Raubkopierer sind Verbrecher?

Smalltalk
Schändlich
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Beitrag von Schändlich » 08.10.2004 21:49:36

Hallo,

ich möchte noch ein kleines Beispiel loswerden:
Da ich mich mit mehreren Linux-Distris auseinandersetze habe ich unteranderem
auch mal Aurox Linux gekauft um dein freien Softwaremarkt zu unterstützen.
Aus versehen habe ich bei der 2-ten Installation den Grafikinstaller gestartet, ich hätte
eigentlich einen Special command eingeben müssen damit die installation textbasierend ist.
Bei der installation wurde ein Bild eingeblendet auf dem stand, dass Autox eine Distributions für alle ist und du die CDs verleihen sollst und bei der installation helfen sollst.
So, das ist ein Werbespruch. Dieser Werbespruch macht Aurox bekannt, aber gleichermaßen alle anderen Linuxdistris. Es zwingt niemanden bei Aurox zu bleiben(Open Soruce, etc..) und wirft "keine" anderen Distributionen aus dem REnnen. Jeder nimmt die Distri, die bei ihm Sympatie weckt.
Bei den Linux Geschichten handelt es sich momentan um kostenlose, und wird auch sicher so bleiben. Aber es muss halt Kostenlos sein, weil es sich sonst "nicht" etablieren könnte.
Weil Microsoft mit seinen Größenwahrnsinnigen Strategien alles platt gemacht hat.
Was vielleicht zunächst legitim ist, aber jetzt durch die Logikpatente will microsoft andere Operations-Systeme aus dem Rennen werfen und genau das ist das was ich schlimm finde.
Wenn jemand etwas kreiert soller es verkaufen, aber es darf nie soweit kommen, dass er andere in so einer Art einschränkt wie es langsam der Fall wird.
Oder das Schrecken verbreitet wird!
Wie ich ja schon geschrieben habe wird durch die Brennerei und downloaderrei ja ein Markt betrieben.
Die Hardware-Industrie unterliegt/unterlag glaube ich dem schnellst entwickelstem Fortschritt.



Gute Nacht

EDIT: Muss aber sagen an Debian kommt irgendwie nichts ran!
Ich hatte keine Kindheit, dafür hasse meine Eltern.

tylerD
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Beitrag von tylerD » 09.10.2004 11:10:41

Alle bekommen so schöne lange Antworten nur ich nicht, ach manno 8)

cu

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g-henna
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Beitrag von g-henna » 11.10.2004 12:01:48

Hi!
tylerD hat geschrieben:Alle bekommen so schöne lange Antworten nur ich nicht, ach manno
Könnte daran liegen:
Schändlich hat geschrieben:Ich hatte keine Kindheit, dafür hasse meine Eltern.
*grin*

Aber ehrlich mal, langsam wird's doch echt abstrus hier...
Schändlich hat geschrieben:Eben diese Menschen Spreche Ich an. Menschen wie du einer bist können sich es Leisten Programmieren zu lernen, es ist also nur zu gerecht wenn du und auch andere Konkurrenz haben, und sich die nich mit Copyright gesetzen vom Hals schaffen.
Es ist also auch noch gerechter, wenn es Raupkopierer gibt, die nicht die mieße Filmindustrie unterstützen.

Du zu engstiernig mein Sohn, ich beziehe bei meinen Kommentaren die Menschen mit ein, die nichts zu Essen haben.
(Wieso hat sich eigentlich noch keiner über das "mein Sohn" aufgeregt? *grin*)
Ich resümiere mal: WEIL es Menschen gibt, die sich kein Essen leisten können, hat kein Mensch, der sich einen Computer leisten kann, das Recht auf das geistige Eigentum seiner Arbeit. WENN alle Menschen genug zu essen hätten, hätte er das?? Und WEIL es Menschen gibt, die hungern, ist Raubkopieren legitim? WEIL es Menschen gibt, die hungern, ist Raubkopieren legitim??? Meine Güte, also so eine Argumentation hab ich auch schon länger nicht mehr gehört...

