Computerklassik

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SGibbi
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Computerklassik

Beitrag von SGibbi » 14.03.2017 10:18:04

Computerklassik // Debian 2.0 (Hamm Wolln)

Ich stelle es mal in die Grundsatzfragen, denn wenn ich Heute reinklicke, sind Fragen zu Archiv usw. hier oft Oben. Habe im Moment eigentlich gar keine Zeit für sowas, mußte aber für ein "fettes" Backup meiner ganzen DOS Geschichten mal wieder den 486er mit den großen SCSI Platten beiholen, und, naja, "Hamm" (Debian 2.0) ist ja nun volljährig (über 18 Jahre alt), und ich wollte mal den KDE in legendärer Version 1.0 sehen. War ein wirklich schöner Desktop, damals, viel vom Toch & Feel vermißt man Heute. Hat Spaß gemacht.

Grundsatzfrage wäre überhaupt im Forum einen "Archivbereich" zu eröffnen. Die Möglichkeit auf ältere Debian Versionen überhaupt noch zuzugreifen ist doch eine großartige Sache. Ich kenne keine andere Distro, die sowas bietet. Warum eigentlich nicht, sooo viel Platz auf dem Server kann man durch Löschen uralter kleiner Versionen nicht gewinnen. Also Bitte nicht Löschen !

Mein Vorschlag vorab wäre also überhaupt einen Archivbereich hier im Forum zu eröffnen. Man könnte den nach Version sortieren, sagen wir als Plattform so für die Frührentner ;-) Also mache ich mal einen Anfang. Wenn Ihr einen solchen Unterpunkt macht, das hier bitte verschieben. Nee, also was geht ?

MINIX (frei)

https://de.wikipedia.org/wiki/Minix_(Betriebssystem)

läuft in frühen Versionen sogar auf einem XT als unixoides Betriebssystem. Linux kann das Minix Dateisystem lesen, d.h. die Daten (einfache Textdateien, Briefe usw. kann man damit machen) gehen nicht verloren. Auf den aktuellen Minix Varianten (allerdings dann auf 386 Plattform) läßt sich auch X11 auf Minix aufsetzen, wenn man das will, ich finde das eigentlich großartig. Minix gilt als das, womit Linus Thorvalds einst angefangen hat, man muß es einfach mögen.

XENIX (vorsicht, kommerziell)

https://de.wikipedia.org/wiki/Xenix

War Unix System V für Prozessor 286. Das wurde mitte der 1980er heftigst beworben, denn es gab Zeiten, da man für eine Hardware, auf der Unix lauffähig ist, gerne etwas mehr zahlte. Leider ist die Geschichte anders verlaufen, das "echte" Unix ist irgendwie abgestorben und kam dann irgendwie 10 Jahre später als freies Linux wieder ins Bewußtsein der Allgemeinheit.

EIN GUTES LINUX (strittig)

für alte Rechner, das man noch Heute auf installierbaren (!) Medien (ISO Images von 3 CDs) kostenlos aus dem Netz herunterladen kann, und ich hoffe, daß ich mich da nicht komplett in die Nesseln setze, ist das Caldera Linux. Wir alle verurteilen, wie die Geschichte mit Caldera und SCO verlaufen ist, die seit Jahren auf ein Copyright für Linux klagen. Auf dem Stand der späten 1990er Jahre war es das alte PowerLinux von LST (Linux Support Team) aus Deutschland, halt unter neuem Namen. Es wurde von den Lesern der Zeitschrift "Chip" seinerzeit zum Besten Linux überhaupt auserkoren. Hier ein Download Link:

https://archive.org/details/OpenLinux2.3CD

Es sind sogar Poserbildchen von den originalen Kauf CD dabei, also Vorsicht, nicht nur die JPG, Images, sondern (auch) die ISO Images runterladen. Es mag auch andere Download Quellen geben, bei dieser ist halt auch die Sources CD (mit den Quelltexten) mit dabei, damit es wirklich so ähnlich wie "offen" ist.

