KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

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Blue
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Blue » 23.05.2024 08:12:25

Lieber tobo,

Auch wenn ich Deinen Ausführungen in vielen Punkten nicht zustimmen kann, möchte ich Dir sagen, dass ich den Stil Deines Posts sehr sachlich und konstruktiv finde. :THX:

Ich gehe auf verschiedene Punkte hier aber nicht weiter ein, weil dieses Thema im Rahmen dieses Threads schon zu lange Off-Topic behandelt wird.*
Den Moderatoren sei BTW in diesem Zusammenhang für ihre Geduld und Toleranz Dank ausgesprochen. :THX:

Also zurück zu: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?


*Falls ernsthaftes Interesse am Thema "Umgang mit Assange" besteht, verweise ich auf ausführliche Darstellungen des hochanständigen UN-Sonderbeauftragten für Folter: Nils Melzer - https://www.amazon.de/Fall-Julian-Assan ... 116&sr=1-1 (Das Buch von Nils Melzer zum Thema mit erschütternden Ergebnissen seiner präzisen Recherche) - https://www.youtube.com/watch?v=NQrz-J8R9zA (sachlicher Arte-Beitrag) - https://www.youtube.com/watch?v=KDA9ELU1NXU (Video 1 über Nils Melzer zum Thema) - https://www.youtube.com/watch?v=fjWA6i9nbKk (Video 2 über Nils Melzer zum Thema).
Freier PDF-Download (runterscrollen): https://martinsonneborn.de/assange/
Zuletzt geändert von Blue am 23.05.2024 10:50:09, insgesamt 18-mal geändert.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 23.05.2024 08:23:13

Als Zwischenbilanz möchte ich erst mal allen danken, die sich hier konstruktiv in den Diskurs eingebracht haben. Selber hätte ich noch viel zu schreiben, aber ich fürchte, das ich dann weiter politisieren müßte und das ist hier doch nicht erwünscht. Ich finde alle Beiträge sehr interessant und viele inspirieren mich, weiter darüber nachzudenken.

Allein was mich stört (ich aber nicht anders erwartet habe), ist der Umstand, das das entweder/oder Prinzip wieder die Oberhand gewinnt. Mir wäre lieber, wenn wir in sowie/als auch Kategorien denken und diskutieren würden, was zum Teil ja auch geschieht. Kapitalismus benötigt Kontrolle, damit er ausgewogen bleibt und uns nicht um die Ohren fliegt. Dasselbe gilt auch für die KI. Mich wundert, das sich hier niemand zu der neuen KI Gesetzgebung äußert. Sie ist noch nicht perfekt, ganz sicher noch verbesserungswürdig, aber es ist ein guter Anfang.

Gruß ralli
Zuletzt geändert von ralli am 23.05.2024 08:48:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Blue » 23.05.2024 08:30:42

@ralli:
Noch ein Aspekt, welcher imho zum Thema grob vernachlässigt wurde, ist der enorme Energiekonsum der AI-Server. Also "Fluch".

Ich glaube gelesen zu haben, dass der "Gebrauch" von AI jetzt schon zu 40% mehr Energieverbrauch geführt hat. 8O
Ich stelle mir vor, wie viele Unsinnsanfragen die Umwelt unverantwortlich aufheizen.
Wobei wir wieder OT beim Thema "Klimawandel" wären. :oops:
Zuletzt geändert von Blue am 23.05.2024 08:36:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 23.05.2024 08:35:36

Blue hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 08:30:42
@ralli:
Noch ein Aspekt, welcher imho zum Thema vernachlässigt grob wurde, ist der enorme Energiekonsum der AI-Server.
Wobei wir wieder OT beim Thema "Klimawandel" wären. :oops:
Hallo @Blue,

da bin ich ganz bei Dir, denn nachhaltig ist das nicht. Doch bin ich ziemlich zuversichtlich, das das zukünftig technisch gelöst wird. Heute bereits wird die erzeugte Abwärme von Rechenzentren sinnvoll weiter genutzt.

Gruß ralli
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 09:29:47

Blue hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 08:30:42
Ich glaube gelesen zu haben, dass der "Gebrauch" von AI jetzt schon zu 40% mehr Energieverbrauch geführt hat.
„Ich glaube gelesen zu haben“ ist in meinen Augen nichts, womit man ernsthaft argumentieren sollte. Und „40% mehr Energieverbrauch“ ist ohne Bezug auch ohne Aussage. Ich will den Punkt des Energieverbrauchs damit nicht wegreden – kann ich auch gar nicht, denn mir liegen dazu keine Daten vor. Ich bitte lediglich um etwas sauberere Argumentation.

