Warum Linux?

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Warum seid Ihr von Windows nach Linux umgestiegen?

zum Einarbeiten für eine Netzwerkumgebung
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Keine Stimmen
um eine sinnvolle Entwicklungsumgebung zu haben
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6%
ich habe Linux/Unix für die Arbeit/Uni gebraucht und mich zu Hause eingearbeitet
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ich habe kein Geld oder keine (schwarzen) Bezugsquellen, um mein System regelmäßig aktuell zu halten
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1%
ich habe Angst davor, als "Raubkopierer" entlarvt zu werden
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einfach mal ausprobiert und war dann so begeistert, daß Windows für mich gestorben ist
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34%
Linux bietet Features oder Software, die Windows einfach nicht hat und die ich unbedingt brauche
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die offene Technologie ist einfach faszinierend und wirkt sehr anziehend auf mich
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45%
 
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Bert
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Beitrag von Bert » 24.06.2003 21:08:04

@BeS: Du hast keine Halluzinationen, aber ich hatte den Post wieder gelöscht, da ich zwischenzeitlich eine sogar schlüssige Beschreibung des Wortes 'proprietär' gedunden hatte. Mag das Wort trotzdem nicht.

Müssen wir ja auch nicht ewig drauf rumreiten. Vielleicht kommt mit dem Alter ein gewisser Doggmatismus. Vielleicht ist das auch keine Frage des Alters.

Ich bin schon ein paar Jahre damit beschäftigt 'proprietäre' Software zu entwickeln. Und vielleicht fehlt mir ja die notwendige Fantasie, aber ich kann mir da in den Bereichen leider kein tragfähiges Geschäftsmodell auf der Basis von freier Software vorstellen.

Um auf eine frühere Aussage von Dir zurückzukommen: ich glaube schon, das wir heut Linux und freie Software in dem Umfang haben wie wir es haben, auch Ohne denn Fanatismus einen RS haben würden. Die meiste freie Software ist entstanden, weil es einen Bedarf dafür gab. Ein anderer, nicht zu vernachlässigender Punkt ist das Ego der Programmierer...

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Ich nutze Linux, weil es mich das machen läßt, was ich will. Mich bei der Arbeit nicht mit mit irgendwelchen grafischen Gimmiks ablenkt, und ja auch, weil mir der Community Gedanke gefällt. Sonst würd hier hier nicht meine geringen Kenntnisse nutzen um anderen zu helfen.
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BeS
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Beitrag von BeS » 24.06.2003 21:32:19

Hallo Bert,
Bert hat geschrieben:Ich bin schon ein paar Jahre damit beschäftigt 'proprietäre' Software zu entwickeln. Und vielleicht fehlt mir ja die notwendige Fantasie, aber ich kann mir da in den Bereichen leider kein tragfähiges Geschäftsmodell auf der Basis von freier Software vorstellen.
Darf man fragen was für eine Art Software das ist und ob du das selbsständig oder als Angestellter einer Firma machst?

ich glaube schon, das wir heut Linux und freie Software in dem Umfang haben wie wir es haben, auch Ohne denn Fanatismus einen RS haben würden. Die meiste freie Software ist entstanden, weil es einen Bedarf dafür gab. Ein anderer, nicht zu vernachlässigender Punkt ist das Ego der Programmierer...
Das glaube ich nicht. Linus hatte sehr lange überlegt wie er Linux herausgeben sollte. Er wurde letztlich von Ari Lemke überzeugt das die GPL das beste ist (Linus war davon anfangs nicht überzeugt). Was wäre wohl passiert wenn es die GPL nicht gegeben hätte? Hätte Linus seinen kernel dann als Freeware im Netz verteilt? Oder unter ähnlichen Bedingungen wie Andrew Tanenbaum sein minix?
Überhaupt, wenn niemand den Wert von Freiheit schätzen würde, warum sollte man dann den Quellcode frei geben und die leute damit machen lassen was sie wollen? Es wären vielleicht ähnliche Programme im Ansatz entstanden aber unter welcher Lizenz? Wahrscheinlich nur unter proprietären Unixen und unter ähnlichen Bedingungen wie freeware/sharware unter windows, hätten die sich jemals so weit entwickelt? Man sieht es ja in der windows Welt, da gibt es niemanden der sich um solche Themen wie Freiheit gedanken macht und wieviele frei Programme sind unter windows entstanden? ich würde sagen die Zahl geht gegen null.

