5 sprichst. Der benötigt, wenn man es optimal programmiert, ( Radius -1 ) * 6 Additionen und 3 Shift-Right Operation Pro Pixel, bei Radius 5 also 27 Integeroperationen, plus die Operationen für die Speicheradressierung, bei einem Faltungskern von 100 Pixeln also auch nochmal 100 Operationen. Wenn du das bei einem 1366x768 Pixel Display 50 mal pro Sekunde rechnen mußt, kommen 6.6 Milliarden Operationen pro Sekunde zusammen. Das würde sogar einen i3-7100 zum Schwitzen bringen.atarixle hat geschrieben:17.03.2022 19:49:52Richtig heiß wird's bei Gaussian-Blur-Effekten ab Radius 5
Die Berechnung der Faltungen lassen sich hochgradig parallelisieren, da spielt jede Graphikhardware mit iheren hunderten bis tausenden Rechenwerken ihr volles Potenzial aus, eine CPU hat nur ein Rechenwerk pro CPU-Kern. Auch die moderneren Intel IGPs können das,Während jede Nvidia nur lacht
Egal ob CPU oder alte Intel GMA, die schaffen es schlicht nicht mehrere Milliarden von Rechenoperationen pro Sekunde durchzuführen.Blur in Compton - bei der ich erst dachte, es sei allen von der CPU berechnet - zwingt die alten Intel-GPUs ebenfalls in die Knie.
Transparenz ist aber auch um mindestens eine Größenordnung weniger rechenaufwändig.Alle alten und lahmen Intel-CPUs, die bei Gaussian-Blur zum Stehen kommen, lachen hingegen über Transparenz-Effekte.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Hi,
ich verwende seit einiger Zeit compton mit fluxbox.
Hat aber nur den Grund, dass bei Zoom ohne composite die Fensterdekorationen fehlten und ich daher die Zoom-Fenster nicht verschieben konnte.
Viele Grüße
Stefan
ich verwende seit einiger Zeit compton mit fluxbox.
Hat aber nur den Grund, dass bei Zoom ohne composite die Fensterdekorationen fehlten und ich daher die Zoom-Fenster nicht verschieben konnte.
Viele Grüße
Stefan
Bürokratie kann man nur durch ihre Anwendung bekämpfen.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Bei Minimalinstallationen mit WM wie Openbox oder JWM habe ich immer compton benutzt. Das funktioniert gut und zuverlässig. Allerdings genügte mir zumeist Schattenwurf, damit es ein bißchen besser aussieht. Es funktioniert wegen des sehr geringen Resoucenbedarfs auch auf älteren Rechnern problemlos. Es gibt auch ein grafisches Konfigurationswerkzeug compton-conf. Die großen Desktop Systeme hingegen haben ja alle ihren eigene Composit Manager. Für XFCE existiert auch ein grafisches Konfigurationsprogramm für die Feineinstellung von Composit.
Gruß ralli
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Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Ja, aber man ist auf diese nicht festgenagelt. Man kann die in deren Einstellungen abschalten, und dann was Anderes nehmen.ralli hat geschrieben:19.03.2022 10:28:52Die großen Desktop Systeme hingegen haben ja alle ihren eigene Composit Manager.
Re: Was leistet Composit und benutzt Ihr es?
Ich habe im Prinzip nur auf diesen Post geantwortet:MSfree hat geschrieben:18.03.2022 09:51:27Transparenz ist aber auch um mindestens eine Größenordnung weniger rechenaufwändig.
niemand hat geschrieben:17.03.2022 07:39:23Das sind einige zusätzliche Berechnungen, die gerade auf der GPU nicht lange dauern. Du könntest mal die Transparenz aktivieren, und einige Minuten lang ein transparentes Fenster kontinuierlich auf dem Bildschirm umherbewegen, dann sollte tatsächlich eine höhere Temperatur durch die höhere Leistungsaufnahme feststellbar sein.ralli hat geschrieben:17.03.2022 07:35:21Was mich natürlich wundert, denn für Composit ist ja eine zusätzliche Leistung erforderlich.