[gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

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MSfree
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Re: Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von MSfree » 21.04.2022 19:06:27

Houbey hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 17:19:40
Das man aber damals schon mit Flashspeichern arbeiten konnte, wusste ich nicht.
Ich bin damals auch zufällig drauf gestoßen, als ich die ersten Mainboards gesehen habe, die einen CF-Slot hatten. Da wurde mir klar, daß CF-Karten auch nur IDE-"Festplatten" sind.
ob diese Patriot Burst Elite mit 120 GB was für uns wäre?
Ja, warum auch nicht. Viel Geld macht man damit ja nicht kaputt und schneller als rotierende Scheiben ist die auf jeden Fall.
Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wenn der RAM voll war und auf den swap ausgelagert wurde. Hatte ich schon sehr lange nicht mehr.
Stimmt, inzwischen hat man eigentlich genug RAM im Rechner. Ich habe hier in den Rechnern, die ich regelmässig verwende, 8-16GB RAM und selbst das Immer-dabei-billigst-Notebook hat 4GB RAM. Bisher bin ich damit nicht an die Grenze gekommen.
Da ein /tmp, ein /var, ein /home, regelmäßig beschrieben wird, kann man das ja minimieren, wenn man diese auf die HDD setzt und das reine System inkl. EFI Partition auf der SSD lässt.
Ich halte das für übertrieben. Meine Alltagskiste hat in einem halben Jahr 550GB auf die SSD geschrieben, davon sind aber schonmal 240GB an Dateien, die ich einmalig nach der Installation auf die Kiste kopiert habe. Es bleiben also rund 300GB in 6 Monaten, bzw. 600GB pro Jahr. Die Hersteller sagt, daß meine SSD für 600TBW (total Bytes written) gut ist, sie würde also 1000 Jahre halten.

Wie gesagt, ich sehe keinen Grund, hier paranoid alles, was irgendwie schreiben könnte, auf die Platte zu verbannen.
Und das Dateisystem selber nutze ich schon lange XFS und bin damit sehr zufrieden.
Glück gehabt. Mit XFS habe ich ein paar Totalausfälle erlebt, die jeweils einige zig TByte an Daten gekostet hat. Glücklicherweise sind das nur Testdaten gewesen und der Verlust konnte durch neue Testdaten kompensiert werden, aber ein Stromausfall, der durch einen defekten Akku in der USV ausgelöst wurde, hat gereicht, das Dateisystem so zu zerstören, daß kein Repair mehr möglich war. Ich meide XFS inzwischen, wie der Teufel das Weihwasser. ext4 habe ich bisher jedenfalls nicht soweit zerstört bekommen und btrfs halte ich noch nicht für reif genug.
Profi halt.... damit kann ich noch nicht jemanden das Wasser reichen. :lol:
Zufällig habe ich hier gerade mal wieder einen neuen Rechner zum Installieren. Das minimale Debian ist installiert und das Netzwerk wurde vom Netinstall-Image per ifup/ifdown konfiguriert und in /etc/network/interfaces eingetragen. Dazu muß man wirklich nur "weiter" klicken können, um das Netzwerk ohne Networkmanager zu konfigurieren. So gesehen bin ich ein professioneller Weiter-Klicker :mrgreen:

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SirArthur
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Re: Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von SirArthur » 21.04.2022 21:14:54

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 15:25:28
SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 15:12:49
NetworkManager.service darfst Du nicht deaktivieren, solange das Internet laufen soll.
Es gibt neben dem Networkmanager auch andere Methoden, das Netz zu konfigurieren, z.B. via systemd/networkd, oder traditionell via ifup/ifdown...
Jedenfalls habe ich hier den Networkmanager nicht einmal installiert geschweige denn aktiviert und ich komme trotzdem ins Internet. :wink:
Das stimmt natürlich.
Bei ifup/ifdown kriege ich allerdings Schweißausbrüche, hab das wohl deswegen verdrängt.

rhHeini
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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von rhHeini » 21.04.2022 22:05:11

Zum Thema SSD meine Erfahrungen:

Ich hab vor vielen Jahren mit einer Crucial M4 mit 256G begonnen, muss so 10-12 Jahre her sein. Da kamen eine weitere M4 dazu, dann eine MX100, ein paar MX300, inzwischen hab ich auch jede Menge MX500, ein paar mit 500G, eine 1T und 3 oder 4 2T. Soweit alle 2.5", keinen Ausfall bisher.

Anfangs war ich sehr vorsichtig, hab /var und /tmp ausgelagert auf Festplatte. Mach ich schon lange nicht mehr, die SSDs überleben es problemlos.

In den aktuellen Rechnern werkeln auch NVMEs, 2 x Gigabyte Aorus PCIex4, erweitert mit Crucial P5 und P5+.

Ich würd mir heutzutage keine kleine SSD mehr kaufen, das Preis/Leistungsverhältnis stimmt einfach nicht. Du kriegst z.B. eine MX500 mit 500G für etwa 60€. Die 250G ist nur unwesentlich billiger. Noch kleiner macht gar keinen Sinn mehr, es sei denn Du kriegst sehr günstig was wenig gebrauchtes.

Du solltest auch bei den Partitionsgrößen nicht so sparsam sein wie manche Minimalisten hier. Sicher kannst Du ein System in 10G reinquetschen. Wird dann aber bald eng wenn es ein wenig benutzt wird und Logs wachsen und die eine oder andere Anwendung dazukommt. Dann kann es plötzlich knallen weil / voll ist. Plane großzügig. Dann ist die Wahrscheinlichkeit daß Du wegen zu kleinen Partitionen in Bedrängnis kommst gering. Ich spendiere mindestens 32G, neuerdings sogar 64G für /, /home ist immer auf separate Platte/SSD ausgelagert.

