Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Apollo013
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Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von Apollo013 » 22.10.2023 13:53:09

Hallo,

jedes Mal, wenn ich meinen Computer starte, muss ich meine Festplatten entsperren, um darauf zugreifen.

Wie kann das ändern, um nach dem Neustart den Zugriff auf meine Festplatten zu haben, ohne Password Eingabe?

LG.
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schwedenmann
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Re: Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von schwedenmann » 22.10.2023 14:02:08

Hallo


muss ich meine Festplatten entsperren,
Wie ist damit gemeint ?

Systemplatte mit / kann ja wohl nicht gemeint sein.


Poste mal die /etc/fstab


mfg
schwedenmann

Apollo013
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Re: Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von Apollo013 » 22.10.2023 14:17:50

Nach dem Neustart sieht man in Dolphin z. B. Backup_WD ein Symbol
https://ibb.co/LStvcrN

Ich muss erst das Root Password eingeben, um auf die Festplatte zugreifen.


/etc/fstab

Code: Alles auswählen

# /etc/fstab: static file system information.
#
# Use 'blkid' to print the universally unique identifier for a
# device; this may be used with UUID= as a more robust way to name devices
# that works even if disks are added and removed. See fstab(5).
#
# systemd generates mount units based on this file, see systemd.mount(5).
# Please run 'systemctl daemon-reload' after making changes here.
#
# <file system> <mount point>   <type>  <options>       <dump>  <pass>
# / was on /dev/nvme0n1p3 during installation
UUID=59344e17-afd7-419c-abb9-02a5359fead2 /               ext4    errors=remount-ro 0       1
# /boot/efi was on /dev/nvme0n1p1 during installation
UUID=31ED-9157  /boot/efi       vfat    umask=0077      0       1
# swap was on /dev/nvme0n1p4 during installation
UUID=739a2c06-4dde-4098-8374-dcb1fbc2026b none            swap    sw  
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Re: Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von Livingston » 22.10.2023 14:39:14

Sieht so aus, als wären die nicht entsperrten Partitionen nicht in der fstab eingetragen.
Gib doch mal nach dem manuellen Entsperren auf der Konsole

Code: Alles auswählen

mount
ein. Dann wissen wir schon mal mehr.
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von Apollo013 » 22.10.2023 14:48:44

Nach dem Neustart sind die Einträge nicht vorhanden.

mount

Code: Alles auswählen

/dev/nvme0n1p2 on /media/mkx/Backup_WD type exfat (rw,nosuid,nodev,relatime,uid=1000,gid=1000,fmask=0022,dmask=0022,iocharset=utf8,errors=remount-ro,uhelper=udisks2)
/dev/nvme2n1p1 on /media/mkx/f63dd832-d18d-4c63-807a-348e354a8bdf type ext4 (rw,nosuid,nodev,relatime,errors=remount-ro,uhelper=udisks2)
Erst, wenn ich das Password eingebe, werden eingetragen.

LG
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Re: Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von Livingston » 22.10.2023 15:07:51

Ok, dann mal ein

Code: Alles auswählen

lsblk -o NAME,UUID,FSTYPE,LABEL,MOUNTPOINT
hinterherschicken.
Dann siehst Du, was in der fstab fehlt, und kannst es entsprechend dort eintragen (also die UIDs aus der Ausgabe von lsblk, der Rest aus der Angabe von mount).

NACHTRAG: Hab hier noch einen schönen Beitrag gefunden, der die Sache etwas gründlicher erklärt. Es geht da zwar um externe USB-Platten, aber das funktioniert auch mit eingebauten: https://www.elektronik-kompendium.de/si ... 012181.htm
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von Livingston » 22.10.2023 16:13:56

Dieses Script ist auf das Problem angepasst. Im Folgepost gibt es eine allgemeinere Lösung.

Hier ein kleines Script, was Dir die fstab-Einträge für Deine SSDs ausgibt (muss als root laufen). Die fehlenden Teile in der fstab musst Du dann nur aus der Ausgabe des Scriptes rüberkopieren.