Bye
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se8i
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Beitrag von se8i » 11.10.2004 19:55:45

g-henna hat geschrieben:Ich resümiere mal: WEIL es Menschen gibt, die sich kein Essen leisten können, hat kein Mensch, der sich einen Computer leisten kann, das Recht auf das geistige Eigentum seiner Arbeit. WENN alle Menschen genug zu essen hätten, hätte er das?? Und WEIL es Menschen gibt, die hungern, ist Raubkopieren legitim? WEIL es Menschen gibt, die hungern, ist Raubkopieren legitim??? Meine Güte, also so eine Argumentation hab ich auch schon länger nicht mehr gehört...

Bye
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Endlich versteht es mal jemand ;)
@Bert:Und ich hab mich schon gefragt, wie lange das noch so weiter geht, aber es war immerhin teilweise erheiternd (für mich als außenstehnden ;) )
@Schändlich: Es geht mich ja eigtl nichts an, aber was studierst du denn?
Ich finde es wirklich gut, daß Du versuchst Dich gegen das Unrecht in dieser Welt zu wenden, allerdings hast du einige Dinge offensichtlich nicht ganz kapiert, redest aber munter darüber, als wüsstest du bescheid. Das macht das ganze wiederum etwas arg lächerlich (bitte nicht in den falschen Hals kriegen)
Jazz is not dead, it just smells funny.

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Beitrag von Schändlich » 11.10.2004 22:16:59

se8i,

schieß los, was lasse ich ausser Acht?
Für mich sind andere Sachen wichtiger, das ist alles.
Für mich ist es wichtig, dass viele Menschen etwas haben, als einige viel und ganz viele sehr wenig.
Auch finde ich solche Gespräche im allgemeinen Lächerlich, warum fürfte ja wohl klar sein.
Weil das was wir glauben ist im endefekt nur etwas ausgedachtes, wie etwas sein könnte.
Meine mentalität und die von Millarden anderne Menschen passt nicht mit der eurigen (der westlichen Mentalität)zusammen.
Hinzukommt, dass das Leben für mich nichts WErt ist.
Wenn ich sterbe, bin ich tot, und wenn jemand anderes stirbt, dann ist auch er tot.
An dieser stelle regen sich bestimmt viele auf, aber zu unrecht! Denn es sterben millionen on Menschen, aber es tut einem nicht leid, weil man nichts davon mitbekommt.
Und somit nicht zum Teil der Wirklichkeit gehört und das was ich sage sind die Sachen, die sich der Wirklichkeit von den anderen enzieht und somit unangebracht wirken.

Und ein wesentlicher unterschied ist, dass ich ins Internet gehe, nur um mich zu amüsieren.
*** hier abgeht, das interessiert mich nicht die Bohne. Ich finds witzig.
Sam' doch drauf, das was zählt ist das RL, da wo man feste was zu tun hat,
der Ernst des Lebens halt.
Ich habe *******************, dass sich bei so m****en d*s L***n i* I******t a****elt.
Bei mir nicht!
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Beitrag von Schändlich » 11.10.2004 22:19:45

se8i hat geschrieben:
g-henna hat geschrieben:Ich resümiere mal: WEIL es Menschen gibt, die sich kein Essen leisten können, hat kein Mensch, der sich einen Computer leisten kann, das Recht auf das geistige Eigentum seiner Arbeit. WENN alle Menschen genug zu essen hätten, hätte er das?? Und WEIL es Menschen gibt, die hungern, ist Raubkopieren legitim? WEIL es Menschen gibt, die hungern, ist Raubkopieren legitim??? Meine Güte, also so eine Argumentation hab ich auch schon länger nicht mehr gehört...

