DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Smalltalk
Benutzeravatar
TRex
Moderator
Beiträge: 8098
Registriert: 23.11.2006 12:23:54
Wohnort: KA

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von TRex » 13.02.2024 21:36:05

Ich hatte letztes Jahr sogar noch ne völlig unerwartete Erfahrung machen dürfen. Ich bin Kabel-Kunde bei Yodafon, hatte lange Zeit 50MBit mit DS-Lite. Mit smokeping (verschiedene Ziele, IPv4 und IPv6 getrennt) konnte ich sehen, dass zeitweise relativ viel Paketverlust auf der Leitung war, mit kleineren Schwankungen über die ganze Zeit von x Jahren und (zeitlich) lokalen Störfällen. Aus Gründen bin ich dann auf 250MBit umgestiegen und ließ mir gleich darauf auch DS-Lite abschalten. Die Qualität (=messbarer Pingverlust, kein Feng-Shui beim Zählen der Pixel auf Youtube) wurde direkt mit der 250er Leitung besser, da änderte auch die Abschaltung von DS-Lite nichts mehr. Ich vermute, dass da eine Drossel involviert ist, die ebenfalls Probleme verursachen kann.
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

Benutzeravatar
prox
Beiträge: 371
Registriert: 08.07.2019 18:50:34
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 13.02.2024 21:37:17

Hi QT,

DS-Lite und AFTR-Gateway sagt mir nichts. Denn ich bin bisher noch nie über Kabel ins Internet gegangen.

Ich werde aber morgen den Vertrag mit meinem neuen Anbieter (Kabel) widerrufen und über einen anderen DSL-Anbieter versuchen, einen kostengünstigen VDSL-Vertrag bei einem Reseller des Kupfernetzes der Deutschen Telekom erfolgreich abzuschließen.

Benutzeravatar
QT
Beiträge: 1250
Registriert: 22.07.2004 21:08:02
Wohnort: localhost

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von QT » 13.02.2024 22:50:04

prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 21:37:17
DS-Lite und AFTR-Gateway sagt mir nichts.
Davon bin ich ausgegangen. Daher die Warnung. Besser vorher bevor man "reingefallen" ist. So mancher hat sich mit paar € Ersparnis beim Kabelanschluß schon bei den Alternativanbietern angeschmiert, da man auf DS-Lite festgenagelt ist.

Kann man Dir nur wünschen, dass Dein neuer Klingeldrahtanschluß wenigstens nen vollwertigen Anschlußtyp hat, was anno 2024 immer Dual-Stack sein sollte.

@TRex: keine Ahnung, welche Probleme in Deinem Anschlussgebiet vorliegen, aber hier (westlich von FFM) habe ich zu 99,xx% die gebuchte Leitung von Vodafone ohne Einbuße.

Benutzeravatar
TRex
Moderator
Beiträge: 8098
Registriert: 23.11.2006 12:23:54
Wohnort: KA

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von TRex » 13.02.2024 23:00:36

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 22:50:04
@TRex: keine Ahnung, welche Probleme in Deinem Anschlussgebiet vorliegen, aber hier (westlich von FFM) habe ich zu 99,xx% die gebuchte Leitung von Vodafone ohne Einbuße.
Ist ja auch unerheblich. Was ich mitteilen wollte, bezieht sich auf die Drossel und dass, wenn meine Annahme stimmt, diese bei kleineren gebuchten Bandbreiten für Probleme sorgen könnte. Ich hatte es ja auch gar nicht wirklich bemerkt, bevor etwa Dez. 2022 irgendwas für einen leichten Abfall der Qualität gesorgt hat, wodurch ich >5% Paketverlust dauerhaft hatte.
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

Benutzeravatar
QT
Beiträge: 1250
Registriert: 22.07.2004 21:08:02
Wohnort: localhost

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von QT » 13.02.2024 23:16:17

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 23:00:36
Was ich mitteilen wollte, bezieht sich auf die Drossel
Welche Drossel? Kannst Du da noch etwas Detail oder Infos dazu schreiben? Bin seit >10 Jahre am Kabelanschluß und mir ist unklar, was Du meinst.

Benutzeravatar
prox
Beiträge: 371
Registriert: 08.07.2019 18:50:34
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 14.02.2024 05:58:37

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 22:50:04
Kann man Dir nur wünschen, dass Dein neuer Klingeldrahtanschluß wenigstens nen vollwertigen Anschlußtyp hat, was anno 2024 immer Dual-Stack sein sollte.
Danke.