Caldera Linux ist unglaublich flexibel, was alte Hardware angeht. Die Installation ist (für einen Linux Kenner) wirklich kinderleicht, und sehr schnell, weil im Hintergrund installiert wird, während man im Vordergrund Konfigurations Angaben macht und Tetris spielt. Auch VESA Bus und SCSI und auch exotische Soundkarten usw. laufen stabil (war damals in Sachen Linux keine Selbbstverständlichkeit). Mein LS 120 (Paraport) läuft unter Caldera tadellos (mit COAS Kerneltrieber paride, epat, pf, und in dieser Reihenfolge nachladen, braucht man nur einmal machen, geht danach beim Boot automatisch) und LS 120 gab es auch für USB (Linus Thorvalds hat es ja mittlerweile getiltet) sodaß ich auch ohne USB Stick (der ging damals noch nicht) Daten austauschen kann. Als Mindestanforderung, damit der KDE flüssig läuft, naja, 486er auf 50 MHz und 32 MB RAM sollten es sein. Ich habe damals meinen ganzen Freundeskreis damit "verseucht", sagen wir für Pentium MMX Klasse ist es noch gut (und dann sehr schnell), für modernere Hardware sollte man dann doch modernere Linux Versionen nehmen. Opera als Webbrowser habe ich bis Version 7.11 (2003) damit ans Laufen gebracht (aus dem Tarball, NICHT das .rpm nehmen). Bekannte Bugs: Zwar wird immer ein SWAP angelegt, man muß diesen aber mitunter händisch nach /etc/fstab einbinden, sonst wird der nicht verwendet. Ohne Swap ist es auf einem 486er schneckenlangsam (nicht erschrecken). Der Tseng ET 4000 Grafiktreiber war Buggy, überhaupt empfielt es sich für den Anfang, beim SVGA 256 Treiber zu bleiben, der geht immer. Caldera Linux ist zwar wirklich unglaublich stabil, da hat damals meine ganzer Bekanntenkreis drauf rumgehackt und es trotzdem nicht klein gekriegt. Man kann es aber tilten, indem man am gleichen SCSI Bus eine unlesbare alte CD in das SCSI CDROM tut, dann schmiert die Installation komplett ab. Das war zu Zeiten von Kernel 2.10 halt so.

Eine Installationsanleitung zu Caldera und auch eine lauffähige Star Office (Version 5.1) fürs Caldera Linux findet man z.B. in der Chip, Ausgabe Februar 2000.

Nun endlich zu Debian 2.0 (Hamm)

Da ich mit Debian 8 gewechselt habe, mußte ich es einfach nochmal probieren. Meine Installationsmedien sind die beiden CDs aus dem legendären Chip Linux Special Nummer 1 aus 1999, die ich auf Wunsch auch als ISO Image (per Chipkarte im Brief oder so) an Forenfreunde weitergeben kann. Ich betone das, weil das Debian Archiv zwar Binaries eingestellt hat, diese aber nicht ohne weiteres installierbar sind. Es ist schön, daß es noch gepflegt wird, und man die essentiellen Upgrades noch findet. Noch schöner wären Installationsmedien im Archiv.

Weiterhin will ich mal betonen, daß bei DEBIAN damals durchaus der KDE dabei war, und zwar in der historischen Version 1.0. Ich betone das, weil bei Wikipedia steht, der KDE sei erst später dazu gekommen. Stimmt nicht, KDE 1.0 war DAS Highlight von Debian 2.0, und zwar zu einer Zeit, da Gnome noch in den Kinderschuhen steckte. Debian war damals übrigens das "Budget Linux", bei Lehmanns in Berlin kostete die Kauf Version 30,- Deutschmark. Zum Vergleich: SuSE 6.0 hatte damals 98,- als Listenpreis, und die Applixware Office fürs SuSE Linux kostete nochmal 119,- extra dazu.

Die Installation von Debian 2.0 manche ich mit einer DOS Boot Diskette, dann (aus DOS) die Datei

(CD)\INSTALL\BOOT.BAT ausführen.

Mag sein, daß es auch anders geht, die CD sind bootfähig, es liegen auch Diskettenimages auf CD anbei und auch DOS Versionen von RawWrite. Aber es geht so, und das recht einfach.

Zumindest auf einem SCSI System bemerkt man dann auch gleich den ersten BUG; das damlige cfdisk kann LowLevel formatierte Festplatten nicht ansprechen (bei Caldera ging das durchaus). Man kommt also nicht umhin, erstmal von einer DOS Bootdiskette die Platte zu partitionieren, z.B. mit FIPS.EXE, liegt ja bei, und wird im CHIP Sonderheft ausführlich beschrieben. Falls man die Platte mit DOS FDISK partitioniert hat, kann der Installer sie ansprechen, die Partition wieder löschen, und Linux Partitionen drauftun. Ist die Platte aber völlig nackt, geht es nicht.