So far my 2 cents, Rolf

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Houbey
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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 22.04.2022 14:02:58

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Ich bin damals auch zufällig drauf gestoßen, als ich die ersten Mainboards gesehen habe, die einen CF-Slot hatten.
Ich habe davon nie etwas mit bekommen, als man mich damals an den ersten Computer rangeführt hat. Man lernt ja bekanntlich nie aus. :THX:

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Ja, warum auch nicht. Viel Geld macht man damit ja nicht kaputt und schneller als rotierende Scheiben ist die auf jeden Fall.
Okay, dann würde ich diese einfach mal bestellen. Aber laut der Seite von Geizhals und der Produktbeschreibung steht da:

Code: Alles auswählen

Lesen: 450MB/​s / Schreiben: 320MB/​s


Wir sprechen hier von MBit/s oder? Weil ist meine HDD da nicht auch schon ähnlich schnell?

Code: Alles auswählen

hdparm -tT --direct /dev/sda

/dev/sda:
 Timing O_DIRECT cached reads:   966 MB in  2.00 seconds = 483.16 MB/sec
 Timing O_DIRECT disk reads: 564 MB in  3.01 seconds = 187.47 MB/sec


Oder kann man SSD und HDD nicht vergleichen was die Geschwindigkeitsrechnung betrifft? 8O

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Immer-dabei-billigst-Notebook hat 4GB RAM. Bisher bin ich damit nicht an die Grenze gekommen.
Wir hatten auch schon ein paar Laptops besessen, auch eines mit 2 GB und 4 GB RAM. Aber zu der Zeit war glaube ich auch der Fall, wo es zu einer swap Auslagerng kam. :lol: War daals eigentlich das einzige Mal gewesen.

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Ich halte das für übertrieben.
Ja, da bist du bestimmt nicht der Einzige der das tut. Ich bin da bestimmt einfach zu "vorsichtig" oder so. Obwohl ich denke, dass ich auf die SSD wirklich nur das / legen werde und die EFI Boot Partition. Aber, ob ich das wirklich am Ende tu, könnte sich vielleicht bei meiner nächsten Frage zu deiner Aussage ändern die ich zitiert habe.

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Die Hersteller sagt, daß meine SSD für 600TBW (total Bytes written) gut ist, sie würde also 1000 Jahre halten.
Das ist interessant, denn bei Geizhals steht:

Code: Alles auswählen

TBW: 50 TB
Das irritiert jetzt ein wenig. Haben die bei 50 TB nur das W vergessen oder wie ist das mit 50 TB gemeint, weil das TB steht doch für Terabyte? :? Klicke ich die anderen Varianten der Burst Elite an, kann man sehen, dass die TBW Werte immer mehr werden, je mehr GB diese hat, was vermutlich soweit richtig ist?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Wie gesagt, ich sehe keinen Grund, hier paranoid alles, was irgendwie schreiben könnte, auf die Platte zu verbannen.
Meinst du damit die SSD Platte, wo alles verbannt werden soll, was schreiben kann?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Glück gehabt. Mit XFS habe ich ein paar Totalausfälle erlebt, die jeweils einige zig TByte an Daten gekostet hat.
Sind schon einige Jahre jetzt die ich kein ext4 mehr benutze. Mich hat damals XFS überzeugt, weil ich mehrfach gelesen habe, dass dieses Dateisystem ein sehr altes, ausgereiftes und robustes Dateisystem ist, so wie Debian selber ja auch ist, also wieso nicht ein robustes Dateisystem, mit einem robusten Linux-System nutzen und kombinieren, kann ja nicht schaden und das habe ich bis heute auch nicht bereut... *auf Tisch klopft* Und ext4 ist natürlich auch sehr bekannt, aber wiederum dieses btrfs welches du glaube ich erwähnt hattest, ist noch weiter davon entfernt als ausgereift zu sein, oder?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 19:06:27
Zufällig habe ich hier gerade mal wieder einen neuen Rechner zum Installieren.
Okay, rein zufällig natürlich.... :lol: :mrgreen:

rhHeini hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 22:05:11
Zum Thema SSD meine Erfahrungen
Vielen Dank auch für deine Erfahrungen, dass du diese mit uns geteilt hast. :THX:
Allerdings finde ich jetzt bei einer SSD mit 120 GB die 16 EUR - 20 EUR nicht zu teuer, für einen Einsteiger wie uns, da wir auch nicht vor haben unsere HDD gegen eine SSD auszutauschen, lediglich die SSD zusätzlich dann für das Booten und das / System zu verwenden. :)

rhHeini hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.04.2022 22:05:11
Du solltest auch bei den Partitionsgrößen nicht so sparsam sein wie manche Minimalisten hier.
Nein, nein, da hast du natürlich recht. Unsere Partition für / war bis jetzt immer 20480 MB groß, allerdings kann sich das jetzt auch ändern, wenn wir erstmalig eine SSD uns kaufen werden, da wir da dann einiges mehr an Platz haben, welches wir verbraten können. Das würde ich dann mit berücksichtigen deine EMpfehlung mit der / Dateigröße. 64 GB wären ja kein Problem dann. :THX:

Wenn ich so überlege, kann ich vielleicht wie auch @ MSfree schon schrieb, alles auf die SSD schmeißen und lediglich /home auf der HDD belassen. Weil von der HDD möchten wir uns definitiv nicht trennen. Die 4 x 3 TB (ebenfalls von Toshiba P300) in dem Festplatten Tower den meine Schwester und Schwager von uns übernommen haben, rennen auch seit ein paar Jahren zuverlässig für sämtliche Datenspeicherung. Sind mit den P300 auch sehr zufrieden gewesen.