Ich habe mich gerade zu den Begriffen "Dual Stack" und "DS-Lite" informiert:

Der Klingeldrahtanbieter, dem ich nachher einen Auftrag erteilen werde zu einem Vertrag über VDSL 50 Mbit/s, bietet laut eigenem, für seine Kunden bereitgestellten Forum nur IPV4 an (Info aus Mai 2023, welche die neueste Info dieser Art ist in besagtem Kundenforum).

IPV6 kann auch nicht zusätzlich dazu gebucht werden, diese Option habe ich jedenfalls nicht im Online-Bestellprozess bei diesem DSL-Anbieter auf seiner Webseite gesehen, bei dem ich nachher VDSL 50 Mbit/s bestellen werde.

Wenn es bei dem neuen DSL-Anbieter nur IPV4 fürs eigene LAN und ins Internet gibt, dann scheint das ja OK zu sein, was die Interaktion mit anderen Geräten im Internet betrifft.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10809
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:17:00

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 22:50:04
prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 21:37:17
DS-Lite und AFTR-Gateway sagt mir nichts.
Davon bin ich ausgegangen. Daher die Warnung. Besser vorher bevor man "reingefallen" ist.
Das Problem dabei ist, daß das leider in keine AGB oder Produktbeschreibung spezifiziert wird. Selbst, wenn man den "Kundendienst" eines Providers anruft oder in einen Straßenladen geht, bekommt man keine Auskunft, weil das Verkaufspersonal das selbst nicht weiß. Man ist also auf Erfahrungsberichte anderer Leute angewiesen. Das nützt aber wenig, denn beim Kabelnetz von Vodafon ist es sogar regional unterschiedlich, ob man DS-Lite oder einen vollen Dual-Stack bekommt.

Nur bei den Businesstarifen bekommt man garantiert eine öffentliche IPv4-Adressen (gegen Aufpreis sogar eine feste). Hier in meiner Stadt sogar ausschließlich IPv4, kein IPv6.

Dual-Stack-Light, dabei wird IPv4 über IPv6 getunnelt und am Tunnelausgang über einen NAT-Router ins Internet geleitet, gibt es aber auch im "Klingeldrahtnetz" der Telekom und vor allem im Mobilfunknetz (aufpassen bei LTE-Verträgen). Der Nachteil hierbei ist, daß man seine Rechner zuhause nicht mehr über IPv4 (kombiniert mit DynDNS) erreichen kann. Wem die Erreichbarkeit zuhause egal ist, wird auch nicht merken, daß er über DS-Lite ins Internet geht.

Benutzeravatar
debilian
Beiträge: 1202
Registriert: 21.05.2004 14:03:04
Wohnort: 192.168.43.7
Kontaktdaten:

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von debilian » 14.02.2024 08:22:01

dyndns sollte auch über ipv6 funktionieren,
war nur bisher zu faul es umzusetzen.....
-- nichts bewegt Sie wie ein GNU --

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10809
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:22:13

prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 05:58:37
Wenn es bei dem neuen DSL-Anbieter nur IPV4 fürs eigene LAN und ins Internet gibt, dann scheint das ja OK zu sein, was die Interaktion mit anderen Geräten im Internet betrifft.
Es kann trotzdem sein, daß du keine öffentliche IPv4-Adresse bekommst. Dann routet dich der Provider via CGNAT ins Internet. IPv4-Adressen sind inzwischen ein sehr knappes Gut, so daß Provider versuchen, mit CGNAT möglichst wenige öffentlich IPv4-Adressen zu belegen. Eine feste IPv4-Adresse kostet in D überlicherweise rund 5€/Monat plus MwSt, also rund 71€ pro Jahr.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10809
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:26:39

debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:22:01
dyndns sollte auch über ipv6 funktionieren
Und wie erreicht man von einem Nur-IPv4-Anschluß einen Rechner mit Nur-IPv6-Anschluß?