Code: Alles auswählen

mount | while read DEV d1 MP d2 TYP MO; do
	grep -q "^/dev/nvme" <<< $DEV || continue
	UUID=$(blkid -o export $DEV|grep "^UUID")
	echo $UUID $MP $TYP $(tr -d "()" <<< $MO)
	# oder mit Angabe des Gerätes (ist dann aber kein gültiger fstab-Eintrag):
	# echo $DEV $UUID $MP $TYP $(tr -d "()" <<< $MO)
done
Bei den Mountoptionen müssen dann noch die Angaben für uhelper entfernt werden. (Die stammen von Deinem Dolphin bei der manuellen Aktivierung.)
Es fehlen noch die letzten beiden Spalten der fstab. Die sollten den Inhalt "0 2" haben.
Den Mountpoint in der 2. Spalte kannst Du natürlich auch ändern und das Ganze gleich in Deinem Homeverzeichnis statt in /media/mkx/... verstauen. Einfach unter /home/mkx neue Verzeichnisse anlegen und entsprechend die Einträge in der fstab anpassen.

Wenn Du die 2. Zeile in dem Script weglässt, erhältst Du die Ausgabe für alle mounts, also auch für virtuelle Dateisysteme (/dev, /sys/, tmpfs...) und evtl. andere Platten (/dev/sda).
Zuletzt geändert von Livingston am 22.10.2023 18:24:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nach dem neustart zugriff auf Festplatten

Beitrag von Livingston » 22.10.2023 18:21:08

VERBESSERTE VERSION
Gibt alle mounts fstab-gerecht mit UUIDs aus (ggf. Original-Device als Kommentar im Anschluss)
Wo keine UUIDs auftauchen, handelt es sich um virtuelle Dateisysteme (/proc, /sys, ...).

Das Script benutzt das Programm blkid, das Rootrechte erfordert. Leider ist lsblk ohne Rootrechte keine Alternative, da es für virtuelle Devices (z.B. LVM-Volumes) keine UUIDs für Filesysteme ausspuckt. Lässt sich zwar auch lösen, erschien mir aber für eine schnelle Quick-n-Dirty-Lösung für zuviel Aufwand. Wenn wer Bock hat... immer her damit! Vielleicht setze ich mich da auch nochmal ran, wenn ich zuviel Zeit übrig habe.

Korrigierte Fassung

Code: Alles auswählen

#!/bin/sh
# Scriptname: fstabentry
# Der verwendete Befehl blkid erfordert root-Rechte.

while read DEV MP TYP MO DUMP CHK; do
	EFFDEV=''
	UUID=$(blkid -o export "$DEV"|grep "^UUID")
	[ ! "$UUID" = "" ] && EFFDEV="    # $DEV" && DEV="$UUID" && CHK=2
	[ "$MP" = "/" ] && CHK=1
    echo "$DEV" "$MP" "$TYP" "$(echo "$MO"|tr -d '()')" "$DUMP" "$CHK" "$EFFDEV"
done < /etc/mtab
Kleine Warnung: Die letzten beiden Spalten sind mit Vorsicht zu genießen. In der Regel lauten sie für "echte" mounts "0 2", für das Wurzelverzeichnis "0 1" und für virtuelle Dateisysteme "0 0".
Da die Daten aus /etc/mtab (gleichbedeutend mit /proc/mounts) bezogen werden, liest mein Script daraus immer "0 0". Ich habe dies zwar für den Normalfall korrigiert; aber wenn man selbst in der fstab bzgl. dieser Werte Änderungen vorgenommen hat, muss man hier nochmal selbst Hand anlegen. Daher:

Dieses Script dient nur der Arbeitserleichterung. KEINE GEWÄHR FÜR NICHTS! Bitte selbst nochmal drüberschauen, ob die Ausgabe liefert, was sie soll.
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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