SiD oder Sarge? Was übersehe ich?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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hammurabi
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SiD oder Sarge? Was übersehe ich?

Beitrag von hammurabi » 14.07.2004 16:46:42

Ich bin recht glücklich mit meinem SID, aber ich habe mir mal angesehen, was auf einer aktuellen Sarge-DVD so drauf ist(Irgendeine Linux-Zeitschrift bietet es z.Zt. an): Openoffice 1.1, Gimp 2.0, kernel 2.6.6 als default.

Das reicht doch, zumal es bald ja stable wird.

Als Heimanwender und nicht Entwickler oder so bin ich damit doch aktuell genug, oder nicht?
Da hat Sid auch nicht mehr zu bieten.
Solche Programme wie less, vim, xterm, ... werden es wohl nicht sein, weshalb man zu SID wechselt.

Welche Programme sollten aktuell sein?

P.S.: Habe sowas schon in linuxforen.de pepostet, dort wurde mir ausschließlich zu SiD geraten.

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Flowyerg
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Beitrag von Flowyerg » 14.07.2004 17:13:34

Hmm... Also wenn du nur eine Produktiv-Umgebung zum Arbeiten brauchst und nicht mit entwickeln, testen, bugs suchen oder sonstiges willst, dann ist ein Sarge aus meiner Sicht mehr zu empfehlen.
Ich selbst nutze Sarge, weil mir die Stabilität einfach wichtiger ist, als ständig das neueste (auch wenn es diesbezüglich letztens ein paar Probleme mit Paketen von Gnome gab).
Als reine Workstation empfehle ich Sarge, so viel älter sind die Pakete nicht, dafür aber stabiler als das frische Zeug, was gerade neu in Sid reinkommt.
I am root. If you see me laughing, you better have a backup...

-----BEGIN GEEK CODE BLOCK-----
Version: 3.12
GED d++ s-:- a-- C++ UL P L+++ E W+ N o K- w--
O- M-- V- PS+ PE Y PGP t+ 5 X+ R+ !tv b+ DI+ D+
G+ e h- r-- y+
------END GEEK CODE BLOCK------

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emge
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Beitrag von emge » 14.07.2004 17:17:28

Für mich als Woody-Umsteiger ist Sarge fast der Himmel auf Erden. Braucht man mal eine aktuell Software - schwupps mit aptitude get ... draufgeschoben. Keine Suche nach windigen Backports und kein Ärger, dass der jeweilige backport dann doch irgendwelche Abhängigkeiten hat, die man so ohne weiteres nicht auflösen kann.

Meiner Meinung nach ist also Sarge für den ambitionierten Anwender (und auch Software-Entwickler, so er denn nicht gerade Debian-Entwickler ist) eine gute Wahl.

Das einzige Manko ist in meinen Augen das momentane Fehlen aktueller Sicherheits-Updates.

Grüße, Marco

tohuwabohu
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Beitrag von tohuwabohu » 15.07.2004 16:26:02

Ich lese auch viel Gutes über Sarge und neige zu einem Umstieg. Allerdings nicht von Woody sondern Sid.
Hat Jemand eine Empfehlung, wie ich das mit den geringsten Problemen bewerkstellige?
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schasi
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Beitrag von schasi » 15.07.2004 18:47:29

emge hat geschrieben:Das einzige Manko ist in meinen Augen das momentane Fehlen aktueller Sicherheits-Updates.
Gabs das nicht auch für Sarge??? Dacht ich mal... *sichwunder* 8O

Ich dachte ich hätte mal sowas gesagt bekommen.

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domo
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Beitrag von domo » 15.07.2004 18:55:16

schasi hat geschrieben:
emge hat geschrieben:Das einzige Manko ist in meinen Augen das momentane Fehlen aktueller Sicherheits-Updates.
Gabs das nicht auch für Sarge??? Dacht ich mal... *sichwunder* 8O

Ich dachte ich hätte mal sowas gesagt bekommen.
Nein, das gibt's nicht und ich empfinde das als STARKES Argument gegen das Benutzen von Sarge. Bekannte Sicherheitslücken sind offene Türen, da kannst du z.T auch gleich dein root Passwort veröffentlichen.... :(

SID hat zwar auch keine Sicherheitsupdates, aber die Lücken werden da durch die häufigen Updates viel schneller geschlossen....

Dies alles ist Konsequenz des Entwicklungssystems von Debian und wird so bleiben, da der Aufwand, auch für testing Sicherheitsupdates zu bieten, wohl kaum tragbar ist.
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Schlumpfbert
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Beitrag von Schlumpfbert » 15.07.2004 20:19:49

Die Tatsache, dass es keine expliziten Sicherheitspatches für Sarge oder Sid gibt, sehe ich nicht als ein großes Problem an und zwar deswegen, weil eh alle naselang ein aktualisiertes Paket kommt wo die Fehler dann gepatched sind. Und ob ein Fehler nun durch ein Sicherheitsfix oder ein aktuelles Paket gefixed wird ist Pommes, weg ist weg.
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tohuwabohu
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Beitrag von tohuwabohu » 15.07.2004 21:16:40

ja, watt denn nu?
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schasi
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Beitrag von schasi » 15.07.2004 21:46:04

Hm dann baust du dir einen Router mit openbsd und dann hast du die Sicherheit die du möchtest. Dahinter kannst du dann Sid/Sarge/whatever benutzen. Aber wie aus den vorhergegangenen Argumenten ist Sid sicher durch "security through obscurity" ;-) und auch in Sarge kommen immer wieder gefixte Sachen rein. Nicht dass ich da Ahnung hätte, aber ich glaub nicht dass die Debianleute ein offen-wie-ein-Scheunen-tor-Distro machen würden, auch wenn es sich um testing handelt. Oder?

