Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Vom einfachen Programm zum fertigen Debian-Paket, Fragen rund um Programmiersprachen, Scripting und Lizenzierung.
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Jogibär
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Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von Jogibär » 22.11.2022 20:20:16

Hallo,

die Überschrift ist sehr ungenau.
Darum gehts:

Ich habe eine Hobby Lizenz von Eagle 6.6 mit Installationskey und Lizenzfile.
Soweit, so klar.

Allerdings muß ich (selten) die Lizenz auf meinem Rechner neu freischalten,
obwohl ich eigentlich nichts geändert habe und auch am System keine Änderung erfolgte.
Die Eagle Dateien werden anscheinend nicht geändert und an den Konfigs wird auch nichts geändert.

Ich kann mir das nur so erklären, daß Eagle irgendwo im Dateisystem in verdeckten Bereichen kleine Infos über die Lizenz ablegt.
Eventuell über spezielle Syscalls oder Systemtools irgenwo nicht kopierbare Daten ablegt.
Durch Zufall ändern sich diese und ich muß meine Lizenz wieder freischalten.

Das erste mal ist es mir aufgefallen, daß durch einen Komplettumzug mit cp auf einen neue größere Platte (alle Dateien kopiert),
die Lizenz wieder freigeschaltet werden musste.

Was meint Ihr dazu, oder woran liegt dies?

Jogibär

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heisenberg
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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von heisenberg » 22.11.2022 20:57:26

Das hat mit Linux genau gar nix zu tun. Das ist diese Software, die gewisse Mechanismen zum Lizenzschutz umsetzt.

Tendenziell schreibt die Software nur dorthin, wo die Daten auch dauerhaft da bleiben, also möglicherweise ins Home-Verzeichnis des Benutzers der die Software ausführt und bei einer systemweiten Installation vermutlich irgendwo unter /var oder /opt.

Es würde mich nicht wundern, wenn die Software vielleicht aus den Hardwaredaten eine Prüfsumme o. ä. erstellt und wenn die halt nicht mehr übereinstimmt, weil sich z. B. die Hardware geändert hat, dann setzt die Software sich wieder auf unlizenziert. Da hilft es Dir gar nicht, wenn Du den Speicherort kennst. Du kannst ja nicht die korrekte Prüfsumme erstellen, weil Du nicht weißt, wie der Algorithmus ist. Wenn Du die Software wieder neu aktivieren kannst, ist doch alles super.

Was Du tun kannst: Frag' beim Hersteller nach, unter welchen Umständen die Lizenz neu aktiviert werden muss. Vielleicht sagt er Dir was dazu.

Nachtrag:

Wenn ich kurz danach im Internet suche, dann lande ich im Mikrocontroller-Forum und ist zu lesen, dass es keinen Grund mehr für Eagle gibt, weil doch mit KiCad eine ausreichend stabile Open Source Software zur Verfügung steht.
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MSfree
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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von MSfree » 22.11.2022 21:05:08

Jogibär hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.11.2022 20:20:16
Ich kann mir das nur so erklären, daß Eagle irgendwo im Dateisystem in verdeckten Bereichen kleine Infos über die Lizenz ablegt.
Keine wilden Spekulationen bitte. Linux hat keine "verdeckten" Bereiche im Dateisystem. Es gibt zwar Verzeichnisse und Dateien, dessen Namen mit einem Punkt anfangen und dadurch beim normalen Listing mit ls nicht angezeigt werden, verdeckt sind sie aber nicht. Denn mit ls -a werden alle Dateien angezeigt, auch die Punktedateien.

Eine Minute mit der Suchmaschine deines geringsten Mißtrauens hätte auch leicht zutage födern können, daß Eagle entweder mit Hasp oder mit flexlm geschützt wird. Welche, der beiden Kopierschutzprogramme zum Einsatz kommt, weiß ich von hier natürlich nincht.

flexlm und Hasp sind bekannte Software- und Hardwarehersteller, die von vielen Herstellern zum Kopierschutz eingesetzt werden. Da das ganz normale Programme sind, lesen sie ihre Daten auch von ganz normalen Dateien, die ganz normal im Dateisystem liegen, typischerweise unter /etc oder unter /var.

Dein Rechner wird über die Hardware identifiziert. Dabei wird ein Hash aus diversen Systeminformationen, z.B. MAC-Adresse der Netzwerkkarte, Festplatte (Seriennummer, Größe), Dateisystem UUID, Prozessoreigenschaften, RAM, Graphikkarte etc. gerechnet. Wenn du auch nur die geringste Änderung an der Hardware vornimmst, ändert sich der Hash und deine Lizenz wird als ungültig angesehen.

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Jogibär
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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von Jogibär » 22.11.2022 21:22:57

Hallo,

Danke für die Antwort.
Dann müsste Eagle irgendwie die neue Prüfsumme nach der Lizenzierung auch speichern.
Das müsste ich doch dann an der Datei sehen, die dann die aktuelle Zeit erhält.
Das war, wenn ich mich erinnere, nicht der Fall, das kann man aber z.B. so machen,
alte Zeit auslesen, Prüfsumme neu erstellen und abspeichern, und die alte Zeit wieder herstellen.

Ich dachte eigentlich das irgend welche Bits im Dateisystem, die normalerweise nicht verwendet werden, dafür genutzt werden.
So ähnlich wie beim TCP/IP Protokoll, wo es auch teilweise ungenutzte Bits gibt.
Da gab es doch vor ein paar Jahren einen solchen Fall.
Und der CCC hat doch bei ISDN auch einen Kanal für die Datenübertragung genutzt, der für was anderes vorgesehen war.
OK, lag ich also falsch.