Benutzeravatar
debilian
Beiträge: 1202
Registriert: 21.05.2004 14:03:04
Wohnort: 192.168.43.7
Kontaktdaten:

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von debilian » 14.02.2024 08:33:40

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:26:39
debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:22:01
dyndns sollte auch über ipv6 funktionieren
Und wie erreicht man von einem Nur-IPv4-Anschluß einen Rechner mit Nur-IPv6-Anschluß?
hab ja geschrieben, dass es theoretich gehen sollte, da ich aber bisher zu faul war, hab ich eine ipv4 Adresse, die ich bei meinem Provider auch bezahlen muss.
Wir haben z.B. einen eigenen dyndns Server, da gehe ich davon aus, dass ich dem sagen könnte, dass er ipv4 und ipv6 Adressen nutzen soll....

Zunkunftsmusik.
-- nichts bewegt Sie wie ein GNU --

Benutzeravatar
prox
Beiträge: 371
Registriert: 08.07.2019 18:50:34
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 14.02.2024 08:34:41

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:22:13
Es kann trotzdem sein, daß du keine öffentliche IPv4-Adresse bekommst. Dann routet dich der Provider via CGNAT ins Internet. IPv4-Adressen sind inzwischen ein sehr knappes Gut, so daß Provider versuchen, mit CGNAT möglichst wenige öffentlich IPv4-Adressen zu belegen. Eine feste IPv4-Adresse kostet in D überlicherweise rund 5€/Monat plus MwSt, also rund 71€ pro Jahr.
Danke für Deine Hintergrundinformationen, aber ich brauche keine öffentliche IPV4-Adresse.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10809
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:42:26

debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:33:40
hab ja geschrieben, dass es theoretich gehen sollte
Nein, das tut es eben nicht.

Du kannst von einem IPv4-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :THX:
Du kannst von einem IPv6-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :THX:
Du kannst nicht von einem IPv4-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :twisted:
Du kannst nicht von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :twisted:

Mit Umwegen kannst du zwar von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen, nämlich via DSLite.

Aber von einem IPv4-Client gibt es keinen Weg zu einem IPv6-Server.

Benutzeravatar
prox
Beiträge: 371
Registriert: 08.07.2019 18:50:34
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 15.02.2024 07:47:22

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 20:46:33
Ich weiß nicht, welche Anforderungen Du so hast, aber stell Dich bei einem Kabelanschluss, der NICHT via Vodafone läuft, drauf ein, dass Du einen DS-Lite Anschluß erhalten wirst. Also keine öffentliche IPv4 Adresse an Deinem Anschluss, sondern nur IPv6 und ausgehender IPv4 Verkehr läuft über das AFTR Gateway des Anbieters, was je nach Anzahl aktiver Kunden auf dem gleichen AFTR zu mehr oder weniger Problemen führen kann. Für 0815-Surfen macht das aber kein Problem idR, daher der Hinweis auf die Anforderungen...
Habe gestern in der GUI meiner Fritzbox meines aktuellen DSL-Anbieters das hier gesehen:
FRITZ!Box verwendet einen DS-Lite-Tunnel, XXX automatisch
AFTR-Gateway: << IPV6-Adresse >>
Habe damit noch nie irgendwelche Probleme gehabt, auch die Perfomance meiner Verbindungen ins Internet schwächelt nie. Und eine öffentliche/feste IP-Adresse brauche auch nicht.

uname
Beiträge: 12087
Registriert: 03.06.2008 09:33:02

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von uname » 15.02.2024 08:58:53

Eine öffentliche IPv4-Adresse braucht man (oder sollte man haben), wenn man zuhause einen Server oder Service betreibt, der vom Internet erreichbar sein soll. Da kann ein Wechsel vom Klingeldraht zu Kabel oder Glasfaser schnell zum Rückschritt werden.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10809
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 15.02.2024 09:05:53

prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2024 07:47:22
Und eine öffentliche/feste IP-Adresse brauche auch nicht.
Das ist der entscheidende Punkt.

Da ich meine Daten zuhause auf meinem eigenen Server liegen habe und darauf auch von außen zugreifen können will, wäre so eine Krüppellösung für mich ein KO-Kriterium.

Wer es nicht braucht, ist mit DSLite und CGNAT (fast) genauso gut bedient, wie mit einem "echten" Internetzugang.

wanne
Moderator
Beiträge: 7471
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von wanne » 15.02.2024 09:35:48

Du kannst nicht von einem IPv4-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :twisted:
Du kannst nicht von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :twisted:

Mit Umwegen kannst du zwar von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen, nämlich via DSLite.

