QEMU - Windows und gemeinsame Dateien

Probleme mit Samba, NFS, FTP und Co.
Antworten
LinuxFanKR13
Beiträge: 78
Registriert: 19.04.2020 10:01:02

QEMU - Windows und gemeinsame Dateien

Beitrag von LinuxFanKR13 » 27.03.2022 11:07:43

Hallo Community,

für einen Bekannten soll ich einen leistungsfähigen Laptop mit folgender Konfiguration einrichten
  • Debian Bullseye mit mehreren Benutzern, die diesen Rechner abwechselnd nutzen
  • QEMU für eine virtuelle Maschine mit Windows 10
  • Nach dem Einloggen eines Nutzers am Rechner soll auch die virtuelle Maschine starten, bevorzugt ohne weiteres Einloggen des Nutzers unter Win, aber als dieser Win-Nutzer
  • Die virtuelle Maschine soll nur das Betriebssystem und die (wenigen) Win-Programme enthalten, die dort gebraucht werden.
    Ich nenne hier absichtlich keine Programmnamen, da ich eine Diskussion "benutze doch statt des Win-Programms X das Linux-Programm Y" vermeiden möchte. :wink:
  • Die Daten der einzelnen Nutzer sowie gemeinsam genutzte Daten sollen im "Linux-Bereich" liegen, damit sie dort beim Datenbackup der Linux-Dateien mit erfasst werden
Fragen:
  • Ich würde die virtuelle Festplatte für das Gast-Betriebssystem nach in /usr/local/share erzeugen, da ja jeder Nutzer darauf zugreifen können muss. Ist das richtig?
  • Welcher Zugriff vom Gast-Betriebssystem auf die Daten im Linux-Bereich ist sinnvoller, vorteilhafter, performanter? NFS oder Samba? Bei beiden muss ja auf dem Linux-System ein entsprechender Server laufen und das Gast-Betriebssystem muss das "Netzlaufwerk" einbinden
  • Würdet Ihr für die Daten für das Gast-Betriebssystem eine separate Partition oder separates logisches Laufwerk einrichten oder einfach innerhalb von /home ein entsprechendes Verzeichnis nutzen?
  • Kann man auch ein Verzeichnis /home/user1/directory und /home/user2/directory für das Gast-Betriebssystem verfügbar machen? Wie hat das der eine oder andere vielleicht schon gelöst?
Für Eure Hinweise schon im Voraus vielen Dank und viele Grüße
LinuxFanKR13

willy4711

Re: QEMU - Windows und gemeinsame Dateien

Beitrag von willy4711 » 27.03.2022 11:53:06

LinuxFanKR13 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2022 11:07:43
Nach dem Einloggen eines Nutzers am Rechner soll auch die virtuelle Maschine starten, bevorzugt ohne weiteres Einloggen des Nutzers unter Win, aber als dieser Win-Nutzer
Wer sich unter Windows einloggt ist Sache des Gastes (also Windows) und nicht des Hostes.
Wenn das gewünscht ist, wären unterschiedliche VM's nötig, wo unter Windows jeweils ein Autologin
eingerichtet werden müsste. Zumindest nach meinem Wissen ist das nicht anders möglich.
LinuxFanKR13 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2022 11:07:43
Die Daten der einzelnen Nutzer sowie gemeinsam genutzte Daten sollen im "Linux-Bereich" liegen, damit sie dort beim Datenbackup der Linux-Dateien mit erfasst werden
Der einfachere Weg wäre mit VirtualBox, was aber hier wohl nicht gewünscht zu sein scheint.
Es gab mal hier eine längere Diskussion. Wenn sich da nichts geändert hat, wünsche ich viel Erfolg:
viewtopic.php?t=173999
und hier
viewtopic.php?t=171010

Meinst du mit "die Daten der einzelnen Nutzer" etwa auch die Windows- Daten unter C\user\ :?:
Kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut gehen kann. Aber das habe ich mangels Notwendigkeit
noch nie getestet. Das einzeige, was ich in dieser Hinsicht mache: Ich sichere die Backups meines
Banking- Programms auch in einen Linux- Ordner. Aber eben von Programm aus.
Dann wird einmal im Monat die entsprechende VM im Zuge der allgemeinen Sicherung auf ein
Sicherungs- Laufwerk kopiert.

