Performance auf alter Hardware
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Performance auf alter Hardware
Liebe Mitforisten,
ich hatte für eine Übergangszeit Debian 11 mit Xfce auf einem Packard-Bell-Notebook von ca. 2013.
Prozessor: AMD E1-1200
RAM: 4 GB
HDD
Das System war schnarchlahm und ging in Richtung Unbenutzbarkeit. Ich habe den Eindruck, der Flaschenhals war der Prozessor.
Frage: Wäre 2013 ein damals aktuelles Debian passabel gelaufen? Wenn ja, was hat sich seither Gravierendes im Ressourcenverbrauch von Debian geändert? Der Kernel?
Das Ganze ist weder eilig noch wichtig, nur aus Interesse; ich habe seit gestern einen deutlich besseren Rechner.
Viele Grüße
Hartmut
ich hatte für eine Übergangszeit Debian 11 mit Xfce auf einem Packard-Bell-Notebook von ca. 2013.
Prozessor: AMD E1-1200
RAM: 4 GB
HDD
Das System war schnarchlahm und ging in Richtung Unbenutzbarkeit. Ich habe den Eindruck, der Flaschenhals war der Prozessor.
Frage: Wäre 2013 ein damals aktuelles Debian passabel gelaufen? Wenn ja, was hat sich seither Gravierendes im Ressourcenverbrauch von Debian geändert? Der Kernel?
Das Ganze ist weder eilig noch wichtig, nur aus Interesse; ich habe seit gestern einen deutlich besseren Rechner.
Viele Grüße
Hartmut
Re: Performance auf alter Hardware
Das wäre zu prüfen. Aus meiner Erfahrung heraus wären die Engstellen hier eher einmal das Drehscheibenlaufwerk und einmal der Speicher (falls man Swap benutzt, um das zu kompensieren, bremst das Drehscheibenlaufwerk gleich noch eine Größenordnung mehr aus, sobald geswappt wird).hartmut_obst hat geschrieben:09.02.2024 19:06:16Das System war schnarchlahm und ging in Richtung Unbenutzbarkeit. Ich habe den Eindruck, der Flaschenhals war der Prozessor.
Dazu kommt, dass die Grafikleistung für manche heutigen Desktopumgebungen (und Webinhalte) absolut nicht ausreichend ist. Die CPU hätte ich da auf einem der letzten Plätze auf meiner Liste der Verdächtigen.
Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass man damals™ auch ein anderes Gefühl für die Geschwindigkeiten hatte. Das ist mir bewusst geworden, als ich mal ein Gerät aus dem Damals mit der Software aus der gleichen Zeit in Betrieb genommen habe …
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle
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Re: Performance auf alter Hardware
Danke für die Rückmeldung! Auf den Prozessor hatte ich getippt, weil der, sobald Firefox läuft, auf 60 % und mehr hochdreht.
NB: Das "schnarchlahm" bezieht sich auf den jetzigen Zustand mit Debian 11; interessieren würde mich, wie flüssig er wohl 2013 mit damals aktuellem Debian gelaufen wäre. Schwierig im Nachhinein zu sagen, ich weiß. Und, wie gesagt, nicht besonders wichtig.
Ups, Deinen letzten Absatz erst nachträglich gelesen.
NB: Das "schnarchlahm" bezieht sich auf den jetzigen Zustand mit Debian 11; interessieren würde mich, wie flüssig er wohl 2013 mit damals aktuellem Debian gelaufen wäre. Schwierig im Nachhinein zu sagen, ich weiß. Und, wie gesagt, nicht besonders wichtig.
Ups, Deinen letzten Absatz erst nachträglich gelesen.
Re: Performance auf alter Hardware
Mit Sicherheit ja. Eine Faustregel lautet in etwa „alte Hardware -> altes System“. In den letzten zehn Jahren hat sich die Hardware weiterentwickelt, dementsprechend sind viele Programme in der aktuellen Version zwar erheblich leistungsfähiger geworden, gehen mit Resourcen aber ziemlich verschwenderisch um. Es wird hier und da auch deutlich schlechter (ineffizient) programmiert – schließlich läuft's ja trotzdem schnell genug.hartmut_obst hat geschrieben:09.02.2024 19:06:16Frage: Wäre 2013 ein damals aktuelles Debian passabel gelaufen? Wenn ja, was hat sich seither Gravierendes im Ressourcenverbrauch von Debian geändert? Der Kernel?
Wie es speziell mit dem Kernel aussieht, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass die Verschwendung hauptsächlich in Anwendungen stattfindet.
Gruß
Gregor
Wenn man keine Probleme hat, kann man sich welche machen. ("Großes Lötauge", Medizinmann der M3-Hopi [und sog. Maker])
Re: Performance auf alter Hardware
Nun ja, der Kernel ist in den rund 11 Jahren deutlich fetter geworden, wird aber nicht das Problem sein.
Eine SSD hätte dem Rechner jedenfalls gut getan.
Als reine Schreibmaschine wäre der Rechner wohl besser zurecht gekommen.