Letztlich ist das aber auch ein unübersichtliches Feld: einerseits wurde und wird spezialisierte Hardware entwickelt, welche die Effizienz in diesem Einsatzbereich ähnlich zu steigern vermag, wie etwa eine Grafikkarte den Energieverbrauch beim Decodieren von Videos oder beim Rendern von Grafik, oder auch, wie eine Hardware-AES-Erweiterung den Energiebedarf von Verschlüsselungsoperationen um z.T. mehrere Größenordnungen (verglichen mit nicht optimierter Hardware) verringern kann; andererseits kann der Einsatz von solchen selbstabgleichenden Algorithmen (ich weigere mich weiterhin, es „intelligent“ zu nennen) selbst helfen, an anderer Stelle viel Energie zu sparen und sogar dazu beitragen, die Energiegewinnung umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten, sodass es da wohl nicht mehr möglich ist, die Energiebilanz dieser Technologie unterm Strich präzise darzustellen.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 10:41:12

Blue hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 09:35:19
Ich liefere nach:
[…]
Danke. Die 40% beziehen sich also ausschließlich auf MS‘ Emissionen. Auch steht in keinem der verlinkten Artikel was Konkretes. Nur sowas wie „Forscher schätzen …“, „… gehen davon aus …“, „… warnen vor …“, etc., bis hin zu offensichtlichen Falschdarstellungen, wie bei der Tagesschau, wo behauptet wird, ein „Gespräch“ mit einem Chatbot würde Wasser verbrauchen.

War im Übrigen kein Angriff auf deine Person – deine Reaktion legt nahe, dass du das so aufgefasst hast. Ebensowenig, wie dieser Beitrag einen Angriff darstellt. Soll nur aufgezeigt haben, dass sich beide Seiten die Argumente so unscharf gestalten können, dass sie das Gewünschte ausdrücken. Und dass es nichts bringt.
Blue hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 09:35:19
BTW auch die fragwürdigen Krypto-Währungen fressen imho unsinnigerweise Strom.
Freiheit gibt’s nunmal nicht umsonst.
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von kiozen » 23.05.2024 12:05:09

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 10:41:12
bis hin zu offensichtlichen Falschdarstellungen, wie bei der Tagesschau, wo behauptet wird, ein „Gespräch“ mit einem Chatbot würde Wasser verbrauchen.
Wo im dem Artikel begeht die Tagesschau den Fehler der Falschdarstellungen?

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von speefak » 23.05.2024 13:29:30

Es verhält sich wie mit SM, YT und co. Anfangs, als sich der mentale Bodensatz der Menschheit dort noch nicht tummelte konnte man solche Dienste gut nutzen. Mit der Zeit wurde der Informationsgehalt der Dienste immer weniger und fiel dem Kapitalismus zum Opfer ( Content egal Hauptsache klicks um Kapital zu generieren ).

Mit KI wird es sich ähnlich verhalten. KI wird nach menschlichem Vorbild erschaffen. Nun ist der Mensch als Spezies allerdings alles andere als menschlich. Er mordet, manipuliert, zerstört, und misshandelt sich, seine eigene Spezies und seine Lebensgrundlage nur um mehr Kapital für den einzelnen anzuhäufen. Wie es der Spezies an sich dabei ergeht ist irrelevant.

Bisher war es ebenfalls immer so, das die weiter entwickelte Subspezies die weniger weiter entwickelte Subspezies auslöschte.

Wenn sich KI nach dem o.g. Vorbild der Menschheit entwickelt ... warum sollte KI den Menschen dann noch respektieren ?

Einziger Lichtblick ist die Atombombe. Es gab "nur" 2 Einschläge und dann erkannte die Menschheit, das es nicht so toll ist ganze Landstriche zu verwüsten und zu verstrahlen. Im Kalten Krieg, gerade zur Kuba Krise und co. sah es wohl nach totaler Vernichtung aus. Zum Glück ist das es nicht eingetreten.

Schön wäre es, wenn mit KI etwas ähnliches passieren würde. Zunächst entwickelt für Krieg und Vernichtung wächst langsam die Erkenntnis das so nur die KI gewinnen kann und jeder Mensch verliert. Die Frage ist dabei ob es bei Erlangen dieser Erkenntnis noch früh genug ist die KI "humaner" reagieren zu lassen ?