Bye
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@Bert:Und ich hab mich schon gefragt, wie lange das noch so weiter geht, aber es war immerhin teilweise erheiternd (für mich als außenstehnden ;) )
@Schändlich: Es geht mich ja eigtl nichts an, aber was studierst du denn?
Ich finde es wirklich gut, daß Du versuchst Dich gegen das Unrecht in dieser Welt zu wenden, allerdings hast du einige Dinge offensichtlich nicht ganz kapiert, redest aber munter darüber, als wüsstest du bescheid. Das macht das ganze wiederum etwas arg lächerlich (bitte nicht in den falschen Hals kriegen)
Weißt du was, du kannst dir dein Semf sparen. Du weißt so gut Bescheid, du solltest es für dich behalten, damit dein Wissen nicht an Wert verliert!
Oder ist es dir mehr WErt als großer Män dazustehen? - Dann sprich dich aus, das tut dir gut!
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Beitrag von tylerD » 11.10.2004 22:43:53

Willst du mit immer stärker überdrehten Antworten einfach nur noch provozieren oder antwortest du auch noch auf ernst gemeinte Fragen?

Lass uns doch mal teilhaben und versuch es uns zu ermöglichen deine Ansichten mal aus aus deinem Standpunkt zu betrachten. Vielleicht wird uns ja allen die Augen geöffnet und wir können alle was von deinen Weisheiten lernen.

Warum ist das Leben nichts Wert? Warum willst du dann 100er von Menschen die Lebensgrundlage ermöglichen, wenn es nichts Wert ist? Wie willst du es schaffen für soviele die Lebensgrundlage zu erwirtschaften? Wohin investierst du dein Geld für Arbeitsplätze? Womit verdienst du dieses Geld? Wer sind den nun diese armen Menschen aus C? Was studierst du? Woher stammst du?

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Beitrag von Schändlich » 11.10.2004 22:59:33

Hallo...
ich versuche ja eure Antworten zu verstehen, aber da finde ich nichts.
Was soll ich damit anfangen:
Du kapierst einiges nicht....
Was kapier ich denn nicht. - Wenn ich es nicht kapiere, dann lasse ich etwas außer Acht, das kann ich dann nur merken, wenn mir es jemand sagt.
Aber da kommt ja nichts!

Und was meinen Weißheiten angeht, so habe ich keine. - Außer das zu tun, was mir am besten tut. Und wie ich das mache ist meine Sache, wo ich das mache auch. Mit wem i das mache auch. Und mit was ich das mach auch.
Ick kann dir eins verraten desto öfter ich mich hierrumtreibe desto härter arbeite ich nicht.
Ich würde euch gerne Zeigen, was mir diese KRaft gibt immerfort zu arbeiten,
aber da ich hier ein misarables Ansehen habe(siehe mein Nick) kann ich es leider nicht.
Nachher entlarvt man mich noch. Auch wenn ich hier nur meine Schokoladenseite zeige.


MfG
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g-henna
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Beitrag von g-henna » 11.10.2004 23:22:16

Hi!

2 Schändlich: Deinen Nick hast du selbst gewählt; dass du dich damit schon von Anfang an als etwas anders profilieren musstest, das sei jetzt mal dahin gestellt.

Kann mal einer von den Moderatoren jetzt endlich diesen Thread schließen oder so? Zensur kann sowas schönes sein... und vom Thema sind wir lange schon weg... danke.

Bye
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tylerD
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Beitrag von tylerD » 11.10.2004 23:42:52

Ach wozu sperren, vielleicht findet Schändlich ja noch jemanden der ihn kapiert und mit dem er gepflegt diskutieren kann. Ist ja Smalltalk -> da sind Themenentfernungen ja fast zwangsläufig :-)

Mich hätte wirklich interessiert wie die Person hinter diesen Aussagen aussieht, aber anscheind hab ich halt nicht das Niveau das zu kapieren. Schade und Pech für mich. Da muss ich mich jetzt halt wohl ausklinken....