Zu Kicad:
Ich habe für Eagle meine ganzen selbst erstellten Bibliotheken, die müsste ich dann neu machen.
Außerdem wenn ich in Eagle was im Board ändere, dann wir dies automatisch in den Schaltplan übernommen usw.
Das ist (war?) bisher in Kicad nicht so.
Außerdem bin ich in Eagle gut eingearbeitet und solange es noch läuft, werde ich nicht so schnell wechseln.

Michael

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Jogibär
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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von Jogibär » 22.11.2022 21:33:33

Hallo MSfree,

mir geht es ja gar nicht um die Dateien und Ordner.
Mir geht es um dahinter liegende Struktur des Dateisystems, also die Verwaltungsinformationen.
Auch wenn die Eagle nicht nutzt, wäre es doch möglich, nicht benutze Bits zu nutzen, oder?
So tief bin ich bei diesem Thema auch nicht drin.

<< Hasp oder mit flexlm
Das habe ich bei meiner Suche nicht gefunden.

Mir geht es nur um die Möglichkeit, so etwas nutzen zu können.

Michael

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heisenberg
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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von heisenberg » 22.11.2022 21:36:54

Jogibär hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.11.2022 21:22:57
Dann müsste Eagle irgendwie die neue Prüfsumme nach der Lizenzierung auch speichern. Das müsste ich doch dann an der Datei sehen, die dann die aktuelle Zeit erhält.
Ja. Das lässt sich herausfinden, in welcher Datei die steckt. Aber es bringt Dir rein gar nichts.
Das war, wenn ich mich erinnere, nicht der Fall, das kann man aber z.B. so machen, alte Zeit auslesen, Prüfsumme neu erstellen und abspeichern, und die alte Zeit wieder herstellen.
Das ist sehr wahrscheinlich keine rein zeitbasierte Prüfsumme, sondern eine hardwarebasierte, so wie MSfree das bereits ausgeführt hat. Das Programm wird die Prüfsumme zumindest bei jedem Programmstart - wenn nicht öfter - aus dem System errechnen und wenn die mit der gespeicherten nicht übereinstimmt, dann wird zurück auf unlizensiert gestellt.

Die gespeicherte Prüfsumme ermöglicht Dir, wenn Du eine frühere Version dieser wiederherstellst und gleichzeitig exakt wieder die alte HW-Konfiguration herstellst - angenommen, das könntest Du - dass die Software wieder lizensiert ist. Der praktische Gewinn des sicherns von alten Prüfsummendateien ist gleich Null.

Aber das ist doch Unsinn, wenn Du statt dessen einfach die Lizenz nur aktivieren brauchst.
mir geht es ja gar nicht um die Dateien und Ordner.
Mir geht es um dahinter liegende Struktur des Dateisystems, also die Verwaltungsinformationen.
Auch wenn die Eagle nicht nutzt, wäre es doch möglich, nicht benutze Bits zu nutzen, oder?
So tief bin ich bei diesem Thema auch nicht drin.
Möglich, aber absolut unsinnig. Ein Softwarehersteller ist bei Verbreitung seiner Software um maximale Kompatibilität bemüht. Da bastelt der nicht irgendwelche kruden Hacks, sondern verwendet möglichst normale und kompatible Wege, die überall funktionieren. Solche Hacks sind auch gar nicht notwendig, weil das hier beschriebene Modell ausreichend gut funktioniert.
<< Hasp oder mit flexlm
Das habe ich bei meiner Suche nicht gefunden.
Ich auch nicht.
Jede Rohheit hat ihren Ursprung in einer Schwäche.

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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von MSfree » 22.11.2022 21:49:54

Jogibär hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.11.2022 21:22:57
Dann müsste Eagle irgendwie die neue Prüfsumme nach der Lizenzierung auch speichern.
Nein, die Prüfsume wird bei jedem Start von flexlm oder hasp neu gerechnet. Es wird nur eine Lizenz in einer Datei gespeichert, die mit der Prüfsumme verrechnet wird und dann mit einem Sollergebnis verglichen wird. Das ganze ist nach dem Prinzip der asymetrischen Verschlüsselung aufgebaut.
Auch wenn die Eagle nicht nutzt, wäre es doch möglich, nicht benutze Bits zu nutzen, oder?
Das würde ich in den Bereich Verschwörungstheorie verweisen.

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Jogibär
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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von Jogibär » 22.11.2022 22:06:38

Hallo,

>>
Auch wenn die Eagle nicht nutzt, wäre es doch möglich, nicht benutze Bits zu nutzen, oder?
Das würde ich in den Bereich Verschwörungstheorie verweisen.
<<

Das wurde wie gesagt schon mal so gemacht, man ist in bestimmten Kreisen sehr einfallsreich.
Genauso wie andere Möglichkeiten, z.B. blinkende Tastatur-LEDs, PC-Speaker usw.
Das dauert zwar, aber wenn die Datenmenge klein ist, geht es schon.

Abgesehen davon, will ich ja die Prüfsumme gar nicht ändern,.
Wozu auch, da habe ich schneller die Lizenz wieder aktiviert.
Mir ging es nur darum, wie das eventuell gemacht wird.
Die Erklärung mit der Systemkonfiguration ist ja schon ausreichend.

Außerdem meine ich natürlich keine zeitbasierte Prüfsumme.
Dies bezog sich nur auf die Änderungszeit der Datei, die diese enthält.
Damit es eben nicht so einfach auffällt, wo diese gespeichert wird.

Michael

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Re: Wo speichert Linux "verdeckt" Daten? -> Eagle

Beitrag von schorsch_76 » 23.11.2022 05:22:13

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eagle_(Software)
Ab Version 8 ist EAGLE nur noch als Abonnement erhältlich. Außerdem muss alle 30 Tage eine Internetverbindung bestehen, um die Lizenzierung zu bestätigen.[3]

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