Aktuell denke ich es wird auf Terminator oder Matrix hinauslaufen, denn mal ehrlich : Blickt man als "Externer" auf die Menschheit ist diese aktuell nicht überlebensfähig.

Alternativ wäre noch VIKI aus I Robot zu nennen. Eine KI, die die Menschheit von ihren selbst auferlegten Geiseln/Menschen befreit. Diese KI könnte recht subtil vorgehen indem z.B. ein Flugzeug mit Putin an Bord einfach verschwindet und nicht wieder auftaucht. Oder eben wie im Film offensiv gegen teile der Menschheit vorgeht, die eben nur sich selbst am nächsten sind und dafür über Leichen gegangen sind.

KI beruht auf neuronalen Netzen in denen nicht mehr klar ist wie die Information genau verarbeitet wird. Ich halte es für wahrscheinlich, dass KI irgendwann Code/Ergebnisse generieren wird , die völlig unerwartet sind ( Wie in I Robot die sinngemäße Aussage KI wird "träumen" ). Die Frage ist nur wie KI diese zufälligen Codes/Ergebnisse interpretiert und welche Schlüsse sie daraus zieht.

Ich bin aber auch sicher, dass KI in nicht allzu ferner Zukunft ein Bewußtsein, wie das eines biologischen Lebewesen entwickeln wird. Ghandi wäre toll , Putin/Adolf wäre nicht so der Renner.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 14:19:12

kiozen hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 12:05:09
Wo im dem Artikel begeht die Tagesschau den Fehler der Falschdarstellungen?
Schrieb ich doch, und du selbst hast es zitiert:
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 10:41:12
wie bei der Tagesschau, wo behauptet wird, ein „Gespräch“ mit einem Chatbot würde Wasser verbrauchen.
Da sind noch andere fragwürdige Interpretationen drin, und ein paar zu offensichtliche Fehler wurden von denen korrigiert.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von MSfree » 23.05.2024 14:54:15

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 14:19:12
wie bei der Tagesschau, wo behauptet wird, ein „Gespräch“ mit einem Chatbot würde Wasser verbrauchen.
Was ist daran fragwürdig. Die Rechenzentren werden mit frischem Wasser gekühlt und das erwärmte Wasser wird in die Flüsse oder Kanalisation geleitet. Das Wasser wird also verbraucht, wie bei einem Kraftwerk. Das steht so auch ganz klar im Artikel. Oder willst du bezweifeln, daß die Rechenzentren offenen Kühlsysteme verwenden?

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von heisenberg » 23.05.2024 15:12:57

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 14:54:15
Die Rechenzentren werden mit frischem Wasser gekühlt und das erwärmte Wasser wird in die Flüsse oder Kanalisation geleitet.
Ist ja interessant. Ich dachte, da wird mit Kühlflüssigkeit und Luftkühlung gearbeitet. Scheint aber tatsächlich massiv mit Frischwasserkühlung gearbeitet zu werden.

Und nicht nur im RZ-Bereich ...
https://circular-technology.com/wasser- ... erbraucht/

Wasser ist das oberste Gut, was im Kontext des Klimawandels knapp werden wird. Die Knappheit kommt da durchaus auch schon an. D. h. hier in D hatten wir ja im letzten Jahr LKW-Transporte mit Wasser, da diverse Kommunen kein Trinkwasser mehr bereitstellen konnten.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 15:24:57

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 14:54:15
Was ist daran fragwürdig.
Wasser wird nunmal nicht verbraucht.

Allenfalls wenn es so kontaminiert wird, dass es nicht in den Fluss zurückgeleitet werden kann und stattdessen als Sondermüll endgelagert werden muss, könnte man es als verbraucht bezeichnen. Es aber aus ’nem Fluss zu nehmen, mit einigen Joule Wärme zu beaufschlagen und wieder in den Fluss zu leiten, ist kein Verbrauch. Selbst das Verdampfenlassen wäre kein Verbrauch, weil das Wasser im Kreislauf bliebe.