@ SirArthur,
bis jetzt noch keine wirklichen Probleme festgestellt, seit dem ich die 3 Services deaktivert habe. Aber, ich habe bei de Kaltstart folgendes festgestellt:

Code: Alles auswählen

systemd-analyze time
Startup finished in 4.155s (kernel) + 1min 31.764s (userspace) = 1min 35.919s 
graphical.target reached after 30.234s in userspace
Das dieser länger sein soll, als die folgenden am selben Tag, ist ja eigentlich normal wie ich gelesen habe, aber ich sehe in der blame Ausgabe natürlich noch andere Sachen wie z.B. einen colord.service den ich zu meinem Scannproblem (welches ich ja hier im Forum auch fast zeitgleich geschrieben habe) ja nicht mehr benötige, da mein Problem mittels dem Paket sane-airscan behoben worden zu sein scheint. Mir fällt aber auf, das man-db.service 1 min. 18 sek und udisks2.service ist auch recht lang, oder ist das normal?

NoPaste-Eintrag41652
Viele Grüße
Houbey

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MSfree
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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von MSfree » 22.04.2022 15:32:37

Houbey hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 14:02:58
Aber laut der Seite von Geizhals und der Produktbeschreibung steht da:

Code: Alles auswählen

Lesen: 450MB/​s / Schreiben: 320MB/​s


Wir sprechen hier von MBit/s oder?
Nein, da sind Megabyte pro Sekunde gemeint.
Weil ist meine HDD da nicht auch schon ähnlich schnell?
Festplatten schaffen im realen Leben 100-150MByte/s. Mit den "WLTP"-Herstellerangaben haben die realen Werte nichts zu run.

Was aber eine Platte letztlich viel Langsamer als SSDs machen, ist die Geschwindigkeit, mit der zufällige Zugriffe stattfinden können. Eine Festplatte rotiert typischerweise mit 7200U/min, was 120 Umdrehungen pro Sekunde sind. Will man nun Daten von verschiedenen Spuren auf der Platte lesen, muß der Lesekopf verfahren werden, und dann muß gewartet werden, bis die Daten unter dem Kopf darunter durchflitzen. Zum Umpositionieren ist im Schnitt eine Plattenumdrehung nötig, was die Platte auf 120 Zugriffe pro Sekunde beschränkt. Liest man dann jeweils nur einen Speicherblock (heutzutage 4096 Bytes) pro Spur, bricht die Datenrate einer Festplatte im Extremfall auf 120 mal 4096 Bytes pro Sekunde (rund 0.5MByte/s) ein. Nur, wenn Daten linear und immer eine ganze Spur gelesen oder geschrieben wird, kann man mit Festplatten bis zu 180MByte/s erreichen.

Bei SSDs gibt es zwar auch Latenzen, wenn Datenblöcke nicht linear hintereinander gelesen werden können, die Latenzen sind aber sehr viel kürzer. Typischerweise erreichen billige SSDs rund 10000 IOPs (I/O Operationen pro Sekunden), Festplatten liegen bei den o.g. 120. Ganze schnelle NVMEs gehen hier über eine Million IOPS. Das macht sich gerade beim Booten, wenn viele Dateien an unterschiedlichsten Stellen auf der Festplatte gelesen werden müssen, negativ bemerkbar. Die höhere Geschwindigkeit von SSDs ist also hauptsächlich durch die viel größere Zahl der IOPS bedingt, daß die lieneare Datenrate auch höher ist, spielt eine sekundäre Rolle, die man aber gerne mitnimmt.
Klicke ich die anderen Varianten der Burst Elite an, kann man sehen, dass die TBW Werte immer mehr werden, je mehr GB diese hat, was vermutlich soweit richtig ist?
Ja, das ist richtig. Wenn du eine SSD z.B. laut Herstellerangabe 200 mal komplett überschreiben kannst, würden sich bei einer 120GB SSD also 24TBW ergeben, bei einem 240GB SSD wären es bereits 48TBW. Nun geben die Hersteller nicht an, wie oft man sie komplett überschreiben kann sondern sie geben eben die TBW-Werte an, und die nimmt linear mit der Kapazität zu.

Die 600TBW, die ich weiter oben angeführt hatte, haben sich auf eine meiner SSDs mit 500GB Kapazität bezogen. Somit traut der Hersteller dieser SSD sogar 1200-faches vollständiges überschreiben zu, und selbst dieser Wert ist noch eher konservativ. Real halten SSDs meist sogar noch länger.
Meinst du damit die SSD Platte, wo alles verbannt werden soll, was schreiben kann?
Mit "Platte" meinte ich das Ding mit den rotierende Scheiben im Gehäuse. Wenn du /var, /home und /tmp auf die Platte verbannst, verlierst du einen großen Teil der Geschwindigkeitsvorteile, die du mit einer SSD hättest. Nur, weil du Angst hast, daß die SSD dadurch zu schnell altern würde. Ja, sie altert dadurch natürlich schneller, aber diese schnellere Alterung macht die SSD nicht vorzeitig kaputt, 10-15 Jahre wird sie trotzdem halten, also mindestens so lange wie eine rotierende Platte.
Mich hat damals XFS überzeugt, weil ich mehrfach gelesen habe, dass dieses Dateisystem ein sehr altes, ausgereiftes und robustes Dateisystem ist
Alt ja. XFS wurde von Silicon Graphics (SGI) in ihrem Unix Betriebssystem IRIX mit der Version 5.4 eingeführt, irgendwann um 1993/1994. Unter IRIX war das Dateisystem auch nie auffällig, damit habe ich mindestens bis 2005 gearbeitet. XFS wurde irgendwann von SGI als open Source zur Verfügung gestellt, nur leider ist die Portierung auf Linux meiner Erfahrung nach nicht gelungen. Wie gesagt, ich habe damit einige zig TByte Datenvernichtung erlebt.
aber wiederum dieses btrfs welches du glaube ich erwähnt hattest, ist noch weiter davon entfernt als ausgereift zu sein, oder?
Synology (die laufen auch unter Linux) nutzt das in einigen ihrer NAS-Systeme als Default-Dateisystem. Zwar habe ich damit noch keinen Datenverlust erlitten, aber es hat einige komische Eigenschaften, mit denen ich mich immer noch nicht anfreunden kann. Mit dem aktuellen Bullseye ist das schon einiges besser geworden als in älteren Versionen. Es gibt für mich im Moment nur einen Fall, wo ich btrfs einsetze, und das ist auf meinen alten EeePCs. Die haben nur 4GB SSDs aufgelötet, und da bekomme ich dank Datenkompression ein komplettes Debian mit graphischem Desktop in nur 1.5GB "Plattenplatz" installiert. ext4 kann leider keine Kompression.
Weil von der HDD möchten wir uns definitiv nicht trennen. Die 4 x 3 TB (ebenfalls von Toshiba P300) in dem Festplatten Tower den meine Schwester und Schwager von uns übernommen haben, rennen auch seit ein paar Jahren zuverlässig für sämtliche Datenspeicherung. Sind mit den P300 auch sehr zufrieden gewesen.
Wie gesagt, für große Datenmengen sind SSDs noch zu teuer, wobei 4 * 3TB sind ja nicht wirklich viel. Im RAID5 ergeben sich "nur" 9TB netto, das bekommt man auch auf eine einzelne Festplatte. Und 9TB als SSD würden auch nur 900€ kosten.

