LVM - Partitionen umbenennen

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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MementoX
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LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von MementoX » 07.10.2022 23:31:06

Hallo,

ich bin kein Linux Guru und LVM ist auch neu für mich.
Benötige daher bitte Hilfe und Verständnis dafür, denn ganz checke ich es nicht.

@Mods
Wenn falsches Forum, bitte verschieben.

Habe für ein Webserver mit Mehrplatzsystem das von Debian empfohlene Partitions-Schema gewählt, also geteilte Partitionen.
Das ist für mich auch logisch bzw. sinnvoll beim Serverbetrieb.
Eben auch mit LVM da man hier wohl später die Partitionen verändern kann bzw. vergrößern mit neuen HDDs oder wenn im RAID die HDDs größere verbaut werden in ferner Zukunft.

So...
Nun habe ich eigentlich ein ganz Simple Anforderung (zumindest unter Windows wäre es sehr einfach..)
Hier scheint es etwas komplexer zu sein.

Möchte einfach die Partitions-Namen also Labels ändern bzw. kürzen - ohne dass ich mir das ganze System zerschieße.
Die Namen hat Debian erstellt mit dem Installations-Assistenten bzw. mit dem hinterlegten Rechnernamen.

Es sieht atm so aus laut df- h
(Zahlen nur fiktiv, statt Rechnername)

Code: Alles auswählen

Dateisystem                   Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf
udev                            32G       0   32G    0% /dev
tmpfs                          6,3G    704K  6,3G    1% /run
/dev/mapper/123456789--vg-root   23G    4,6G   18G   22% /
tmpfs                           32G       0   32G    0% /dev/shm
tmpfs                          5,0M       0  5,0M    0% /run/lock
/dev/sda1                      470M    123M  323M   28% /boot
/dev/mapper/123456789--vg-var   9,1G    2,2G  6,5G   26% /var
/dev/mapper/123456789--vg-home  404G    236M  383G    1% /home
/dev/mapper/123456789--vg-tmp   1,8G    3,5M  1,7G    1% /tmp
tmpfs                          6,3G       0  6,3G    0% /run/user/1000
Ich habe nach Recherchieren vernommen, dass die Volume-Group in diesem Fall wohl "123456789--vg" ist.
Zumindest zeigt es mir das auch so mit befehl "lvs" an.

Code: Alles auswählen

  LV     VG          Attr       LSize    Pool Origin Data%  Meta%  Move Log Cpy%Sync Convert
  home   123456789-vg -wi-ao---- <410,69g
  root   123456789-vg -wi-ao----   23,28g
  swap_1 123456789-vg -wi-ao----  976,00m
  tmp    123456789-vg -wi-ao----   <1,86g
  var    123456789-vg -wi-ao----    9,31g
Ich dachte aber vorher, weil das nicht mit "/" getrennt ist - dass /mapper/ das VG ist und 123456789--vg das Logische Volume.

Was stimmt denn nun wirklich bei dieser Konstellation ?

Mein Ziel war es eigentlich, dass ich es quasi umbenenne auf /dev/sda2, /dev/sda3, usw. (also so, wie auch die boot partition autom. angelegt wurde)
Also auch ohne /mapper/ - so wie ich es auf einer anderen VM auch habe - aber dort ist eben kein LVM im Einsatz.

Denke aber dass ich nur so ändern kann z.B.
/dev/mapper/name-vg-root
oder
/dev/mapper/name-vg-sda2


Und was mich noch mehr verwirrt... warum unter "df -h" mit zwei Bindestricken (--vg) als auch in meinem Interface.
Aber unter "lvs" wird das VG nur mit einem "-" ausgelesen.


Und wenn eine Änderungen ungefähr wie gewünscht möglich, wie genau ?

vgrename alter_name neuer_name (würde die Gruppe ändern)
lvrename vg_name/alter_name vg_name/neuer_Name (würde das Volume ändern)

Und nach meiner Recherche fand ich, dass man offenbar noch einige weitere Änderungen tätigen sollte.
Warum geht das nicht einfach mit einer Umbenennung...

Die /etc/fstab/ ist mir aber mittlerweile bekannt und klar, dort stehen genau die Partitionen drin.