Aber von einem IPv4-Client gibt es keinen Weg zu einem IPv6-Server.
Es gibt im Internet kein Client und Server. Nur Pakete, die von A nach B transportiert werden. Es sind lediglich Begrifflichkeiten aus der Vorinternetzeit für einfachere Erklärungen um gewissen üblichen Patterns die Programmierer nutzen Namen zu geben. Die sind aber nur grobe Ideen und sind weder Voraussetzung noch genau technisch definiert. Man Kann aber problemlos Programme schreiben die gar keine Server haben (Torrent), drei Identitäten (DLNA, Google Push) oder nur schwer einzuordnen ist, was jetzt Server und was Client ist (X11). Wenn man allgemein über Internet spricht, spricht man deswegen immer von Hosts, die Unabhängig davon sind, welches Pattern der Programmierer jetzt verwendet hat.

Es gab bis 2015 mit RFC 3056 (6to4) eine Möglichkeit sowohl IPv6 Adressen von IPv4 Adressen aus zu erreichen wie auch umgekehrt. Das hat noch lange nach diesem Datum funktioniert. Wurde aber wegen einigen Fehlimplementierungen bei diversen Providern deprecated und stirbt so langsam wirklich.

Daneben gibt es diverse Dienste, von dritten die das IPv6-Netz aus dem IPv4 Netz erreichbar machen. (Teredo, 6over4..) das funktioniert mit jedem Host. Muss aber auf der IPv4-Seite für einen bestimmten Anbieter konfiguriert werden. Genau genommen wurde 6to4 seit 2015 in so einen umgewandelt. Ich kenne aber keinen einzigen Anbieter. Windows Vista und die Xbox 360 hatten Teredo mit Anbieter Microsoft vorkonfiguriert. Seit das manuell gemacht werden muss, ist die Option defakto auch tot. Debian brachte mit Debianmiredo ein vorkonfiguriertes Teredo mit debian als Anbieter mit. Das musste aber manuell installiert werden. Deswegen wird IPv4 oft als wertvoller angesehen. Im Notfall kann man diese Dienste konfigurieren und das volle Internet beider Protokolle erreichen. Umgekehrt geht das nur schwer. (Auch da gibt es Lösungen. Sie sind aber weit weniger verbreitet.)

Zuletzt kommen wir zu DS-Lite NAT64. Beides sind Technologieen die vom Provider (und nicht vom Host selbst) genutzt werden um IPv4 Dienste an einem IPv6 Anschluss erreichbar zu machen. Wohl gemerkt ich sage hier explizit Dienste. Nicht Internet. Beide Funktionieren nur mit bestimmten Anwendungen in bestimmten Fällen. Allen voran der dominante Fall: Nur wenn der Browser (Client) hinter DS-Lite NAT64 sitzt aber nicht der Webserver. Bei X11 ist es aber gerade umgekehrt. i2p will gar nicht und Torrent so lange mindestens eine (egal welche) Seite nicht dahinter versteckt ist. Es ist also keine Verallgemeinerung möglich in welche Richtung das funktioniert. Es ist nur für den einen Fall "Web" so.

Ein besonders Leidiges Thema bleibt Telefonie. SIP (dass btw auch ein halbes duzend rollen und kein Client/Server kennt.) bietet ein riesiges Paket an Methoden an, um das in bestimmten Kombinationen von Provider, Registrar, Angerufenen und Anrufendem hinter bestimmten Implementierungen solcher Lösungen zum Laufen zu bringen. Auf die Idee einfach auf IPv6 umzusteigen ist noch keiner gekommen.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.


Benutzeravatar
prox
Beiträge: 371
Registriert: 08.07.2019 18:50:34
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 17.03.2024 06:40:44

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:42:26
debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:33:40
hab ja geschrieben, dass es theoretich gehen sollte
Nein, das tut es eben nicht.

Du kannst von einem IPv4-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :THX:
Du kannst von einem IPv6-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :THX:
Du kannst nicht von einem IPv4-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :twisted:
Du kannst nicht von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :twisted:

Mit Umwegen kannst du zwar von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen, nämlich via DSLite.

Aber von einem IPv4-Client gibt es keinen Weg zu einem IPv6-Server.
Guten Morgen,

gestern bin ich auf das IPv6-Tunneling-Verfahren "6to4" aufmerksam geworden:
"6to4" ist ein Tunneling-Verfahren, dass nur dafür interessant ist, um IPv6-only Dienste zu erreichen. Und 6to4 macht nur dann Sinn, wenn man eine öffentliche IPv4-Adresse hat. In der Regel braucht man "6to4" nur zu aktivieren, wenn man Dienste ansprechen möchte, die nur IPv6 können [...].

