Externe Audio-Karte. Welche Hardware? Tonqualität?

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TuxPeter
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Re: Externe Audio-Karte. Welche Hardware? Tonqualität?

Beitrag von TuxPeter » 03.03.2019 19:24:46

@desputin
Du verlinkst in der Fußzeile deiner Beiträge mit der Neoliberalismus-kritischen Seite auf Inhalte, die auch kritisch mit tendenziell unsinnigem Konsumverhalten umgehen.
Ich versichere, dass du in einem korrekten Blindtest keinen Unterschied zwischen der 19-Euro-Behringer-Soundkarte und diesem Superduperding für das XX-Fache erkennen würdest. (jeweils korrtekte Einstellung und Anschluss vorausgesetzt) Natürlich ist es legitim, auch ein doll nett aussehendes Teil haben zu wollen. Aber man sollte sich dann schon klar sein, was es mit den beworbenen Messwerten eigentlich auf sich hat.

Man kann beispielsweise auf den Seiten des Mikrofon- und Studioequipent-Herstellers Neumann nachlesen, welche Werte überhaupt z.B. im schalltoten Raum mit absoluten Spitzenmikrofonen erreichbar sind, und dann überlegen, ob man bei der Wiedergabe eine Ausrüstung braucht, die, in lineraer Darstellung, um zig-tausendfach "besser" ist.

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desputin
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Re: Externe Audio-Karte. Welche Hardware? Tonqualität?

Beitrag von desputin » 12.03.2019 08:05:28

Hallo TuxPeter,
Du hast Recht, daß sinnloser Konsum zu vermeiden ist und die Leute sich keine Statussymbole kaufen sollten.
Ich werde mir das Ganze noch überlegen und dann weiter berichten. Da Audioqualität auch Lebensqualität ist, ist das Thema für mich aber schon wichtig. Es geht ja nicht darum, ökonomisches Denken auf andere Lebensbereiche zu übertragen...
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SirArthur
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Re: Externe Audio-Karte. Welche Hardware? Tonqualität?

Beitrag von SirArthur » 13.03.2019 16:35:35

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2019 10:46:47
Vielleicht noch mal eine Ergänzung als Hintergrund. Derzeit habe ich einen USB-DAC namens "M-Audio Fast Track USB (MKI)".
Das Gerät habe ich 2014 für 60 Euro gekauft.
Mir ist danach aber aufgefallen, daß, wenn ich meinen alten Denon-CD-Player aus den 1990er Jahren mit dem Abspielen einer FLAC-Datei in Clementine über den M-Audio DAC vergleiche, die Tonqualität des CD-Players besser ist. Also transparenter und einfach besser. Nicht viel besser aber merklich besser.

Das bedeutet für mich: Der DA-Wandler im CD-Player ist besser als der im M-Audio. Ich möchte aber mindestens die Qualität meines Denons haben.
In den späten 80ern und 90ern wurden zum Teil noch sehr gute Komponenten standardmässig in consumer Audiogeräten verbaut, da war Denon sicher keine Ausnahme. Zumindest bei Einzelbausteinen, ich rede nicht von Kompaktanlagen. Das selbe gilt für Spielekonsolen, auch da sind / waren einige Modelle ziemlich gut, was sound betrifft. Als CD-Player verwendet können einige Konsolen mit guten Playern a'la Denon ohne Probleme mithalten, obwohl das eigentlich nicht ihre Hauptaufgabe war.
Bevor hier bei manchen die Alarmglocken läuten, muss ich noch sagen, daß mir noch nie ein "schlecht" klingender CD-Player untergekommen ist.... allerdings besteht ein Unterschied zwischen einem Denon und zB meiner onboard Soundkarte, wenn ich eine CD oder einen lossless rip abspiele.

Das Signal muss möglichst transparent konvertiert und auf Line Pegel gebracht werden, da spielen einige Bauteile und deren Umfeld eine Rolle - wichtig ist zB die Clock, hier mehr, mit ein paar Messungen:
http://nwavguy.blogspot.com/2011/02/jit ... atter.html

Am besten hört man eine schlechte Clock in den hohen Frequenzen. Es sind nicht unbedingt mehr oder weniger hohe Frequenzen da, aber sie werden "verschmiert" und dadurch leiden die Transparenz und die räumliche Abbildung.