Ausserdem dachte ich eine Zeile für Sarge Security Patches in der sources.list gesehen zu haben... Alzheimer?

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Schlumpfbert
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Beitrag von Schlumpfbert » 15.07.2004 21:51:58

fixes gibts definitiv nur für woody.
für wichtige produktivserver, die 24/7 laufen kommt bei debian eigentlich nur woody in frage, für alles andere würde ich pers. sarge nehmen.
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hammurabi
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Beitrag von hammurabi » 15.07.2004 23:16:54

Ich wollte auf Sarge umsteigen, wenn es stable ist, ich habe von Gerüchten von September gehört. Ich weiß: es ist fertig, wenn es fertig ist!

SIcherheit ist also kein Problem.

Wegen welcher Programme sollte man SID nehmen?

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domo
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Beitrag von domo » 16.07.2004 00:32:28

Also (wiedereinmal)
  • woody = stable <----- Das ist die offizielle Distro von Debian
  • sarge = testing <---- Sozuagen der Realease Kandidat, das darfst du testen wenn du willst, es gibt jedoch keine Sicherheitsupdates und es ist noch in der Testphase
  • sid = unstable <---- Das darfst du auch testen, aber bitte kein Geschrei, wenn mal was nicht funktioniert.
So ist das ! Nun - viele brauchen sarge oder sid und sind SEHR zufrieden damit, und das ist auch o.k. so. Aber eben: testing und unstable sind NICHT stable !

Andere Distributionen haben eigene Regeln und auch das ist o.k.
Und andere Betriebsysteme haben nochmals andere Regeln und auch das ist o.k. Es ist eben eine freie Welt.

Nur: sarge und sind sind nicht stable (Falls es irgendwer immer noch nicht begriffen hat, soll er es noch mal lesen !)
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hammurabi
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Beitrag von hammurabi » 16.07.2004 07:56:05

Das ist mir alles klar, die Theorie kenne ich.

Nebenbei: Nur sagen auch viele, dass SID so stabil ist wie so manch andere Ditribution.

Noch mal in der Zusammenfassung:
Es gab eine Sarge-DVD mit den anfangs von mir aufgeführten Programmen. Auf debian.org war es aber noch gimp 1.2, weshalb sarge nicht für mich in Frage käme.
Sollte es gimp 2.0 werden, ggf. optional, würde ich wohl auf sarge umsteigen, wenn es stable wird.

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Beitrag von schasi » 16.07.2004 08:00:01

Abgesehen davon dass ich Debian aus "verschiedenen Gründen" nicht nutzen kann nutzt man Sarge wenn man ein System haben will das relativ aktuell aber auch relativ stable ist. Sid wird oft empfohlen wenn der Nutzer über etwas mehr Linuxkentnisse verfügt und google.de usw kennt. Da kann es schon mal vorkommen dass der eine oder andere Bug da ist und man den fixen muss. Der Vorteil von Sid ist dass da die meiste Software drin ist. Auch irgendwelche neue Sachen wo man denkt "Cool möcht ich mal probieren" sind da meist schon drin. Sonst heisst es halt etwas länger warten. Beispiel Gnome/Kde. Ich persönlich würde Sarge bevorzugen, wegen der schon genannten fast-aktualität und der Tatsache dass es recht stabil ist.

Andere Frage, es gibt doch ein Programm das einem aus Sourcecode .debs baut oder? Wär das nicht perfekt dafür wenn man Software ausprobieren möchte die noch nicht in Sid oder Sarge drin ist, wie zb Nvu (WYSIWYG Html Editor, http://www.nvu.org)? Oder halluzinier ich mal wieder?
Ja...öh...ähm...tjo...nuja...blub!

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Beitrag von tylerD » 16.07.2004 08:45:39

Das Wort stable wird im Zusammenhang mit Debian meiner Meinung nach oft falsch belegt. Die Hauptaussage für Debian stable ist, dass die Programme untereinander getestet sind, die Abhängigkeiten funktionieren und dass die Konfigurationen auf allen Plattformen stabil verwendet werden können (das bedingt dann auch, dass keine neuen Versionen nach stable kommen).

Für einen normalan Endanwendert hat das Wort stable meistens die Aussage, dass die Programme nicht abstürzen und immer das machen was sie sollen. Von der Sicht ist ein KDE-Desktop unter testing oder unstable in der Regel sicher stabiler als der in woody.

Die Debianaussage ist jedoch: Es kann durchaus mal vorkommen, dass er sich nicht installieren läßt, das sich die Konfiguration bei einem upgrade ändert oder das er nach einem upgrade halt mal nicht funktioniert -> dass sollte in stable nicht passieren.

Deswegen ist die Aussage ein Debian unstable läuft meistens stabiler als ein sonstwie Stable Distri einfach ohne viel Wert, weil ein Entwicklungsmodell mit einer Endbenutzerbewertung verglichen wird

cu

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hammurabi
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Beitrag von hammurabi » 16.07.2004 19:27:46

das mit der stable definition hört sich sehr interessant an.

Aber der Vergleich zwischen Entwickler- und Endversion ist meiner Meinung nach doch zulässig. Ob er fair ist ist ne andere Sache :wink:

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