Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Smalltalk
niemand
Beiträge: 600
Registriert: 22.12.2023 16:35:53
Kontaktdaten:

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von niemand » 29.04.2024 20:22:21

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 20:14:31
Ansonsten fände ich es hilfreich, wenn wir hier on-topic bleiben würden.
An welcher Stelle siehst du noch Diskussionbedarf? Ich finde, es ist eigentlich alles gesagt worden, was man dazu sagen kann: ja, es ist die blanke Gier seitens HP. Ja, aus verschiedenen Gesichtspunkten heraus ist es verwerflich. Nein, HP sollte man nicht kaufen, um das nicht zu unterstützen.

Und: Ja, es bleiben trotzdem noch genug Leute, die erstmal den reinen Gerätepreis sehen und sich ausrechnen, wie billig das bei ihrem Druckvolumen auch mit originaler Tinte wäre – und die dabei übersehen, dass die Dinger bei jedem Einschalten, und wenn sie Strom haben, auch mal zwischendurch (also „ausgeschaltet“) das Mehrfache der für den eigentlichen Druckjob benötigten Tinte rauszudrücken, um Probleme mit Eintrocknen zu begegnen. Der Laden wird also wohl nicht pleite gehen. Allenfalls werden sie mal bei den Angestellten ausdünnen, wenn die Boni für den Management-Wasserkopf nicht hoch genug sind.
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle

Benutzeravatar
heisenberg
Beiträge: 3602
Registriert: 04.06.2015 01:17:27
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von heisenberg » 29.04.2024 20:36:44

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 20:22:21
An welcher Stelle siehst du noch Diskussionbedarf?
Ich würde gerne einfach dabei bleiben. Mal sehen, was noch kommt und was sich bzgl. des Themas vielleicht daraus ergibt.
Zuletzt geändert von heisenberg am 29.04.2024 20:43:25, insgesamt 1-mal geändert.

KP97
Beiträge: 3461
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von KP97 » 29.04.2024 20:43:15

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 20:22:21
Der Laden wird also wohl nicht pleite gehen. Allenfalls werden sie mal bei den Angestellten ausdünnen, wenn die Boni für den Management-Wasserkopf nicht hoch genug sind.
Wurde ja schon mehrfach gemacht ... ;-) mit guten Abfindungen. Aber so ist das bei den Amifirmen, da ticken die Uhren anders.

Aber wenn ich mich recht entsinne, war dieses Verhalten auch bei Laserdruckern und Tonerkassetten festzustellen.
Ich finde nur keinen Link mehr dazu...

Benutzeravatar
heisenberg
Beiträge: 3602
Registriert: 04.06.2015 01:17:27
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von heisenberg » 29.04.2024 20:54:36

Bei Tonerkasetten wird da aufgrund des höheren Preises natürlich noch viel mehr Aufwand getrieben. Ich hatte mir vor kurzem mal den bereits auf dem Karton des Druckers aufgedruckten Text durchgelesen. Kurzfassung: Wir werden aktiv verhindern, dass Nicht-Original-Toner hier verwendet werden kann! Die Fachbegreiff

Und hier geht dann die Reise hin:

Das Drucker-Abo. Kleinste Variante: 20 Seiten pro Monat!

(1. 3.2024) tarnkappe.info: Drucken als Abo
(1. 3.2024) PC-Games Hardware: Drucker Abo ab monatlich 7 EUR
(23.1.2024) Golem: HP-Chef verteidigt Kampf gegen Drittanbietertinte

Aus dem Golem-Artikel:
Golem hat geschrieben:Der CEO gab an, dass HP mit den Druckern selbst definitiv ein Minusgeschäft mache. Das Unternehmen verkauft diverse Tintenstrahler unter ihrem Herstellungswert und holt das Geld anschließend mit sehr teurer Tinte und optimalerweise durch ein monatliches Druckabonnement wieder heraus.
Das ist vielleicht einfach das - auch wieder Jahrzehnte alte - Problem: Die Drucker werden unter Herstellungspreis verkauft, also muss man irgendwo anders die Kosten reinholen.