Die Installation eines Minimalsystems läuft danach skriptgesteuert. Solange man bei Debian 2.0 auf X11 und KDE verzichtet, kann man eigentlich kaum was falsch machen. TiPP: Den Midnight Commander (Paketname mc) händisch noch dazu installieren, und dann hatte man als DOS Umsteiger mit Linux überhaupt kein Problem. Weiter bin ich in 1999 auch nicht mit Debian 2.0 gegangen. Ich hatte in 1999 Hardwaresorgen, habe auch erstmal nix Neues gekauft, wir haben alle den Y2K Bug abgewartet. Damalige Hardware betraf einen Samsung 386 SX 16 MHz und 8 MB RAM, VGA onboard, und eine 170er Festplatte. Die Installation hat damals etwa 1 Jahr stabil gelaufen. Ich war Linux Anfänger, wollte das erstmal kennenlernen. Der Midnight Commander und mit eingebautem Editor usw. war mir eine große Hilfe für den guten Anfang. Ich habe mir erstmal die essentiellsten BASH Befehle beigebracht und was man sonst so alles mit Linux tun kann. Sehr lesenswert sind auch die ganzen HowTo usw., die man sich ja installieren kann, um sie z.B. in den Betrachtern des Midnight Commander zu studieren.

Mein Debian 2.0 war damals zu Ende, als ich versucht habe, X 11 aufzusetzen. Das geht zwar alles irgendwie einfach und skriptgesteuert, endet aber mit blinkendem Bildschirm und damit, daß der Rechner keine Eingaben mehr entgegen nimmt. Die Installation schien kaputt. Heute weiß ich, wie das zu retten geht; am LiLo Boot die Shift Taste drücken, am Bootprompt per "linux init 1" in den Servicemodus booten, und den xdm tilten. Damals wußte ich das nicht. Ein schöner Sockel 7 Rechner war vorbeigekommen, und dann bin ich dann aufs Caldera Linux umgestiegen, und Debian war fürs erste aus meinem Blickfeld verschwunden.

Und Heute ? Ich wollte unbedingt mal KDE in historischer Version 1.0 sehen, und habe es nochmal ausprobiert. Während man für eine Textmodus Installation bei Debian 2.0 eigentlich ganz gut durchkommt, sollte man X nicht ohne eine begleitende Anleitung probieren. Auch nach nunmehr fast 20 Jahren als Linux Anwender mußte ich das eine oder andere Mal im "Chip - Linux Special" nachlesen, eine vom Redakteur Jan Kleinert übrigens sehr lesenswert geschriebe Ausgabe mit einem Umfang von rund 100 Seiten nur zu Debian 2.0. Wer es für einen tEuro in der Bucht findet, und noch alte Hardware hat, sollte es unbedingt nehmen. Damaliger Neupreis war 19,80.

Und zwar sind die Installationsskripte massiv Buggy. In Sachen X ist unbedingt damit zu rechnen, daß die Dateien /etc/X11/Xserver sowie die /etc/X11/XF86Config händisch editiert werden müssen, anders kommt man nicht zum Ziel. Zum Glück sind sie gut durchkommentiert, man sollte aber wissen, was man tut, anders wird X bei diesen frühen Debian Versionen nicht laufen. VOR dem Reboot (nach der Installation) UNBEDINGT die /etc/X11/config editieren. Dort muß am Ende die Zeile "no-start-xdm" stehen. Wichtig ist das "no". X muß man dann zwar jedes Mal händisch starten (startx), doch falls der xdm loslegt, bevor das X überhaupt konfiguriert ist, ist das System zumindest aus der Sicht eines Linux Anfängers aber komplett zerschossen, da geht dann überhaupt nichts mehr.

Nun, ich habe es hinbekommen, und ich hatte für ein paar Wochenenden viel Spaß am KDE 1.0. Der KDE 1.0 war zu seiner Zeit ein wirklich sehr schöner Desktop, in vielen Punkten am Mac orientiert, in Sachen der Haptik war Windows 9* wirklich arg blass dagegen. Auch aus Heutiger Sicht ist beeindruckend, was in Sachen Linux bereits Ende der 1990er lief, es macht wirklich Spaß, sich da noch einmal durchzuklicken und in Erinnerungen zu schwelgen.