Naja, bringt eh nichts über hätte wenn und aber zu diskutieren. Ich bin auf jedenfall froh das es Leute wie Stallman gibt und kann ihre Einstellung voll verstehen.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support

Ich spreche von Freier Software!

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blaubaer
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Beitrag von blaubaer » 25.06.2003 01:29:46

@Dark-Kamui
Freiheit ist schon wichtig, aber dennoch möchte man das eine oder andere kommerzielle Feature nutzen. Es ist meines erachtens viel wichtiger das man die Freiheit dieser Wahlmöglichkeit behält.
In Bezug auf eigenständige proprietäre Programme, zu denen es keine freie Alternative gibt, kann man durchaus die Meinung vertreten, dass die Wahlfreiheit die oberste Priorität darstellt. Wenn aber eine Mischung aus freiem und proprietären Code dazu führt, dass freie Programme von Nicht-freien abhängig werden ist diese Sichtweise bedenklich. Bekannte Beispiele aus der Vergangenheit sind Motif und Qt. In diesen Fällen sind ganze Projekte freier Software gefährdet, da sie von propriätären Bibliotheken abhängen, auf die sie keinen Einfluss haben.
Ähnlich ist die Situation mit Bitkeeper, den Nvidiatreibern und Sun`s Java. Je mehr Projekte den manchmal bequemeren Weg im "Kampf" um die Anwendergunst gehen und gegen proprietäre Software linken oder diese vorraussetzen, desto mehr wird das Ziel eines freien Systems aus den Augen verloren. Weitergedacht würde dies bedeuten, dass es in einer gewissen Zeit keine Möglichkeit mehr geben würde, freie Software ohne proprietäre Komponenten zu verwenden, was die Freiheit der Wahlmöglichkeit wieder stark einschränken würde.
Insofern kann ich mich der Kritik von BeS an der lockeren Einstellung von Linus Torvalds gegenüber proprietärer Software anschliessen. Diese Einstellung ist nicht nur schädlich für die Freiheit des Kernels selbst, es kann unter einigen Entwicklern freier Software auch Schule machen.

@Bert
sorry für die vielen "proprietärs"
Ich denke ebenfalls nicht, dass wir ein System wie das heute vorhandene hätten, ohne die zugegeben manchmal extrem anmutende Einstellung einiger Vordenker, die damals (und wohl heute auch noch) ihrer Zeit voraus waren. Das ganze GNU-System ist nur aus dem Grund und mit dem Ziel entstanden Software und damit Wissen zu befreien. Würde es nicht Leute gegeben, die davon überzeut sind, dass ein System nur dann frei ist, wenn es eigenständig und ohne proprietäre Komponenten funtioniert, könnte man auf viel Programmierarbeit verzichten. Das Ergebnis wäre dann aber das oben beschriebene.

Die "extreme Sichtweise" von RMS wird weit weniger extrem, wenn man Software als Teil des Menschlichen Wissenspools betrachtet. Isoliertes Wissen im Kopf oder in der Schublade seines Erschaffers trägt solange nichts zur kulturellen Entwicklung der Menschheit bei, bis es veröffentlicht wird. Um eine Weitergabe und Weiterentwicklung dieses Wissens zu garantieren muss es veröffentlicht werden. Universitäten und öffentliche Bibliotheken verfolgen dieses Ziel ebenso wie freie Software.

Blaubär

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x-eniac
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Beitrag von x-eniac » 25.06.2003 10:04:36

IMHO abreitet Linux Torvalds viel freier als Richard Stallmann.
Linus lässt dir die Freiheit, proporitäre Module zu verwenden. Stallmann verabscheut alles was nicht mit Quelltext kommt. Mit seiner Methode zwingt er die Leute in die Freiheit.

Das erinnert etwas an typische Theologische Diskussionen.
Q: "Warum gibt Gott uns die Möglichkeit zu Sündigen?"
A: "Weil Gott will das wir Frei sind."
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Q: "Warum gibt Linus uns die Möglichkeit zu Proporitäre Software zu verwenden?"
A: "Weil Linus will das wir Frei sind."

Auch wenn das nun gegen das Ober GNU geht, ist es wichtig solche Fanatiker zu haben.
Im Kampf gegen Software Patent Fanatiker braucht man eben Open Source Fanatiker, um eine vernüftiges Mittelmaß zu finden.
Traue niemanden der nicht einmal bis 2 zählen kann!
Meine Jabber ID: xeniac@jabber.at

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