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shevegen
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Beitrag von shevegen » 12.10.2004 00:37:06

"Schade und Pech für mich. Da muss ich mich jetzt halt wohl ausklinken.... "

Na, glaub ich nit. Schau später nochmals rein. Wenn irgendwo ein handfestes Argument übrig bleibt, kommts ja wohl wieder - auch wenn das ganze ab und zu abdriftet.
Gute Argumente sind schwer zu entkräften. :)

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eagle
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Beitrag von eagle » 12.10.2004 11:36:53

tylerD hat geschrieben:Warum ist das Leben nichts Wert? Warum willst du dann 100er von Menschen die Lebensgrundlage ermöglichen, wenn es nichts Wert ist? Wie willst du es schaffen für soviele die Lebensgrundlage zu erwirtschaften? Wohin investierst du dein Geld für Arbeitsplätze? Womit verdienst du dieses Geld? Wer sind den nun diese armen Menschen aus C? Was studierst du? Woher stammst du?
Na das mit dem Studieren und dem Geld verdienen wird wohl noch etwas dauern. Hier ein Zitat aus dem "Zeigt eure Screenshots!" Thread:
Schändlich hat geschrieben:Ich habe schon mal negative Response von einem Klassenkammeraden bekommen.
Mailt mir doch eure Meinung!
eagle
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Schändlich
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Beitrag von Schändlich » 12.10.2004 12:51:08

eagle,

du zwingst mich gerade zu doch nocheinmal zu antworten.
Mit dem studieren dauert es in der Tat noch ein bisschen,
was aber nicht heißt, dass ich kein Geld verdiene. - Und ich rede nicht von irgendeinem Billigjob für 400 Euro im Monat!

Bei meinem Zitat ist übrigens eine "Unebenheit" - Es müsste Kurskammeraden heißen.
Glaub ja nicht, dass du irgendetwas beser bist als ich, nur weil du vielelicht paar Jährchen älter bist.

Mich würde se8i Ausführung interessieren.



Gruß
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aber hallo!

Beitrag von rab » 14.10.2004 10:27:27

lange nicht mehr reingeguckt...

Also ich möchte jetzt mal sagen, dass der Thread weiterbestehen soll, wenns nach mir geht. Nur: cool down!

- Es bringt nix andern ihre Argumente ohne Gegenargument einfach für Schund zu erklären: das ist Besserwisserei und Besserwisserei stinkt. Wenn mich jemand anstinkt, stink ich auch zurück, da mich sowas stinkig macht....nur bringts halt nix.
- perönliche Pöbeleien sind zwar manchmal lustig, ich finde sie in diesem Thread deplatziert. Wie wärs mit einem "Schlachtfeld"-Thread? Scheinbar entsprichts einem Bedürfnis.... :twisted: :twisted: :twisted: :twisted:
- Was ich immer noch nicht verstehen kann: wie kommt mensch dazu, bei einem Kopiervorgang von Raub zu sprechen? Wie verletze ich damit wen? Und wer hat die Mittel das Urheberrecht durchzusetzen und wer nicht? Und wie ist das mit der GPL,
-ist sie nötig um bestehende juristische Schwellen zu umgehen, um freie Software zu ermöglichen, also ein Gegengift, das bei Nichtexistenz des Gifts überflüssig ist?
-oder ist die GPL ... na was denn sonst?

Als konkretes Beispiel für meine Befürchtungen punkto "wer hat die Mittel":
In Südamerika, Asien und Afrika benutzen und pflegen die Menschen schon seit Jahrhunderten ihre Kulturpflanzen. Neuerdings versuchen verschiedene Multinationale Chemiegiganten dieses Jahrhundertelang gepflegte Erbgut unter ihre Kontrolle zu bekommen. Wie? Sie betreiben Genmanipulation und bringen die Leute in Ihre finanzielle und Saatguttechnische Abhängigkeit. Sowas ist ein arger Auswuchs von Urheberrechtshijacking, es zeigt sich in diesem Fall sehr deutlich, wie das Patent- und Copyrightwesen funktioniert. Wenn dieses keine eineindeutigen Klauseln zum Schutz der kleinen, schwachen und minderbemittelten enthält, dann ist es schlicht ein Unterdrückungsmittel.
Ich hoffe es ist allen klar, dass M$ und verwandte nach genau denselben Kriterien und Prinzipien funktionieren wie die Farmamultis. Die Frage müsste also anders gestellt werden: Was wollen wir überhaupt für ein Urheberrecht? Was/wen soll es schützen? Und wie?

