Debians Freiheitsk(r)ampf!

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Sia386
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Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von Sia386 » 25.12.2010 11:21:57

http://www.heise.de/open/artikel/Die-Wo ... 58734.html
Genug quatschen um Debian Projekt, Weil die LAN Karte nicht unter GPL steht. Dann sollen wir Debian als server-distro in Rechenzentrum vergessen!
Wieso Entwickelt man die Hardware nicht so das sie auf Anhieb auf jeden System läuft ?
Wieso Einwickelt Adobe nicht sein Adobe PS, FW ..usw. für Linux auch?
Wieso ..... usw..
Wenn die ^^^ sowas nicht tun, warum Debian schuld daran ist? Soll Debian auf ihre Philosophie verzichten, weil Broadcom Corp seine Firmware nicht frei zu verfügen stehen? wenn JA? was der unterschied zwischen Bubuntu und Debian?

Gruss
Sia
“Unmenschen gibt es, aber keine Untiere.”
ـــ Karl Julius Weber

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Lord_Carlos
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von Lord_Carlos » 25.12.2010 14:23:04

Sia386 hat geschrieben:Soll Debian auf ihre Philosophie verzichten, weil Broadcom Corp seine Firmware nicht frei zu verfügen stehen?
Nein, aber eine zweites image mit non-free machen wie im Artikel auch vorgeschlagen.

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╚═╝ ┴ └─┘ ┴ └─┘┴ ┴═╩╝ rockt das Forum!

michaels
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von michaels » 25.12.2010 14:25:05

Hätte der Autor besser gearbeitet....gibt es doch schon:
http://cdimage.debian.org/cdimage/unoff ... -firmware/

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hikaru
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von hikaru » 25.12.2010 15:45:11

Der gute Herr Dölle ist leider öfter mal schlecht informiert oder fällt durch "unorthodoxe Ansichten" auf, wie z.B. in diesem Kommentar zum Thema:
Für Sid und Squeeze (also unstable und testing) gibt es solche Images
mit Firmware, als "daily builds", aber eben leider nicht für die
aktuelle Stable, Etch.
Ja, der Beitrag ist von Dezember 2010:
http://www.heise.de/open/news/foren/S-l ... 8965/read/

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mcdaniels
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von mcdaniels » 25.12.2010 19:21:50

Hellas!

Diese sch...önen Treiberhersteller / Firmen sollen endlich mal für Linux mitentwickeln. (meine Meinung)

Sehe ich es falsch, oder wird in dem Artikel viel Aufsehen um "nichts" gemacht. Man kann sich ja immer noch die fehlende Firmware laden und in den entsprechenden Ordner kopieren, um Unterstützung für div. Hardware zu erhalten?

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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von catdog2 » 25.12.2010 19:25:02

Man kann sich ja immer noch die fehlende Firmware laden und in den entsprechenden Ordner kopieren, um Unterstützung für div. Hardware zu erhalten?
Natürlich.
Sehe ich es falsch, oder wird in dem Artikel viel Aufsehen um "nichts" gemacht.
Exakt.
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tata
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von tata » 25.12.2010 19:25:22

Sehe ich es falsch, oder wird in dem Artikel viel Aufsehen um "nichts" gemacht.
Das siehst du vollkommen richtig. :THX:

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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von TRex » 25.12.2010 21:02:25

Ich würde der Problematik zustimmen, aber der Artikel ist wohl eher für den Papierkorb, wenn etch als aktuelles stable genannt wird.
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Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

cosmac
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von cosmac » 25.12.2010 21:41:05

hi,
Sia386 hat geschrieben:Wieso Entwickelt man die Hardware nicht so das sie auf Anhieb auf jeden System läuft ?
Weil es dann viel umständlicher wäre, Updates zu machen. Dazu müsste ein extra Chip auf der Netzwerkkarte programmiert werden und dafür braucht man ein spezielles Programm -- wo käme das dann her? Und die Updates selbst kämen genau wie jetzt ohne Quelltext. Außerdem kostet jeder Chip mehr auch Geld.
mcdaniels hat geschrieben:Diese sch...önen Treiberhersteller / Firmen sollen endlich mal für Linux mitentwickeln.
Tun sie ja, zumindest in diesem Fall. Die Treiber sind ja im Kernel, es geht um die Firmware -- und sogar die darf frei verteilt werden. Man kann also eigentlich nicht meckern.

Natürlich wäre es nett, wenn auch der Quelltext dazu frei wäre, aber bringt das wirklich was? Damit jemand was damit anfangen kann, müsste auch noch die Dokumentation des "Rechners" (Controller der Netzwerkkarte) veröffentlicht werden. Die nächste Forderung wäre dann die Offenlegung des Chips selbst, seine einzelnen Funktionen sind ja schließlich auch in einer Hochsprache definiert.

Diese Firmware ist irgendwo in der Grauzone zwischen offensichtlich unfreier (Chip) und freier Software (Treiber) angesiedelt. Hätte Debian die Grenze etwas weiter weg von der Hardware gezogen, wäre alles viel einfacher. Jetzt sieht es so aus, als ob es darauf ankommt, wie die Firmware gespeichert wird. Wenn sie ins RAM geladen werden muss, ist sie böse, wäre sie in einem Flash-Chip gespeichert, gäbe es keine Bedenken :?

Auch wenn diese Entscheidung knapp daneben ging, finde ich es sehr richtig, dass Debian solche Fragen nicht einfach pragmatisch klärt. Wer das braucht, findet genug andere Distributionen oder Betriebssysteme.
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yeti

Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von yeti » 25.12.2010 22:38:09

Unoffizielle Installmedien mit den "bösen Blobs" wird es mutmaßlich immer geben, notfalls nicht von Debian selbst und oder oder mit etwas Verzögerung relativ zur "ideologisch sauberen Release"...