Das bedeutet, dass jeder, der eine öffentliche IPv4-Adresse hat automatisch auch eine IPv6-Adresse hat. Nachteil ist, ändert sich die IPv4-Adresse, dann ändert sich automatisch auch die IPv6-Adresse. Wenn man keine Dienste betreibt, ist das nicht weiter schlimm.
https://www.elektronik-kompendium.de/si ... 904031.htm

Diesbezgliche Konfigurationhinweise für Fritzboxxen finden sich hier (im Link nach dem Begriff "6to4" suchen):

https://avm.de/service/wissensdatenbank ... inrichten/

Mein Fritzbox-Modell scheint aber zu alt für so nen neumodischen Schnickschnack wie "6to4" zu sein, denn in der GUI meiner Fritzbox habe ich unter "Internet" > "Zugangsdaten" keine Registerkarte mit der Bezeichnung "IPv6". Dies, obwohl in der GUI meines Fritzens steht:
FRITZ!OS:7.57-Version aktuell
Oder der Grund dafür, warum meine Fritzbox keine Registerkarte mit der Bezeichnung "IPv6" hat, könnte in meinem aktuellen ISP begründet sein, der mich ja mittels DS-Lite mit dem IPV6-Internet-Adressenraum verbunden hat. Vielleicht hat mein aktueller ISP ja deswegen das Fritz-OS auf meiner Fritzbox entsprechend angepasst. Oder AVM hat meinem ISP gegenüber eine entsprechend angepasste Version des Fritz-OS zur Verfügung gestellt.

LinuxUser1334
Beiträge: 48
Registriert: 26.07.2023 20:51:13

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von LinuxUser1334 » 04.05.2024 18:49:00

hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, möchte aber dennoch meine Erfahrungen hier mit Vodafone und Freenet (ehemals Moblilcom-Debitel) reinschreiben.

was ich grundsätzlich immer mache , ist, dass wenn ein Vertrag zu Ende geht, eine Vertragsverlängerung auszuhandeln, jeweils mit günstigeren Konditionen, weil eben wenn man mit Kündigung kommt, der Provider immer bereit ist eine günstigere Kondition auszuhandeln, zu akzeptieren, weil es besser ist, einen Kunden zu haben, der zwar weniger bezahlt, als den Kunden garnicht mehr zu haben.

Ich kann von Vodafone grundsätzlich nur gute Erfahrungen weitergeben, so auch über Freenet. Damals als es noch Unitiymedia war, war es mal an der Zeit dass der Vertrag schon 2 Jahre lief. Ich rief an und vereinbarte mit der Kundenberaterin, dass ich (bei Vertragsverlängung) auf Dauer bei Vodafone mit Internet und Festnetz bleibe, aber niemals mehr als 32,99,- Euro bezahlen werde, mit einer 250 MBit-Leitung, egal wie lange der Vertrag läuft. Dann kam es dazu, dass vor einiger Zeit Vodafone einfach um 5,- Euro den Vertrag erhöhte und die hab ich mir jetzt wieder zurückgeholt in dem ich vor ein paar Tagen das Angebot machte, dass sie aus dem Vertrag erneut einen zwei-Jahres Vertrag machen können, wenn sie mir wieder den alten Preis geben mit 32,99,- Euro. Eine einfache Bitte hat gereicht, musste nicht groß drohen mit gehen/Kündigung..

Ebenso hat das gestern bei Freenet geklappt. Ich hatte einen Vertrag längere Zeit mit 14,99,- einer Allnet Flat unlimited mit 10 MBit Geschwindigkeit und sagte denen gestern am Telefon (nachdem ich zuvor im Kundenkonto die Kündigung vormerkte) ich möchte ab jetzt nicht mehr bezahlen als 10 Euro im Monat, brauche aber 25 GB im Monat Datenvolumen. Sie haben mir dann zwei Angebote gemacht, unter anderem 25 GB für 10,99,- Euro. Bei Freenet ist es erfahrungsgemß so, dass die einem erst dann richtig gute Angebote machen, wenn man schon die Kündigung vorgemerkt hat und dann noch abschließend anruft um die Kündigung zu bestätigen. DIe Angebote die sie einem generell als Bestandskunde machen am Telefon und die Angebote wenn man schon die Kündigung vorgemerkt hat, unterscheiden sich stark, wahrscheinlich Firmenpolitik bzw. Vorgaben an die Mitarbeiter. Ich spare jetzt jedenfalls pro Monat 9,- Euro, weil jetzt ab Juli 15,- Euro zusätzliche Ausgaben anfallen für Kabelfernsehen, sollte die Eigentümergemeinschaft, bei der ich hier in einer Mietwohnung wohne, sich nicht für eine Schüssel entscheiden, was ich aber sehr hoffe.

