Umfrage Debian Releaselieblinge

[Chameleon]

Ich hätte da mal eine Frage an die "sid-User" - ist sid ein Rolling Release und woher bekommt man vor einer Aktualisierung verwertbare Infos?

Gibt es irgend wie etwas, was man berücksichtigen sollte, wenn man sid/unstable nutzt? Also, ja, keine Fremdquellen oder exotische Programme nutzen, ist mir bewußt, aber wie verhindert ihr, dass das gegen die Wand rollt?

[fischig]

Ich hätte bookworm gar nicht aufgenommen. Wenn man sich an unames Beitrag erinnert, dann ist klar, dass viele Mitglieder stable und damit das aktuelle stable bevorzugen. Du hättest dich besser auf abgelaufene „stables“ beschränken sollen. Oder vielleicht so herum: Welches dieser Releases war am unbeliebtesten. Erstaunlich finde ich, wieviele Stimmen das immerhin zwanzig Jahre alte woody erhält. (Von dem ich annehme, dass die meisten derjenigen, die für buster+ votiert haben, das gar nicht mehr kennen ) Wenn's mir nicht so ginge wie uname, hätte ich zwei angekreuzt: woody und wheezy.
Die sogenannten „point releases“ vor etch, (s. hikaru) waren „echte“ stables, hätten also nicht hinter n.x verschwinden sollen. Erst mit etch meinte Debian, bei den stable-Releases auf ganze Zahlen wechseln zu sollen.

[TRex]

Ich hätte da mal eine Frage an die "sid-User" - ist sid ein Rolling Release und woher bekommt man vor einer Aktualisierung verwertbare Infos?

Gibt es irgend wie etwas, was man berücksichtigen sollte, wenn man sid/unstable nutzt? Also, ja, keine Fremdquellen oder exotische Programme nutzen, ist mir bewußt, aber wie verhindert ihr, dass das gegen die Wand rollt?

Es gibt Tools, die dir vor einer Aktualisierung mitteilen, ob ein Paket schwerwiegende bekannte Bugs hat (apt-listbugs), und welche Pakete aktualisiert werden (apt-listchanges). Das erste hat bei Sid aber glaub wenig Wert, weil du eben potentiell der erste bist, der das neue Paket sieht. Und für zweiteres müsstest du die Pakete kennen. Deine Frage klingt eher unerfahren... Am Ende solltest du bereit sein, mit den entstehenden Problemen umzugehen.

[dasebastian]

Wenn's mir nicht so ginge wie uname, hätte ich zwei angekreuzt: woody und wheezy.

Du kannst insg. 3 ankreuzen.

Über Stable habe ich nachgedacht, es dann aber verworfen (hatte ich schon erwähnt). Jetzt denke ich anders darüber.

[fischig]

Über Stable habe ich nachgedacht, es dann aber verworfen (hatte ich schon erwähnt).

Fand/find' ich auch einleuchtend. Aber weitergedacht, hätte' ich dann, wie gesagt, bookworm auch weggelassen.
Aber egal, die Idee und das Ergebnis find' ich ansehens- und nachdenkenswert!

[Meillo]

Danke hikaru und Livingston fuer die die Hinweise und Erklaerungen zu den Point-Releases und dass z.B. Debian 3.1 Sarge etwas anderes als ein Point-Release ist. Es ist zwar schade fuer die Umfrage, dass nun wichtige Releases fehlen, aber so haben die Juengeren unter uns die Gelegenheit, etwas ueber die frueheren Zeiten zu lernen. (Umfragen nachtraeglich zu aendern sollte man generell moeglichst vermeiden, darum sollten wir das hier auch nicht tun.)

Die beste Uebersicht ueber die Debian-Releases ist IMO: https://en.wikipedia.org/wiki/Debian_version_history
Dort lohnt es sich, mal die Versionsnummern durchzugehen: Zuerst werden Point-Releases mit r1, r2, usw. angehaengt. Dann kommen sie mit Punkt an dritter Versionsnummernstelle. Dann wird die zweite Stelle entfernt. Die Release-Timeline-Grafik auf der Seite zeigt auch gut Lenny als Umstellungsphase zwischen dem alten Release-System hin zum heutigen Release-System (andere Benummerung, fixe Release-Zyklen, LTS).

[schwedenmann]

Hallo

@Chamaleon

Gibt es irgend wie etwas, was man berücksichtigen sollte, wenn man sid/unstable nutzt? Also, ja, keine Fremdquellen oder exotische Programme nutzen, ist mir bewußt,

Zum ersten Teil: nach apt update, niemals blind und automatisch apt dist-upgrade ausführen

Der zweite Teil ist m.M.nach falsch,trifft gemnauso auf stable zu,anderseites spricht nichts gegen manuell installierte Ubuntu-debs,oder anderweitige debs,vorrausgesetzt die entspechenden abhängigen libs sind vorhanden und installiert.

