apt-pinning vs. backports.

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AlphaBetaGamma
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apt-pinning vs. backports.

Beitrag von AlphaBetaGamma » 18.08.2003 11:45:05

Hallo *

Habe ein Verständnisproblem. Momentan verwende ich von apt-get.org einige Backports, welche ich in die sources.list eintrage. Diese sind so kompiliert, dass sie mit den vorhanden Woody libs zurechtkommen - richtig?

Was ich 1. wissen möchte: Wie kann ich nur einzelne Pakete von den Backports in mein System integrieren. Eine Backport-Source hat gewöhnlich viel mehr Pakete, welche ich vielleicht gar nicht möchte ... Als Lösung dachte ich da an apt-pinning:

Code: Alles auswählen

Package: *
Pin: release a=stable,o=Debian
Priority: 800

Package: kde3.1
Pin: release o=backportBlaBla
Priority: 700
Würde das funktionieren? Werden die Abhängigkeiten dann immer noch aufgelöst...

2. Frage: Was Backports sind ist mir klar. "Normales" pinning ist mir eigentlich auch klar. Es lädt z.B. ein bestimmtes Paket aus unstable, wenn ich es mit "apt-get -t unstable install paket" installiere. Die Abhängigkeiten werden dabei aus unstable auch aufgelöst. ABER: wird eine library aus unstable für mein unstable Paket benötigt, wird es ja installiert. NUN: Werden dabei ab jetzt 2 Versionen dieser library auf meinem System verwaltet (stable & unstable) oder wird einfach die stable "rausgeschmissen" und durch die neue unstable ersetzt? Damit hätte ich trotz pinning wieder keine "saubere" Trennung von stable / unstable - richtig?

Was ist als Fazit zu empfehlen? Backports für Woody oder per apt-pinning Pakete aus unstable?

Würde mich freuen, wenn sich jmd. die Mühe macht, meine Unklarheiten zu beseitigen :wink:

Beste Grüße!

tylerD
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Beitrag von tylerD » 18.08.2003 13:11:58

Backports für woody! Sonst bekommst du genau die Probleme die du beschreibst, dass nämlich libarys aus woody durch unstable ersetzt werden, welches dann wieder Probleme für dein restliches System nach sich zieht. Meiner Meinung nach ist es fast nicht Möglich, unstable Pakete halbwegs sauber auf woody zu installieren. (Bis auf ein paar Ausnahmen, zum Beispiel Doc-Pakete die keine Abhängikeiten haben oder so).
Pakete aus den einzelnen Backports zu trennen, könnte auch schwer sein. Meist liegen noch angepasste libs oder extra libs rum, die halt benötigt werden um dieses Paket zu installieren.
Es ist also zu empfehlen, Backports zu verwenden und dort nur gute und schon länger genutzte zu nehmen. Wie die Pakete von download.kde.org oder so, hab jedenfalls meist nur gutes davon gehört.

cu

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Beowulf666
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Beitrag von Beowulf666 » 18.08.2003 13:54:41

Wobei das Problem bei Backports immer noch die updatepfade sind, d.h. wenn du auf Sarge updatest, musst du die Backports komplett manuell runterschmeissen, wenn du pech hast.
APT-Pinning mag zwischen Sarge und SID klappen, die sind nicht sooo weit auseinander, aber Woody und SID zu mishcen, ist recht riskant. Dann ist man eher auf SID, als einem lieb ist.
Jetzt auf SID mit Kernel 2.6.16.1 + XOrg + XFCE4.2.3: Noch mehr POWER!!!!
Next Step: Binford 8000 Super Debian ;-)

AlphaBetaGamma
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Beitrag von AlphaBetaGamma » 18.08.2003 14:06:00

tylerD hat geschrieben: Pakete aus den einzelnen Backports zu trennen, könnte auch schwer sein. Meist liegen noch angepasste libs oder extra libs rum, die halt benötigt werden um dieses Paket zu installieren.
cu
Wenn ich versuche nur einzelne Pakete aus dem Backport per apt-pinning auszuwählen, werden denn dann nicht die Abhängigkeiten dieses Paketes auch aus dem Backport gezogen? Ich hätte dies schon vermutet... denn mit "apt-get -t unstable install paket" werden ja beispielsweise auch die Abhängigkeiten aus unstable aufgelöst (im Gegensatz zu "apt-get install paket/unstable" wo die Abhängigkeiten aus stable gezogen werden).
Beowulf666 hat geschrieben: APT-Pinning mag zwischen Sarge und SID klappen, die sind nicht sooo weit auseinander, aber Woody und SID zu mishcen, ist recht riskant. Dann ist man eher auf SID, als einem lieb ist.
Eure 2 Postings haben mir schon gezeigt, dass ich die Finger von apt-pinning zwischen sid und woody lasse :? Aber das pinning auf die Backports würde mich schon noch interessieren :!:

Falls jemand zum "backport pinning" noch was einfällt ... es würde mich freuen :wink:

tylerD
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Beitrag von tylerD » 18.08.2003 14:21:35

Hab zwar nicht so viel Erfahrung mit Backports (benutze sid), jedoch haben die meisten Backports-Repositorys die ich kenne eine gewisse Abhängigkeit untereinander. Das heißt wenn du zum Beispiel KDE aus einem Backport installieren willst wirst du wohl auch die dortigen libs installieren, weil es sonst nicht geht. Die meisten Backport-Reps sind auch relativ geschlossen, wie ich meine (allso es sind nur "zusammengehörige" Programme dort enthalten. Aber falls du eine so große Backport-Rep hast wo zum Beispiel das neue Gnome und das neue KDE enthalten ist, spricht nichts dagegen mit apt-pining die KDE-Pakete auszuschließen. Ich kenne jedoch keine solchen Reps.

cu

AlphaBetaGamma
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Beitrag von AlphaBetaGamma » 18.08.2003 16:22:22

Gut - soweit bleibe ich also bei Backports. Inwieweit sie in sich geschlossen sind muss ich mal erkunden ... ich wollte eben nur so wenig wie möglich aus Backports benützen (o.g. Problem beim dist-upgrade ...)

Woher nehmt ihr Eure Information wie "gut" ein backport repository ist :?:
Bisher bin ich einfach auf apt-get.org gegangen und jene mit "grünem Häckchen" benutzt *ggg*

Besten Dank!

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jogix
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Beitrag von jogix » 19.08.2003 11:11:12

Jupp, das ist die primäre Auswahl.
Mit der Zeit kennt man die Namen der Leute, bei manchen weiß man z.B. daß sie genau für diese Pakete offizielle Debianbetreuer sind. Dann kann man sich meost auf die Qualität verlassen.

Desweiteren werden die Pakete bei apt-get.org regelmäßig gecheckt. Steht ein Paket lange mit grünem Häkchen in der Liste, wird es wohl einigermaßen passabel sein..... ;-)
cheers,
Jochen
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Testing can prove the presence of bugs, but not their absence. -- Dijkstra

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