Benutzeravatar
QT
Beiträge: 1254
Registriert: 22.07.2004 21:08:02
Wohnort: localhost

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von QT » 29.04.2024 20:58:06

ernohl hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 18:10:16
Mal so nebenbei gefragt: Lebt ihr in anderen Bereichen auch diese Permanent-neue-billig-Anbieter-Strategie? Z.B. bei eurem Telefonvertrag bzw. der Prepaid-Karte?
Eindeutig JA!

Telefonverträge, Stromanbieter, Internetanbieter. Oder auch sonstige Käufe. Alles wird verglichen und dann die beste Wahl getroffen, was bei gleicher Leistung dann über den günstigeren Preis entschieden wird. Habe in den letzten 6 Monaten 3mal meinen Handyvertrag gewechselt. Warum auch nicht?

niemand
Beiträge: 600
Registriert: 22.12.2023 16:35:53
Kontaktdaten:

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von niemand » 29.04.2024 21:00:31

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 20:54:36
Das ist vielleicht einfach das - auch wieder Jahrzehnte alte - Problem: Die Drucker werden unter Herstellungspreis verkauft, also muss man irgendwo anders die Kosten reinholen.
Ich finde: solange man die Wahl hat, ist damit nichts per se falsch. Wenn es bereits auf der Verpackung und im Angebotstext klar zu erkennen ist, halte ich das sogar für vollkommen okay – wird ja keiner gezwungen, sich darauf einzulassen. Das Problem fängt aus meiner Sicht an der Stelle an, wo ein Drucker ohne diese Hinweise verkauft wurde und anfangs auch wunschgemäß funktioniert, und nachträglich durch ein Firmwareupdate vernagelt wird.

Das ist, als würde man ein Auto verkaufen, und mittels eines Firmwareupdates dann dafür sorgen, dass es nur noch beim Vertragspartner des Herstellers getankt oder geladen werden kann …
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle

Benutzeravatar
heisenberg
Beiträge: 3602
Registriert: 04.06.2015 01:17:27
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von heisenberg » 29.04.2024 21:26:31

Golem hat geschrieben:Der CEO gab an, dass HP mit den Druckern selbst definitiv ein Minusgeschäft mache. Das Unternehmen verkauft diverse Tintenstrahler unter ihrem Herstellungswert und holt das Geld anschließend mit sehr teurer Tinte und optimalerweise durch ein monatliches Druckabonnement wieder heraus.
... und wenn ich darüber nachdenke, dann ist das für mich nicht glaubwürdig. Denn dann dürfte es gar keine Druckerhersteller geben. Und gerade Canon, die besonders leicht kopierbare Tintentanks hatten - ganz ohne Elektronik - hätten schon längst platt sein müssen. Das geht hier IMHO nur um die ausreichend dicke Rendite.

katzenfan
Beiträge: 584
Registriert: 19.04.2008 22:59:51

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von katzenfan » 29.04.2024 23:35:31

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 21:00:31
... Das Problem fängt aus meiner Sicht an der Stelle an, wo ein Drucker ohne diese Hinweise verkauft wurde und anfangs auch wunschgemäß funktioniert, und nachträglich durch ein Firmwareupdate vernagelt wird. ...
Das könnte unions- wie bundesrechtlich Zeichen für eine unlautere Geschäftspraxis sein? -> §5 UWG?

Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
https://www.gesetze-im-internet.de/uwg_ ... G000101140
§ 5 Irreführende geschäftliche Handlungen
(1) Unlauter handelt, wer eine irreführende geschäftliche Handlung vornimmt, die geeignet ist, den Verbraucher oder sonstigen Marktteilnehmer zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte. ...

KP97
Beiträge: 3461
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von KP97 » 30.04.2024 14:20:35

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 21:26:31
Golem hat geschrieben:Der CEO gab an, dass HP mit den Druckern selbst definitiv ein Minusgeschäft mache. Das Unternehmen verkauft diverse Tintenstrahler unter ihrem Herstellungswert und holt das Geld anschließend mit sehr teurer Tinte und optimalerweise durch ein monatliches Druckabonnement wieder heraus.
... und wenn ich darüber nachdenke, dann ist das für mich nicht glaubwürdig. Denn dann dürfte es gar keine Druckerhersteller geben.
Doch, das ist doch der Sinn der Sache. Irgendworein müssen die Patronen bzw. Kassetten ja gesteckt werden. Besonders deutlich ist es doch bei Tintenstrahlern. Der Drucker kostete fast nix, die Patronen hatten unverschämte Preise, von Farbdruckern wollen wir erst gar nicht reden.
Druckte man wenig, trockneten die Dinger aus, druckte man viel, waren die ruckzuck leer, weil die vermutlich von Anfang an nicht ganz voll waren.
Was man auch machte, gewonnen hatte immer der Druckerhersteller, und das war auch so deren Geschäftsmodell.