An der Linuxkiste hier im Büro sind 3 RAIDs via NFS gemountet mit zusammen 235TB :mrgreen:

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Houbey
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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 22.04.2022 17:13:54

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Mit "Platte" meinte ich das Ding mit den rotierende Scheiben im Gehäuse. Wenn du /var, /home und /tmp auf die Platte verbannst, verlierst du einen großen Teil der Geschwindigkeitsvorteile, die du mit einer SSD hättest.
Hmm, also doch eine größere SSD nehmen? Ich hatte dich jetzt so verstanden, dass eine 64 GB oder 120 GB SSD gerade für das reine Betriebsystem reichen würde. Sodass wir unsere alte HDD noch weiter verwenden können. 8O Ich hätte mir denn heute noch die 120 GB bestellt, hätte dazu glaube ich sogar noch eine Art Einbaurahmen dazu bestellt, da wir in unserem rechnergehäuse nur 3,5 Zoll Vorrichtungen haben. Ich hätte jetzt vielleicht einfach mal auf die SSD dann /, /tmp, /var und /swap raufgeschmissen und /home halt wirklich nur für den Daenspeicherplatz von allen möglichen Kram wie z.B. Musik, Bilder, etc. Oder aber, ch nutze die HDD als Backup und man könnte diese dann nur händisch einhängen, wenn man diese benötigt, damit diese beim booten nicht eingehängt wird. Hmm... schweirig, schwierig. *am Bart kratz*

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Nein, da sind Megabyte pro Sekunde gemeint.
Ach so, okay. Dann habe ich auch wieder was dazu gelernt. :THX:

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Festplatten schaffen im realen Leben 100-150MByte/s. Mit den "WLTP"-Herstellerangaben haben die realen Werte nichts zu run.
Das kann ich bestätigen, denn meine SATA Festplatten die ich aktuell habe oder auch hatte, waren gerade beim Kopieren nie wirklich über 200 gekommen. Die P300 ist eine die so an die 150 ran kommt. Da ging das kopieren eigentlich immer recht flott, natürlich für eine HDD ihre Verhältnisse.

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Ja, das ist richtig. Wenn du eine SSD z.B. laut Herstellerangabe 200 mal komplett überschreiben kannst, würden sich bei einer 120GB SSD also 24TBW ergeben, bei einem 240GB SSD wären es bereits 48TBW
Okay, aber bei dieser Patriot steht bei TBW ene 50 TB. Also sind damit nicht 50 Terabyte gemeint und man hat das W vergessen?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Alt ja. XFS wurde von Silicon Graphics (SGI) in ihrem Unix Betriebssystem IRIX mit der Version 5.4 eingeführt, irgendwann um 1993/1994. Unter IRIX war das Dateisystem auch nie auffällig, damit habe ich mindestens bis 2005 gearbeitet. XFS wurde irgendwann von SGI als open Source zur Verfügung gestellt, nur leider ist die Portierung auf Linux meiner Erfahrung nach nicht gelungen.
Ich habe das nie so genau beachtet, weil ich selber ja immer froh bin, wenn etwas Freie- oder Open Source Software ist. Das es auch immer so viele Dinge von einer Sache geben muss. :lol: Kann es nicht einfach nur 1 Dateisystem für Linux, eines für Windows und eines für allgemeines geben? :roll:

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Synology (die laufen auch unter Linux) nutzt das in einigen ihrer NAS-Systeme als Default-Dateisystem.
Habe ich nie mit gearbeitet, aber lese öfter im Internet das es viele Personen gibt die so etwas bei sich zu Hause nutzen. Ist das vergleichbar wie diese Cloud Teil was WD mal verkauft hat?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Wie gesagt, für große Datenmengen sind SSDs noch zu teuer, wobei 4 * 3TB sind ja nicht wirklich viel.
Für unsere Zwecke war das schon mehr als viel. War aber klar das du jetzt wieder mit sowas kommst, hast ja auch "nur" 235 TB. :lol: :mrgreen:

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 15:32:37
Und 9TB als SSD würden auch nur 900€ kosten.
Ach sieh mal einer an, das ja nen Schnapper. Das geht ja noch. Ich dachte jetzt schon das 9 TB einer SSD teuer wären. :mrgreen:
Viele Grüße
Houbey

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von MSfree » 22.04.2022 18:02:24

Houbey hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 17:13:54
Ich hätte jetzt vielleicht einfach mal auf die SSD dann /, /tmp, /var und /swap raufgeschmissen und /home halt wirklich nur für den Daenspeicherplatz von allen möglichen Kram wie z.B. Musik, Bilder, etc.
Ich würde das normale /home auf die SSD legen. Die Platte würde ich in /home2 oder was auch immer dir einfällt mounten und dann für die großen Datenmengen nutzen. Ich habe dafür einen eigenen Server, der seine Platte als NFS-Share zur Verfügung stellt, die ich dann auf meinen Clients in das Verzeichnis /pub mounte. Das /home auf der SSD hält dann nur die unmittelbare Umgebung und Konfigurationsdateien für den Desktop und den Email-Cache, z.B. vom Thunderbird. Auf meinem /home kommen da nur etwas 700MB zusammen, das OS mit /var und /tmp belegen bei mir 3GB, eine 120GB reicht also dicke aus, selbst, wenn man Debian nicht ganz so frugal installiert wie ich.