Aber ist das hier noch aktuell für Debian 11 ?
https://znil.net/index.php/LVM_root_boo ... umbenennen


Hoffe hier kann mir jemand helfen, was genau zu tun ist.
Habe eig. keine Zeit und Lust deswegen Neu zu installieren und Partitions-Schema wäre doch eh optimal für den Einsatz.
Die Partitionen kann ich dann ja noch vergrößern/verkleinern mit LVM !? Weiß zwar noch nicht wie genau aber das ist erstmal egal.

Danke !
Zuletzt geändert von MementoX am 08.10.2022 00:04:56, insgesamt 1-mal geändert.

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heisenberg
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Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von heisenberg » 07.10.2022 23:58:19

Nur kurz - da am Smartphone:

Ja. VG kannst Du mit vgrename umbenennen. Anpassung von fstab danach notwendig. Das verlinkte Dokument, scheint mir alle notwendigen Schritte aufzulisten.
Ich habe nach Recherchieren vernommen, dass die Volume-Group in diesem Fall wohl "123456789--vg" ist.
Das verstehst Du richtig.

Die Verdoppelung des "-" Zeichens ist aufgrund der Tatsache, dass die Namenskonvention /dev/mapper/VGname-LVname ist. Fände die Verdoppelung nicht statt, könnte man nicht eindeutig VG- und LV-Namen aus der Zeichenkette ermitteln.

Bitte verwende CODE-Tags für Befehlsausgaben/Dateien und nicht QUOTE-Tags. Ist viel besser lesbar.
Zuletzt geändert von heisenberg am 08.10.2022 00:05:51, insgesamt 1-mal geändert.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

DeletedUserReAsG

Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.10.2022 00:03:30

Natürlich kannst du die Volume Groups und die Logical Volumes umbenennen, dazu stehen vgrename und lvrename zur Verfügung. Dennoch wird’s immer auch unter /dev/mapper/ zu finden sein, weil das nunmal das Verzeichnis ist, unter dem der Device Mapper seine Devices anlegt. Du kannst die Logical Volumes von dort aus verlinken, wie du lustig bist, also gerne auch etwa nach /dev/sda2, wie du’s haben möchtest – was allerdings dazu führt, dass dein System schlicht nicht mehr booten wird, sobald eine „echte“ zweite Partition auf sda auftaucht.

Du solltest dir allerdings die Frage stellen, was du dir davon erhoffst – normalerweise hat man gerade auf ’nem Server nach dem Einrichten kaum mal noch damit zu tun. Wenn du’s dennoch unbedingt willst: du kannst Dateien als PVs verwenden, und damit ausprobieren, was sich wie auswirkt, und wie die Befehle so zu nutzen sind, ohne direkt dein System aufs Spiel zu setzen. Noch geschickter wäre eine VM, dort kann man auch die Auswirkungen auf das Bootverhalten beobachten.

OT:
Wenn du deine Ausgaben zwischen [‍code] und [/code] stellst, werden sie deutlich lesbarer formatiert, insbesondere bleiben Tabellen erhalten.

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Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von MementoX » 08.10.2022 00:10:15

OK.
Naja es störte mich jetzt eher einfach mal (Monk) - da es im Interface auch so angezeigt wird unter Festplatten Monitoring und war es immer etwas sauberer übersichtlicher gewohnt.
Also eig. keine Wichtigkeit und sieht natürlich auch kein User.. aber hätte es zumindest gerne gekürzt.

Also ganz konkret mit erneuten Beispiel der Root Partition.

Code: Alles auswählen

vgrename 123456789-vg test
Würde die Partition dann so lauten > /dev/mapper/test-root

Das muss ich dann in der fstab ändern, die sieht atm so aus

Code: Alles auswählen

# <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass>
/dev/mapper/123456789--vg-root / ext4 defaults 0 2
# /boot was on /dev/sda1 during installation
UUID=*** /boot ext2 defaults 0 2
/dev/mapper/123456789--vg-home /home ext4 errors=remount-ro,usrquota,grpquota 0 1
/dev/mapper/123456789--vg-tmp /tmp ext4 defaults 0 2
/dev/mapper/123456789--vg-var /var ext4 defaults 0 2
/dev/mapper/123456789--vg-swap_1 none swap sw 0 0
/dev/sr0 /media/cdrom0 udf,iso9660 user,noauto 0 0

aber sonst bzgl. Ram-Disk, Grub usw. siehe Link ?



btw:
Wegen den "-" hat wohl Debian so angelegt, war nur verwirrt, da ich auch schon eine Trennung von VG und LV mit "/" gesehen habe, das für mich logischer od. übersichtlicher wäre.