Benutzeravatar
heisenberg
Beiträge: 3602
Registriert: 04.06.2015 01:17:27
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von heisenberg » 30.04.2024 16:20:10

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.04.2024 14:20:35
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.04.2024 21:26:31
... und wenn ich darüber nachdenke, dann ist das für mich nicht glaubwürdig. Denn dann dürfte es gar keine Druckerhersteller geben.
Doch, das ist doch der Sinn der Sache. Irgendworein müssen die Patronen bzw. Kassetten ja gesteckt werden. Besonders deutlich ist es doch bei Tintenstrahlern. Der Drucker kostete fast nix, die Patronen hatten unverschämte Preise, von Farbdruckern wollen wir erst gar nicht reden.
Druckte man wenig, trockneten die Dinger aus, druckte man viel, waren die ruckzuck leer, weil die vermutlich von Anfang an nicht ganz voll waren.
Was man auch machte, gewonnen hatte immer der Druckerhersteller, und das war auch so deren Geschäftsmodell.
Tut mir leid, aber ich kann aus Deinen Worten den Bezug zu meinem Beitrag nicht nachvollziehen. Im Einzelnen:
Doch, das ist doch der Sinn der Sache. Irgendworein müssen die Patronen bzw. Kassetten ja gesteckt werden.
Was Du mir im aktuellen Kontext mit dem Satz sagen möchtest verstehe ich nicht. Natürlich gehören Drucker und Patronen zusammen. Aber was hat das damit zu tun, welches Geschäftsmodell man (die Drucker-/Druckerpatronenhersteller) da jetzt anwendet?
Besonders deutlich ist es doch bei Tintenstrahlern. Der Drucker kostete fast nix, die Patronen hatten unverschämte Preise, von Farbdruckern wollen wir erst gar nicht reden.
Dass das das Geschäftsmodell von vielen Druckerherstellern war/ist, das ist keine Frage. Da es aber auch solche gibt, die dieses Geschäftsmodell nicht anwenden, bedeutet für mich, dass es für einen Druckerhersteller nicht zwingend notwendig ist, so zu handeln, um wirtschaftlich überleben zu können. Das ist meine Aussage.
Druckte man wenig, trockneten die Dinger aus, druckte man viel, waren die ruckzuck leer, weil die vermutlich von Anfang an nicht ganz voll waren.
Was man auch machte, gewonnen hatte immer der Druckerhersteller, und das war auch so deren Geschäftsmodell.
Diese Aussagen sind ebenso richtig. Was das jetzt mit meiner Aussage zu tun hat, dass das Geschäftsmodell (nicht) zwangsläufig in günstigen Druckern und teuren Patronen bestehen muss, erschließt sich mir leider auch nicht.

KP97
Beiträge: 3461
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von KP97 » 30.04.2024 17:46:47

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.04.2024 16:20:10
Diese Aussagen sind ebenso richtig. Was das jetzt mit meiner Aussage zu tun hat, dass das Geschäftsmodell (nicht) zwangsläufig in günstigen Druckern und teuren Patronen bestehen muss, erschließt sich mir leider auch nicht.
Nanu, ich dachte, Du redest von HP? Habe ich den Titel mißverstanden?
Daß Brother z.B. das nicht macht, hatte ich schon weiter oben erwähnt.
Aber belassen wir es dabei, wie @niemand schon richtig bemerkt hat, wurde hier schon alles diskutiert.

Benutzeravatar
speefak
Beiträge: 486
Registriert: 27.04.2008 13:54:20

Re: Firmwareupdates und der Kapitalismus am Beispiel von HP

Beitrag von speefak » 10.05.2024 11:49:02

Ich kaufe seit über 10 Jahren nur noch Brother Geräte. Die Drucker waren damals, als LAN Drucker aufkamen allen anderen weit voraus, waren günstig bei guter Leistung und top Treibersupport ohne Einschränkungen. Und das hat sich bis heute nicht geändert.

Antworten