ausserdem nochmals einen Verweis auf mein letztes Post auf Seite 8 des Threads. Richard Stallman hat da ma was ganz gutes zu gesagt:http://www.gnu.org/philosophy/copyright ... ation.html
kraaahh!!!

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Beitrag von tylerD » 14.10.2004 10:57:20

Ist ein System schlecht, nur weil es von einzelnen ausgenutz wird ansonsten jedoch durchaus sinnvollen Nutzen haben kann? Sollte man dann das System aufgeben und halt auf die positiven Sachen verzichten oder sollte man das System verbessern, so dass es seinem ursprünglichen Nutzen dient und nicht ungerechtfertigter Weise ausgenutz werden? Würden durch Abschaffung des Systems überhaupt die Problem(die teilweise durch ausnutzen des Systems entstehen) gelöst oder liegen die Ursachen dieser Probleme komplett woanders und würden durch Abschaffung nur verlagert, jedoch nicht gelöst?

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rab
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Beitrag von rab » 14.10.2004 12:05:12

tylerD hat geschrieben:Ist ein System schlecht, nur weil es von einzelnen ausgenutz wird ansonsten jedoch durchaus sinnvollen Nutzen haben kann? Sollte man dann das System aufgeben und halt auf die positiven Sachen verzichten oder sollte man das System verbessern, so dass es seinem ursprünglichen Nutzen dient und nicht ungerechtfertigter Weise ausgenutz werden? Würden durch Abschaffung des Systems überhaupt die Problem(die teilweise durch ausnutzen des Systems entstehen) gelöst oder liegen die Ursachen dieser Probleme komplett woanders und würden durch Abschaffung nur verlagert, jedoch nicht gelöst?

cu
- Genau diese Frage meine ich! Selbst kann ich das aktuell weltbeherrschende System leider nur als ein System der Unterdrückung verstehen, das von wenigen mächtigen Gruppierungen und Personen schamlosestens zur Bereicherung auf Kosten aller benutzt wird. Die positiven Sachen (ich gehe mal davon aus, Du meinst son Zeug wie Spitäler, Eisenbahn, Sozialstaat....) liessen sich meines Erachtens bestens auch in einem andern Gesellschaftsmodus betreiben, Teile davon sollten an sich auch überflüssig sein(Sozialstaat).
Ein System oder eine Gesellschaftsform ganz ohne Probleme betrachte ich grundsätzlich als illusorisch - aber eine Gesellschaft, die drastisch mildere Probleme hat als die unsere, das halte ich für realistisch. Wir müssten uns keine Superbonzen leisten, das empfinde ich als einen unnötigen Luxus. Es muss doch nicht mir besser gehen als den Andern, sondern allen gut!
Es gibt leider nur zu viele Beispiele von ausgeartetem und pervertiertem "Funktionieren" dieses Systems. Besonders dann, wenn an auch mal übern Tellerrand hinaus schaut in andere Regionen der Welt - die Weltwirtschaftlichen Zusammenhänge, welche dieses System benötigen und es gleichzeitig mit aller Gewalt zu erhalten versuchen, sind Wahnsinnig, Grössenwahnsinnig. Und sehr rücksichtslos, unmenschlich.