Man muß sich halt nur ein wenig umgewöhnen, daß man die dicken Brocken nicht versehentlich oder aus Bequemlichkeit auf die SSD schreibt sondern dann eben nach /home2 auf die Festplatte schiebt.
Okay, aber bei dieser Patriot steht bei TBW ene 50 TB. Also sind damit nicht 50 Terabyte gemeint und man hat das W vergessen?
TB gibt man an, wenn es um die Kapazität geht, TBW gibt an, wieviele TBytes man insgesamt auf den Flashspeicher schreiben kann, bevor er verschlissen ist. TBW ist also immer deutlich größer als die Kapazität.
Kann es nicht einfach nur 1 Dateisystem für Linux, eines für Windows und eines für allgemeines geben? :roll:
Dateisysteme werden mit unterschiedlicher Zielsetzung entwickelt. Das kann z.B. ein Journal sein, um Stromausfälle oder Abstürze ohne Datenverlust abfedern zu können. Das kann aber auch die Snapshotfähigkeit sein, um schnell inkrementelle Backups wegsichern zu können. Das kann aber auch ein für Flashspeicher optimiertes Dateisystem sein, das Schreiboperationen versucht zu minimieren, um SSDs länger leben zu lassen....

Diese unterschiedlichen Zielsetzungen widersprechen sich teilweise, so daß man sie nicht in einem Dateisystem vereinen kann. Mindestens einmal im Jahrzehnt kommt man mit den aktuellen Dateisystemen auch an Kapazitätsgrenzen, wie die maximale Dateigröße von 2GB beim DOS-FAT Dateisystem, für die man dann ein neues Dateisystem braucht, das diese Grenzen aufhebt....

Es ist also durchaus sinnvoll, mehrere Dateisysteme anbieten zu können. Microsoft bietet neben 4 unterschiedlichen FAT-Dateisystemen ja auch noch NTFS (in der 5. Version inzwischen) und exFAT an.
Habe ich nie mit gearbeitet, aber lese öfter im Internet das es viele Personen gibt die so etwas bei sich zu Hause nutzen. Ist das vergleichbar wie diese Cloud Teil was WD mal verkauft hat?
Synology hat eine ganze Palette an NAS-Systemen zu bieten, das reicht von der einfachen "Netzwerkfestpaltte" bis zu großen RAID-Systemen mit hunderten von Platten. Die WD-Cloud-Dinger waren bestenfalls mit den ganz kleinen Synologys vergleichbar. Wobei die Synologys eben unter Linux laufen und neben Netzlaufwerksfreigaben über Samba und NFS auch andere Dienste zur Verfügung strellen kann, von DNS, DHCP, HTTP, GIT, SVN bis zu Mediadiensten als Streamingserver gibt es da alles mögliche, das man installieren kann.

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 23.04.2022 18:23:49

Hallo Debianer, :hail:

konnte nicht früher antworten, da wir heute den halben Tag unseren Rechner auseinander genommen und gereinigt haben. Das machen wir normalerweise immer im Januar/Februar jedes Jahr. Das braucht immer etwas Zeit dann. Hoffe, ihr könnt seht das jetzt nicht so verbissen. 8O

Uns ist aufgefallen, dass wir nach 5 jahren vermutlich mal ein neues Netzteil benötigen, da dieses innen drinn an den Ecken und den Seiten von Ecke zu Ecke leicht angerostet ist. 8O Haben wir noch nie gehabt sowas, bzw. ist uns nie aufgefallen vorher. Hat das jemand von euch auch schon einmal gehabt?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 18:02:24
Ich würde das normale /home auf die SSD legen. Die Platte würde ich in /home2 oder was auch immer dir einfällt mounten und dann für die großen Datenmengen nutzen.
Ah, okay ich verstehe. So hast du das gemeint. Also quasi als eine Backup Platte. Dann muss ich da mal überlegen, ob vielleicht die 240 GB SSD von Patriot nicht sogar noch besser wäre, diese kann ich dann 2 mal bestellen, einmal für den Computer und einmal für den Laptop.

Man kann bei der Partitionierung ja nur einmal /home anlegen oder? Das /home2 wie du es genannt hast, wäre dann eher als eine "interne-externe" die man bei gelegenheit einfach zuschaltet oder? Dann kann ich diese ja theoretisch auch einfach /backup oder so ähnlich nennen? Denn ich wüsste jetzt nicht, wie ich diese sonst beim booten so einrichten kann, dass diese nicht mi gemounted werden soll. :o

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 18:02:24
TB gibt man an, wenn es um die Kapazität geht, TBW gibt an, wieviele TBytes man insgesamt auf den Flashspeicher schreiben kann, bevor er verschlissen ist. TBW ist also immer deutlich größer als die Kapazität.
Ich bin nur etwas verwirrt gewesen, weil bei Geizhals halt steht:

Code: Alles auswählen

TBW: 50 TB
Ich würde das jetzt so verstehen, dass man auf die SSD dann um die 50 TeraByte beschreiben kann.

Wie ist denn das eigentlich mit dem Lesen? Eine SSD hat ja nur bei Schreibvorgängen den bekannten "Demenz" Effekt irgendwann wenn sie zu alt ist bzw. zu oft beschrieben wurde, oder ist das Lesen auch als Verschleiß anzusehen?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 18:02:24
Dateisysteme werden mit unterschiedlicher Zielsetzung entwickelt. Das kann z.B. ein Journal sein, um Stromausfälle oder Abstürze ohne Datenverlust abfedern zu können.
Okay, verstehe. Danke für deine Erklärung dazu. Ich habe gestern auch noch gelesen, dass es z.B. bei Toshiba extra NAS Festplatten ab 4 TB war es glaube ich, gibt. Diese sind dann wohl extra für diese 24/7 und 365 Tage im Jahr ausgelegt, speziell für Server und deren Farmen?