Eine deutlich einfachere Möglichkeit, den KDE in einer 1.* Version noch einmal kennen zu lernen, ist das bereits benannte Caldera. Dort ist der KDE in Version 1.1.1 bei, begrüßt wird man vom legendären KANDALF, der einem erstmal erklärt, wie man Mac Style Buttons für die Laufwerke und den Drucker einrichtet, und wie man beim KDE das Macintosh Theme einstellt. Zudem läuft das Caldera zumindest auf meinem 486er deutlich flüssiger als Debian 2.0 mit KDE. Die Version 1.0 vom KDE steckte in solchen Punkten noch ein wenig in den Kinderschuhen, hat aber, zumindest bei mir, stabil gelaufen. Ein Nachteil vom Caldera ist, daß man überhaupt nur im Grafikmodus arbeitet. Und wer den Textmodus nie gemacht hat, sitzt dann wie der Windoze am DOS Prompt, wenn das X mal nicht mehr startet. In solchen Fragen ist Debian 2.0 eindeutig besser.

Das Ende ? Wie man so ist, ich wollte mir per dselect noch etwas nachinstallieren. Während die Installation lief kurz in die Küche. Als ich wiederkam konnte ich nur noch bemerken, daß mir dselect schlichtwegs mein ganzes Debian wieder gelöscht hatte, und am Schluß hat es sich sogar selbst gelöscht. Man sollte das also alles nicht so ernst nehmen.

Offenbar waren diese wesentlichen Fehler von Debian 2.0 recht bald bekannt. Auf

http://archive.debian.org/debian/dists/ ... rade-i386/

findet man noch Heute ein Upgrade zu dselect und eine frühe Version des noch Heute gängigen apt.

Damit hat sich mein Debian 2.0 von selbst wieder gelöscht, und das soll auch reichen für Heute, wollte halt mal KDE 1.0 sehen und einen Anfang zur "Computerklassik" machen.

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Meine zur Installation von Debian 2.0 verwendete Hardware:

In 1999: Samsung DeskStar 386 SX 16 (BIOS Datum aus 1988), 8 MB RAM, Paradise Onboard Grafik mit 256 Farben und 256 K RAM, 170 MB IDE Festplatte von Conner. Der Rechner existiert noch ;-)

In 2017: Alter, einst sehr teurer Rechner (naja, ein Vobis Colani Big Tower, BIOS Datum aus 1994) mit AMD 486 DX/4 120 CPU, 64 MB RAM, Mainboard ASUS VL/I-486SV2GX4 (nicht Original) mit VESA Bus und SIS Chipsatz und immerhin 256 KB Cache (das Board kann bis 1 MB Cache), Grafikkarte zunächst Hercules Dynamite VL pro v.8.00.Hi (VESA Bus) mit Tseng ET 4000 /W32 Chipsatz, Made in USA, weil nicht mit Linux kompatibel derzeit Cirrus Logic CS542* VESA Bus (ist etwas langsamer, aber sie funktioniert mit Caldera !), SCSI Karte Adaptec AHA 1542 CF, Made in USA, einst teuer, auf SCSI ID 7 (im Original hatte ich einen sehr schnellen VESA Bus SCSI Controller, der ist aber längst defekt) 24 fach SCSI CD ROM von NEC Japan auf SCSI ID 6, 1 GB SCSI Festplatte von Seagate (ST 31055N) als Systemlaufwerk auf SCSI ID 0, 1.2 GB SCSI Festplatte von Quantum (Fireball 1280S) als Datenplatte auf SCSI ID 1, diverses weiteres altes SCSI Zeux (SCSI DAT Streamer extern, einst auch ein SCSI Scanner und ein SCSI Brenner), dazu noch ein IDE Controller, diverse alte SCSI Festplatten unterschiedlichen Zustands alle ca. 1 GB, teils in Wechselrahmen, teils extern, 2 Diskettenlaufwerke (klein & groß wie damals üblich), Sound Blaster SB 16 Vibra CT 2770 ISA Soundkarte mit ohne (!) PNP (nicht Original, da war eigentlich ein fetter SoundBlaster Pro mit eigenem Speicherriegel drin, ist leider defekt), Netzwerkkarte 3Com EtherLink III 8c509B-C mit Lucent Chipsatz und 3 Anschlüssen (Koax, RJ und Sub-D, sie harminiert mit dem SoundBlaster, es geht tatsächlich). Damals der Preis eine Kleinwagen, Heute alles nur alter Schrott ?!

