[gelöst] yad Dialog: Textformatierung mit Variable

[detix]

Ich möchte einen Hinweistext ‒ der mehrfach in einem Skript vorkommt ‒ einheitlich formatieren.
Es funktioniert eigentlich auch bis auf „--fontname=...”
für diesen Parameter muss ich eine 2te Variable benutzen, zB:

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yadP1="--no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info"
yadP2=--fontname="Monospace bold 12"
yad "$yadP2" $yadP1 <<<"So funktioniert mein Vorhaben perfekt"

Wie bekomme ich $yadP2 unfallfrei in $yadP1 integriert, würde halt gern auf eine 2te Variable verzichten.
Zig Versuche mit „'\"...” in doppelter oder 3facher Angabe (Leerzeichenproblem?) führen leider nicht zum Erfolg.

[juribel]

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  P="--fontname='Monospace bold 12' --no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info" 
  yad $P <<<"So funktioniert mein Vorhaben perfekt" 

Doppelte Anführungszeichen innerhalb von doppelten Anführungszeichen können nicht funktionieren.

[juribel]

Sorry, funktioniert doch nicht wie gewünscht

[detix]

Hattest du das selbst so probiert?
Die Textfarbe ist wohl grün aber der Font ist hier weder bold noch 12p...
funktioniert leider nicht, aber danke fürs Testen.

[heisenberg]

Vielleicht als Array (ungetestet) ?

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set -x # set -x ist immer gut zum debuggen
yadP1=(--no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info)
yadP2=(--fontname="Monospace bold 12")
yad "${yadP2[@]}" "${yadP1[@]}" <<<"So funktioniert mein Vorhaben perfekt"

[detix]

Hoppala, falschen Knopp gedrückt, aus Versehen juribels Post gemeldet, Entschuldigung!

[detix]

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set -x # set -x ist immer gut zum debuggen
yadP1=(--no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info)
yadP2=(--fontname="Monospace bold 12")
yad "${yadP2[@]}" "${yadP1[@]}" <<<"So funktioniert mein Vorhaben perfekt"

So funktionierts ja auch, nur wie bekomme ich den Font mit in $yadP1, ohne $yadP2 zu bemühen?
Es ist kein großes Thema, wenns nur mit einer 2ten Variable funktioniert dann ist das eben so,
nur erschließt sich mir hier nicht der Grund dafür.

[tobo]

Durch Zusammenschreiben?

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$ param=(--no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info --fontname="Monospace bold 12")
$ yad "${param[@]}" <<< "So funktioniert mein Vorhaben perfekt"

[heisenberg]

Vielleicht so?

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set -x # set -x ist immer gut zum debuggen
yadP2=(--fontname="Monospace bold 12")
yadP1=( "${yadP2[@]}" --no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info)
yad "${yadP1[@]}" <<<"So funktioniert mein Vorhaben perfekt"

[detix]

Durch Zusammenschreiben?

Ja, so funktionierts ‒ mit einem array! ‒ vielen Dank an die Beteiligten.
Warum es nicht anders geht bleibt leider offen, dennoch gelöst!

[Livingston]

Warum es nicht anders geht bleibt leider offen, dennoch gelöst!

Hier auf https://mywiki.wooledge.org/BashFAQ/050 gibt's eine Erklärung. Etwas mehr Details dazu: https://mywiki.wooledge.org/WordSplitting

Das komplette Wiki gefällt mir übrigens ganz gut. Wenn ich mal mit der Bash auf Kriegsfuß stehe, schaue ich da gerne rein.

[tobo]

Warum es nicht anders geht bleibt leider offen, dennoch gelöst!

Das Problem ist die Auswertung durch die Shell, weil die Single-Quotes innerhalb der Variable literal betrachtet werden und das Wordsplitting am Leerzeichen trennt. Ein vorgestelltes `set -x' zeigt das Problem (Paramter --fontname=... und die zusätzlich hinzugefügten Leerzeichen vor --undecorated) ganz gut:

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$ set -x
$ param="--no-buttons    --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info --fontname='Monospace bold 12'"
 ## 56 : param='--no-buttons    --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info --fontname='\''Monospace bold 12'\'''
$
$
$ yad "$param" <<< "So funktioniert mein Vorhaben perfekt"
 ## 57 : yad '--no-buttons    --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info --fontname='\''Monospace bold 12'\'''
$ ## bzw.
$ yad $param <<< "So funktioniert mein Vorhaben perfekt"
 ## 58 : yad --no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info '--fontname='\''Monospace' bold '12'\'''
$

Ungehen könnte man das (neben dem Array) mit eval. Damit wird die Kommandozeile zweimal von der Shell gelesen, beim zweiten Mal mit den ausgewerteten Argumenten des ersten Mals:

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$ eval yad "$param" <<< "So funktioniert mein Vorhaben perfekt"
 ## 59 : eval yad '--no-buttons    --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info --fontname='\''Monospace bold 12'\'''
  ## 59 : yad --no-buttons --undecorated --timeout=5 --fore=green --wrap --width=250 --justify=center --text-info '--fontname=Monospace bold 12'
$ 

Wobei eval aber auch Probleme sicherheitstechnischer Art machen kann.

Ein einfaches Beispiel, was das Problem ebenfalls zeigt, aber lesbar ist:

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$ touch "file 1"
 ## 31 : touch 'file 1'
$ touch "file 2"
 ## 32 : touch 'file 2'
$ files="'file 1' 'file 2'"
 ## 33 : files=''\''file 1'\'' '\''file 2'\'''
$ ls $files
 ## 34 : ls ''\''file' '1'\''' ''\''file' '2'\'''
ls: cannot access "'file": No such file or directory
ls: cannot access "1'": No such file or directory
ls: cannot access "'file": No such file or directory
ls: cannot access "2'": No such file or directory
$ ls "$files"
 ## 35 : ls ''\''file 1'\'' '\''file 2'\'''
ls: cannot access "'file 1' 'file 2'": No such file or directory
$ eval ls "$files"
 ## 36 : eval ls ''\''file 1'\'' '\''file 2'\'''
  ## 36 : ls 'file 1' 'file 2'
'file 1'  'file 2'
$

[heisenberg]

IMHO: Finger weg von eval!

Das macht alles nur komplizierter und demzufolge anfälliger. Probleme mit meinen Scripten waren regelmäßig auf die nicht ausreichend achtsame Verwendung von eval zurück zu führen. Seit einiger Zeit verzichte ich da lieber komplett darauf. Es gibt immer andere und bessere Möglichkeiten.

Aber natürlich darf da jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Mir persönlich geht es dabei eher weniger um das Thema Sicherheit - wer sicheren Code möchte ist bei bash IMHO falsch - sondern eher um robusten und leicht verständlichen Code.

Siehe auch:
The Perils of Bash 'eval'
Why should eval be avoided and what to use instead?

[Livingston]

Die Aussage "eval is evil" finde ich ein wenig reißerisch. Ich kann immer einen Weg finden, mir ins eigene Knie zu schießen, sei es in C mit system("/usr/bin/rm IrgendEinUserInput"); oder in Bash mit eval ${WasSollDaSchonSchiefGehen}.
Wenn man weiß, was eval tut, wird man niemals einen ungecheckten String darauf loslassen.