Macht der Ethik: Verhaltensregeln für Moderatoren

[buntewolke]

Hallo,

1) ich nehme an, den Thread Wie geht man miteinander um? [1] hätte es nicht gegeben, wenn die Verhaltensregeln eine Regel sinngemäß

Wenn Moderator einen Forum-Teilnehmer XY sanktioniert, ist er verpflichtet, die Regel, die XY verletzt hat, zu benennen.

enthalten würden. Ich rege an, zu überlegen, ob es sinnvoll ist, die Verhaltensregeln um so eine Regel zu ergänzen. Es heißt zwar

Vor allem aber gilt "behandle andere, wie auch Du behandelt werden willst".

, aber diese Regel ist scheinbar zu abstrakt. Die Moderatorenmacht ist nunmal eine harte Probe und verführt zu den Ausrutschern.

Nachtrag 13.04.2023
2) die Missverständnisse und daraus entstandene Turbulenzen rundum der Sperrung des Threads "Was der debianforum.de/-Forensoftware fehlt?" sind vlt. nicht zuletzt entstanden, weil der Beitrag stillschweigend und unsichtbar vom Moderator in einen anderen Forumbereich verschoben wurde - s. dazu Kommentar von @JTH » 10.04.2023 20:16:46 in [1]. Mit Rücksicht darauf rege ich an zu überlegen, ob evtl. in den "Verhaltensregeln für Moderatoren" eine Regel eingeführt wird, dass beim Verschieben des Beitrags immer separat ein Kommentar erstellt werden muss, damit die Verschiebung transparent sichtbar bleibt.

Anmerkung: Der Moderator kann zwar beim Verschieben in der Anmerkung zum Beitrag den Grund der Verschiebung sichtbar notieren. Diese Moderatoren-Anmerkung wird überschrieben und verschwindet, wenn der Beitragersteller den Beitrag nachträglich ändert. S. als Beispiel dafür "Userprofil verlinken", der auf diese Weise aus "Einstiegsfragen" verschoben und vom Moderator kommentiert wurde.

gruss, buntewolke

[debilian]

Guten Morgen,
wenn wir, die Nutzerinnen dieses Forums, uns entsprechend der Netiquette und den Forumsregeln verhalten,
haben die EHRENAMTLICH tätigen Moderatoren keinerlei Grund (d)einer Ethik nicht zu entsprechen.

my 2 cent

[hikaru]

Abgesehen davon, dass wir klare Spammer* kommentarlos sperren, kann ich mich an keinen Fall erinnern, in dem wir moderativ tätig wurden ohne unseren Eingriff zu begründen.
So lange wir einen User nicht sperren (was wir abseits von Spam* immer begründen werden), steht auch immer die Möglichkeit der Rückfrage offen. Falls Mod und sanktionierter User dann nicht zu einer Übereinkunft kommen, wird das auf die Einholung einer Zweitmeinung mindestens eines anderen Mods hinauslaufen, wenn der User das wünscht.

Ich persönlich verweise gern auf konkrete Forenregeln, um meine Mod-Sanktionen** zu begründen. Aber manchmal ist es Ermessenssache, ob eine Sanktion gerechtfertigt ist oder nicht. Und nicht immer werden sich dabei Mod und User einig. Ich werde spätestens dann die Vermittlung durch einen zweiten Mod vorschlagen.
Genau in diesem Ermessen liegt die hohe Verantwortung eines Mods. Z.B. die Entscheidung, ob eine Aussage von User A an User B als verletztend nach Verhaltensregel 2.2 zu werten ist, liegt im Ermessen des Mods. Räumen wir dieses Ermessen nicht ein, dann braucht das Forum keine Mods. Dann kann das ein KI-Sprachmodell übernehmen.


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**) Rein technische Eingriffe wie Threadtrennungen und -verschiebungen (im öffentlichen Bereich) handhabe ich dagegen eher freihändig, aber trotzdem mit Erklärung.