Ich meine, das ist auch absolut in Ordnung. Wenn ich so lange bei Unitymedia bzw. Vodafone bin, so viele Jahre, hab ich auch imho das Recht auf günstige Konditionen. Bei Freenet war ich auch schon so viele Jahre, frühere hiess der Provider ja anders. Bin dann zwar zweimal zwischenzeitlich weg davon, aber immer wieder mit Neuverträgen zu ihm zurückgegangen und deshalb hab ich da auch die gleiche Einstellung. Ich finde das nicht in Ordnung, dass Bestandskunden nicht belohnt werden.
* OS: Ultramarine Linux 39 mit Gnome
* Hardware: HP Notebook - 17-ca1216ng, Ryzen 3 3200U mit Radeon Vega 3, 2x4 GB DDR4-2400
* Don't forget, I am just a user! :THX:

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 3929
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von ralli » 04.05.2024 19:43:02

Hallo @LinuxUser1334,

eine gute Strategie, die ich zukünftig auch bei meinem Provider 1und1 anwenden werde. Grundsätzlich bin ich mit denen auch nach über 25 Jahren durchaus zufrieden. Allerdings hat man mir dann bei dem letzten Tarifwechsel eine Fritzbox 7510 TA untergejubelt, die im WLAN Bereich nur 2,4 GHtz konnte. Mit DSL Kabel bekomme ich dann statt der zugesicherten 250 MBit mindestens 300 MBit geliefert, so das ich dieses Defizit im WLAN Bereich vernachlässigen kann.

Gruß ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

LinuxUser1334
Beiträge: 48
Registriert: 26.07.2023 20:51:13

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von LinuxUser1334 » 04.05.2024 20:14:18

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2024 19:43:02
eine gute Strategie, die ich zukünftig auch bei meinem Provider 1und1 anwenden werde. Grundsätzlich bin ich mit denen auch nach über 25 Jahren durchaus zufrieden. Allerdings hat man mir dann bei dem letzten Tarifwechsel eine Fritzbox 7510 TA untergejubelt, die im WLAN Bereich nur 2,4 GHtz konnte. Mit DSL Kabel bekomme ich dann statt der zugesicherten 250 MBit mindestens 300 MBit geliefert, so das ich dieses Defizit im WLAN Bereich vernachlässigen kann.
Ich komme zB auf dem 5 GHz Frequenzband im WLAN in meiner Wohnung auf die vollen 250 MBit, mit dem 2,4 GHz Band wären nur weit unter 100 MBit gegeben, was aber auch mehr als ausreichend wäre.

Man ist eben heutzutage verwöhnt, im Grunde ist vieles davon Luxus.

Bin generell kein Freund von WLAN. Ich nutze zwei Fritzboxen, eine nur um WLAN bei Bedarf an- und abzustellen. Schade, dass die Fritzbox-Router keinen Schalter haben am Gehäuse, mit dem man das WLAN an- und abschalten kann, so wie es mitunter TP-Link Router haben.

Alleine ein Internetvertrag mit in meinem Fall 32,99 Euro ist ja auch so gesehen viel Geld, das man jeden Monat ausgibt und die entsprechenden Neuverträge sind ja noch um einiges teurer. Aber das ist ein Luxus den ich mir auch weiterhin gönnen werde. Macht Spaß jeden Tag.. Fühlt sich einfach gut an, besser als Mobilfunk... :D