Ab einer gewissen Qualität mit so wenig Jitter wie möglich sind alle Wandler "gut", wobei sich verschiedene Profi Interfaces minimal klanglich unterscheiden - so minimal, daß man es wahrscheinlich nicht hören kann, zumindest höre ich das nicht, aber es ist messbar - das passiert vermutlich bei der Verstärkung auf Line Pegel, weil die Nullen und Einsen im Stream sind ja absolut und wenn die Clock stabil läuft, ist das die einzige Stelle, wo sich der Frequenzgang noch ändern kann, denke ich mal. Aber die Unterschiede sind, wie gesagt, minimalst und für die meisten Menschen wohl nur am Messergebnis erkennbar.

Im Link stehen unten ein paar Schlagwörter, auf was man bezüglich Clock bei Interfaces achten kann.

edit: ich hab mir jetzt noch Deinen Link zu dem v90-dac angesehen. Also mit dem Kasten kannst Du mit Sicherheit alle hörbaren und zusätzlich auch eine ganze Menge nicht hörbarer Fehler bei der Wandlung ausschliessen :wink:
Man muss sich halt die Frage stellen, jetzt mal unabhängig davon, wie gut man glaubt zu hören, ob die eigene Anlage daheim das überhaupt darstellen kann. Übler Jitter ist hörbar - was Du beschreibst, klingt auf jeden Fall danach, wenn man andere Fehlerquellen ausschliesst - aber der v90-dac ist, nur von der Technik her, vermutlich meilenweit über dem Denon.
Ich denke, Du kannst mit was günstigerem genauso zufrieden sein, wenn Du Dir was gutes aussuchst.

edit2: wobei ich zu dem Wandler sicher nicht nein sagen würde, wenn ihn jemand zufällig bei mir liegen lässt :mrgreen:

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Re: Externe Audio-Karte. Welche Hardware? Tonqualität?

Beitrag von desputin » 22.07.2019 12:14:37

Hallo Ihr,
ich konnte es nicht lassen und habe nun einen v90-dac.
Erster Eindruck im Vergleich zum CD-Player Denon DCD 685 (getestet mit Dire Straits "so far away" und "Money for nothing" als FLAC bzw. Original Audio-CD):

Der V90 ist fast so gut, aber minimal schlechter als der CD-Player. Klingt etwas "dünner", was ich über die Baß-Regelung ausgleichen kann. Der CD-Player ist einfach ein Bißchen transparenter, würde ich sagen. Aber ist minimal.

Mit der alten Audio-Karte hab ich es noch nicht im direkten Umschalten verglichen, würde aber sagen, etwas besser als die ist die V90 auf jeden Fall.
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Neue Erkenntnisse

Beitrag von desputin » 26.08.2019 11:31:33

Hallo Ihr,
es gibt eine neue Erkenntnis:
Die Tonqualität hängt auch von Programm und der Engine zusammen, mit der Audiodateien abgespielt werden. Also der Frage: Alsa oder PulseAudio oder Clementine oder Strawberry / Resampling oder kein Resampling.

Siehe auch:
https://github.com/jonaski/strawberry/issues/251

Die Empfehlung lautet also, Strawberry zu verwenden. Das Programm ist noch nicht ganz so gut in der Ausstattung wie Clementine, aber es wird. Der Entwickler ist super fit und offen für Ideen Wünsche.
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Re: Externe Audio-Karte. Welche Hardware? Tonqualität?

Beitrag von pferdefreund » 26.08.2019 12:17:01

Das mit der Abhängigkeit der Tonqualität vom Programm führt bei mir dazu, dass ich heute noch meine Musik mit dem guten alten xmms (selbstcompiliert mit auf cpu abgestimmten options) genieße. Der Quelltext wird gehütet, wie ein rohes Ei, ebenso die GDK- und GTK-Bibliotheken dazu. Habe bisher keinen besseren Player gefunden - auch nicht für CD's. Ist allerdings auch so, dass das Hörempfinden nicht bei jedem gleich ist. Absolut neutral läßt sich wohl keine Klangwiedergabe beurteilen.

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