Das Copyright und Patente sind meiner Ansicht nach definitiv Auswüchse, juristische Eiterbeulen eines bis auf die Knochen kranken Systems. Nicht dass ich Programmierern keinen Lohn für ihre arbeit gönnen würde, oder den Musikern, aber ich bin halt für einen Lohn, der sich den Grundbedürfnissen aller Menschen anpasst, einen der sich nach dem geleisteten Aufwand bemisst. Und nicht nach der Anzahl der Kopiervorgänge.

Urheberrecht mus auf jeden Fall an das jeweilige Medium angepasst werden. Bücher zirkulieren anders als Programme, und Musik ist nochmal was anderes. Das Urheberrecht sollte (wenn es schon unbedingt sein muss) dem Urheber und den Konsumenten was nützen und nicht in erster Linie dem Zwischengauner. Leider ist so eine Einrichtung momentan nicht zu realisieren, da die Leute, die das bestimmen, kein Interesse daran haben.

....

grrxx
rab
kraaahh!!!

Hamstaman
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Beitrag von Hamstaman » 14.10.2004 18:30:26

HiHo,

@rab
Du bist nicht der einzige hier, der das so sieht.
Hast Du Dich mal mit den Lehren von Silvio Gesell beschäftigt?
Meiner Meinung einer der wenigen Ansätze die eventuell einen Ausweg aus dem Sch**ß anbieten.
So wie es jetzt ist kann es nicht mehr lange weiter gehen.
Hier ein Link für Interessierte.
http://ourworld.compuserve.com/homepage ... Gesell.htm

Hamstaman

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Gesell

Beitrag von rab » 16.10.2004 13:09:29

- Ja, ich habe mich auch schon mit Gesell beschäftigt. Der passt aber irgendwie nicht so recht hier rein. Ausserdem ist er ja sowas von ambivalent gewesen... Schreib mir eine PN wenn Du über Gesell diskutieren willst mit mir...
- Schön, dass andere auch die Schnauze voll haben von den sich dauernd verschärfenden Gesellschaftlichen Zuständen. Die ganze Urheberrechtsdebatte fördert immer wieder Haltungen und Meinungen zutage, welche ich nicht ganz verstehen kann, besonders dann, wenn ich die Person dahinter kenne und genau weiss, dass diese gegen ihre eigenen finanziellen Interessen und Freiheit argumentiert - wenn also leute sich selbst an den Rand drängen ohne es zu durchschauen.
Da tut es mir richtig gut, mal wieder eine richtig kritische Stimme zu hören.

Eigentlich mag ich keine Parolen, muss aber fast eine klopfen in diesem Zusammenhang:

Wer das Geld hat, hat die Macht - wer die Macht hat, hat das Recht.

grrrxxx
rab
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Beitrag von BeS » 16.10.2004 13:46:18

"Auf dem Weg zu geistigem Reichtum" habe ich gerade in den FSFE News gelesen, passt ja eigentlich sehr gut zum Thema: http://www.fsfeurope.org/documents/wiwo.de.html
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support

Ich spreche von Freier Software!

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Beitrag von rab » 17.10.2004 14:52:27

Danke, BeS!
Spannendes Paper, ist auf jeden Fall gut gemeint.
Als Kultur- und vor Allem Politpessimist sehe ich das Ganze aber eher als unrealistisch an. Würde mich aber trotzdem gerne positiv überraschen lassen.
kraaahh!!!

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Beitrag von Lohengrin » 19.10.2004 02:53:41

Hamstaman hat geschrieben:Hast Du Dich mal mit den Lehren von Silvio Gesell beschäftigt?
Es freut mich, hier auf Gleichgesinnte zu stoßen!
Ich bin vor ein paar Monaten auf Gesell aufmerksam geworden. Inzwischen habe ich mir Die natürliche Wirtschaftsordnung reingepfiffen - letzten Sonntag bin ich damit fertiggeworden.