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.04.2022 18:02:24
Synology hat eine ganze Palette an NAS-Systemen zu bieten, das reicht von der einfachen "Netzwerkfestpaltte" bis zu großen RAID-Systemen mit hunderten von Platten. Die WD-Cloud-Dinger waren bestenfalls mit den ganz kleinen Synologys vergleichbar.
Auch hier, vielen Dank für deine Erklärung. Dann kenne ich da auch mal den Unterschied. Habe diese WD Cloud Systeme im Fernsehen öfter gesehen mal und im Internet liest man aber immer wieder von Synology.


Um nochmal zum eigentlichen Thema mit der Bootdauer zu kommen, aktuell liege ich beim Kaltstart heute:

Code: Alles auswählen

systemd-analyze time
Startup finished in 4.004s (kernel) + 1min 36.304s (userspace) = 1min 40.308s 
graphical.target reached after 30.738s in userspace
Das ist schon recht lange, wenn ich an die Stretch Zeiten mich erinnere. Hatte gestern ja nochmal eine neue NoPaste hier hinzugefügt, da sind echt viele Services und Co. die beim booten gestartet und abgefragt werden. Ist doch schon sehr komisch oder?

Na gut, ich wünsche euch noch ein schönes Rest-Wochenende und vielen Dank an alle, für die bisherige Hilfe und geopferte Zeit. :THX: :hail:
Viele Grüße
Houbey

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von MSfree » 23.04.2022 19:58:41

Houbey hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.04.2022 18:23:49
Uns ist aufgefallen, dass wir nach 5 jahren vermutlich mal ein neues Netzteil benötigen, da dieses innen drinn an den Ecken und den Seiten von Ecke zu Ecke leicht angerostet ist.
Hast du das Netzteil aufgeschraubt und innen reingeschaut?
Solange das nur Flugrost am Netzteilgehäuse ist, würde ich mir keine Gedanken machen. Ich würde allerdings den Rechnerstandort mal genauer anschauen, der Rost entsteht ja nur bei erhöhter Luftfeuchtigkeit. Steht da ein Blumentopf in der Nähe, der regelmässig mit einem Zerstäuber befeuchtet wird?
Also quasi als eine Backup Platte.
Als Backup hatte ich das nicht gemeint, sondern schon als Arbeitsplatte. Es zwingt dich ja keiner, deine Dateien unter /home/Houbey abzulegen. Du könntest das ja auch unter /home2/Houbey tun. Dazu mußt du als root das Verzeichnis /home2 erzeugen und die Festplatte in der Datei /etc/fstab eintragen. Dann wird sie beim Booten in /home2 eingehängt. Du kannst natürlich auch irgendein Verzeichnis unter /media verwenden, Platten kann man fast beliebig einhängen.
Wie ist denn das eigentlich mit dem Lesen? Eine SSD hat ja nur bei Schreibvorgängen den bekannten "Demenz" Effekt
Die Speicherzellen müssen vor dem Beschreiben genullt werden, und das geht bei Flashspeicher nur mit Überspannung, und genau das führt zum Verschleiß. Lesen kann man die Zellen beliebig oft.
Ich habe gestern auch noch gelesen, dass es z.B. bei Toshiba extra NAS Festplatten ab 4 TB war es glaube ich, gibt. Diese sind dann wohl extra für diese 24/7 und 365 Tage im Jahr ausgelegt, speziell für Server und deren Farmen?
Ich habe da ehrlicherweise so meine Zweifel, ob da wirklich eine robustere Mechanik drinsteckt. Ich habe da immer das ungute Gefühl, daß der Betriebsstundenzähler dafür herhalten muß, im Schadensfall einen Garantieanspruch zu verweigern. Und bei NAS-Platten wird halt eine höhere Betriebsstundenzahl zugelassen als bei Nicht-NAS-Platten.

Serverfarmen nehmen aber sicherlich keine 4TB-Platten mehr, die setzen in der Regel die größten gerade erhältlichen Modelle ein, im Moment also 18-20TB Platten.
Das ist schon recht lange, wenn ich an die Stretch Zeiten mich erinnere. Hatte gestern ja nochmal eine neue NoPaste hier hinzugefügt, da sind echt viele Services und Co. die beim booten gestartet und abgefragt werden. Ist doch schon sehr komisch oder?
Mir fällt da der man-db.service auf, der die Platte 80 Sekunden beschäftigt. Gleichzeitig wollen andere Dienst auch gestartet werden und auf die Platte zugreifen. Ich halte den man-db.service für entbehrlich. Im Grunde erzeugt der nur auf Vorrat aus den Manpage-Quelldateien die Manpages, die dann mit man angezeigt werden können. Sind diese konvertierten Dateien nicht vorhanden, sorgt der man-Befehl beim Aufruf für die Konvertierung der aufgerufenen Manpage. Das kann die Anzeige der Manpage etwas verzögern, aber selbst riesige Manpages wie die zur bash sind nach 1-2s formatiert. Ich habe den Dienst bei mir gar nicht laufen und kann trotzdem auf alle Manpages zugreifen.