Auch Fremdrepos,wie z.B. multimedia.org machen keine Probleme,zumindest multimedia nicht.

Die größten Probleme bei Sid sind Versionssprünge in den libs,von z.B. qt3 auf qt4,oder gtk2 auf gtk3. Da kann es dann schon mal sein,das das halbe System deinstalliert wird, bei einem du,aber dann heißt es warten und das Problem aussitzen (ev. meherere Wochen),bis ein apt dist-upgrade ohne Deinstallation von Paketen durchläuft.



mfg
schwedenmann

[dasebastian]

... das Ergebnis find' ich ansehens- und nachdenkenswert!

Ich auch.

Ist so ein bisschen entweder oder. Entweder einfach Stable oder voll Sid.

Und Woody muss toll gewesen sein! (Oder eins aus der 3)

[Meillo]

Und Woody muss toll gewesen sein!

Es ist wohl eher rueckblickende Verklaerung. So wie ich das mitbekommen habe, war Woody am Ende ein hoffnungslos veraltetes System, aus dem sich Debian erstmal rausarbeiten musste, um wieder den Anschluss an die anderen grossen Distributionen zu schaffen. Damals war die Hardware-Kompatibilitaet noch ein groesseres Thema und der Druck, Testing zu verwenden (das damals AFAIK noch nicht so stabil wie heute war), wurde immer groesser, bis endlich Sarge rauskam. So jedenfalls meine Erinnerung aus der Zeit, als ich gerade begonnen habe, mich mit GNU/Linux zu befassen.

Wobei ich nicht genau weiss, warum Sarge so lange gebraucht hat. Ich wuerde vermuten, dass der neue Installer die Verzoegerung verursacht hat.

[dasebastian]

Wenn wir schon dabei sind, so Vater, komm erzähl' vom Krieg...:

Wie lief das ohne apt? Musste man da alles selber bauen oder sich vorher selbst um die Abhängigkeiten kümmern?

[Livingston]

Wenn wir schon dabei sind, so Vater, komm erzähl' vom Krieg...:

Wie lief das ohne apt? Musste man da alles selber bauen oder sich vorher selbst um die Abhängigkeiten kümmern?

Ach ja, früher...

Zumindest gab's ja schon dpkg und kurz danach kam dselect ins Spiel. Letzteres musste man manchmal öfters durchlaufen lassen, weil es die Abhängigkeiten noch nicht richtig auflösen konnte.
Selbst später mit apt-get war nicht unbedingt alles einfach bei großen Upgrades. Z.B. musste man apt-get und dpkg oft erst mal per Hand hochziehen, bevor die dann selbst richtig loslegen konnten.
Dann erinner ich mich noch an die Klimmzüge, als libc5 durch libc6 ersetzt wurde. Ich meine, da stand bei mir eine Neuinstallation an, weil ich's verbockt habe.

Auf jeden Fall war die Lernkurve echt steil, und man hat das System von innen und außen komplett kennengelernt. Was danach kam, war schon fast langweilig.

[dasebastian]

Der Einfachheit halber verlinke hier mal einen zweiten Thread gegen, wir laufen da ein bisschen parallel:

Frage an Testing/Sid-User...

[Chameleon]

Deine Frage klingt eher unerfahren... Am Ende solltest du bereit sein, mit den entstehenden Problemen umzugehen.

Unerfahren - ja, mag sein, eigentlich schon - würde mich selber schon als Anfänger einstufen.

Mit entstehenden Problemen umgehen - ja, kann ich bis zu einem gewissen Grad schon auch, Anleitungen oder Wiki-Artikel umsetzen schaff ich - als wenn, dann am ehesten noch auf debianoider Basis, wobei mir ein Siduction schon das eine oder andere mal um die Ohren geflogen ist, das Gleiche mit Arch und Arch-basierenden Systemen, Ausnahme ist Garuda, das läuft jetzt schon ne ganze Weile ziemlich geschmeidig.

Noch besser läuft Tumbleweed, das von Suse angebotene Plasma wirkt wie aus einem Guss, das ist richtig klasse - das ändert aber alles nichts daran, dass ich "unter der Haube" mit allem, was auf Debian basiert, "flüssiger" zu recht komme - sprich, apt/dpkg sind mir geläufiger als zypper oder pacman.