Wer noch 486er pflegt: Das benannte Board hat eine "echte" BIOS Batterie (KEIN so'n Dallas drin) und hat sich über die Jahre sehr bewährt. Es ist leider sehr wählerich, was die Speicherriegel angeht (einseitig, doppelseitig, ECC, EDO, usw.) und man muß sich mit dem VESA Bus abgeben d.h. Hardware dazu finden.

Die sehr universelle 3com Netzwerkkarte (ISA), die bei mir über 10 Jahre in verschiedensten Systemen sehr gut gelaufen hat, war nach der Installation von Debian 2.0 hinüber. Ob es am Debian 2.0 oder an den 22 Jahren seit 1995 liegt, kann ich leider nicht sagen.

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Hoffe das Lesen hat Spaß gemacht, frohe Ostern (naja in 4 Wochen ist es so weit) und werde die Tage wieder reinsehen, was aus meinem Anbfang hier geworden ist.
Zuletzt geändert von SGibbi am 17.10.2021 06:14:14, insgesamt 1-mal geändert.
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ralli
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 14.03.2017 10:38:46

Danke SGibbi für Deine Reise in die Vergangenheit. Dein Bericht hat mir sehr gut gefallen. Ich habe auch noch eine alte Version von Suse Linux 10.3. Das war zu seiner Zeit unheimlich fortschrittlich. Caldera würde ich mir gerne ansehen, aber ich fürchte, das meine "alte" Hardware zu neu ist. Im übrigen bin ich bei Debian wieder zurück migriert auf Debian 6. Es gibt im Netz nämlich noch gNewSense 3.1 mit kompletten Repos. Firefox habe ich aus dem Archiv 24 ESR heruntergeladen, der hat sich dann auf 45.8 aktualisiert. Läuft einwandfrei mit Gnome 2.32 und viel schneller als neuere Software.
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SGibbi
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 14.03.2017 23:52:24

Du meine SuSE ! Ja, die frühen 10er Versionen waren Klasse, auch 9.3 soll sehr gut gewesen sein. Der neue Eigentümer Novell hatte wohl einiges in die SuSE investiert, und das merkte man. Bei mir war es 10.0 auf einem Pentium III, hatte sehr viel Spaß damit. Alerdings ist mir regelmäßig das Reiser Filesystem abgeschmiert. Auf ext3 aufgesetzt lief es bei mir stabil. Ist aber müßig darüber zu reden, der Rechner ist schon lange defekt, die originalen Installationsmedien, sofern man noch eines findet, haben keine Multimedia Unterstützung und sind buggy, und die nötigen Updates sind alle aus dem Netz verschwunden. Und mit dem Ende von Novell ging es leider auch mit der SuSE wieder abwärts. Da geht ganz einfach nichts mehr.
ralli hat geschrieben: ich fürchte, das meine "alte" Hardware zu neu ist
Naja, wenn Du "ganz neu" hast, kannst Du mit virtueller Maschine fahren. Frage mich aber nicht, wie das geht. Ich habe das alte Zeux halt noch.

Vorsicht mit uralter Software auf neuen Rechnern. Ich habe mir mal eine CPU verheizt, weil SuSE 9.1 für den Filesystem Check beim Boot den CPU Lüfter abschaltet. Und wenn es ein ext2 ist und der fsck eine Viertelstunde rattert ist dann die CPU hinüber. Das muß alles irgendwie zueinander passen.
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von owl102 » 15.03.2017 08:23:07

SGibbi hat geschrieben:Die Möglichkeit auf ältere Debian Versionen überhaupt noch zuzugreifen ist doch eine großartige Sache. Ich kenne keine andere Distro, die sowas bietet.
Ubuntu ab 4.10: http://old-releases.ubuntu.com/releases/
Fedora ab 7: https://archives.fedoraproject.org/pub/archive/
CentOS ab 2.1: http://vault.centos.org/

Aber: Gegenüber Debian 2 ist das, was man in obenstehenden Archiven findet, (leider) alles hochmodern.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von MSfree » 15.03.2017 08:35:38

owl102 hat geschrieben:Aber: Gegenüber Debian 2 ist das, was man in obenstehenden Archiven findet, (leider) alles hochmodern.
http://mirrors.slackware.com/slackware/
Ist noch ein Bißchen älter, die ältesten Dateien unter 1.01 gehen bis Juni 1993 zurück. :mrgreen:

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ralli
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 15.03.2017 09:22:01

