/etc/modules, /var/loog/boot (gelöst)

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
dillo
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Re: /etc/modules

Beitrag von dillo » 01.11.2023 22:38:55

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.10.2023 11:52:47
Die fraglichen Module sind parport, parport_pc, ppdev, ( lp). Ich habe den Vanilla-Kern 4.19.297 ohne diese Module neu kompiliert und in /etc/modules eliminiert. Das System bootet durch und tut was es soll (Druckserer), unabhängig davon, ob ich nun udev installiert habe oder nicht. In /var/log/boot finden sich aber nach wie vor diese Meldungen:

Code: Alles auswählen

Tue Oct 31 11:07:20 2023: modprobe: FATAL: Module lp not found in directory /lib/modules/4.19.297
Tue Oct 31 11:07:20 2023: Loading kernel module ppdev.
Tue Oct 31 11:07:20 2023: modprobe: FATAL: Module ppdev not found in directory /lib/modules/4.19.297
Tue Oct 31 11:07:20 2023: Loading kernel module parport_pc.
Tue Oct 31 11:07:21 2023: modprobe: FATAL: Module parport_pc not found in directory /lib/modules/4.19.297
Tue Oct 31 11:07:21 2023: Loading kernel module lp.
Tue Oct 31 11:07:21 2023: modprobe: FATAL: Module lp not found in directory /lib/modules/4.19.297
Wie erklärt sich das? (Wenn die Frage erlaubt ist.) Wieso versucht modprobe beim Booten Module zu laden, die weder einkompiliert noch in /etc/modules eingetragen sind?
Sehr wahrscheinlich hast du außer /etc/modules noch eine /etc/modules-load.d/cups-filters.conf aus dem Paket cups-filters mit folgendem Inhalt:

Code: Alles auswählen

# Parallel printer driver modules loading for cups
# LOAD_LP_MODULE was 'yes' in /etc/default/cups
lp
ppdev
parport_pc

fischig
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Re: /etc/modules

Beitrag von fischig » 02.11.2023 08:58:56

dillo hat geschrieben:Sehr wahrscheinlich hast du außer /etc/modules noch eine /etc/modules-load.d/cups-filters.conf
Bingo! :THX: an dillo und Livingston!

Ich habe die Datei beiseite geräumt. Jetzt ist Ruhe im Karton (/var/log/boot)

Da stellt sich mir als nächste Frage: Wer oder was trägt etwas ein in diese Datei (/var/log/boot). Ich habe Systeme, auf denen sie existiert und solche, auf denen das nicht der Fall ist.

Ich nehme an das hier:
TinTom hat geschrieben:Im ersten Schritt in der cmdline das Wort quiet entfernen. Wenn das nicht hilft, dann die Option debug probieren.
bezieht sich auf den bootloader. Ich benutze lilo. Da finde ich kein „quiet“, weiß auch nicht, ob ich darin eine Option debug plazieren könnte. append-Zeile?
MSfree hat geschrieben:initrd hat nichts mit udev zu tun.
Nach meiner Erfahrung wird ohne udev seit geraumer Zeit (schon bevor udev Bestandteil des „Harry-Poettering-Universums“ :wink: wurde.) kein initrd.img mehr gebaut.
KP97 hat geschrieben:Früher mußte man die Gerätedateien selbst anlegen
Nicht, wenn man devtmpfs im kernel korrekt einkompliert hatte. Nuller-Jahre. Gilt, soweit ich sehe, immer noch - zumindest soweit es privat genutzte „einfache Maschinen“ betrifft - wie sich das bei im kommerziellen oder wissenschaftlichen Umfeld genutzten Maschinen darstellt, weiß ich nicht.
KP97 hat geschrieben:Zum Vergleichen habe ich mal die config angehängt
Danke! Probier ich. Ich bin noch lange nicht fertig.

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Re: /etc/modules

Beitrag von Livingston » 02.11.2023 09:54:18

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.11.2023 08:58:56
Da stellt sich mir als nächste Frage: Wer oder was trägt etwas ein in diese Datei (/var/log/boot). Ich habe Systeme, auf denen sie existiert und solche, auf denen das nicht der Fall ist.
Das macht ohne systemd der gute alte syslog/rsyslog/syslog-ng. Der Kernel hält während des Bootens einen Speicherbereich für frühe Logs bereit und syslog schlägt zu, sobald er/sie/es :?: am Start ist. In systemd passiert eigentlich das Gleiche, wobei die frühen Logs gleich in das Journal von systemd integriert werden.
Ich benutze lilo. Da finde ich kein „quiet“, weiß auch nicht, ob ich darin eine Option debug plazieren könnte. append-Zeile?
Ja, genau dorthin. Btw. Lilo gibt's noch? 8O
Nach meiner Erfahrung wird ohne udev seit geraumer Zeit (schon bevor udev Bestandteil des „Harry-Poettering-Universums“ :wink: wurde.) kein initrd.img mehr gebaut.
Das ist nicht zwingend so. Die Initrd kann man bspw. auch per Hand selbst bauen. Debian will aber für seine Methode der Erstellung bereits udev benutzen, findet es bei Deiner Installation nicht vor, folglich gibt's dann auch keine initrd.

KORREKTUR: Ich glaube das vorletzte Wort "keine" ist essentiell 8) Hab ich mal ergänzt.
Zuletzt geändert von Livingston am 02.11.2023 10:11:09, insgesamt 1-mal geändert.
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: /etc/modules

Beitrag von fischig » 02.11.2023 10:08:17

Livingston hat geschrieben:Btw. Lilo gibt's noch? 8O
Nein, mittlerweile wohl auch nicht mehr in sid (In oldoldstable ist er noch). Dann werde ich wohl oder übel auch ohne efi auf grub umsteigen müssen. War halt so schön einfach mit lilo.

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Re: /etc/modules

Beitrag von KP97 » 02.11.2023 13:32:00

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.11.2023 10:08:17
Dann werde ich wohl oder übel auch ohne efi auf grub umsteigen müssen.
Mußt Du nicht, es gibt noch extlinux. Auch sehr schön übersichtlich, habe ich lange benutzt.
Als Anhang mal meine alte config, kannst ja mal reinschauen ob das was für Dich ist.
NoPaste-Eintrag42009

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Re: /etc/modules, /var/loog/boot (gelöst)

Beitrag von Tintom » 02.11.2023 14:53:40

Ich hab's nicht getestet, der Beitrag ist steinalt und es ist auch nicht wirklich benutzerfreundlich (Mehrarbeit bei Kernelupdates), aber ich wollte es der Vollständigkeit halber erwähnen:
https://www.linux.it/~rubini/docs/boot/boot.html hat geschrieben:Even though it's pretty rare to boot the system without a boot loader, it is still possible to do so by copying the raw kernel to a floppy disk. A command like ``cat zImage ">" /dev/fd0'' will work perfectly on Linux, although some other Unix systems can do the task reliably only by using the dd command. The raw floppy image thus created can then be configured by using the rdev program, but I won't discuss it here.
In der heutigen Zeit würde man wegen der Größe des Kernels wohl eher cat zImage > /dev/usbstick verwenden.

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