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 23.04.2022 21:11:35

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.04.2022 19:58:41
Hast du das Netzteil aufgeschraubt und innen reingeschaut?
Ja, das haben wir gemacht, weil wir sonst an den Lüfter nicht ran gekommen wären, der ist ja dort verbaut. Um ihn richtig von beiden Seiten zu reinigen, mussten wir auch das Gehäuse aufschrauben. Da ist uns das dann aufgefallen. Die Platine sieht soweit gut aus, für unserVerständnis, lediglich der Rahmen selber hat ein wenig in allen Ecken und ein wenig von Ecke zu Ecke Rost. :(

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.04.2022 19:58:41
Ich würde allerdings den Rechnerstandort mal genauer anschauen, der Rost entsteht ja nur bei erhöhter Luftfeuchtigkeit.
Das ist korrekt, dass mag sehr gut sein, da gibt es ein leidiges Problem in der Wohnung hier mit den Außenwänden. Als wir 2018 hier notbedürftig eingezogen sind, waren die ersten 2 Jahre quasi die schlimmsten, da alles sehr feucht war. Von Außen wurde der Hauswand entlang der Sockel aufgebohrt und irgendwas wurde damals in die Wände gespritzt und gebohrt. Zu der zeit lag unsere Luftfeuchtigkeit bei fast immer 80 %, was viel zu hoch ist. Mittlerweile haben wir das mit Lüften und Heizen richtig im Griff, die Luftfeuchtigkeit liegt jetzt immer zwschen 45 % und 55 % tagsüber und am Morrgen nach dem Schlafen etwa bei 60 %. Das Mauerwerk und das Haus ist sehr alt schon und besonders die Rückseite des Außenwände ist sehr feucht. Vor 2 oder 3 Jahren etwa, haben wir an den Rückwänden der TV-Bank und der einen Kommode Schimmel entdeckt. Es stellte sich fest, dass es oberflächlicher Schimmel war, den man entfernen konnte. Seit dem ist Ruhe und wir haben bei einigen Schubladen die Böden, die direkt über den Fliesen im Wohnzimmer sind, durchsichtige Folie geklebt, da wächst kein Pils mehr. Wir sind froh wenn wir dieses Jahr oder spätesntes kommendes Jahr in unsere neue Wohnung ziehen können.

Danke das du uns da mal den Tipp gegeben hast, hätten wir auch selber drauf kommen können. :facepalm:

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.04.2022 19:58:41
Als Backup hatte ich das nicht gemeint, sondern schon als Arbeitsplatte. Es zwingt dich ja keiner, deine Dateien unter /home/Houbey abzulegen. Du könntest das ja auch unter /home2/Houbey tun.
Okay, ich verstehe. Das muss ich mir dann mal vornehmen, wenn ich demnächst die neue SSD mal bestelle. Dann werden wir auch in die Welt der SSDs hineinfinden. :lol:

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.04.2022 19:58:41
Die Speicherzellen müssen vor dem Beschreiben genullt werden, und das geht bei Flashspeicher nur mit Überspannung, und genau das führt zum Verschleiß. Lesen kann man die Zellen beliebig oft.
Okay, sehr gut zu wissen. Dann weiß ich das auch endlich. :THX:

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.04.2022 19:58:41
Ich habe da ehrlicherweise so meine Zweifel, ob da wirklich eine robustere Mechanik drinsteckt.
Das weiß ich auch nicht so genau. Hab diese nur auf einem Bild auf der Seite von Toshiba gesehen. --> Toshiba N300

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.04.2022 19:58:41
Mir fällt da der man-db.service
Genau, der war extrem langam. Hab heute Nachmittag ja zum ersten mal den Rechner gestartet, bevor ich hier geschrieben habe, jetzt habe ich ihn vor ca. 22 minuten neu gestartet, da er wieder ca. 2 Stunden aus war. Jetzt war alles viel schneller und der man-db.service wurde nicht gebootet.

Code: Alles auswählen

systemd-analyze time
Startup finished in 4.127s (kernel) + 25.320s (userspace) = 29.448s 
graphical.target reached after 25.310s in userspace

Ist schon komisch. Aber ich kann den ja auch mal deaktiveren und Morgen mal beim ersten Start beobachten. :THX:
Viele Grüße
Houbey

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 07.05.2022 16:14:33

Hallo Debianer. :hail:

Ich wollte mich dann mal zurück melden, habe heute 2 x Patriot Burst Elite SSD mit 240 GB erhalten, eine für den PC und eine für unseren Schleppie. Der Versnadkarton war alles super, aber eine SSD deren Verpackung war eingerissen und es sieht aus, als wäre diese mal geöffnet worden. Ob dem so ist, weiß ich nicht. Würde daher gerne auf diesem Wege einmal fragen, kann ich mittels Debianhdparm oder einem anderen Shell Programm überprüfen, wie oft diese SSD ggf. bereits gestartet wurde oder wie alt diese schon ist?

Bei GNOME gab es meist unter Ubuntu und Mint immer ein Programm mit GUI (ich glaube Udisk Utility oder so) wo man das in den Eigenschaften einsehen konnte bei den HDDs.
Viele Grüße
Houbey

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DeletedUserReAsG

Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von DeletedUserReAsG » 07.05.2022 16:18:05

Houbey hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2022 16:14:33
kann ich mittels hdparm oder einem anderen Shell Programm überprüfen, wie oft diese SSD ggf. bereits gestartet wurde oder wie alt diese schon ist?
Die Laufzeit sowie andere Parameter kannst du mit smartctl aus den Debiansmartmontools in Erfahrung bringen.

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 07.05.2022 16:28:41

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2022 16:18:05
Die Laufzeit sowie andere Parameter kannst du mit smartctl aus den Debiansmartmontools in Erfahrung bringen.
Alles klar, dann weiß ich Bescheid. Dankeschön. :THX:

Wäre das zufällig dieser Befehl?

Code: Alles auswählen

# smartctl -H /dev/SSD 
---> Abfrage des Gesundheitszustands


Und sagt mal, ich habe gelesen gerade, dass man eine Datenbank updaten kann mit update-smart-drivedb falls diese SSD in dieser bereits vorhanden ist. Das klappt auch bei Debian stable? 8O

EDIT:
Ich habe hier noch etwas gefunden, da geht es um die Laufzeit in Stunden. Das werde ich mal testen. Sollte mit einer LIVE CD bestimmt ausreichen und funktionieren.
Viele Grüße
Houbey

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DeletedUserReAsG

Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von DeletedUserReAsG » 07.05.2022 16:39:48

Houbey hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2022 16:28:41
Wäre das zufällig dieser Befehl?
Nein, aber was hindert dich daran, einfach mal zu schauen?