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Re: Gesell

Beitrag von Lohengrin » 19.10.2004 11:22:06

rab hat geschrieben:- Ja, ich habe mich auch schon mit Gesell beschäftigt. Der passt aber irgendwie nicht so recht hier rein. Ausserdem ist er ja sowas von ambivalent gewesen... Schreib mir eine PN wenn Du über Gesell diskutieren willst mit mir...
Dies ist die Smalltalk-Ecke, und inzwischen geht die Diskussion um Monopole und unser Wirtschaftssystem als Ganzes. Gesell gehört hier hin.

Nun zum Thema Ambivalenz:
Vermutlich geht es um den Vorwurf des Rassismus. Das Thema ist viel zu ernst, als es dem Hörensagen zu überlassen. Deshalb habe ich mir Gesells Hauptwerk durchgelesen, und habe nun eine Meinung zu dem Thema.
Gesell ist im ursprünglichen Sinne des Wortes ein Liberaler. Er ist antimarxistisch, weil er (schon 1911) den monströsen Staatsapparat und die Selbstbedienung der Aparatschiks, sowie die Sorglosigkeit mit der kollektives Eigentum behandelt wird, vorhergesehen hat.
Mathematisch hat sich Gesell oft vertüddelt. Er wirft dauernd steigenden Zins und hohen Zins durcheinander. Außerdem würde ich die stabilen Zustände und die Einschwingvorgänge eines so stark rückgekoppelten Systems nicht so konkret über den Daumen peilen. Aber im Wesentlichen halte ich Gesells Argumentation für richtig.

Gesell sieht Unterschiede zwischen den Menschenrassen. Er spricht sogar von jüdischer Rasse (1911). Aber es ist ganz deutlich, dass keine Rasse besser ist als eine andere. Er fordert, dass jeder Mensch, egal welcher Rasse, überall auf der Welt die gleichen Rechte haben soll wie die Alteingesessenen. Ein Rassist ist jemand, der an bessere und schlechtere Menschenrassen glaubt, und sich selbst gewöhnlich für ein Mitglied der besseren Rasse hält. In diesem Sinne ist Gesell alles andere als ein Rassist.
Elmar Altvater hat es fertiggebracht, den Gesellianern strukturellen Antisemitismus zu unterstellen. Dass es unter einer Menschenmenge auch Rassisten gibt, ist zu erwarten. Aber Gesell das zu unterstellen ist einfach nur eine Frechheit. Besonders hinterhältig finde ich es, wenn man nichts konkret Antisemitisches findet, von strukturellem Antisemitismus zu sprechen.
Auf der ATTAC-Sommerakademie hat Werner Onken alle Vorwürfe Altvaters widerlegt. Meiner Meinung nach, geht es nur darum, eine antimarxistische Globalisierungskritik mit der Nazikeule totzuschlagen.

Gibt es eigentlich ein Kurzfassung von Gesells Hauptwerk?
Das Ding ist als 270seitiges pdf aus dem Netz zu holen. Gesell hat so eine blumige Art, Sachverhalte zu beschreiben. Die dauernde Wiederholerei von Sachverhalten kommt dazu. MMn kann man den Inhalt auch in 30 Seiten rüberbringen.

Hamstaman
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Beitrag von Hamstaman » 19.10.2004 12:43:18

HiHo,

irgenwie fehlt mir der Nerv, mich mit diesen Rassismusvorwürfen ernsthaft abzugeben. Gelesen habe ich es, dann hab ich genau hingesehen woher die Anschuldigungen kamen und dann war die Sache für mich erledigt.
Wenn vor den Nürnberger Rassengesetzen jemand von Rassen gesprochen hat, hatte das einen ganz anderen Klang als heute.
"Die Judenhetzerei ist eine kolossale Ungerechtigkeit und eine folge des heutigen Münzwesens.(...) Die Münzreform schützt die Juden nicht allein vor jeder weiteren Verfolgung, sondern sie sichert auch der deutschen Wissenschaft und Gesetzgebung die Mitwirkung des jüdischen Scharfsinnes."
(S.Gesell: Nervus Rerum, Buenos Aires 1891, S.72f)
das klingt jedenfalls nicht sehr antisemitisch. :D