[Tula]

... Die Moderatorenmacht ist nunmal eine harte Probe und verführt zu den Ausrutschern.

Nach vielen Jahren in Linux-Foren kann ich dies nicht bestätigen. Ich finde, dass die Moderatoren einen guten Job machen. Harte Proben erleiden diese und im Übrigen alle Lesenden durch eine Vielzahl ausrutschender Nutzer.

Als jemand, der hier gratis sehr viel geboten bekommt, füge ich mich nicht nur den Regeln, im Zweifel auch dem Hausrecht; will sagen, die Regeln könnten durchaus noch viel weniger ausformuliert sein. Wenn die Moderatoren diese so gewissenhaft und umsichtig wahrnehmen, wie wir es hier erleben, braucht es keinen Regulierungswahn (wer sich mit juristischem Handwerk beschäftigt, weiß, dass dies in diesem Rahmen sinnlos wäre).

Meine Meinung. Dazu zählt auch, dass die "Sache" in Linuxforen gestärkt werden könnte, wenn Meinungen und sachfremde Aspekte (auch persönliche Befindlichkeiten) zurückgestellt würden.

[B52]

(...) wenn wir, die Nutzerinnen dieses Forums, uns entsprechend der Netiquette und den Forumsregeln verhalten,
haben die EHRENAMTLICH tätigen Moderatoren keinerlei Grund (d)einer Ethik nicht zu entsprechen.

+1

[buntewolke]

Dazu zählt auch, dass die "Sache" in Linuxforen gestärkt werden könnte, wenn Meinungen und sachfremde Aspekte (auch persönliche Befindlichkeiten) zurückgestellt würden.

Ich habe meine Anregung

ich nehme an, den Thread Wie geht man miteinander um? [1] hätte es nicht gegeben, wenn die Verhaltensregeln eine Regel sinngemäß
[...]
enthalten würden.

in der Annahme eingebracht, dass es denkbar ist, dass durch die Einführung so einer Regel:

• Moderatoren entlastet werden
• für die "Sache" mehr Zeit übrig bleibt.

[Tula]

Eine Anregung dieser Art kann direkt an das Moderatorenteam gerichtet werden.

[Korodny]

Ich habe meine Anregung [...] in der Annahme eingebracht, dass es denkbar ist, dass durch die Einführung so einer Regel:

• Moderatoren entlastet werden
• für die "Sache" mehr Zeit übrig bleibt.

Der Wunsch, dass Moderatoren "sich erklären" kommt i.d.R. von Leuten, die mit einem Moderatoren-Eingriff - vorsichtig ausgedrückt - nicht einverstanden sind. Die Idee, dass diese Zielgruppe sich zufrieden gibt, wenn man ihr nur den exakten Paragraphen nennen würde, hat erfahrungsgemäß (ich moderiere seit Jahrzehnten selbst diverse Foren) nicht viel mit der Realität zu tun.

Um mal ein Zitat aus dem von dir verlinkten Thread aufzugreifen:

fühlt sich diese Zurechtweisung wie eine Willkür an.

Eingriffe eines Moderators sind fast immer "Willkür" - sprich: Eine Pi-Mal-Daumen-Abwägung. Die Fälle, wo jemand offensichtlich SPAM verbreitet oder andere Teilnehmer ausdrücklich beleidigt ("Arschloch") sind die Ausnahme. I.d.R. hast du stattdessen mit Leuten zu kämpfen, die in zu vielen Threads zu viel abseits des Themas schwafeln, immer genau das sagen, wovon sie wissen dass es einen anderen Diskussionsteilnehmer auf die Palme bringt, aus niederen Motiven ("der hat Letztes Mal mich angegangen, jetzt schlage ich zurück") eine Nebendiskussion eröffnen usw. usf.

