Hervorhebungen in eigenen Texten?

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ottonormal
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Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von ottonormal » 04.07.2022 15:10:03

Hallo,

ich bin dabei für meine Familie meine Lebenserinnerungen als E-Buch aufzuschreiben. Nicht weil ich mich so wichtig nehme, sondern weil ich dazu von meiner Frau gedrängt wurde. Immer wenn ich von irgendwelchen Ereignissen aus früheren Zeiten erzählte, kam ein: "Schreib das alles doch mal auf!"

Den eigentlichen Text habe ich jetzt ziemlich fertig und bin damit auf ca. 170 Normseiten gekommen.

Nun will ich das in eine vernünftige Form bringen und stolpere dabei über ein kleines Problem:

Es geht um die Hervorhebungen.
Ursprünglich hatte ich die französischen Anführungszeichen « » dafür genutzt.
Allerdings falschherum, also so: » « Falschherum deshalb weil das nach meinem Empfinden ästhetischer und irgendwie logischer ist.

Jetzt habe ich das geändert und normale deutsche Anführungszeichen gewählt: „ “

Wahlweise habe ich auch mal Kursivschrift probiert. Das finde ich eigentlich recht nett, allein dringt das aber zu wenig durch. Es ist ja meist nur ein Wort oder höchstens auch mal ein kurzer Satz.

Fettschrift kommt nicht in frage, das soll nur Titeln oder Überschriften vorbehalten werden.
Am liebsten würde ich Kursiv UND deutsche oder falsche französische Anführungszeichen gleichzeitig nehmen. Ich weiß aber nicht, ob ich mich damit nicht lächerlich mache.

Es soll schon gut herausstechen, aber auch nicht zu aufdringlich. Im Netz gibt es viele Seiten dazu, aber keine Antwort auf MEINE Vorstellungen.

Habt ihr Rezepte dafür? Wie macht ihr das? Was KANN und was DARF man machen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der Einzige bin mit einem solchen Problem.

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hikaru
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von hikaru » 04.07.2022 15:37:15

ottonormal hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 15:10:03
Am liebsten würde ich Kursiv UND deutsche oder falsche französische Anführungszeichen gleichzeitig nehmen. Ich weiß aber nicht, ob ich mich damit nicht lächerlich mache.
Die Zielgruppe ist deine Familie. Die kennen dich vermutlich mit all deinen Marotten.
Ich stelle mal die steile These auf, dass du dich mit der Schriftformatierung in deinen Memoiren bei denen nicht (zusätzlich) lächerlich machen wirst - es sei denn, das Dokument blinkt und zappelt wie eine Website aus den späten 90ern.

Mir fallen sowohl für Kursivschrift, als auch für (egal welche) Anführungszeichen Argumente ein:
Ersteres ist bei längeren Texten visuell besser erfassbar. Wenn also ein ganzer Absatz wichtig ist, dann kann man besser Anfang und Ende auf einen Blick erkennen.
Letzteres ist automatisch durchsuchbar. D.h., jemand der nur die wichtigen Passagen lesen will, kann sie schneller finden.

Was mich zur eigentlichen Frage bringt:
Warum musst du wichtige Passagen überhaupt markieren? Ist da so viel unwichtiges Zeug dazwischen, dass man den Überblick verliert? Wenn ja, warum? Und wonach entscheidest du, was (dir) wichtig ist?

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von ottonormal » 04.07.2022 16:15:30

Wenn Hervorhebungen im Übermaß eingesetzt werden, verlieren sie ja ihren Sinn.
Hervorhebungen sind für mich wichtig, wenn ich den Leser darauf hinweisen will, dass mir etwas wichtig ist. Besonders auch bei Lesern die ein Buch nur überfliegen statt den Inhalt wirklich zu erfassen.

Bei meinem Text ist nur wenig hervorgehoben, immer nür einzelne Wörter oder auch mal ein halber Satz. Dann IST das aber auch wichtig und das soll dann auch gleich ins Auge springen, wenn auch dezent.