Das Etch-Eigentor dieses Zitates ist allerdings zu köstlich um wahr zu sein... :THX:

Das sollte man noch weitestmöglich ausschlachten! :lol:

Colttt
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von Colttt » 26.12.2010 00:18:17

nur mal so aus neugier..

was muss ich tun wenn ich sowas habe?! einfach das *.deb paket auf nen USB-Stick, reinstecken und er findet die firmware? oder wie läuft das?
Debian-Nutzer :D

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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von owl102 » 26.12.2010 08:35:47

cosmac hat geschrieben:Jetzt sieht es so aus, als ob es darauf ankommt, wie die Firmware gespeichert wird. Wenn sie ins RAM geladen werden muss, ist sie böse, wäre sie in einem Flash-Chip gespeichert, gäbe es keine Bedenken :?
Genau das ist der Punkt, den ich bis heute einfach nicht kapiere. Wie kann ein Stück Software dadurch "böse" werden, daß sich der Hersteller den Flash-Chip spart? Ich habe die Diskussionen damals nicht verfolgt, kann mich jemand in einem kurzen Satz erleuchten?

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Jerry
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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von Jerry » 26.12.2010 10:09:51

aber Ideologie war noch nie sehr hilfreich, siehe die Beispiele im 20.Jhdt.
Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt Lao Tse (~ 600-400 v. Chr.)

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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von michaa7 » 26.12.2010 13:28:18

owl102 hat geschrieben:...Wie kann ein Stück Software dadurch "böse" werden, daß sich der Hersteller den Flash-Chip spart? Ich habe die Diskussionen damals nicht verfolgt, kann mich jemand in einem kurzen Satz erleuchten?
Nun, ich bin technisch nicht so versiert, dass ich das mit kompetenten sachverstand aufklären könnte, aber die firmware um die es hier geht ist eben ein stück closed source software, und im RAM kann die wohl alles mögliche mit deinem rechner anfangen. Das schaut anders aus wenn diese software nur in der periferie auf einer hardware komponente werkelt, denn was immer die dort mit der hardware macht läuft in der kommunikation mit dem rechner über einen open source treiber, was wohl bedeutet dass es zumindest schwieriger, wenn nicht gar unmöglich ist, unschöne dinge anzustellen.
gruß

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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von bmario » 27.12.2010 14:31:41

owl102 hat geschrieben:
cosmac hat geschrieben:Jetzt sieht es so aus, als ob es darauf ankommt, wie die Firmware gespeichert wird. Wenn sie ins RAM geladen werden muss, ist sie böse, wäre sie in einem Flash-Chip gespeichert, gäbe es keine Bedenken :?
Genau das ist der Punkt, den ich bis heute einfach nicht kapiere. Wie kann ein Stück Software dadurch "böse" werden, daß sich der Hersteller den Flash-Chip spart? Ich habe die Diskussionen damals nicht verfolgt, kann mich jemand in einem kurzen Satz erleuchten?
Ich denke eher, es ist nicht die Frage, WO diese Dateien gespeichert werden, sondern eine Frage, WIE diese Dateien in den Rechner kommen. Eine unfreie Software ist immer böse, egal wo sie gespeichert ist, oder wie sie dort ausgeführt wird. Die Frage ist nur, welche Dateien liefert das Debian Projekt als Teil des GNU/Linux Betriebsystems aus. Die Antwort darauf ist eindeutig: Ausschließlich freie Software. Da aber ein moderner Rechner ohne irgendwelche Firmwareblobs mitunter nichtmal nutzbar ist, etwa ein Server ohne Netzwerkarte ;), gibt es die contrib und non-free Sektionen, die es Pragmatikern ermöglichen, ohne große Klimzüge diesen Mist ins System zu schaufeln. Wenn allerdings unfreie Software auf den Komponenten des Rechners gespeichert sind, dann kann man sich auf den Standpunkt stellen, das diese somit Teile der Hardware sind und darauf hat man eh keinen Einfluss. Jedenfalls sind sie nicht Bestandteil von Debian selbst und somit eben jenem Projekt egal.
Nichts zu tun ist viel besser,
als mit viel Mühe nichts zu schaffen. - Laotse

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Re: Debians Freiheitsk(r)ampf!

Beitrag von cosmac » 27.12.2010 15:28:12

michaa7 hat geschrieben:die firmware um die es hier geht ist eben ein stück closed source software, und im RAM kann die wohl alles mögliche mit deinem rechner anfangen. Das schaut anders aus wenn diese software nur in der periferie auf einer hardware komponente werkelt...
keine Panik ;) das macht keinen Unterschied, diese Firmware läuft niemals im System-RAM, immer in einem eigenen RAM auf der Netzwerkkarte. Die normale Intel-CPU kann so ein Programm auch garnicht ausführen, es wurde ja für den speziellen Netzwerk-Prozessor geschrieben.
bmario hat geschrieben:Eine unfreie Software ist immer böse, egal wo sie gespeichert ist, oder wie sie dort ausgeführt wird. Die Frage ist nur, welche Dateien liefert das Debian Projekt als Teil des GNU/Linux Betriebsystems aus. Die Antwort darauf ist eindeutig: Ausschließlich freie Software. (...)
Wenn allerdings unfreie Software auf den Komponenten des Rechners gespeichert sind, dann kann man sich auf den Standpunkt stellen, das diese somit Teile der Hardware sind und darauf hat man eh keinen Einfluss. Jedenfalls sind sie nicht Bestandteil von Debian selbst und somit eben jenem Projekt egal.
Sehr schöne Erklärung :THX:
Damit ziehe ich meinen Einspruch zurück, Debian konnte nicht anders entscheiden!
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