Hier gNewSense 3.1 (Debian 6) mit Zugriff auf alle Debian Pakete):

http://www.gnewsense.org/de/Main/Download
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ThorstenS
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ThorstenS » 15.03.2017 11:26:34

Ich hab noch die DVD Edition von SuSE 6.4 (die 5.2 war meine 1.) - wenn jemand Interesse hat…

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ralli
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 15.03.2017 11:50:25

ThorstenS hat geschrieben:Ich hab noch die DVD Edition von SuSE 6.4 (die 5.2 war meine 1.) - wenn jemand Interesse hat…
Hier genaueres für Interessierte:

http://www.pro-linux.de/artikel/2/534/suse-64.html

Wurde 2000 veröffentlicht. 17 Jahre ist schon etwas her. Obwohl mein Rechner ist ja auch von 2005...
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 16.03.2017 07:48:34

Jetzt habe ich mal openSUSE 10.3 mit dem Gnome Desktop installiert. Installation verlief reibungslos. Vor der Installation habe ich meinen Laserdrucker Samsung ML1510 eingeschaltet. Der wurde während der Installation automatisch richtig erkannt und der entsprechende Treiber eingebunden sowie Cups initialisiert.

Obwohl kein Zugriff mehr auf die Packman Repos möglich ist, werden wir jetzt Multimedia Eigenschaften testen.

Der Realplayer wird out on the Box mitinstalliert. Er kann die gängisten Audioformate mp3, ogg, wav, flac abspielen. Mit Banshee wird ein Musikplayer installiert, der mp3 und andere Formate abspielt. Er beherrscht auch Radiostreams und kann Audio CD's rippen.

Nun zu den Videoeigenschaften. Hier muß tatsächlich etwas nachgeholfen werden. Denn der Xine Player wird leider nur mit einer kastrierten libxine Bibliothek ausgeliefert. Kurz Tante Google um Hilfe gefragt, auf der Xine Homepage fand ich folgend hilfreichen Link für alle Bibliotheken rund um Video Codecs. Hier befindet sich alles, um auch legitim erworbene DVD's abzuspielen.

Unkastrierte Multimedia Pakete für openSuSe 10.3:

http://cambuca.ldhs.cetuc.puc-rio.br/xine/

So alles funktioniert einwandfrei und dem Multimedia Spaß sind auch keine Grenzen mehr gesetzt. Jetzt habe ich noch einen aktuellen Firefox Browser installiert und alles ist perfekt. Die Susi konnte schon 2005 UTF-8 und war in vielen Dingen ganz einfach fortschrittlich und Schrittmacher.

Bis heute habe ich noch jede ältere Linux Distri ans Laufen gebracht .... einige Grundkenntnisse sind allerdings erforderlich. Wer möchte, kann sich noch den Sourcecode von mpg123, streamripper und lame herunterladen und mit dem bekannten Dreisatz ./configure - make und make install compilieren.

Auch für Spieler ist etwas dabei, es wird freeciv ein freier Civisilations Clone mitgeliefert. Außerdem kann dosbox installiert werden, dafür gibt es auch noch viele Spiele.

openSUSE 10.3 kann hier heruntergeladen werden:

http://mirrors.vbi.vt.edu/linux/opensus ... 3/iso/dvd/

Technische Daten:

openSUSE 10.3 - Erschienen : 4. Oktober 2007 - Supportende : 31. Oktober 2009

32 Bit (i386)

KDE - 3.5.7

Gnome - 2.20.0 - 22 September 2007

Kernel - 2.6.22.5-31-default

Grafikkarte Nvidia Geforce 9500 GT (1GB RAM) - Treiber NVIDIA-Linux-x86-295.53.run

Natürlich kann auch die 64 Bit Version verwendet werden.

So ein bißchen Nostalgie muß manchmal sein, früher war nicht alles schlechter, einiges nur anders und vieles überschaubarer.
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scientific
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 16.03.2017 09:58:49

Suse 10.3 [emoji7]
Mein Einstieg in die Linuxwelt.

Nein... 10.1 war es.
Dann Gutsy, dann Lenny... Seitdem Debian...
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 16.03.2017 11:58:39

scientific hat geschrieben:Suse 10.3 [emoji7]
Mein Einstieg in die Linuxwelt.