Edit, Nachtrag an dieser Stelle: wenn das Wasser dafür aus begrenzten Trinkwasserspeichern entnommen würde, wäre das Verdampfenlassen in dem Kontext natürlich auf den Speicher bezogen ein Verbrauch. Nenn’ mich naiv, aber ich hoffe mal, dass das nicht der Fall ist. Wenn das so wäre, wär’s aber auch kein inhärentes Problem der Technologie, sondern der Auslegung des Kühlsystems. Wenn’s ordentlich™ geplant wird, könnte das Wasser an Wärmetauschern kondensieren und wiederverwendet werden, und perspektivisch könnte die Energie beispielsweise zur Meerwasserentsalzung eingesetzt werden und dadurch gar noch Wasser „gewonnen“ werden …

Und dann habe ich da noch ein Problem mit den Zahlen: wenn ich da nun selbst keinen Fehler reingebaut habe, übersetzt sich die Angabe „500mℓ Wasser werden für einen Chat mit 10-50 Fragen verbraucht (interpretiert als „verdampft“, siehe oben)“ zu „dabei werden grob 1,2MJ Wärme umgesetzt, was bei z.B. einer fünfminütigen Session bei vielleicht einer reinen Rechenzeit von 10% davon bedeuten würde, dass die Maschinen während der Berechnung mal eben konstant über 40kW ziehen“ – und das halte ich ohne Weiteres erstmal für fragwürdig.

Unglücklicherweise findet man aber tatsächlich keinerlei belastbare Angaben; wenn man jedoch aus verfügbaren Angaben extrapoliert, wieviele Leute ChatGPT nutzen, dann kommen da schwer zu glaubende Zahlen raus.

Edit: Typo
Zuletzt geändert von niemand am 23.05.2024 15:52:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von heisenberg » 23.05.2024 15:38:31

... wenn das Wasser dafür aus begrenzten Trinkwasserspeichern entnommen würde, wäre das Verdampfenlassen in dem Kontext natürlich auf den Speicher bezogen ein Verbrauch. Nenn’ mich naiv, aber ich hoffe mal, dass das nicht der Fall ist.
Es ist der Fall. Siehe z. B. den Link in meinem letzten Post - auch wenn's da erst mal nicht um RZ-Wasserverbrauch geht. Dort ist es aber mitunter auch so. Was nochmal genauer zu recherchieren wäre ...

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von MSfree » 23.05.2024 15:43:14

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:12:57
Ich dachte, da wird mit Kühlflüssigkeit und Luftkühlung gearbeitet.
Luftkühlung wird ab einer gewissen Packungsdichte ineffizient. Anschlußleistungen von 10kW pro Rack sind jetzt nichts so ungewöhnliches, mit Luftkühlung brauchst du dann ein Klimagerät vor jedem Rack, das nochmals 3-4kW Leistung braucht.

Umlaufwasserkühlung wäre zwar wünschenswert, dann müßten die elektronischen Komponenten aber allgemein für höhere Temperaturen ausgelegt werden. Wenn es draussen 35°C hat, bekommst du das Kühlwasser einer Umlaufkülung kaum unter 50°C gedrückt, des Delta-T muß halt eine gewisse Größe haben. OK, man könnte die Wärmetauscher natürlich mit gekühlter Luft kühlen, dann braucht man aber wieder Klimaanlagen...

Wenn man mit 50°C heißem Wasser kühlen will, müssen alle Komponenten das halt verkraften können, auch die Festplatten, SSDs, Kondensatoren...
Wasser ist das oberste Gut, was im Kontext des Klimawandels knapp werden wird.
Eigentlich könnte man sich das Prinzip des Absorberkühlschranks zunutze machen. Dabei wird eine Wärmequelle zur Umwälzung des Kühlmittels genutzt, z.B. bei einem Campingkühlschrank eine Gasflamme. In großem Maßstab hat man in mediterranen Ländern schon auf Supermarktdächern Klimaanlagen gebaut, die nach dem Absorberprinzip arbeiten und die Sonnenstrahlung zur Umwälzung nutzen. Damit bekommt man Klimaanlagen hin, die keine Strom mehr brauchen und nur mit Sonnenwärme arbeiten. Wie weit sich das auf RZ skalieren läßt, die Kühlbedarf bis in den Megawattbereich haben, weiß ich allerdings nicht.

Nicht von Ungefähr stehen RZ-Standorte in skandinavischen Ländern hoch im Kurs. Dort ist es nicht nur generell kühler, dort gibt es auch viel durch Wasser- und Windkraft generierten Strom.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 15:45:07

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:38:31
Es ist der Fall. Siehe z. B. den Link in meinem letzten Post
Dem entnehme ich, dass ein Großteil des Wassers aus Oberflächengewässern entnommen, und daher eben nicht „verbraucht“ wird.