Huo
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Huo » 04.07.2022 16:24:44

In Büchern oder anderen gedruckten Texten empfinde ich Hervorhebungen per Kursivschrift als angenehm: deutlich ins Auge springend, ohne aufdringlich zu wirken. Lese ich hingegen Texte am Bildschirm, habe ich gewöhnlich den Eindruck, dass kursiv gesetzte Wörter kaum als hervorgehoben durchdringen; ich weiß nicht, woran dieser Unterschied liegt.

Alternativen, die mir aber noch einfallen: Man kann Textteile durch  g e s p e r r t e  Schrift hervorheben oder durch die Wahl einer alternativen Schriftart (z. B. Wechsel zu einer Serifenschrift in einem serifenlos gesetzten Text bzw. umgekehrt). Beide Möglichkeiten ließen sich auch mit Kursivschrift kombinieren.

Anführungszeichen würde ich für Hervorhebungen nicht benutzen, außer in Fällen, in denen das Wort oder der Ausdruck selbst zum Gegenstand wird, über das Du eine Aussage machst. Beispiel: „Cringe“ wurde zum Jugendwort des Jahres gewählt. Oder auch, um Ironie auszudrücken. Beispiel: Dieser Polizist war ein wahrer „Freund und Helfer“.
Zuletzt geändert von Huo am 04.07.2022 16:30:56, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 04.07.2022 16:26:50

Mit welchem Programm hast du den Text denn geschrieben? Wenn du dort semantisch auszeichnen kannst (in Officeprogrammen heisst das dann ``Formatvorlagen'' oder so aehnlich), dann kannst du nachtraeglich aendern wie diese formatiert werden. (Ob man dabei allerdings dann Pre- und Post-Text wie Anfuehrungszeichen einfuegen kann, weiss ich nicht.)


Aus typographischer Sicht finde ich Anfuehrungszeichen zum Hervorheben unpassend, auch wenn ich nachvollziehen kann, warum du das so machst. Wenn du weder Kursiv- noch Fettschrift haben willst, dann waeren Kapitaelchen die beste Option. (Dafuer brauchst du halt einen ordentlichen Font und ein ordentliches Programm.) Alternativ koennte man -- falls es wirklich nur selten einzelne Worte sind -- diese in einem anderen Font setzen, beispielsweise in einer serifenlosen Schrift in einem serifenhaften Text. Wenn man eine gute Schriftfamilie hat, dann gibt es dort Schriftschnitte, die zueinander passen. So jedenfalls meine typographische Meinung.


Es kommt halt immer darauf an wie wichtig dir das ist. Es ist viel moeglich und man kann allerlei optische Qualitaetslevel erreichen, aber wenn man es nur erkennen soll, dann kannst du auch einfach Anfuehrungszeichen oder unterstrichenen Text nehmen. Das ist zwar typographisch nicht so toll, aber es erfuellt auch seinen Zweck.
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 04.07.2022 16:35:32

Um hier ein paar Erbsen zu zaehlen:
Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 16:24:44
In Büchern oder anderen gedruckten Texten empfinde ich Hervorhebungen per Kursivschrift als angenehm: deutlich ins Auge springend, ohne aufdringlich zu wirken. Lese ich hingegen Texte am Bildschirm, habe ich gewöhnlich den Eindruck, dass kusiv gesetzte Wörter kaum als hervorgehoben durchdringen; ich weiß nicht, woran dieser Unterschied liegt.
An sich soll kursive Schrift gerade nicht ``ins Auge springen''. Das Ziel eines guten kursiven Schriftschnitts ist es, den gleichen Grauwert wie der aufrechte Schriftschnitt zu haben. Damit faellt es dann nicht auf wenn man auf die Seite blickt, denn auffallen tun Abweichungen vom Grauwert. Man verwendet damit Kursivschrift um etwas auszuzeichnen ohne es hervorzuheben.

Fettschriften und (das veraltete) Sperren von Text aendern den Grauwert und springen einem damit ins Auge -- mit ihnen kann man hervorheben.

(Echte) Kapitaelchen sollten den Grauwert auch nicht aendern und gehoeren damit ebenso zu den nicht hervorhebenden Auszeichnungen.


