Ein Problem mit diversen Windows

[Phineas]

Ich erstelle CNC-Programme für diverse Maschinen. Dafür hätte ich gerne Ordner (zur Not auch Files) auf den Betriebssystemen, die von jedem User lesbar sind, aber nur von mir beschreibbar (Passwort).

Die Gemeinsamkeit ist nur, dass es sich immer um Windows (95 bis 11) handelt und ich keine Berechtigung zum Ändern der Betriebssysteme habe.

Ich erhoffe mir auf diese Anfrage technische Tipps, keinen betriebspolitischen.

[Tintom]

Bitte mehr Infos über das Umfeld! Sind das einzelne Maschinen, befinden sie sich in einem Netzwerk?

[Phineas]

Ja/Nein Ja/Nein. Sehr divers halt.
Was ich mir für diese Windowsrechner erhoffe, wäre auf Unixoiden: rw-rw-r--, wobei die Gruppenrechte von mir aus entfallen können.

[cosinus]

Windows 95?
Das kennt doch als Betriebssystem mit DOS-Unterbau garkeine Berechtigungen im Dateisystem!

[hikaru]

Wie kommen denn die Dateien auf die CNC-Rechner, insbesondere die ohne Netzwerk?

[Phineas]

Per Diskette/USB-Stick/Sonstwas. Ist das wirklich wichtig?

[Tintom]

Per Diskette/USB-Stick/Sonstwas. Ist das wirklich wichtig?

Ja. Um dir helfen zu können ist es wichtig, dass du die Situation so genau wie möglich beschreibst. Aus deiner Sicht unnützliche Details können einen massiven Einfluss für die spätere Lösung haben.

[hikaru]

Per Diskette/USB-Stick/Sonstwas. Ist das wirklich wichtig?

Jein. Manche Disketten haben Schreibschutzschalter, SD-Karten auch und bei sehr alten USB-Sticks habe ich das auch schon mal gesehen.
Wirklich wirksam sind sie aber wohl nur bei Disketten (es sei denn der User wird "kreativ").

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte:
CD/DVD-ROM sind RO-Medien. Wenn du also damit die Dateien verteilen würdest, dann wäre Schreibschutz sichergestellt. Falls das physische Medium unpraktisch ist, dann könntest du ISO-9660-Imagedateien mit den CNC-Dateien verteilen. Diese Imagedateien lassen sich unter Windows RO mounten. Unter Win9x hatte ich seinerzeit eine Software namens "Daemon Tools" dafür verrwendet, die im Netz wohl immer noch in alter Version aufzutreiben ist. Neuere Windowsversionen (Ab Vista?) sollten das nativ können.

[Tintom]

Manche Disketten haben Schreibschutzschalter

Das schützt aber nicht vor nachträglicher Manipulation, der Schalter kann ja einfach umgelegt und die Daten anschließend verändert werden. Es gab, wenn ich mich recht erinnere, auch die Option den Schalter permanent auf readonly zu stellen (d.h. den Schalter zu deaktivieren, nachdem er auf der readonly-Position eingerastet ist), aber dann müsste man bei jeder Änderung die Diskette tauschen. In Anbetracht von Müllvermeidung und der spärlichen Verfügbarkeit von Floppys halte ich das aber für nicht geeignet.

//edit:

dann müsste man bei jeder Änderung die Diskette tauschen

Anscheinend gibt's da auch 'ne Bastelvariante um das zu umgehen (nicht getestet):

Sometimes the little "slider switch" on 3.5" floppies were removed (to make the floppy permanently read-only). If that's the case, then just put a small piece of opaque tape over the "hole" (where the slider switch was) ... and you will be able to write to the floppy.

[hikaru]

Anscheinend gibt's da auch 'ne Bastelvariante um das zu umgehen (nicht getestet):

Genau das meinte ich, als ich schrieb:

(es sei denn der User wird "kreativ")

Vielleicht sollten wir auch klären, was der Schreibschutz verhindern soll: Versehentliche Änderung geöffneter Dateien oder mutwillige Manipulation? Gegen Ersteres helfen Schreibschutzschalter und RO-Dateisysterme, gegen Letzteres nicht (kopieren, bearbeiten, an CNC-Maschine schicken).

[cosinus]

Per Diskette/USB-Stick/Sonstwas. Ist das wirklich wichtig?

Versuch mal mit Windows 95 auf nem USB-Stick zuzugreifen

[hikaru]

Versuch mal mit Windows 95 auf nem USB-Stick zuzugreifen

Wenn zu dem USB-Stick ein Treiber mitgeliefert wurde, dann ging das für gewöhnlich. So zumindest meine verblassten Erfahrungen auf einem Pentium-I-PC mit nachgerüsteter PCI-USB-1.1-Karte (samt Treiber) und zwei USB-Sticks (16 und gigantische 128MB).

[cosinus]

Wenn zu dem USB-Stick ein Treiber mitgeliefert wurde, dann ging das für gewöhnlich. So zumindest meine verblassten Erfahrungen auf einem Pentium-I-PC mit nachgerüsteter PCI-USB-1.1-Karte (samt Treiber) und zwei USB-Sticks (16 und gigantische 128MB).

IIRC: Wenn überhaupt ging USB nur mit der C-Version von Windows 95...die 1997 rauskam. Aber es scheiterte meistens, da USB in Windows 95 kaputt reingepfriemelt wurde. Wirklich nutzbar war USB erst mit Windows 98.

