USB-Stick für Debian und Windows partitionieren?

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cosmac
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USB-Stick für Debian und Windows partitionieren?

Beitrag von cosmac » 15.02.2024 11:11:13

Mahlzeit,

kennt sich hier jemand mit Windows aus? Ich möchte einen USB-Stick mit GPT partitionieren, Debian installieren und per UEFI booten. Gleichzeitig möchte ich den Stick zum Datenaustausch mit Windows benutzen. Für maximale Kompatibilität müsste die 1. Partition Austausch-Partition sein, weil Windows nur die 1. anzeigt. Traditionell ist die erste aber die EFI System Partition. Die ist FAT-formatiert, aber Windows versteckt sie so gut, dass es nicht praktikabel ist.

Kann Windows inzwischen auch die 2. Partition benutzen (Hauptsache FAT)? Laut UEFI-Spec muss die ESP nicht die 1. sein, aber wissen die BIOS-Programmierer das? Also gibt es drei Möglichkeiten. Welche hat wohl die besten Chancen im wirklichen Leben?

A)
1. FAT, "MS Basic data partition"
2. FAT, "ESP"
3. ext4, "Root partition (x86-64)"

B)
1. FAT, "ESP"
2. FAT, "MS Basic data partition"
3. ext4, "Root partition (x86-64)"

C)
1. FAT, "ESP"
2. ext4, "Root partition (x86-64)"
3. FAT, "MS Basic data partition"

Bonusfrage: wie groß sollte die ESP sein? Mir reichen 42MB, aber Slackware meint(e), es gäbe eine minimum size: "The Slackware README_UEFI.TXT recommends a size of 100M, which is also the minimum partition size (except for 4K native drives, where it is 260M)." Microsoft verwendet anscheinend 600MB oder 100MB.
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smutbert
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Re: USB-Stick für Debian und Windows partitionieren?

Beitrag von smutbert » 15.02.2024 11:39:19

Meine Erfahrung nach ist es nicht nur egal ob die EFI System Partition an erster Stelle steht, es ist bei vielen Mainboars/BIOSsen/Systemen sogar egal ob die ESP tatsächlich eine ESP ist oder anderes ausgedrückt:
Das Booten im UEFI-Modus vom Stick hat bei mir bis jetzt immer mit x-beliebigen FAT-formatierten Partitionen funktioniert, egal ob GPT oder nicht, die wie eine ESP verwendet wurden. Es gibt für mich allerdings auch keinen Grund keine dedizierte ESP anzulegen und die ESP darf auch gerne die letzte Partition (oder in der Mitte) sein.

Ich nehme immer mindestens 200 MB damit etwas Luft ist.
(Meistens sogar 2 GB und dann installiere ich einen standalone-grub, der komplett auf der ESP liegt und habe in der ESP auch noch Platz für ein grml-Image oä, wenn ich das will.)
cosmac hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2024 11:11:13
Gleichzeitig möchte ich den Stick zum Datenaustausch mit Windows benutzen. Für maximale Kompatibilität müsste die 1. Partition Austausch-Partition sein, weil Windows nur die 1. anzeigt. Traditionell ist die erste aber die EFI System Partition. Die ist FAT-formatiert, aber Windows versteckt sie so gut, dass es nicht praktikabel ist.
Seit wann zeigt Windows denn nur die erste Partition an?
Ich habe Windows schon lange nicht mehr genutzt, aber unter Windows 2000 (?) und XP habe ich oft partitionierte USB-Sticks verwendet oder direkt unter Windows partitioniert und kann mich nicht an Probleme erinnern – da bekam ein Stick halt mehrere Laufwerksbuchstaben, pro Dateisystem einen.

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grubenlicht
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Re: USB-Stick für Debian und Windows partitionieren?

Beitrag von grubenlicht » 15.02.2024 11:53:03

cosmac hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2024 11:11:13
...Für maximale Kompatibilität müsste die 1. Partition Austausch-Partition sein, weil Windows nur die 1. anzeigt.
womit möchtest du denn diese aussage stützen? Beispiel für das Gegenteil 4662

Code: Alles auswählen

Modell: SMI USB DISK (scsi)
Festplatte  /dev/sde:  4010MB
Sektorgröße (logisch/physisch): 512B/512B
Partitionstabelle: gpt
Disk-Flags: 

Nummer  Anfang  Ende    Größe   Dateisystem  Name  Flags
 1      1049kB  17,8MB  16,8MB  fat16              boot, esp
 2      17,8MB  656MB   639MB   ext4
 3      656MB   4009MB  3352MB  ntfs               msftdata
Traditionell ist die erste aber die EFI System Partition.
mag ja sein, aber, wenn du willst, kannst du die auch an andere Stelle setzen.
Bonusfrage: wie groß sollte die ESP sein? Mir reichen 42MB
viel Installer "maulen", wenn man die vermeintlich nicht groß genug anlegt. Grundsätzlich "verbraucht" ein Linux für ESP so etwa
~$ sudo df -h
Dateisystem Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf
tmpfs 390M 1,2M 389M 1% /run
/dev/sda3 20G 10G 8,1G 56% /
tmpfs 2,0G 0 2,0G 0% /dev/shm
tmpfs 5,0M 4,0K 5,0M 1% /run/lock
/dev/sda2 512M 6,1M 506M 2% /boot/efi
tmpfs 390M 100K 390M 1% /run/user/1000
wobei man bestenfalls mit FAT12 eben ein Minimum von 12M erzeugen kann.

cosmac
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Re: USB-Stick für Debian und Windows partitionieren?

Beitrag von cosmac » 15.02.2024 21:04:46

Das sieht ja garnicht schlecht aus, praktische Erfahrung ist etwas wert. Von wegen "nur die erste Partition ist im Explorer zu sehen": Das waren Klagen von Windows-Benutzern zur Zeit von XP, aber sowas merke ich mir natürlich. Es könnte evt. noch davon abhängen, ob sich der USB-Stick (nicht) als removable anmeldet. Jedenfalls gibt es eine klare Mehrheit für "alles nicht so kritisch", vielen Dank.
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