Generelle Frage: Haltbarkeit USB-Stick

[desputin]

Hallo Ihr,
ich habe ein großes Dokument (ca. 100 mb) auf einem USB-Stick. Wenn ich es offen habe den ganzen Tag, macht LibreOffice davon alle 20 Minuten eine Sicherheitskopie. Wenn das Dokument sich in der Zwischenzeit aber nicht verändert hat, verschleißt der USB-Stick (Ist NTFS und darin ein Veracrypt-Container) dann schnell, oder "merkt" das Dateisystem, daß sich nichts geändert hat, und verschleißt den Speicher nicht?

Viele Grüße desputin

[cosinus]

Du musst damit rechnen, dass der Stick jederzeit Elektroschrott sein kann. Deswegen würde ich USB-Sticks nur als Transfer-Speicher betrachten. Oder als zusätzlichen Backup-Speicher.
Das Dateisystem kann da nichts ausrichten, das ist ja nur eine Art Systematik wie etwas auf einem blockdevice gespeichert wird.

[desputin]

Na ja, ich nutze immer einen handelsüblichen USB-Stick (meistens Kingston, momentan 128 GB) für meine ganzen aktuellen Dokumente, Dissertation und so. Immer im Veracrypt-Container.
Die Lebensdauer beträgt bei intensivem Nutzungsverhalten bei mir trotzdem meist ca. 2-3 Jahre.
Aber ich mach alle zwei Tage oder so ein kleines Backup mit grsync

[electri]

https://en.wikipedia.org/wiki/USB_flash_drive
"Estimation of flash memory endurance is a challenging subject that depends on the SLC/MLC/TLC memory type, size of the flash memory chips, and actual usage pattern. As a result, a USB flash drive can last from a few days to several hundred years."
Leider kann man bei USB-Sticks kaum herausfinden, was für eine Speichertechnologie verwendet wird. Des weiteren habe ich bei Sticks auch noch nie eine Angabe zu der maximalen Schreibleistung (TBW) gefunden, was bei SSDs eigentlich Standard sein sollte. Meine Erfahrung mit USB-Sticks ist die, dass sowohl die maximale Schreibleistung als auch die Geschwindigkeit mehr oder weniger Glückssache sind. Tendenziell sind teure Sticks besser .... tendenziell sind gut bewertete/getestete besser .... die Herstellerangaben sind meist deutlich übertrieben.

[cosinus]

Edit: Quatsch entfernt

[DeletedUserReAsG]

Die Frage ist ein wenig falsch gestellt, sinnvoller wäre: „Wenn ein in LO geöffnetes Dokument nicht verändert wird, wird dann die regelmäßige Sicherheitskopie tatsächlich geschrieben?“ – denn normalerweise sind so Programme heutzutage durchaus in der Lage, zu erkennen, ob eine Änderung seit dem letzten Speichern stattgefunden hat.

Wenn geschrieben werden sollte, hängt’s stark vom konkreten USB-Stick ab, wie ja schon dargestellt wurde. Veracrypt macht’s da natürlich nicht leichter für den Controller des Sticks, weil der keinerlei Informationen über freie Bereiche mehr bekommt, die er ansonsten für Wear-Leveling nutzen könnte. Wenn es wirklich wichtig wäre: es gibt mittlerweile auch SSDs im Format von USB-Sticks. Die haben ’nen „richtigen“ Controller, der auch so Sachen wie TRIM versteht – zumindest mit cryptsetup/LUKS und einem der unter Linux üblichen Dateisysteme könnte das viel zur Lebensdauer beitragen (wenngleich die bei den SSDs eh um Größenordnungen höher ist, als bei den meisten Sticks). Statt NTFS wäre vielleicht auch ExFAT eine Überlegung wert – das kann von Windows glesen werden (deswegen nutzt du doch die zweite Wahl, also NTFS/Veracrypt statt ext4/cryptsetup|LUKS, oder?), und bringt auch Optimierungen für Flash mit.

[debilian]

Hier ist es so; die kleinen alten Sticks (128MB, 1GB) halten ewig - mehr als 5 Jahre.
Die grösseren sterben teilweise unter 5 Jahre (8-16GB).
Die im Raspberry dauergenutzten machen das keine 2 Jahre mit (8-16GB)....

so meine Erfahrung.

[OrangeJuice]

Mir ist vor paar Tagen passiert, dass ein 32GB USB-Stick unter Linux nicht erkannt wurde. Danach habe ich Windows gestartet, den Stick dort angeschlossen und er wurde erkannt, aber alle Daten waren weg.
Ein weiterer Stick zeigte kurios hohe Werte bei Textdateien an. Das konnte Windows reparieren, danach waren es wieder nur ein paar kB. Eine Micro-SD-Karte ist auch schon schnell defekt gewesen.

Generell habe ich mittlerweile ein paar mehr bedenken, was die Haltbarkeit der Controller(USB/SSD) angeht. Sie halten zwar lange und machen ihre Arbeit auch gut, aber ich habe nun gehäuft Ausfälle gehabt. Mir scheint es so, dass man bei SSDs besser LPM im Bios besser deaktivieren sollte.

Eine neue NVME wurde nach ein paar Wochen nicht mehr erkannt, eine Crucial SSD vor ein paar Jahren ist nach kurzer Zeit defekt gewesen, nun ist eine neuere Crucial BX300 SSD beim kopieren eines Backups defekt gewesen. Sie wurde noch kurz unter einem komischen Namen im Bios angezeigt, das System startete auch an dem PC, aber als ich sie ausgebaut habe und in den anderen wieder eingebaut habe, wurde sie nicht mehr erkannt.

Hier halten nur die Festplatten länger durch, davon ist noch keine defekt gewesen.

[ralli]

Auf keinen Fall würde ich einen Stick zur Datensicherung benutzen, sondern lediglich als Installationsmedium. Die USB Schnittstellen sind manchmal auch nicht von guter Qualität.

Gruß ralli

[DeletedUserReAsG]

Die USB Schnittstellen sind manchmal auch nicht von guter Qualität.

Dafür aber digital: entweder es funktioniert, oder es funktioniert nicht. Wenn es einen Fehler an der Schnittstelle gibt, bekommt man ’ne entsprechende Fehlermeldung und kann entsprechend reagieren.

[uname]

USB-Sticks und auch Verschlüsselung sind toll. Aber für mich ist ein USB-Stick kein verlässliches Speichermedium und Verschlüsselung verwende ich nur, wenn ich die Daten als Backup mit einer anderen Verschlüsselungs-Strategie oder gar keiner Verschlüsselung (im Tresor) gespeichert ablege.

@desputin
Grundsätzlich ist die Frage nach dem Backup/Restore-Konzept. Du musst immer damit rechnen, dass jegliches Medium und/oder Verschlüsselung Schrott ist. Von einer Sekunde auf die andere. Die Frage ist dann nur, ob du die Daten rekonstrieren kannst und ob du mit der Daten-Differenz leben willst.

Also erkläre uns besser dein Backup/Restore-Konzept. Was ist wenn der USB-Stick und/oder Verschlüsselung kaputt sind. Wo ist dein Backup und wie alt ist es? Kannst du es auch wirklich wiederherstellen?