Je nach Buch oder PDF kann man Kursivschrift auf vielerlei Arten umsetzen. Wenn die Kursivschrift beispielsweise kein eigener Schriftschnitt ist, sondern nur mathematisch berechnet (= slanted) ist oder sie womoeglich gar nicht zur gleichen Schriftfamilie gehoert wie die normale aufrechte Brotschrift, dann faellt sie zwangslaeufig mehr auf.

Pauschal kann man zu deiner Erfahrung wenig sagen; es haengt einfach von den konkret verwendeten Fonts in jedem einzelnen Fall ab.
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Huo » 04.07.2022 16:54:04

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 16:35:32
An sich soll kursive Schrift gerade nicht ``ins Auge springen''. Das Ziel eines guten kursiven Schriftschnitts ist es, den gleichen Grauwert wie der aufrechte Schriftschnitt zu haben. Damit faellt es dann nicht auf wenn man auf die Seite blickt, denn auffallen tun Abweichungen vom Grauwert. Man verwendet damit Kursivschrift um etwas auszuzeichnen ohne es hervorzuheben.
Wahrscheinlich war der von mir benutzte Ausdruck "ins Auge springend" zu kräftig gewählt. Aber hervorgehoben soll kursive Schrift eben doch wirken. Ich lese gerade das Buch Undinge von Byung-Chul Han. Ich brauche nur eine beliebige Seite aufzuschlagen und kann vielleicht nicht auf den ersten, aber auf den zweiten Blick mühelos sämtliche kursiv gesetzten Wörter/Ausdrücke vollzählig überblicken. Fragt mich etwa jemand, ob auf der Seite das Wort "Materialismus" vorkommt, kann ich die Frage deutlich schneller bejahen, wenn das Wort kursiv gesetzt ist.

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von ottonormal » 04.07.2022 17:04:40

Danke erstmal für eure Antworten.

Mein fertiger Text soll als PDF, EPUB und FB2 verteilt werden. Da wird es mit Kapitälchen problematisch, dafür käme dann wohl nur PDF in frage.

Geschrieben habe ich den Text ganz normal in LibreOffice, Vorlage "Standard"
Blocksatz und Automatische Silbentrennung
Die Schriftart ist "Gentium Book Basis"

Das ist meine Standardeinstellung, ich finde das ist ganz hervorragend lesbar. Ist natürlich auch Geschmackssache.

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 04.07.2022 17:37:03

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 16:54:04
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 16:35:32
An sich soll kursive Schrift gerade nicht ``ins Auge springen''. Das Ziel eines guten kursiven Schriftschnitts ist es, den gleichen Grauwert wie der aufrechte Schriftschnitt zu haben. Damit faellt es dann nicht auf wenn man auf die Seite blickt, denn auffallen tun Abweichungen vom Grauwert. Man verwendet damit Kursivschrift um etwas auszuzeichnen ohne es hervorzuheben.
Wahrscheinlich war der von mir benutzte Ausdruck "ins Auge springend" zu kräftig gewählt. Aber hervorgehoben soll kursive Schrift eben doch wirken. Ich lese gerade das Buch Undinge von Byung-Chul Han. Ich brauche nur eine beliebige Seite aufzuschlagen und kann vielleicht nicht auf den ersten, aber auf den zweiten Blick mühelos sämtliche kursiv gesetzten Wörter/Ausdrücke vollzählig überblicken. Fragt mich etwa jemand, ob auf der Seite das Wort "Materialismus" vorkommt, kann ich die Frage deutlich schneller bejahen, wenn das Wort kursiv gesetzt ist.
An sich ist die typographische Sicht darauf die hier beschriebene: https://de.wikipedia.org/wiki/Schriftau ... szeichnung ... aber natuerlich halten sich nicht alle an die reine typographische Lehre.


Zurueck zum eigentlichen Problem:

Ich habe mir das in Libreoffice jetzt mal angeschaut. (Ich habe nur die englische Oberflaeche, darum weiss ich nicht genau wie die Bezeichnungen auf deutsch heissen.)

Ich wuerde es so machen (vielleicht besser erstmal auf einer Kopie der Datei oder einem Testdokument):

In die Style-Einstellungen gehen. Bei mir im Menu ``Styles'' und dort ``Manage Styles''.