Autostart einer VM ist natürlich immer möglich. Aber wen der User, für den du das einrichten sollst,
nicht in der Lage ist, einen Button anzuklicken, frage ich mich, ob dieser User dann nicht besser
in einem reinem Windows besser aufgehoben wäre.

Es ist immer sinnvoll, vor einem Shutdown des Hostes einer VM ebenfalls einen ordnungsgemäßen
Shutdown zu gönnen.
Soll das auch noch automatisch geschehen ? Ansonsten wäre die Lebenserwartung der VM
ziemlich begrenzt.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10686
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: QEMU - Windows und gemeinsame Dateien

Beitrag von MSfree » 27.03.2022 12:20:56

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2022 11:53:06
Wer sich unter Windows einloggt ist Sache des Gastes (also Windows) und nicht des Hostes...
Richtig. Man kann Windows zwar ein Autologin beibringen, aber das geht eben nur mit einem Benutzer. Von aussen (also vom Linuxhost) kann man Windows nicht vorgeben, wer sich automatisch einloggen soll. Davon abgesehen, daß sowas eine eklatante Sicherheitslücke wäre, man könnte ja dann von aussen den Windows-Domain-Admin automatisch einloggen lassen, viel Spaß damit im Firmenumfeld.
Wenn das gewünscht ist, wären unterschiedliche VM's nötig
Was aber nicht verhindern würde, daß Benutzer A die VM von Benutzer B startet. Von der Platzverschwendung mal ganz abgesehen, eine völlig nackte Windows-VM belegt halt mindestens 35GB, dazu kommen dann noch installierten Programme und Benutzerdaten (Internet Cache, Maildateien...)
Der einfachere Weg wäre mit VirtualBox, was aber hier wohl nicht gewünscht zu sein scheint.
Qemu ist fast genauso einfach einzurichten. Für gemeinsame Daten würde ich einfach über SMB gehen (NFS klappt mit Windows nicht wirklich gut).
Autostart einen VM ist natürlich immer möglich.
Ich würde die einfach mit dem Systemstart hochfahren. Da das Login mit einem vordefinierten Benutzer sowieso nicht geht, ist das wohl der bequemste Weg direkt auf die VM zugreifen zu können.
Es ist immer sinnvoll, vor einem Shutdown des Hostes einer VM ebenfalls einen ordnungsgemäßenShutdown zu gönnen.
Qemu schickt einer VM einfach ein Powerbutton-Event, worauf sich die VMs, die ich bisher laufen hatte, ordnungsgemäß runterfahren. Der Linux Shutdown dauert dann halt entdsprechend länger, wenn der auf die VMs wartet.
Ich würde die virtuelle Festplatte für das Gast-Betriebssystem nach in /usr/local/share erzeugen, da ja jeder Nutzer darauf zugreifen können muss. Ist das richtig?
Der Benutzer braucht keine Berechtigung für das Verzeichnis, in dem die virtuellen Disks liegen. VMs müssen mit root-Rechten gestartet werden. Entweder, man läßt die VMs beim Systemstart hochfahren, oder der Benutzer, der die VM starten soll, muß sich root-Rechte verschaffen (su, sudo) bzw. der Nutzer ist Mitglied in der Gruppe "libvirt". Ich würde den Autostart bevorzugen, wenn man den Nutzern nicht zu viele Privilegien einräumen will.

LinuxFanKR13
Beiträge: 78
Registriert: 19.04.2020 10:01:02

Re: QEMU - Windows und gemeinsame Dateien

Beitrag von LinuxFanKR13 » 27.03.2022 12:48:30

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten.
Schade, dass man Windows nicht mit einem Parameter für einen nicht-admin-WinUser inkl. Passwort starten kann. Würde das gehen, wüsste ich nicht, wo ein Sicherheitsproblem sein sollte. Wenn sich ein Nutzer1 als Nutzer2 per Parameterübergabe ausgeben würde, hätte er ja dessen Passwort nicht, das er auch übergeben müsste.

Viele Grüße

Antworten