Eine SSD hätte dem Rechner jedenfalls gut getan.
Irrtum: mit dem heutigen FF oder auch Chromium hättest Du auf so alten Schätzchen in jedem Fall Probleme. Die Browser mit allem was dazu gehört fressen die Resourcen.hartmut_obst hat geschrieben:09.02.2024 19:21:50Auf den Prozessor hatte ich getippt, weil der, sobald Firefox läuft, auf 60 % und mehr hochdreht.
Als reine Schreibmaschine wäre der Rechner wohl besser zurecht gekommen.
Re: Performance auf alter Hardware
Nunja, Festplatten brauchen halt länger, Programme ins RAM zu laden. Wenn das passiert ist, ist es genauso schnell wie mit einer SSD.niemand hat geschrieben:09.02.2024 19:14:44Das wäre zu prüfen. Aus meiner Erfahrung heraus wären die Engstellen hier eher einmal das Drehscheibenlaufwerk
4GB RAM ist doch völlig ausreichend.und einmal der Speicher (falls man Swap benutzt, um das zu kompensieren
Meine Intel Onboard Graphik in meinem Core2-Quad von 2008 dürfte eine Größenordnungen langsamer sein und die ist mir immer noch schnell genug.Dazu kommt, dass die Grafikleistung für manche heutigen Desktopumgebungen (und Webinhalte) absolut nicht ausreichend ist.
Die hätte ich aber als erstes auf der Liste. Die E1-1200 sind damals schon lowest End gewesen, vergleichbar mit Intels Atomen.Die CPU hätte ich da auf einem der letzten Plätze auf meiner Liste der Verdächtigen.
Re: Performance auf alter Hardware
Programme sind nicht monolithisch. Kannst ja selbst mal mit strace schauenMSfree hat geschrieben:09.02.2024 19:52:16Nunja, Festplatten brauchen halt länger, Programme ins RAM zu laden. Wenn das passiert ist, ist es genauso schnell wie mit einer SSD.
Ich hab hier: einen FF mit drei Tabs, einen Spotify-Client und einen Thunderbird offen, und die Kiste hätte mit 4GB RAM bereits geswappt (gut, liegt daran, dass sowohl Spotify-Client als auch FF benutzten Speicher z.T. nicht wieder freiwillig freigeben, aber trotzdem …).
Erstaunt mich zugegebenermaßen ein wenig, dass eine Intel-Onboard-CPU von 2008 leistungsfähiger gewesen sein soll, das die Onboard-Intel-GPU von 2013 im T440. Spezielles Modell, oder Monitor der VGA-Klasse dran?MSfree hat geschrieben:09.02.2024 19:52:16Meine Intel Onboard Graphik in meinem Core2-Quad von 2008 dürfte eine Größenordnungen langsamer sein und die ist mir immer noch schnell genug.
Ich hätte das einfach (etwa via (h)top) abgeklärt, wie ich schrieb. Ich kenne diese CPU nicht, und bei mir waren halt (auch bei meinem letzten Atom) andere Sachen der Flaschenhals.
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle
Re: Performance auf alter Hardware
So sehe ich das auch. Spendiere dem alten Schätzchen eine kleinere SSD und Du wirst Dich wundern. So teuer sind die ja nicht, 120 GB sind völlig ausreichend.
Ich habe noch ein altes HP Elitebook 2170p von 2013 ohne EFI. Das hat eine 120 GB SSD und läuft auf einem aktuellen Bookworm mit aktuellen Anwendungen aus Stable absolut fix und problemlos.
Zum Vergleich aus Inxi:
mb@MB2:~$ inxi -F
System:
Host: MB2 Kernel: 5.15.140 arch: x86_64 bits: 64 Desktop: Xfce v: 4.18.1
Distro: Debian GNU/Linux 12 (bookworm)
Machine:
Type: Laptop System: Hewlett-Packard product: HP EliteBook 2170p
v: A1029D1102 serial: <superuser required>
Mobo: Hewlett-Packard model: 1815 v: KBC Version 63.18
serial: <superuser required> BIOS: Hewlett-Packard v: 68IMT Ver. F.40
date: 01/31/2013
CPU:
Info: dual core model: Intel Core i5-3427U bits: 64 type: MT MCP cache:
L2: 512 KiB
mb@MB2:~$
Zuletzt geändert von KP97 am 10.02.2024 14:11:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Performance auf alter Hardware
Kein Wunder bei dieser Schrott-CPU, da würde auch ne SSD nichts mehr bringen. --> https://www.cpubenchmark.net/cpu.php?cp ... PU&id=1427hartmut_obst hat geschrieben:09.02.2024 19:06:16Das System war schnarchlahm und ging in Richtung Unbenutzbarkeit. Ich habe den Eindruck, der Flaschenhals war der Prozessor.