Dann in die Character-Styles gehen. Dort beispielsweise den Style ``Strong Emphasis'' (= Fettschrift) nehmen und editieren oder einen neuen Style auf dessen Basis anlegen. Die Fettschrift entfernen, dafuer z.B. kursiv hinzufuegen und dann z.B. unter ``Position'' ein bisschen ``Spacing'' einstellen fuer eine leicht gesperrte Darstellung. Das aendert dann den Grauwert wodurch so formatierter Text auffaellt.

Dann schliesst du diese Menus.

Im Text markierst du die auszuzeichnenden Worte, klickst dann aber nicht auf kursive Formatierung, sondern klickst mit der rechten Maustaste und waehlst ueber das Menu ``Character'' und dort dann deinen neuen bzw. veraenderten Zeichenstil. Schon ist das jeweilige Wort in der Weise formatiert.

Der grosse Vorteil an diesem Vorgehen: Wenn du spaeter die Formatierung aendern willst, musst du nicht alle Stellen manuell nachformatieren, sondern du gehst einfach wieder in die Styleeinstellungen und aenderst die Werte deines Zeichenstils ... schon sind alle Stellen im Text in der Weise formatiert. :-)
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von ottonormal » 04.07.2022 21:22:58

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 17:37:03
Ich wuerde es so machen (vielleicht besser erstmal auf einer Kopie der Datei oder einem Testdokument):
Danke auch dafür. Damit komme ich aber nicht klar.
Ich habe mich deshalb dafür entschieden:

„debianforum“

Also kursiv und zusätzlich deutsche Anführungszeichen.
Auch wenn das fachlich wohl nicht richtig und doppelt gemoppelt ist, es ist aber gut zu sehen ohne aufdringlich zu sein. So will ich das belassen.

Ich habe mir aber noch mal div. gedruckte Bücher angeschaut. Bei sehr vielen davon sind die Hervorhebungen so:

»debianforum«

einige auch so:

«debianforum»

und wenige so:

„debianforum“

oder eben einfach nur so:

debianforum

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 04.07.2022 21:32:35

ottonormal hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 21:22:58
Ich habe mich deshalb dafür entschieden:

„debianforum“

Also kursiv und zusätzlich deutsche Anführungszeichen.
Auch wenn das fachlich wohl nicht richtig und doppelt gemoppelt ist, es ist aber gut zu sehen ohne aufdringlich zu sein. So will ich das belassen.
Wenn das fuer dich gut passt, dann ist es auch gut so. :-)

ottonormal hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 21:22:58
Ich habe mir aber noch mal div. gedruckte Bücher angeschaut. Bei sehr vielen davon sind die Hervorhebungen so:

»debianforum«

einige auch so:

«debianforum»
Im Buchdruck verwendet man normalerweise keine „Gaensefuesschen“ unten und oben, sondern, wie du selber festgestellt hast, Guillemets (Spitzzeichen). https://de.wikipedia.org/wiki/Guillemets

Traditionell zeigen bei ihnen im Deutschen die Spitzen nach innen, im Franzoesischen und Schweizerischen nach aussen.

Letztlich ist es voellig egal, solange man es einheitlich macht und man versteht was gemeint ist. ;-)
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von TRex » 04.07.2022 23:09:14

Ich find´s toll, wie ihr eure „Kunst“ auslebt :mrgreen:

(Man könnte das durchaus falsch verstehen ;) )
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 05.07.2022 09:14:47

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 23:09:14
Ich find´s toll, wie ihr eure „Kunst“ auslebt :mrgreen:

(Man könnte das durchaus falsch verstehen ;) )
Ich raetsele immer noch was nun richtige und falsche Interpraetationen deiner Aussage sind, oder was du damit ueberhaupt sagen willst. Der Smiley laesst mich daran zweifeln, dass du schwer beeindruckt bist. :-D Die Anfuehrungszeichen hast du sicher bewusst in der hier im Thread diskutierten Form zu hervorhebung verwendet. Aber mit dem Accent statt des Apostrophs scheinst du die Typographie eher auf den Arm nehmen zu wollen. :roll:

... ich glaube ja, du bist einfach ein Banause. 8O :lol:

Leute, das fortgeschrittene RegExp-Kapitel ist abgesagt, ich muss dringend einen Typographiekurs starten ... verpflichtend fuer den Dino. ... da hilft dann auch kein Rumheulen wegen kurzer Aermchen und nur zwei Fingern. :-P :mrgreen:
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von TRex » 05.07.2022 09:25:02

Ja, ich bin ein Banause ;) Und bei „debian“forum würde ich eben nicht im Sinne des Autors interpretieren, darum ging es mir eigentlich.
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 05.07.2022 10:22:13

Vielleicht braeuchte auch eher ich etwas Nachhilfe zum Thema: Kommunizieren mit Dinosauriern -- Wie man Dinos richtig versteht. :lol:

Aber nun nochmal ein Versuch, mein Gehirn in den den urzeitlichen Kleinhirnmodus zu versetzen. *SCNR* -- War das von dir also ein ernstgemeinter Kommentar, dass du ein Wort in Anfuehrungszeichen nicht als hervorgehoben verstehen wuerdest, wie ottonormal es meint, sondern du die Anfuehrungszeichen in anderer Weise interpraetieren wuerdest?
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von JTH » 05.07.2022 11:00:28

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2022 10:22:13
War das von dir also ein ernstgemeinter Kommentar, dass du ein Wort in Anfuehrungszeichen nicht als hervorgehoben verstehen wuerdest, wie ottonormal es meint, sondern du die Anfuehrungszeichen in anderer Weise interpraetieren wuerdest?
Ich nehm an, TRex wollte darauf hinaus, dass Anführungszeichen – meines Wissens – zur reinen Betonung, so wie es fette oder kursive Schrift oder Unterstreichen tun, nicht gedacht sind.

Wenn man damit, abgesehen von Zitaten und ähnlichem, etwas hervorhebt, dann bekommt das eine eher ironische Betonung (Duden, Wiki).

Wenn ich schreibe „Das Thema ist mir wichtig!“, dann ist das der Fall. „Das Thema ist mir ‚wichtig‘!“ würde ich nicht ganz ernst nehmen. Die Aussage
TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 23:09:14
Ich find´s toll, wie ihr eure „Kunst“ auslebt :mrgreen:
fällt wohl in die zweite Kategorie ;)
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 05.07.2022 11:32:30

@JTH: Danke fuer deine Unterstuetzung bei der intererdzeitalterlichen Kommunikation. :THX:
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von JTH » 05.07.2022 11:46:47

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2022 09:14:47
... verpflichtend fuer den Dino. ... da hilft dann auch kein Rumheulen wegen kurzer Aermchen und nur zwei Fingern. :-P :mrgreen:
Wenn das ein Hindernis ist, hilft LibreOffice – auch ungewollt – weiter, wie wir ja gelernt haben :wink:
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von fischig » 05.07.2022 12:55:43

Ich nehm' an, TRex wollte darauf hinaus, dass Anführungszeichen – meines Wissens – zur reinen Betonung, so wie es fette oder kursive Schrift oder Unterstreichen tun, nicht gedacht sind.
Sinn und Zweck von Anführungszeichen (jeglicher Art) ist die Absicht des Sprechers/Schreibers, sich zu distanzieren, von dem was zwischen ihnen steht; es als nicht eigene Aussage deutlich zu machen. Das mag dann durchaus mit einer ironischen Konnotation bedacht sein, für die eben nicht nur oder gar ausschließlich der Adressat verantwortlich ist.

Für Betonungen eines Ausdrucks/einer Aussage, der/die mir besonders wichtig ist, würde ich keine Anführungszeichen verwenden, das verwirrt mehr als es klärt.

