Die Themen die mir da so durch den Kopf schwirren:
- Ständig steigende Komplexität, bei der ich mich frage, wer die noch beherrscht(Sicherheit, Administrationsaufwand, Beherrschbarkeit im Fehlerfall)
- Abhängigkeit(Vendor-Lock-In), wenn man das System nicht selbst betreibt(sprich AWS, GKE, Azure, ...)
- Ganz schön viel Blech/Resourcen, damit man damit überhaupt erst mal anfangen kann(Siehe Thread im SSF, wo jemand dazu schreibt, der sich anscheinend ganz gut damit auskennt.)
In der Einleitung des Buches(Copyright by Oliver Liebel, Dieses Buch: Skalierbare Container Infrastrukturen, Der Auszug unten ist aus der dortigen Leseprobe, die die Einleitung enthält.) sehe ich dann auch so meine Befürchtungen voll bestätigt: Gewachsene Strukturen sind in der Praxis schon sehr komplex. Wenn aber letztlich schon die Theorie so komplex ist, dann kapiert letztlich in der Praxis niemand mehr das Gesamtsystem und jeder betet eigentlich nur noch, dass es hoffentlich immer irgendwie geht und nie aufhört damit. (Ist ja nicht so, dass es in der Realität ohne K8S nicht schon genug Systeme gibt, die so komplex sind, dass es eigentlich in der Organisation kaum noch jemanden gibt, der alles versteht.)
Der Autor beendet die Einleitung mit ...
Oliver Liebel(c) hat geschrieben: Umstrukturierungen waren in der Vergangenheit erfahrungsgemäß in den wenigsten Fällen tech-driven motiviert. Oder gar sorgfältig vorab evaluiert. Da geht es mehr um möglichst farbenfroh präsentierten Nonsens des jeweiligen Consulting-Unternehmens und das, was der allgegenwärtige Hype-Indikator und der Buzzword-Bullshit-Bingo-Generator gerade vorgeben.
Und da wären wir wieder: Digitalisierung. Nachhaltigkeit. Container in der Cloud. Cloud-Native, KI und Machine-Learning-Systeme.
Aber sicher.
Irgendwann setzt die Realität und mit ihr die Ernüchterung ein. Und die Tech-, HR- und Buchhaltungsabteilungen stellen unter dem Strich fest, dass – neben der nach wie vor bedenklichen »Sicherheit« von Container-Clustern in der Cloud – deutlich mehr Budget, Personal und Arbeitsstunden verpulvert wurden, als es die wunderschönen PowerPoint-Präsentationen doch ursprünglich gepriesen hatten. Aber dafür steckt das Unternehmen mittlerweile wenigstens im stahlharten Vendor-Lock des immer teurer werdenden Container-Cloud-Hosters.
Interessiert aber niemanden, denn der Hype-Generator arbeitet fleißig weiter.
Denn die nächsten Hypes nach dem Hype und vor dem übernächsten Hype stehen auch schon wieder bereit, mit Tonnen neuer Buzzwords: Multi-Cloud. DevOps hoch 2. Serverless. FaaS. NoOps. Freunde, wie wär’s zur Abwechslung mal mit B-a-a-S: Brain as a Sevice?
Aber wie dem auch sei – haben Sie schon was gemerkt? Richtig. Hat Methode, die ganze Nummer. Denn: Bremsen und Überdenken ist was für Weicheier und längst nicht mehr angesagt. Der Wille zum Wahnsinn muss einfach hartverdrahtet sein, dann geht vieles einfacher.
... Also gehen wir ans Werk. Wieder. ...