Dafür sachliche, fertig ausformulierte Kriterien erstellen zu wollen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und führt genau dazu, dass die Klientel, die sich ungerecht behandelt fühlt, ein Fass aufmacht: "ZEIG MIR DOCH MAL DEN ABSATZ IN DEN NUTZUNGSBESTIMMUNGEN GEGEN DEN ICH VERSTOSSEN HABEN SOLL!"

A propos Fass aufmachen: Die Sperrung ist rückgängig gemacht, der betreffende Moderator hat sich bereits bei dir entschuldigt. Bin mir jetzt nicht sicher, ob es noch einen Thread gebraucht hat...

[katzenfan]

Wenn jeder höflich bleibt und weder herablassend, noch diskriminierend re-/agiert, würde es doch gar keine weiteren Regeln benötigen?

[Tintom]

[...] weil der Beitrag stillschweigend und unsichtbar vom Moderator in einen anderen Forumbereich verschoben wurde [...]

Es gibt hier - stark vereinfacht - zwei Gruppen von Usern. Die einen rufen das Forum auf und schauen nur in die Unterforen, die sie interessieren (Grafische Oberflächen, Multimedia, ...)
Die anderen (dazu zähle auch ich) klicken auf der linken Seite auf Neue Beiträge oder Aktive Themen und bekommen so alle Beiträge unabhängig vom jeweiligen Unterforum angezeigt. Landet ein Beitrag im falschen Bereich, sieht man das auf den ersten Blick nicht. Ebenso sieht man so auf den ersten Blick nicht, wenn ein Beitrag von einem Unterforum in ein anderes verschoben wird, weil er ja trotzdem in den Beiträgen angezeigt wird.

Soll heißen: Da war sicherlich keine böse Absicht dahinter, es gibt halt mehrere Wege dieses Forum zu bedienen.

[uname]

Ich arbeite genauso. Ich würde nicht mal merken, wenn die Kategorien wegfallen. Für mich genauso wie unterschiedliche Ordner im E-Mail-Postkorb. Aber ich weiß, dass andere Leute anders arbeiten.

[buntewolke]

Soll heißen: Da war sicherlich keine böse Absicht dahinter, es gibt halt mehrere Wege dieses Forum zu bedienen.

Ich habe mit keinem Wort angedeutet, dass hinter der Verschiebung eine böse Absicht steckt. Ich habe einfach Beispiele mit unerwünschten Nebenwirkungen beschrieben und meine Überlegungen und Anregungen veröffentlicht, wie diese Nebenwirkungen mit einem überschaubaren Aufwand reduziert und die Kommunikation in der "Sache" reibungsloser abgewickelt werden kann.

Danke für den Hinweis @Tintom. Zugegeben, ich habe die Ansichten

• Neue Beiträge
• unbeantw. Beiträge

erst jetzt wahrgenommen. Musste auch ein Weilchen suchen. Um keinen separaten Thread aufzumachen - lohnt es sich vlt. die Reihenfolge der Abschnitte "FORUM" und "SUCHEN" ab und zu ändern - und dann in Logfiles nachzuschlagen, wie dies auf die Abrufzahlen der jeweiligen Bereiche und der gesamten Website https://debianforum.de/ auswirkt

[uname]

Ich bin ja schon einige Jahre dabei. Gefühlt ist die Anzahl der Beiträge stark zurückgegangen, so dass man alle Thread-Titel lesen kann. Ich denke der harte Kern des Forums liest alle Thread-Titel (teilweise mehrfach bei Aktualisierungen) und entscheidet daran, ob es interessant ist oder nicht. Dann braucht man die Kategorien auch nicht.

[katzenfan]

Wieso muß der Mensch auch im Grunde bewährte Dinge ständig ändern? Manche Dinge lassen sich nicht weiter optimieren; ist wie mit einer Schraube, erst ist die locker, dann fest und dann ab, wenn die Belastbarkeit des Materials bei weiterem Festdrehen überschritten wird.