Dateizugriff unter Debian

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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TBL
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Dateizugriff unter Debian

Beitrag von TBL » 16.07.2004 11:33:20

Erst mal Hallo ans Forum!

Ich habe die Administration eines Systems übernommen und darin sind zwei Debian Systeme untergebracht. Nur habe ich ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer von Linux :-).
Hab es bei mir zu Hause nur mal zum Testen auf nen PC gemacht. Die Systeme die ich administrieren soll habe keine Grafische Oberfläche und da beginnt mein Problem :-(.
Mich würde interessieren wie ich unter Debian auf den Inhalt der Festplatten zugreifen kann bzw. anzeigen lassen kann. Ich kann mir den Plattenplatz mit df -h anzeigen lassen und auch mit Hilfe von dem cd Befehl in der Struktur navigieren. Nur wie kann ich zum Beispiel in dev0 oder dev1 etc. gehen? Ein Problem ist nämlich dass eine Partition fast voll ist und ich wissen möchte was alles drin ist um gegebenenfalls etwas zu löschen oder auf eine andere Partition verschieben. Wie sehe ich eigentlich was Ordner bzw Dateien sind? Und wie kann ich die Dateien am einfachsten editieren?
Kann mir da jemand helfen oder mir ne Anleitung empfehlen? Wäre echt super!

MfG TBL

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C_A
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Beitrag von C_A » 16.07.2004 11:42:31

da empfehle ich:
Debian Anwender Handbuch

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eagle
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Beitrag von eagle » 16.07.2004 14:48:38

Der Tipp mit dem Anwenderhandbuch ist auf jeden Fall nicht schlecht, da du scheinbar mit Linux noch nicht richtig in Berührung gekommen bist solltest du es unbedingt lesen.

Die Verzeichnisse /boot /var /etc solltest du auf jeden Fall erstmal in Ruhe lassen. Vielleicht liegen in den Verzeichnissen /home oder /tmp irgendwelche grossen Dateileichen rum.

Weiterhin ist es von Vorteil sich mit dem folgenden Befehl eine Übersicht der installierten Pakete anzeigen zu lassen. Sicher ist da noch Unwichtiges enthalten.

Code: Alles auswählen

dpkg -l |grep ^ii


eagle
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TBL
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Aber wie komm ich da hin?

Beitrag von TBL » 16.07.2004 15:53:18

Erst mal danke für eure Hilfe.

Bei dem System sind /var und /tmp schon als hda 2 und 3 eingerichtet.
Mein Problem ist, wie komme ich in dev/hda1 rein um zu schauen was drin ist???
Wie gesagt das Teil hat keine grafische Oberfläche!

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pdreker
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Beitrag von pdreker » 16.07.2004 16:11:57

Du solltest wirklich das Debian Anwenderhandbuch 'mal zu Rate ziehen. :!:

Kurzfassung:
Unter Linux (und damit auch unter Debian) existieren nicht wie unter Windows alle Laufwerke einzeln (C:, D: usw...) sondern alle Platten (und auch andere Massenspeicher) werden in eine grosse Hierarchie zusammen gesetzt. Also erscheint der Inhalt aller (eingebundenen s.u.) Platten im normalen Verzeichnisbaum. Mit dem Befehl "mount" können Platten in die Hierarchie eingebunden werden, und mit umount (da fehlt wirklich das "n") kann man sie aushängen.

Platten werden unter Unix über ihre sog. Device Files angesprochen. Das sind die Dateien unterhalb von /dev, also in Deinem Fall /dev/hda1, /dev/hda2 usw. Diese Dateien repräsentieren den direkten Zugriff zu den Partitionen, also ohne Dateisysteme, sondern direkter Zugriff auf die Speicherblöcke der Partition. Diese Partitionen werden nun beim Booten nach Massgabe der Datei /etc/fstab (FileSystem TABle) zu der Verzeichnishierarchie zusammengesetzt.

Beispiel (nur ein Ausschnitt aus /etc/fstab):

Code: Alles auswählen

# System
/dev/sda1       /       reiserfs        defaults                0 1
/dev/sda4       /home   reiserfs        defaults                0 2
Hier werden also die Platten /dev/sda1und sda4 eingebunden. sda1 ist die sog. "root Platte" auf der sich die Wurzel des Verzeichnisbaums befindet. Diese wird an der Position "/" in die Hierarchie eingefügt, also ganz oben. sda4 ist die Home Platte (User Daten) und diese wird unter /home in die Hierarchie eingefügt. Den Inhalt von /dev/sda4 kann man also sehen, wenn man "cd /home" macht. Alles unterhalb dieses Verzeichnisses ist auf sda4. Eine Übersicht der der gemounteten Platten (und anderer Dinge) bekommst Du entweder, indem Du einfach "mount" auf der Kommandozeile angibst, oder Dir die Datei /proc/mounts anschaust.

Von den Devices solltest Du (erstmal) die Finger lassen: dort sind ohnehin keine unmittelbar brauchbaren Informationen zu finden. Schreiben nach z.B. /dev/sda4 schreibt direkt in die Partition, was normalerweise das dort enthaltene Filesystem zerstört. Formatieren ist so ein Vorgang der die Verwaltungsinformationen für das Dateisystem direkt nach /dev/sda4 schreiben würde.

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Beitrag von TBL » 16.07.2004 16:20:18

Danke, werd mich jetzt mal ans Handbuch lesen machen :-)

Kannst du mir vielleicht noch kurz erklären wie ich in dem Verzeichnissbaum noch Dateien von Ordnern unterscheiden kann, z.B. Dateiendungen etc.?

MfG

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Beitrag von pdreker » 16.07.2004 16:31:49

Wenn Du "ls -l" benutzt, dann steht in der allerersten Spalte ein "d" wenn es ein Directory ist.

Besser für die tägliche Arbeit dürfte es aber eigentlich sein, wenn Du in die Datei /root/.bashrc folgendes einträgst:

Code: Alles auswählen

export LS_OPTIONS='--color=auto'
eval `dircolors`
Evtl. steht das sogar schon dadrin, ist aber auskommentiert...

Danach einmal "source ~/.bashrc" machen, oder einmal aus- und wieder einloggen, und dann sind die Ausgaben von "ls" farbig, je nach Dateityp. Verzeichnisse sind blau...

Wenn Du Norton Commander ähnliche Interfaces magst, dann solltest Du Dir 'mal den "mc" (Midnight Commander) installieren ("apt-get install mc" sollte das erledigen). Damit kannst Du eigentlich alles erledigen und hast alle Infos immer im Blick...

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Joghurt
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Beitrag von Joghurt » 16.07.2004 17:37:27

Andere möglichkeit:

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ls -C
zeigt einen Slash hinter jedem Verzeichnis an und ein @ hinter links
(kannst du natürlich auch mit -l kombinieren (ls -Cl))

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