[MSfree]

Dafür hätte ich gerne Ordner (zur Not auch Files) auf den Betriebssystemen, die von jedem User lesbar sind, aber nur von mir beschreibbar (Passwort).

Mit Win 3.x, Win 95, Win 98, Win ME und Win CE geht das überhaupt nicht. Da ist immer alles von jedem beschreibbar. Es gibt zwar ein Read-Only-Flag, das gilt aber für jeden, und das Flag ist von jedem löschbar. Letztlich ist es also wirkungslos.

Win NT, Win 2000, Win XP, Win Vista, Win 7, Win 8, Win 8.1, Win 10 und Win 11 haben eine Benutzerverwaltung und können entsprechend eingerichtet werden.

Die Übertragung, ob mit Floppy, USB, CD-Rom, Netzwerk etc. spielt dabei überhaupt keine Rolle. Und ob du deinen Zugang mit einem Passwort schützt, ist auch völlig egal. Mit einem Passwort wird nur dein Login geschützt, deine Dateien jedoch nicht.

[Tintom]

Angesichts der großen Bandbreite an verwendeten Betriebssystemen und ihrer (Un-)Möglichkeiten der Benutzerverwaltung wäre mein Vorschlag die Verteilungsform der Dateien abhängig vom verwendeten Medium/Betriebssystem zu machen:

• Betriebssystem Win9x, Me: Verteilung der Daten mittels readonly Medium (Dateisystem FAT/ISO)
• alle anderen Betriebssysteme: Verteilung mittels beliebigen Medium und mit entsprechend gesetzten Rechten (Dateisystem NTFS)

Eine Lösung in der Form one size fits all wird es bei den vielen vorliegenden Variablen wohl nicht geben, zumindest fällt mir adhoc keine ein.

[Phineas]

Danke für die vielen Antworten. Die Sache mit den RO-Images klingt vielversprechend, das werde ich antesten.

RO-Medien wie CDs setze ich schon ein, wo es geht.

Es geht übrigens um versehentliche Änderungen, keine mutwilligen.

[TRex]

SD-Karten haben einen Schreibschutzschalter, Disketten auch. Wären da nicht bereits alle Fälle (gegen versehentliche Änderungen) abgedeckt?

Alternativ: wenn USB immer funktioniert, wäre als sehr aufwändige und flexible Option auch ein Pi Zero mit USB-Panel, siehe hier: https://www.raspberry-pi-geek.de/ausgab ... usb-stick/
Aber ich hab jetzt nicht rausgehört, warum das notwendig wäre.

[heisenberg]

Wenn Netzwerk geht, dann könnte man eine R/O-Freigabe machen. Das kann AFAIR auch schon Windows 9x. Aber Netzwerk mit Windows 9x. Aber wie das mit der Kompatibilität mit den Verschiedenen Windows Varianten ist, das weiß ich nicht. Meine Erinnerung an das Dunkle Zeitalter sagt mir, dass das damals abwärtskompatibel war. D. h. Win98 kann Win95 Freigaben nutzen. Das ganze aber auch nur begrenzt.

Dateien per interner Webseite bereitstellen. (Mit einem Webserver auf einem DOS? ). Damit wären schon mal die vernetzten Rechner versorgt. Plain-HTML wird der Browser, welcher es auch immer da sein mag(Ich lese gerade, dass "Firefox 1" Windows 95 unterstützt) schon verstehen.

Ansonsten DVD/CD-RW-Medien? Die schreibt man ja auch nur mit einem Brennprogramm und nicht aus Versehen.

[Tintom]

Meine Erinnerung an das Dunkle Zeitalter sagt mir, dass das damals abwärtskompatibel war. D. h. Win98 kann Win95 Freigaben nutzen. Das ganze aber auch nur begrenzt.

Es gibt von dem zugrunde liegenden SMB-Protokoll mehrere Versionen und die neueren Windows-Versionen (mit neuerem SMB-Protokoll) verbinden sich aus Sicherheitsgründen nicht zu alten SMB-Versionen. Die alten Windows-Versionen verstehen widerum die neuen SMB-Protokolle nicht und so dreht man sich im Kreis.

Die Idee mit dem Webserver finde ich allerdings sehr gut, wenn man einen ollen httpd dahin setzt sollte sich selbst Windows 95 ohne Anpassungen damit verbinden können, sofern solche alten Maschinen noch im Netzwerk unterwegs sind.

[hikaru]

SD-Karten haben einen Schreibschutzschalter, Disketten auch.

Bei SD-Karten wirkt der aber, soweit ich weiß, nur in Software. D.h., anders als bei einer Diskette reißt er dir nicht die Waffe aus der Hand sonderrn fragt nur nett: "Bist du sicher, dass du dir ins Knie schießen willst?" Manch einer klickt dann "Ja, bitte!", weil Abfragen nerven und er immer überall "Ja, bitte!" klickt. Und gerade bei den ganz alten Windowsen, welche die SD-Karte mit Mühe und Not über einen USB-Cardreader mounten können, käme vermutlich nicht mal so eine Abfrage.

[Phineas]

Moin und nochmal Danke für Eure Beiträge.

Mit Hilfe des Betriebsrates und massig Lehrgeld bezüglich vieler Schäden, konnten wir nun die Geschäftsführung überzeugen ein Netzwerk anzuschaffen. Halleluja, möchte ich fast rufen. Das Netzwerk bekommt ein Rechtesystem, das nur lesbare Zugriffe für die Kollegen erlaubt, womit sich alle meine Probleme, die ich hier beschrieb, erledigen werden.