trivial, aber wahr: Wenn man etwas messen will, braucht man einen Vergleichsmaßstab. Wenn es um Zeit geht, muss das irgendein möglichst genaues periodisches Signal sein. Dieses kann von planetarer Himmelsmechanik bis runter zu atomarer Quantenmechanik geliefert werden, auch Pendel, Unruh oder Quarz machen den Job. Die Vielfalt der "Zeitmesstechnik" ist nahezu unermesslich.
Ein bisschen schwieriger wird es, wenn man nicht nur einen einzelnen, isolierten Ablauf, sondern einen dynamischen, zeitlichen Verlauf erfassen möchte. Dann müssen viele Einzelmessungen protokolliert werden - Strichlisten, Messchreiber, Datenlogger usw. sind gefragt.
Nun haben wir in fast jedem Computer einen ziemlich genauen Datenlogger, Soundkarte genannt. Zusammen mit einem Soundeditor werden damit Daten im Takt der Samplefrequenz erfasst. Die Idee, das suzusagen hobbymäßig auszunutzen kam mir, als ich vor einiger Zeit eine Plattenspieler-Antrieb baute und optimierte. Es ist leicht, aus einem Motor die Drehzahl als Frequenz zu gewinnen. Man kann diese dann mittels Frequenzmesser – heutzutage auch in jedem besseren Digitalvoltmeter vorhanden – beobachten. Es ist aber ziemlich langweilig, gegebenenfalls stundenlang eine Frequenzdrift zu beobachten, und die Knack- und Wendepunkte bekommt man so auch nicht unbedingt mit. Besser ist es, das aufzuzeichnen, und dann kann man immer noch in Ruhe einen Frequenzzähler damit füttern
Noch besser: Per Programm auswerten. Nun gibt es ja einiges zur NF-Messung, z.B.
![Debian](/pics/debianpackage.png)
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Dass das ziemlich einfach und mit überraschender Genauigkeit machbar ist, zeigt mein Programm.
Mein Video zu diesen "Niederfrequenten Spielereien" liegt, in minimales HTML verpackt, auf meiner HP.
https://jodre.de/df_adv_kal_12.12.23/index.html
Ab Minute 9 gibt es übrigens eine Quizzfrage. Mal sehen ob jemand die Antwort weiß.
Viel Spaß hat mir auch die Vermessung der Netzfrequenz gemacht (ab Minute 12). Das ist auch für Hifi-Freaks interessant, die netzsynchron angetriebene Plattenspieler oder Tonbandgeräte benutzen. In diesem Zusammenhang bringen folgende Seiten zur Netzfrequenz viele Infos:
https://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm
https://www.netzfrequenz.info/verlauf-3 ... net50hertz
https://gridradar.net/de/netzfrequenz
Schlussbemerkungen:
Wer ein bisschen mit Arduino und so rumbastelt, wird solche Messungen vermutlich eher mittels µP und ein bisschen Software mache, und die Soundkarte nicht dazu bemühen. Allerdings scheint es gar nicht so leicht zu sein, die Genauigkeit von Soundkarten mit solchen Mitteln zu übertreffen.
Die Qualität des Videos in Schnitt, Sound, Überblendungen usw. hat durchaus Potential nach oben. Ich bitte das zu entschuldigen und hoffe, dass es Euer Interesse nicht ausbremst.
Ich habe erstmals mit Openshot gearbeitet, und auch sonst nur sehr selten etwas mit Video gemacht.
Auch sind die gezeigten Messungen selber sind nur Beispiele. Meine "echten" Einsätze des Programms an Plattenspielern und Tonbandgeräten sind bedeutend langwieriger, und der Aufbau aufwendiger.
Auch die Software ließe sich verbessern, flexiblere Parameter, Laufzeitoptimierung usw. - mir hat es aber gereicht, dass sie korrekt funktioniert.
Nun denn, viel Spaß und vergesst die Antwort auf die Quizzfrage nicht! (Hinweis: Da hat technisch alles korrekt funktioniert)
TuxPeter
Und, achja, die Quelle, mit
![Debian](/pics/debianpackage.png)
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