Es gab aber auch nicht zu leugnende Kontakte von Gesell zum Nationalsozialismus. allerdings weit vor dehren Machtübernahme.
Gesell wante sich aber schnell wieder von ihnen ab.
Wenn man sich mal mit der Geschichte des frühen Nationalsozialismus beschäftigt, sieht man, daß es damals nicht einfach war das spätere Terrorregime zu erkennen. Grölende Schlägertrupps hatten jedenfalls nicht nur die Nazis.
Bis zur Entmachtung Gregor Strassers waren durchaus auch sozialreformbestrebungen vorhanden. Allerdings hatte das Grosskapital das bis Ende 1932 erledigt.
Hitler wurde zum alleinigen Führer gemacht und die Imperialisten bekamen dann später ihren gewünschten Krieg. Dabei und am Wiederaufbau haben sie dann, wie erwartet riesige Profite eingefahren. Die Millionen Opfer tauchen ja schlieslich auf keinem Kontoauszug auf.

Ich glaube, daß Gesells Ideen zur Geld- und Zinsreform ein guter Ansatz sind.
Leider sind sie nicht ohne Revolution einführbar. Und bei Revolutionen kommt immer Scheisse raus. Weil Sie keiner kontrollieren kann.
Wenn es einer kann, entpuppt der sich dann später als Diktator.
Also träum ich einfach weiter vom grossen, weltumspannenden Kibuz.
(das Experiment hat auch nicht geklappt)

Hamstaman

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Beitrag von Lohengrin » 19.10.2004 20:53:06

Hamstaman hat geschrieben:Ich glaube, daß Gesells Ideen zur Geld- und Zinsreform ein guter Ansatz sind.
Es ist noch einiges an die heutige Zeit anzupassen. Wegen der Computerisierung ist der bargeldlose Verkehr erheblich schneller geworden. Außerdem wird heute mit Optionen auf Optionen usw gehandelt. Ob der Urzins heute immernoch bei drei Prozent liegt, ist fraglich.
Das Prinzip ist aber richtig. Wenn man heute mit geliehenem Geld eine Existenz gründet, arbeitet man nur noch für die Zinsen. Die Konkurrenz ist erdrückend. Das ist die klassische Krise.
Hamstaman hat geschrieben:Leider sind sie nicht ohne Revolution einführbar. Und bei Revolutionen kommt immer Scheisse raus. Weil Sie keiner kontrollieren kann.
Gesell ging davon aus, dass Freiland und Freigeld ohne Revolution einführbar sei. Ob das realistisch war, wage ich zu bezweifeln.
Die Einführung wird heute am besten möglich sein, wenn die Krise in eine Hyperinflation umkippt. Das passiert dann, wenn die billionenscheren Vermögen auf den Markt treiben, weil sie steigende Preise wittern. Wenn dann immernoch so wenige Leute Gesell kennen, werden sie sich wieder bekrabbeln und wieder den gleichen Fehler machen - wie seit Jahrtausenden.
Daher ist es wichtig, Gesells Theorie in die Öffentlichkeit zu bringen, und bis zur Tauglichkeit für die Realität weiterzuentwickeln.
Hamstaman hat geschrieben:Wenn es einer kann, entpuppt der sich dann später als Diktator
Es darf nicht nur einer können. Es müssen viele können. Der Sinn des Unternehmens muss von vielen verstanden werden. Dann lässt sich das Ganze mit Volksherrschaft verbinden.
Ein starker Staat mit Aparatschiks oder gar das Vertrauen auf Gott, Kaiser oder Tribun führt unweigerlich in die Katastrofe. In diesem Punkt teile ich Gesells liberale Grundhaltung.

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Beitrag von Savar » 25.10.2004 15:08:05

Und (sorry für meinen Pessimismus) der Faktor Mensch wird auch diese Unterfangen zunichte machen..

wie seit Jahrtausenden!..

leider....
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