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von JTH » 05.07.2022 13:57:04

Danke für die fachlich versiertere Erklärung :THX:
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von dasebastian » 06.07.2022 08:34:56

Da ich auch ein bisschen vor mich hinschreibe, ich sehe und halte das ziemlich genau so wie @Huo:
Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.07.2022 16:24:44
In Büchern oder anderen gedruckten Texten empfinde ich Hervorhebungen per Kursivschrift als angenehm: deutlich ins Auge springend, ohne aufdringlich zu wirken... Anführungszeichen würde ich für Hervorhebungen nicht benutzen, außer in Fällen, in denen das Wort oder der Ausdruck selbst zum Gegenstand wird, über das Du eine Aussage machst.
Meiner Erfahrung nach, braucht es beim genauen Lesen eines Textes keine zusätzlichen Anführungszeichen, um die Aufmerksamkeit auf das Wort zu lenken, da reicht kursiv völlig aus und stört den Fluss nicht bzw. stellt das Wort nicht in Frage, was - meiner Ansicht nach - beim Unteranführungszeichensetzen passiert. Dafür lieferte @Huo ja gute Beispiele.

Aber auch von meiner Seite: wenn's für dich passt, passt's. :THX:

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von MSfree » 06.07.2022 09:04:00

dasebastian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2022 08:34:56
da reicht kursiv völlig aus
Nicht jeder springt auf Kursivschrift an. Ich bin z.B. ziemlich "kursivblind". Den Text, den du von Huo zitiert hast, mußte ich mindestens dreimal anschauen, bevor ich gesehen habe, daß das Wort "gedruckten" kursiv geschrieben ist.

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von Meillo » 06.07.2022 09:10:13

Ich moechte auch nochmal darauf hinweisen, dass es sehr von der jeweiligen Schrift abhaengt wie sehr Kursiv auffaellt. Auch neben persoenlichen Wahrnehmungseffekten laesst sich der Effekt auch alleine darueber erklaeren, dass euer Browser unterschiedliche Schriftarten verwendet.
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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von dasebastian » 06.07.2022 10:30:28

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2022 09:04:00
... den du von Huo zitiert hast, mußte ich mindestens dreimal anschauen, bevor ich gesehen habe, daß das Wort "gedruckten" kursiv geschrieben ist.
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2022 09:10:13
Ich moechte auch nochmal darauf hinweisen, dass es sehr von der jeweiligen Schrift abhaengt wie sehr Kursiv auffaellt. Auch neben persoenlichen Wahrnehmungseffekten...
Ungefragt, das spielt alles mit rein. Jeder entwickelt so seine Lese- und Sehgewohnheiten. Und wenn es für ihn passt, dann haut das ja hin!

Für mich sind das halt zwei paar Schuhe, da fasse ich das beim Lesen längerer Fließtexte ganz automatisch anders auf, wenn etwas kursiv gesetzt oder unter Anführungszeichen steht. Das sollte man halt auch nicht unter den Tisch kehren, finde ich, denn es geht ja nicht nur um Lesbarkeit sondern auch darum, das, was man meint, möglichst genau zum Ausdruck zu bringen.

Es ist auch einfach eine Geschmacksfrage. Ich bin schon froh, dass viele heutige Autoren, nicht mehr jede direkte Rede unter einem Berg an Satzzeichen begraben, das ist ein Punkt, den "die Amerikaner" immer schon ein bisschen besser konnten, finde ich. OFFTOPIC OFF :D

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Re: Hervorhebungen in eigenen Texten?

Beitrag von ottonormal » 06.07.2022 23:58:45

Eine Geschmacksfrage ist das sicher immer. Ich bin mit meiner gefundenen Lösung jetzt außerordentlich zufrieden. Ich habe von meinem Buch mit diesen Hervorhebungen testweise mal 50 Seiten gelesen. Für mich liest sich das mit meiner Standard-Schriftart sehr flüssig und anstrengungslos angenehm.

Das Selbe habe ich danach noch mal ohne die Anführungszeichen, also Hervorhebungen nur in kursiv gelesen. Dabei hatte ich das Gefühl genausogut auf die Hervorhebungen ganz verzichten zu können.

Die Hervorhebungen finde ich aber schon sehr wichtig. Es ist doch wie auch in der Musik, da sind doch auch Zeichen, die besagen ob die Musik laut oder leise, schnell oder langsam gespielt werden soll.

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