Übrigens: Wenn jemand auf der Suche ist gerade nach einem neuen Smartphone-Vertrag. Handystar hat noch diese Woche Giga-Woche mit besonderen Angeboten; unter anderem haben da die Verträge mehr GB Datenvolumen als normalerweise. Gibts zB im Telekom-Netz 28 GB für 12,50,- und im Vodafone-Netz 50 GB für 15,- Euro, jeweils natürlich mit Telefonie-Flat. Auf Handystar.de sind noch viele Angebote die im TV garnicht gezeigt werden. (und auch umgekehrt) Ist schon toll, wenn man für 20,- Euro im Monat 30 GB Datenvolumen bekommt, zusammen mit einem gratis Xiomi Redi Pad SE und einem gratis Xiaomi Redmi Note 13 Smartphone. (unter RTL/DMAX Deals)
* OS: Ultramarine Linux 39 mit Gnome
* Hardware: HP Notebook - 17-ca1216ng, Ryzen 3 3200U mit Radeon Vega 3, 2x4 GB DDR4-2400
* Don't forget, I am just a user! :THX:

Benutzeravatar
borrtux
Beiträge: 129
Registriert: 11.01.2021 22:26:20

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von borrtux » 04.05.2024 20:18:08

LinuxUser1334 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2024 20:14:18
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2024 19:43:02
eine gute Strategie, die ich zukünftig auch bei meinem Provider 1und1 anwenden werde. Grundsätzlich bin ich mit denen auch nach über 25 Jahren durchaus zufrieden. Allerdings hat man mir dann bei dem letzten Tarifwechsel eine Fritzbox 7510 TA untergejubelt, die im WLAN Bereich nur 2,4 GHtz konnte. Mit DSL Kabel bekomme ich dann statt der zugesicherten 250 MBit mindestens 300 MBit geliefert, so das ich dieses Defizit im WLAN Bereich vernachlässigen kann.
Schade, dass die Fritzbox-Router keinen Schalter haben am Gehäuse, mit dem man das WLAN an- und abschalten kann, so wie es mitunter TP-Link Router haben.

Meine Fritzboxen haben/hatten so einen Schalter - direkt über der grünen W-Lan LED.
7490 und 7530AX
Viele Grüße
Borrtux :D

Benutzeravatar
detix
Beiträge: 1710
Registriert: 07.02.2007 18:51:28
Wohnort: MK

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von detix » 04.05.2024 20:45:50

borrtux hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2024 20:18:08
LinuxUser1334 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2024 20:14:18
Schade, dass die Fritzbox-Router keinen Schalter haben am Gehäuse, mit dem man das WLAN an- und abschalten kann, so wie es mitunter TP-Link Router haben.
Meine Fritzboxen haben/hatten so einen Schalter - direkt über der grünen W-Lan LED.
7490 und 7530AX
Funktionieren denn diese Skripte nicht bei euch?
https://github.com/jhubig/FritzBoxShell
Gruß an alle Debianer, und immer daran denken:
Macht ohne Haftung funktioniert nicht!

LinuxUser1334
Beiträge: 48
Registriert: 26.07.2023 20:51:13

Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von LinuxUser1334 » 04.05.2024 21:07:37

detix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2024 20:45:50
Funktionieren denn diese Skripte nicht bei euch?
https://github.com/jhubig/FritzBoxShell
hat halt alles Vor- und Nachteile, Für- und Wider.

Die Schnittstelle zu aktivieren bedeutet möglicherweise auch eine Schwachstelle bzw. generell eine Funktion, die u.U. ausgenutzt werden könnte.

Ich fahre die Strategie, im Router wirklich jede kleine Funktion zu deaktivieren, die ich nicht brauche und die in irgendeiner Weise ausgenutzt werden könnte. Genauso wie ich bei der Distro die ich installiert hab, stets immer alle Ports geschlossen haben möchte. Ich habe leider kein Expertenwissen, aber das ist das was ich mit meinem vergleichsweise kleinen Wissen zu Wege bringen kann und hier ist mehr (an Maßnahmen) auf jeden Fall mehr. Zumal man in einer solchen auszuführenden Datei dann auch die Anmeldedaten permanent im Nutzerkonto liegen hätte, was mir auch missfallen würde. :wink:

Muss aber natürlich jeder selbst für sich entscheiden. Zwei Router zu nutzen, selbst wenn man den Zweiten nur bei Bedarf anmacht, wirkt sich natürlich auch auf die Stromrechnung aus.
* OS: Ultramarine Linux 39 mit Gnome
* Hardware: HP Notebook - 17-ca1216ng, Ryzen 3 3200U mit Radeon Vega 3, 2x4 GB DDR4-2400
* Don't forget, I am just a user! :THX:

Antworten