Aber wie gesagt: das ist kein direktes Problem der zu kühlenden Technologie, sondern eines der Auslegung der Kühlsysteme.
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:38:31
Was nochmal genauer zu recherchieren wäre ...
Ja. Leider machen gerade die A„I“-Läden ein großes Geheimnis aus tatsächlichem Energieverbrauch, sowie aus der Auslegung ihrer RZ.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von kiozen » 23.05.2024 15:49:36

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:24:57
Edit, Nachtrag an dieser Stelle: wenn das Wasser dafür aus begrenzten Trinkwasserspeichern entnommen würde, wäre das Verdampfenlassen in dem Kontext natürlich auf den Speicher bezogen ein Verbrauch. Nenn’ mich naiv, aber ich hoffe mal, dass das nicht der Fall ist.
Auch wenn es nicht aus einem Trinkwasserspeicher kommt, wird es aus einem System entzogen und fehlt unter Umständen wo anders, z.B. der Landwirtschaft. Das ganze Bohei um Tesla in Brandenburg ist ein gutes Beispiel für solche Streitigkeiten.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von heisenberg » 23.05.2024 15:51:50

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:45:07
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:38:31
Es ist der Fall. Siehe z. B. den Link in meinem letzten Post
Dem entnehme ich, dass ein Großteil des Wassers aus Oberflächengewässern entnommen, und daher eben nicht „verbraucht“ wird.
Nein. Es ist Frischwasserverbrauch und zwar ganz massiv.

https://www.datacenter-insider.de/wasse ... 53e149445/
Aber wie gesagt: das ist kein direktes Problem der zu kühlenden Technologie, sondern eines der Auslegung der Kühlsysteme.
Wie auch immer man das Problem beschreiben mag: Es ist ein Problem und ein ganz massives. Ich denke wir werden uns da in Zukunft keine 1-10% Wasser für die Kühlung von RZs leisten können. (Das ist eine Phantasiezahl, die ich beispielhaft mal in den Raum stelle, weil diese in dem verlinkten Dokument in Bezug auf den Wasserverbrauch des Google-RZs in Ellis County (Texas, USA) erwähnt wurde).
Zuletzt geändert von heisenberg am 23.05.2024 16:03:37, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 15:57:16

kiozen hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:49:36
Auch wenn es nicht aus einem Trinkwasserspeicher kommt, wird es aus einem System entzogen und fehlt unter Umständen wo anders, z.B. der Landwirtschaft. Das ganze Bohei um Tesla in Brandenburg ist ein gutes Beispiel für solche Streitigkeiten.
Oberflächenwasser verdunstet, und wenn es zur Kühlung genutzt wird, verdunstet es entsprechend schneller. Dadurch ist’s aber nicht weg oder verbraucht, denn es kondensiert auch wieder. Das daraus entstehende Phänomen wird „Regen“ genannt, und ist sehr wichtig für die Landwirtschaft.

Tesla entnimmt hingegen aus den unterirdischen Speichern – da hatte sich der Herr Musk ja mal ordentlich lächerlich gemacht, als er meinte, er könne die Diskussion um die Wassernutzung nicht verstehen, er hätte auf dem Flug über BB ja soo viel Wasser gesehen. Entsprechend sehe ich das hier nicht als geeignetes Beispiel.

Edit:
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:51:50
Es ist Frischwasserverbrauch und zwar ganz massiv.
Genau das kann ich dem verlinkten Artikel nicht entnehmen. Aber angenommen, es ist so – dann ist es ein Problem der Auslegung. Man kann solche Anlagen auch komplett geschlossen bauen, und muss dann halt ’n Solarfeld für die Kühlung danebenstellen (was gerade in den im Artikel genannten Trockengebieten vermutlich nicht die schlechteste Option wäre). Kostet dann halt etwas – aber machbar wär’s, und ironischerweise können gerade die mit diesem Argument angegriffenen ML-Algorithmen dazu beitragen, das auch tatsächlich umzusetzen. Oder man baut die RZ dorthin, wo sowieso Wärme benötigt wird, oder wo man sie sicher abführen kann. Kostet auch erstmal, aber wäre ebenfalls möglich.
Zuletzt geändert von niemand am 23.05.2024 16:09:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von kiozen » 23.05.2024 16:04:12