Hier würde man wohl mit etwa smartctl -a (Edit: besser ist -A) die betreffenden Werte ausgeben lassen und nach 9 Power_On_Hours und 12 Power_Cycle_Count schauen.

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 07.05.2022 16:42:14

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2022 16:39:48
Nein, aber was hindert dich daran, einfach mal zu schauen?
Hindern tut mich da nichts dran.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2022 16:39:48
Hier würde man wohl mit etwa smartctl -a die betreffenden Werte ausgeben lassen und nach 9 Power_On_Hours und 12 Power_Cycle_Count schauen.
Genau, sowas stand auch auf der Seite, die ich eben noch nachträglich verlinkt habe. Das werde ich mal versuchen. :THX:
Viele Grüße
Houbey

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Re: [gelöst] Debian 11 Bullseye gefühlt langsamer im Bootvorgang

Beitrag von Houbey » 09.05.2022 12:17:31

So, ich wollte einmal ein Update geben, für die, die es interessiert.

Die SSD habe ich mit Debiansmartmontools getestet. Hier einmal die Daten:

Code: Alles auswählen

smartctl -i /dev/sda
smartctl 7.2 2020-12-30 r5155 [x86_64-linux-5.10.0-10-amd64] (local build)
Copyright (C) 2002-20, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org

=== START OF INFORMATION SECTION ===
Device Model:     Patriot Burst Elite 240GB
Serial Number:    PBEABBB211125084304
Firmware Version: U1124A0
User Capacity:    240.057.409.536 bytes [240 GB]
Sector Size:      512 bytes logical/physical
Rotation Rate:    Solid State Device
Form Factor:      2.5 inches
TRIM Command:     Available
Device is:        Not in smartctl database [for details use: -P showall]
ATA Version is:   ACS-2 T13/2015-D revision 3
SATA Version is:  SATA 3.2, 6.0 Gb/s (current: 6.0 Gb/s)
Local Time is:    Sun May  8 06:21:23 2022 UTC
SMART support is: Available - device has SMART capability.
SMART support is: Enabled
Dann habe ich noch dieses ausgeführt:

Code: Alles auswählen

smartctl -A /dev/sda
smartctl 7.2 2020-12-30 r5155 [x86_64-linux-5.10.0-10-amd64] (local build)
Copyright (C) 2002-20, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org

=== START OF READ SMART DATA SECTION ===
SMART Attributes Data Structure revision number: 1
Vendor Specific SMART Attributes with Thresholds:
ID# ATTRIBUTE_NAME          FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE      UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE
  1 Raw_Read_Error_Rate     0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
  5 Reallocated_Sector_Ct   0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
  9 Power_On_Hours          0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
 12 Power_Cycle_Count       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       3
160 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
161 Unknown_Attribute       0x0033   100   100   050    Pre-fail  Always       -       100
163 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       8
164 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
165 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
166 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
167 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
168 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       5050
169 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       100
175 Program_Fail_Count_Chip 0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
176 Erase_Fail_Count_Chip   0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
177 Wear_Leveling_Count     0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
178 Used_Rsvd_Blk_Cnt_Chip  0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
181 Program_Fail_Cnt_Total  0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
182 Erase_Fail_Count_Total  0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
192 Power-Off_Retract_Count 0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       3
194 Temperature_Celsius     0x0022   100   100   050    Old_age   Always       -       28
195 Hardware_ECC_Recovered  0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
196 Reallocated_Event_Count 0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
197 Current_Pending_Sector  0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
198 Offline_Uncorrectable   0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
199 UDMA_CRC_Error_Count    0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
232 Available_Reservd_Space 0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       100
241 Total_LBAs_Written      0x0030   100   100   050    Old_age   Offline      -       0
242 Total_LBAs_Read         0x0030   100   100   050    Old_age   Offline      -       0
245 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   050    Old_age   Always       -       0
Danach einen kurzen Selbsttest:

Code: Alles auswählen

smartctl -t short /dev/sda
smartctl 7.2 2020-12-30 r5155 [x86_64-linux-5.10.0-10-amd64] (local build)
Copyright (C) 2002-20, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org

=== START OF OFFLINE IMMEDIATE AND SELF-TEST SECTION ===
Sending command: "Execute SMART Short self-test routine immediately in off-line mode".
Drive command "Execute SMART Short self-test routine immediately in off-line mode" successful.
Testing has begun.
Please wait 2 minutes for test to complete.
Test will complete after Sun May  8 06:25:25 2022 UTC
Use smartctl -X to abort test.
Und zu guter Letzt, noch das Ergebnis vom Selbsttest anzeigen lassen:

Code: Alles auswählen

smartctl -l selftest /dev/sda
smartctl 7.2 2020-12-30 r5155 [x86_64-linux-5.10.0-10-amd64] (local build)
Copyright (C) 2002-20, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org

=== START OF READ SMART DATA SECTION ===
SMART Self-test log structure revision number 1
Num  Test_Description    Status                  Remaining  LifeTime(hours)  LBA_of_first_error
# 1  Short offline       Completed without error       00%         0         -
Die LifeTIme ist auf 0 gewesen, also entnehme ich, alles in Ordnung.
Ich habe mich an dieser Aneitung (inkl. Erklärungen der Person) orientiert, falls jemand anderes auch nochmal bei sich etwas auslesen möchte.

Dies betrifft allerdings unseren Laptop, dem wir die gleiche SSD wie unserem Rechner spendiert haben. Ein UEFI Update haben wir heute Morgen auch gleich durchgeführt. Startzeit beim Laptop beträgt 8-10 Sekunden... WOW. 8O

Vielen Dank für eure ganze Hilfe. Ich werde euch in der nächsten Zeit nochmal was hierzu schreiben, wenn wir unseren Rechner umgerüstet haben.
Viele Grüße
Houbey

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