[erledigt] /usr auslagern klappt nicht

[GregorS]

Hallo allerseits!

Kürzlich flog mir eine kleine SSD zu. Da meine Root-Partition allmählich an ihre Grenzen stößt, wollte ich /usr auf die SSD auslagern. Da ändert sich eh nicht so oft etwas und vom Platz her passt's auch.
Also habe ich
- die SSD partitioniert und als ext3 formatiert
- den Inhalt von /usr auf die SSD kopiert
- /etc/fstab um einen Eintrag bereichert

Nach einem Neustart wurde ich jedoch von folgendem beglückt:


Wieso funktioniert das nicht? Ist /usr etwas derart Besonderes, das besondere Maßnahmen nötig sind (welche?)?

Gruß

Gregor

PS: Die aktuelle fstab sieht so aus:

Code: Alles auswählen

# /etc/fstab: static file system information.
#
# Use 'blkid' to print the universally unique identifier for a
# device; this may be used with UUID= as a more robust way to name devices
# that works even if disks are added and removed. See fstab(5).
#
# /dev/sda1 ist die Datensammlung
# /dev/sdb1 ist datensammlung/video
#
# <file system>                              <mount point>                                  <type>       <options>          <dump>  <pass>
UUID="0b87b666-66b4-44da-9092-9f5e3ec911c2"  /                                              ext3         errors=remount-ro  0       1
#/dev/sda1                                    /usr                                           ext3         auto               0       0
#UUID="fbe4d24a-3f1e-4d03-be8a-c56d536e32a6"  /usr                                           auto         auto               0       0
UUID="047ebb6a-8a64-444f-8fa0-133d0491d2b7"  none                                           swap         sw                 0       0
UUID="98eb2d3c-2ea4-4998-b64f-608f31d4f33c"  /home                                          auto         auto               0       0

UUID="d9dbb699-0c7b-47ad-9c2a-9b6c5ecc29d1"  /home/gszaktilla/dokumente/datensammlung       auto         ro                 0       0
UUID="c93085e4-4e4b-446d-9efe-8a35ae155ba6"  /home/gszaktilla/dokumente/platz               auto         auto               0       0


#eof

Wie zu sehen ist, habe ich auch versucht, explizit /dev/sda1 als ext3 zu mounten. Das Ergebnis war dasselbe Zudem irritiert mich, dass in der Fehlermeldung von /root/usr die Rede ist. Hä?

[MSfree]

Lies bitte mal das hier:

https://freedesktop.org/wiki/Software/s ... is-broken/

[hikaru]

Ergänzend zu MSfrees Link:
Du könntest nach wie vor Teile aus /usr "wegmounten". Auf einem System mit zwei SSDs (4+64GB) habe ich z.B. das System auf der kleinen SSD installiert und das /home-Verzeichnis kommt von der Größeren.
Weil das aber vom Platz her etwas eng wäre, habe ich /usr/share auf die /home-SSD verfrachtet:

Code: Alles auswählen

$ mount | grep /dev/sd
/dev/sdb1 on / type ext4 (rw,relatime,errors=remount-ro)
/dev/sda1 on /home type ext4 (rw,relatime)
/dev/sda1 on /usr/share type ext4 (rw,relatime)

Der fstab-Eintrag dazu sieht so aus:

Code: Alles auswählen

/home/.share    /usr/share      none    bind            0       0

[rhHeini]

Hab früher mal /tmp und /var erfolgreich ausgelagert. Versuchs mal damit.

Warum übrigens nur ext3 und nicht ext4?

[GregorS]

Hab früher mal /tmp und /var erfolgreich ausgelagert. Versuchs mal damit.

Diese Verzeichnisse wollte ich nicht nehmen, weil sich dort häufig etwas ändert. Die SSD soll möglichst lange halten.

Warum übrigens nur ext3 und nicht ext4?

Gewohnheit.

Gruß

Gregor

[GregorS]

Nochmal hallo,

vielen Dank für Eure Hilfe!

Da mir heute auch noch eine 320 GB-Festplatte zuflog, werde ich die SSD wohl in ein Gehäuse mit USB-Anschluss verfrachten. Dann kann ich sie wie einen USB-Stick benutzen - auf derartige Speichermedien kommen eh nur selten wichtige Sachen. Thema erledigt.

Gruß

Gregor

[hikaru]

Hab früher mal /tmp und /var erfolgreich ausgelagert. Versuchs mal damit.

Diese Verzeichnisse wollte ich nicht nehmen, weil sich dort häufig etwas ändert. Die SSD soll möglichst lange halten.

Falls du genug RAM hast, könntest du die Verzeichnisse dorthin mounten:

Code: Alles auswählen

tmpfs           /tmp                    tmpfs   defaults        0       0
tmpfs           /var/tmp                tmpfs   defaults        0       0
tmpfs           /var/log                tmpfs   defaults        0       0
tmpfs           /var/cache/apt/archives tmpfs   defaults        0       0

[DeletedUserReAsG]

Bei /var/log/ und /var/cache/apt/ wäre zu bedenken, dass man den Inhalt dieser beiden Verzeichnisse im Fehlerfall oft auch gerne nach einem Reboot vorliegen haben möchte. Die Logs zum Nachschauen, was schiefgelaufen ist, und den Paketcache, um beispielsweise ein schiefgelaufenes Paketupdate auch ohne Netzanbindung rückgängig machen zu können.

[wanne]

https://freedesktop.org/wiki/Software/s ... is-broken/

Bitte nicht die dummen Systemd-Propaganda glauben.
1. Fast alle der genannten Programme, die angeblich schuld sind laufen unter der Obhut von RedHat viele direkt unter der (ehemaligen) Obhut von Pöttering oder Systemd.
2. Es ist nicht das Problem der genannten Programme, dass sie nicht damit zurecht kommen, dass sie nicht ohne /usr auskommen. Sondern von Systemd, sie hart verdrahten vor dem mount von /usr startet. Denn genau das war die eine Aufgabe, die systemd erfüllen sollte: Programme zum richtigen Zeitpunkt starten. Deswegen funktioniert das ganze auch problemlos, wenn man ein anderes init-System als Systemd nutzt. Das ist wie wenn dir jemand erklärt, dass er dein Kind umgebracht hat und dann meint: "Don't shoot the messenger."
3. Debian ist die Lösung. Mein Laptop hat ein externes /usr. Unter Debian sollte™ das kein Problem sein.
Im Detail redet der Post immer von einem "not pre-mounted /usr". Defakto kennen alle Distributionen abseits von Fedora das Problem und erledigen das mounten von /usr selbst vor dem Start von systemd, da dieser nicht dazu in der Lage ist, das rechtzeitig zu machen.

Wenn alles richtig konfiguriert ist, braucht es eventuell ein:

Code: Alles auswählen

systemct daemon-reload
update-initramfs -u -k $(uname -r)

kannst du mal ein
lsblk
deine /etc/fstab
und deine /etc/initramfs-tools/initramfs.conf
mount /dev/sda1 /mnt
zeigen?