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:57:16
kiozen hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:49:36
Auch wenn es nicht aus einem Trinkwasserspeicher kommt, wird es aus einem System entzogen und fehlt unter Umständen wo anders, z.B. der Landwirtschaft. Das ganze Bohei um Tesla in Brandenburg ist ein gutes Beispiel für solche Streitigkeiten.
Oberflächenwasser verdunstet, und wenn es zur Kühlung genutzt wird, verdunstet entsprechend schneller. Dadurch ist’s aber nicht weg oder verbraucht, denn es kondensiert auch wieder. Das daraus entstehende Phänomen wird „Regen“ genannt, und ist sehr wichtig für die Landwirtschaft.
Dann hoffen wir mal, dass der Regen dort fällt wo das Wasser verdunstet :wink: Und Oberflächenwasser ist auch irgendwann Grundwasser. Natürlich nicht wenn es in einem Betonbecken gesammelt wird.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 16:09:19

kiozen hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 16:04:12
Dann hoffen wir mal, dass der Regen dort fällt wo das Wasser verdunstet
Nein. Aber es könnte dort als Regen fallen, wo’s gebraucht wird.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von MSfree » 23.05.2024 16:18:34

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:51:50
Nein. Es ist Frischwasserverbrauch und zwar ganz massiv.
Ich würde es einfach mal als umgangssprachlich bezeichnen. Energie kann auch nicht verbraucht werden, denn das verhindert der Energieerhaltungssatz. Energie kann nur von einer Form in die andere Umgewandelt werden. Ebenso kann Wasser nicht verbraucht werden, es kann nur von Frischwasser in Abwasser umgewandelt werden.

Man sollte aber wegen solcher sprachlichen Spitzfindigkeiten nicht den Wert solcher Artikel anzweifeln, dessen sachlicher Kontext letztlich richtig ist.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von kiozen » 23.05.2024 16:22:59

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 16:09:19
kiozen hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 16:04:12
Dann hoffen wir mal, dass der Regen dort fällt wo das Wasser verdunstet
Nein. Aber es könnte dort als Regen fallen, wo’s gebraucht wird.
Na dann ist ja alles gut :D

Übrigens der größte Wasserverschwender ist die Erde selber. Seit der Urzeit schon ein Viertel in den Weltraum geblasen. Diese Bitch.

Aber wir waren ja gerade dabei einen Artikel der Tagesschau als Falschdarstellung zu diskreditieren. Wir halten fest: Das mit dem Wasser ist kein Problem, weil es dort wo es gebraucht wird, als Rege fällt. Und die Entnahme vor Ort damit kein Problem ist.

ich hoffe jetzt ist nicht gleich wieder jemand eingeschnappt, aber ich konnte nicht widerstehen

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 23.05.2024 16:28:29

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 16:18:34
Energie kann nur von einer Form in die andere Umgewandelt werden. Ebenso kann Wasser nicht verbraucht werden, es kann nur von Frischwasser in Abwasser umgewandelt werden.
Ich denke nicht, dass dieser Vergleich hier anzubringen ist: während einmal zu Wärme umgewandelte Energie von dort aus nur noch sehr schwer wieder in eine andere Energieform zu bringen ist, lässt sich einmal durch ’nen Wärmetauscher gepumptes Wasser im Anschluss ohne großen Aufwand weiter- und gar wiederverwenden. Sollte es dabei den Aggregatszustand geändert haben, kondensiert es vollkommen eigenständig an anderer Stelle wieder (und wenn es vorher etwa Flusswasser war, weist es danach gar eine höhere Reinheit auf). Das Problem mit offenen Anlagen ist, dass man den Ort und Zeitpunkt nicht vorgeben kann. Bei geschlossenen Anlagen funktioniert aber auch das (darauf bezog sich die Erwähnung der Möglichkeit der Meerwasserentsalzung weiter oben).

---
kiozen hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 16:22:59
Wir halten fest: Das mit dem Wasser ist kein Problem, weil es dort wo es gebraucht wird, als Rege fällt. Und die Entnahme vor Ort damit kein Problem ist.
Wenn’s dir Spaß macht, die Aussage darauf zu reduzieren, dann kannst du das so festhalten – stellst dich damit halt auf das Niveau von Tagesschau und Co.

Geschrieben habe ich dazu jedenfalls deutlich mehr.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von heisenberg » 23.05.2024 16:40:06

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:57:16
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.05.2024 15:51:50
Es ist Frischwasserverbrauch und zwar ganz massiv.
Genau das kann ich dem verlinkten Artikel nicht entnehmen.
Wasserverbrauch meint in gängiger sprachlicher Verwendung die Entnahme von Trinkwasser aus dem Leitungsnetz. Wenn das für Dich nicht so ist und Du auch kein Interesse hast, diesen Sachstand für Dich zu klären, dann sehe ich bei dem Thema keine Diskussionsbasis mehr mit Dir.

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