Speicherort für statische Programme

[rola621]

Hallo!
Habe mir gerade DeaDBeef heruntergeladen und das ist einfach nur ein Verzeichnis, das egal wohin kopiert werden kann laut Entwickler.

Die Plugins für Deadbeef befinden sich in demselbigen Ordner, die Konfigurationsdatei erstellt das Programm allerdings unter /home/username.

Wie handhabt ihr das mit solchen Programmen, die als Verzeichnis kommen, oder auch mit AppImages... packt ihr die alle in /opt oder einfach ins home-Verzeichnis?

Ich hätte die jetzt einfach ins home-Verzeichnis gepackt, wollte jetzt nur nochmal sichergehen, dass das keine Nachteile mit sich bringt, die mir vielleicht noch nicht klar sind?

Viele Grüße!

[dasebastian]

Ich verwende sowas gar nicht, aber es gibt da einige Standards, die sich anbieten würden:

Code: Alles auswählen

~/.local/bin
~/bin

Diese zwei Verzeichnisse werden auch von deiner ~/.profile auf Binaries überprüft.

[rola621]

Danke für Deine Antwort!
Die beiden Verzeichnisse gibt es bei mir nicht, müsste ich also erst im Nutzerordner anlegen, oder?

[Livingston]

In der Datei ~/.profile wird einfach nur geschaut, ob die entsprechenden Verzeichnisse vorhanden sind. Wenn ja, werden sie in die Variable $PATH aufgenommen. Du kannst natürlich auch jeden anderen Pfad zu $PATH ergänzen.
Ob .profile der beste Ort dafür ist, steht auf einem anderen Blatt. .profile wird nur für Login-Shells (also beim Einloggen über virtuelle Terminals /dev/ttx oder wenn man die bash explizit mit dem Parameter -l startet) gesetzt. Besser ist IMHO .bashrc, da diese bei jedem Start einer interaktiven Shell geladen wird.
In graphischen Oberflächen würde ich dagegen (zusätzlich) $PATH in .xinitrc, im Autostartordner oder wo es sonst je nach IDE ansteht, definieren. Wichtig, wenn man Programme nicht über eine shell sondern über eine einen Programmstarter bedient.

[rola621]

es tut mir wirklich Leid aber ich kann Dir nicht ganz folgen.

Ich habe den Ordner mit deadbeef static einfach irgendwo reinkopiert, gestartet und es hat funktioniert, zusätzlich habe ich noch einen Starter in meiner Xfce-Leiste erstellt, mit dem Befehl der genau zu der auszuführenden Datei in diesem Ordner führt. Funktioniert einwandfrei.

Was mich interessiert hat: Ist es wirklich komplett egal wo der Ordner langfristig bleibt (so wie es der Entwickler in der Readme beschreibt), oder hat es doch irgendwelche, evtl. sicherheitsrelevanten Auswirkungen, wie ich den Speicherort wähle?

Meine mentalen Kapazitäten bzw. Debian Skills scheinen hier nicht auszureichen, Dir zu folgen. Leider habe ich auch gerade weder Zeit noch Energie mich da tiefer einzuarbeiten, weshalb ich auf eine leichte Erklärung gehofft habe

Denn die Frage habe ich mir desöfteren schon gestellt, auch bei bspw. AppImages, die man ja auch von überall öffnen kann und alles sich in der einen Datei befindet.

Würde mich über Euer Verständnis für meine Unfähigkeit freuen und hoffe auf ein paar aufklärende Worte

[chrbr]

Vielleicht hilft dir das weiter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Filesyste ... y_Standard
Dort wird beschrieben, was wohin soll. In den Tabellen steht zum Teil "historisch". Das soll wohl bedeuten, daß die Verzeichnisse aus der Historie entstanden sind. Verwendet werden sie trotzdem noch.

Dein jetziges Programm kannst du gut und gerne in deinem Home Verzeichnis lassen. Unter Debian wäre ansonsten /usr/local/bin/ geeignet, weil das für externe Programme verwendet wird. Die "normal" installierten Programme landen alle in /usr/bin, zumindest nicht unter /usr/local/. Ich bitte um Korrektur falls ich hier falsch liege. Und sicherheitstechnisch hängt es eher davon ab, was das Programm macht und worauf es zugreifen soll oder muß.

[Livingston]

Kurzfassung:
Das Betriebssystem rührt Deinen privaten Home-Ordner und alles, was darunter liegt, nicht an. Wenn Du selbst einen Ordner in Deinem privaten Bereich anlegst, wirst Du keine Überraschungen erleben.
Die Variable PATH, von der ich oben sprach, ist offensichtlich auch nicht von Belang, da ein Programmstarter ja alles zum Laufen bringt.
Also alles ok
Es lohnt sich trotzdem, den Link von chrbr zu lesen. Vielleicht brauchst Du es ja mal.

[thoerb]

Dein jetziges Programm kannst du gut und gerne in deinem Home Verzeichnis lassen. Unter Debian wäre ansonsten /usr/local/bin/ geeignet, weil das für externe Programme verwendet wird. Die "normal" installierten Programme landen alle in /usr/bin, zumindest nicht unter /usr/local/.

Ich persönlich kopiere alles was nicht aus den Quellen kommt entweder direkt im Home-Verzeichnis nach ~/.local/bin oder nach /opt/.

[geoliver2104]

Die Speicherorte /usr/local/bin, /opt usw , braucht ROOT um Programme für alle USER verfügbar zu machen.
Das ist halt das UNIX Konzept aus alten Zeiten, da gab's einen Zentralrechner und viele Arbeitsplätze mit Monitor und Tastatur.
Jeder USER hat seinen privaten Bereich im Home-Verzeichnis. Andere USER kommen da nicht ran.
Wenn du der einzige User im System bist der DeaDBeef benutzt, ist das Home-Verzeichnis voll OK.

[rola621]

Danke vielmals für Eure Erklärungen und Unterstützung. Für die Ansteuerung der Soundkarten in Form von Musikwiedergabe muss ja offenbar kein root recht vorhanden sein
Vielen Dank für Eure Beiträge