DeletedUserReAsG

Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.10.2022 00:35:36

MementoX hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.10.2022 00:10:15
war nur verwirrt, da ich auch schon eine Trennung von VG und LV mit "/" gesehen habe, das für mich logischer od. übersichtlicher wäre.
Gibt auch Systeme, bei denen es /dev/[vg]/[lv] benannt wird. Bei mir ist’s beispielsweise so:

Code: Alles auswählen

niemand@MIN ~ % tree /dev/main
/dev/main
├── home -> ../dm-2
└── root -> ../dm-1

0 directories, 2 files
„main” ist hier die VG, „home“ und „root“ die Volumes. Vielleicht wäre sowas was für dich?

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Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von heisenberg » 08.10.2022 00:43:41

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.10.2022 00:35:36
Gibt auch Systeme, bei denen es /dev/[vg]/[lv] benannt wird.
Ich finde das auch angenehmer. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass das manchmal nicht zuverlässig da ist - ggf. besonders dann nicht, wenn's gebraucht wird: zum Zeitpunkt des Bootvorganges. Deswegen verwende ich in fstab lieber die /dev/mapper - Variante.

Also bei mir hier nur Halbwissen.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von MementoX » 08.10.2022 00:48:48

Ok sehr eigenartig bzw. hätte wohl lieber alles manuell Partitionieren sollen, aber hatte mich da auf das autom. Partitions-Schema verlassen, da mit Linux Partitonierung zu wenig Erfahrung.
Wäre jedenfalls ein Dedicated Server also keine Einschränkung durch Virtualisierung oder so.

Nun gut.. lassen wir das mit "/" oder "-"

Wenn ich das ändere, wie zuvor geschrieben, hätte ich sowieso nur mehr ein "-"
Aber hab ich das vorhin richtig erläutert und kann ich das so machen ohne mir das System zu zerschießen ?

Bin mir wegen Ram-Disk Geschichte und Grub nicht sicher.
Über den Link dürfte das z.B. unter Deb10 nicht mehr funkt. haben

Kann passieren, dass ich aufs System nicht mehr zugreifen kann bzw. kein Boot möglich, wenn ich was vergesse oder falsch tätige oder ?
Zuletzt geändert von MementoX am 08.10.2022 00:53:21, insgesamt 3-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.10.2022 00:50:19

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.10.2022 00:43:41
Deswegen verwende ich in fstab lieber die /dev/mapper - Variante.
Soweit mir bekannt, werden diese Links im gleichen Zug wie die /dev/[vg]/-Links angelegt:

Code: Alles auswählen

/dev/mapper
├── control
├── main -> ../dm-0
├── main-home -> ../dm-2
└── main-root -> ../dm-1

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Re: LVM - Partitionen umbenennen

Beitrag von heisenberg » 11.10.2022 14:08:48

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.10.2022 00:50:19
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.10.2022 00:43:41
Deswegen verwende ich in fstab lieber die /dev/mapper - Variante.
Soweit mir bekannt, werden diese Links im gleichen Zug wie die /dev/[vg]/-Links angelegt:
Ich bin da mitunter auf verschiedensten Systemen(debian, ubuntu, red hat, ..., verschiedene OS-Releases) unterwegs. Kann auch sein, dass das bei mir einfach mal ein älteres System war, dass die /dev/VG/LV - Systematik einfach noch nicht drin hatte. Deswegen habe ich das für mich selbst so festgelegt, dass ich immer nur /dev/mapper/... verwende, weil das häufiger funktioniert.

Da wir hier im Debianforum sind: Ich denke mit aktuellen Debian Betriebssystemversionen sollte man hier mit /dev/VG/LV auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein.
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