Ein Score von 378 ist absolut unterirdisch. Selbst mein schon ca. 5 Jahre alter AMD Ryzen 2400 hat nen Score von 7500
Als Vergleich:
Ein aktueller Ryzen 7 7700 hat 34631--> https://www.cpubenchmark.net/cpu.php?id ... zen+7+7700
Ein aktueller i5 der 13. Generation hat 22782 --> https://www.cpubenchmark.net/cpu.php?id ... +i5-13500H
Derzeitiger Spitzenreiter bei Passmark ist der AMD Ryzen Threadripper PRO 7995WX mit einem unglaublichen Score von 152671 --> https://www.cpubenchmark.net/cpu.php?cp ... WX&id=5726
(aber die CPU wird aktuell so mit ca. 10000 $ gehandelt )
Re: Performance auf alter Hardware
Das sagt erst einmal nichts, schließlich ist eine CPU dazu da, etwas zu tun. Kritisch wird es, wenn der load hoch geht. Swappen ist besonders übel - mit alten (lahmen) Platten soundso.hartmut_obst hat geschrieben:09.02.2024 19:21:50Auf den Prozessor hatte ich getippt, weil der, sobald Firefox läuft, auf 60 % und mehr hochdreht.
Ich habe hier noch einen eeePC von anno dunnemals. Ist zwar keine Hochleistungsmaschine, läuft aber auch mit grafischer Oberfläche und Firefox brauchbar.
Re: Performance auf alter Hardware
Wie gesagt, wenn alles, was an Programm und shared Object Code mal im RAM ist, ist die Festplatte nicht mehr von Belang und strace gibt auch Ruhe.niemand hat geschrieben:09.02.2024 20:01:03Programme sind nicht monolithisch. Kannst ja selbst mal mit strace schauen
Ich weiß natürlich nicht, was bei dir den Hauptspeicher füllt, ich fahre jedenfalls meine Rechner ohne Swap, wenn sie mindestens 1GB RAM haben und das hat bisher immer gereicht.Ich hab hier: einen FF mit drei Tabs, einen Spotify-Client und einen Thunderbird offen, und die Kiste hätte mit 4GB RAM bereits geswappt (gut, liegt daran, dass sowohl Spotify-Client als auch FF benutzten Speicher z.T. nicht wieder freiwillig freigeben, aber trotzdem …).
Erstaunt mich zugegebenermaßen ein wenig, dass eine Intel-Onboard-CPU von 2008 leistungsfähiger gewesen sein soll, das die Onboard-Intel-GPU von 2013 im T440. Spezielles Modell, oder Monitor der VGA-Klasse dran?
Code: Alles auswählen
inxi -G --display
Graphics: Device-1: Intel 4 Series Integrated Graphics driver: i915 v: kernel
Display: tty server: X.Org 1.20.4 driver: modesetting unloaded: fbdev,vesa
resolution: 1920x1080~60Hz
OpenGL: renderer: Mesa DRI Intel G45/G43 v: 2.1 Mesa 18.3.6
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Re: Performance auf alter Hardware
Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!
Re: Performance auf alter Hardware
So lange bis man den Firefox benutzt, der bei jeder Website erst mal wartet bis sie auf die Festplatte geschrieben ist, damit er im Fall eines Absturzes noch weiß, was er als letztes angezeigt hat.MSfree hat geschrieben:09.02.2024 19:52:16Wenn das passiert ist, ist es genauso schnell wie mit einer SSD.
Der war schon 2013 stinken lahm. Auch 2013 waren SSDs schon normal und der E1-1200, ein absolutes low-end Kuriosum. Der unterstützt z.B. kein Dualchannel, was seit mindestens 2000 üblich ist und maximal 1066Mhz. Jeder üblicher PC von 2005 wird den an Speicherbandbreite überbieten. Und so geht das weiter.Prozessor: AMD E1-1200
RAM: 4 GB
HDD
Ansonsten hat sich an Debian weniger Geändert als am Umfeld drum herum. Während der Firefox eines der wenigen Programme ist, die wirklich effizienter werden, sind es Webseiten ganz sicher nicht. Debianforum und Wikipedia werden sicher auch auf dem PC flüssig laufen. Aber Amazon hat eine ganz andere Website. Und für viele andere Sachen hat man eventuell noch dedizierte Anwendungen genommen. Wo früher Mumble oder Pidgin liefen hat man heute ne komplexe Webseite, die das zig fache an Ressourcen frisst. Videos streamt man im Browser, die viele Hardwareoptimierungen für Videos nicht nutzen. (Abseits vom ehemaligen vor Chrome Edge.) Ich hatte hier vor vielen Jahren mal ein Benchmark von mplayer nach vlc nach Chrome verdoppelte sich jedes mal der Ressourcenbedarf. Mit DRM sieht das nochmal schlimmer aus. Und AV1 braucht mehr als das 10 fache der Ressourcen von VP9 zum dekodieren. Da kann dein Player wenig machen.
Kurz: Wir nutzen immer ineffizientere Anwendungen. Die einzelnen Anwendungen werden zwar auch vor allem Speicherhungriger aber das ist im Vergleich irrelevant.
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