Nein... 10.1 war es.
Dann Gutsy, dann Lenny... Seitdem Debian...
Ja die Susi war in Deutschland sehr populär und hatte große Marktanteile. Ende der 90 iger Jahre hatten sie fast ein Alleinstellungsmerkmal.
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 16.03.2017 13:49:01

ralli hat geschrieben:
scientific hat geschrieben:Suse 10.3 [emoji7]
Mein Einstieg in die Linuxwelt.

Nein... 10.1 war es.
Dann Gutsy, dann Lenny... Seitdem Debian...
Ja die Susi war in Deutschland sehr populär und hatte große Marktanteile. Ende der 90 iger Jahre hatten sie fast ein Alleinstellungsmerkmal.
Ich glaub das Alleinstellungsmerkmal haben sie immer noch. Nennt sich YAST. :D

SCNR

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von MSfree » 16.03.2017 14:22:18

scientific hat geschrieben:Suse 10.3 [emoji7]
Mein Einstieg in die Linuxwelt.
Spätzünder! :mrgreen:

Ich habe Unixe in der Uni und am Arbeitsplatz kennen und schätzen gelernt, von Clix, HPUX, Irix, SunOS bis Xenix war alles dabei. Also sollte auch der PC zuhause ein unixoides Betriebssystem erhalten.

Meine erste Berührung mit Linux hatte noch den Kernel 0.98, das war aber alles in allem noch zu rudimentär, um es brauchbar zu nennen. Also wurde erstmal ein paar Jahre mit Consensys auf einem 486er gearbeitet.

Mit dem Pentium-1 kam auch mal wieder Linux in Form von Slackware auf die Platte, mit mässigem Erfolg. Mein damaliger SCSI-Controller wollte nicht so recht und die Netzwerkkarte hat auch rumgezickt. Also wurde die nächsten Jahre mit Solaris auf dem Pentium gearbeitet.

Mit dem Pentium-3 wurde es dann endlich Suse 6.2.

Irgendwann kam dann ein Athlon64, der natürlich auch ein 64Bit OS bekommen sollte. Ich habe mich dann ein paar Wochen mit LFS abgemüht und es dann gegen Gentoo eingetauscht, 64Bit Distris waren damals noch selten.

Ich hatte Debian zwar schon seit Woody auf einer 32Bit-Kiste, voll auf Deban bin ich aber erst seit Etch.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von KP97 » 16.03.2017 15:29:48

Mods, bitte nach Smalltalk verschieben!

Ist ja alles interessant, aber in Grundsatzfragen hat das sicher nichts verloren,
und außerdem hatten wir hier schon öfter mal sowas in der Richtung.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 16.03.2017 23:31:30

Ihr hattet "sowas" schon öfter ? Bitte verlinken, würde es gern lesen. Andere vielleicht auch. Oder, wie war das gemeint ?

Sorry und nee, daß das so sehr aus dem Debian läuft hätte ich jetzt nicht gedacht. Debian 2.0 war KDE 1.0, und der KDE ist Heute ein Standard, ein Grundsatz, eine Historie, das gehört ins Software Museum. Meine Meinung. Das war was. Das ist was. "Should not be hidden", oder wie sagt man das in Muttersprache ?

Vielleicht habe ich gehofft, daß mir irgendjemand erklärt, was zwischen Debian 2.0 und 8.0 "grundsätzlich" so alles passiert ist, und wo man Installationsmedien für alte Debian Versionen bekommt, oder wie man das macht. Man bekommt derzeit Debian 8 aus allen Knopflöchern hintenrum reingepustet, und es ist ja auch wirklich gut, wenn es läuft, gar keine Frage, keine Kritik, aber Anderes nicht mehr so einfach , und wie man das besser macht als ich es kann. Ich meine, obwohl es wenigstens mal archiviert worden ist (was Andere nicht getan haben), das ist ja schonmal lobenswert, wie bekommt man das alte Zeux noch auf die Platte ? Was davon ist warum noch empfehlenswert ? Zu Archiv Debian 2.0 konnte ich nur (oder immerhin, will nicht zu sehr meckern) die Upgrades nutzen. Aus dem, was noch öffentlich verfügbar ist, hätte ich es nicht installieren können, ich war da auf alte Installationsmedien angewiesen. Das ist doch Scheiße in Anbetracht eines solchen Software Archiv :oops:

Ich muß aber auch nicht rumpöbeln. SuSE 10.3 war wirklich gut, und wenn einer das noch mit Herzblut pflegt, warum sollten SuSE und Novell keinen Platz in der Linux Welt haben ? Die Server der Debian Welt kostet das, was bisher angesprochen wurde, gar nichts, und die SuSE sollte sich schämen, daß solche Diskussionen im eigenen Forum rigoros abgewürgt werden. Zugegeben, mit Caldera hatte ich, was das Heutige Firmenimage angeht, recht heftig vorgelegt, doch Installation im Hintergrund, COAS Hardware Erkennung, Bootsplash mit (!) Kernelmeldungen, KDE in legendärer 1er Version, usw. das sind Dinge, die nicht einmal die SuSE erreicht haben, und das, was ich eingebunden habe, hat auch Quelltexte, und muß der Debian Welt daher nicht verborgen bleiben. Ist zwar 20 Jahre alt, aber Debian könnte es ja endlich mal erreichen, Quelltexte sind ja nun da. ich finde das schon ein wenig grundsätzlich.

Mein Wunsch betraf u.a. ein eigenständiges Forenteil für, nennen wir es mal so, "Archivdikussion"., Immerhin pflegt Debian ein Archiv, also könnte man es nutzen und vielleicht auch darüber reden, oder, wozu ist das da ?

Gerne völlig frei von den Problemen der akuellen Sysops, für die es nicht nur Spaß, sondern halt ein "Scheiß Job" ist, daß die jeweils aktuelle Versoin auf jeweils aktueller Hardware gut läuft. Die machen einen großartigen Job, ich gehe einher, daß das Vorrang haben muß, gar keine Frage.

Gegen "würdevolle Verschiebung" nach Smalltalt kann ich als Themenstarter grundsätzlich nichts einwenden, "Abwürgen" wäre nach meinem Ermessen jedoch sehr schade.

Ich habe noch einen Pentium III in der Ecke, und vielleicht probiere ich mal aus, was der Ralli hier sagt., und vielleicht spiele ich mir über Ostern tatsächlich mal wieder das SuSE 10 darauf. Debian 8 läuft auf dieser Maschine, schon probiert, aber halt mit argen Bauchschmerzen. Zu Zeiten von SuiSE 10 war das ein Klasse Rechner, der ging wie Gift, völlig frei von "Bauchschmerzen", völlig offen und mit viel Spaß.

Oder, was hatte die Debian Welt um 2004 zu bieten, und wie bekome ich das installiert ? Ich meine, wie bekomme ich das installiert, und wie läuft das dann? Ist ja schon eine Grundsatzfrage, nach den Zig Versionen, und den Kinderschuhen, den Bugs von 2.0, war Debian auch in 2004 doch längst entwachsen. Oder ? Also habt Euch nicht so, und sagt uns statt dessen, was Debian konnte, und wie man es installiert bekommt, statt hier die "Leberwurst" zu spielen. Denn so war das nun wirklich nicht angedacht.

Vielen Dank im Voraus !
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SGibbi
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 16.03.2017 23:37:44

MSfree hat geschrieben: Spätzünder! :mrgreen:
.
Wow, nee, kann nicht mithalten. Xenix habe ich bis Heute nicht "in Aktion" gesehen, und Linux war das Erste, was 64 Bit konnte, gar keine Frage, das ist so !

Einfach (m)ein Willkommen !
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DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 17.03.2017 06:04:59

KDE ist Heute ein Standard, ein Grundsatz
Muss an mir vorbeigegangen sein.
Vielleicht habe ich gehofft, daß mir irgendjemand erklärt, was zwischen Debian 2.0 und 8.0 "grundsätzlich" so alles passiert ist
Es hat sich weiterentwickelt. Neue Programmversionen, es kamen neue Programme rein, alte, nicht mehr weiterentwickelte Software flog raus.
wo man Installationsmedien für alte Debian Versionen bekommt, oder wie man das macht. Man bekommt derzeit Debian 8 aus allen Knopflöchern hintenrum reingepustet, und es ist ja auch wirklich gut, wenn es läuft, gar keine Frage, keine Kritik, aber Anderes nicht mehr so einfach , und wie man das besser macht als ich es kann. Ich meine, obwohl es wenigstens mal archiviert worden ist (was Andere nicht getan haben), das ist ja schonmal lobenswert, wie bekommt man das alte Zeux noch auf die Platte ?
Entweder man baut’s sich selbst, oder man debootstrapped es sich.
Was davon ist warum noch empfehlenswert ?
Nix. Die Versionen sind seit Jahren veraltet, entsprechend offen/unsicher wird eine solche Installation sein.
sagt uns statt dessen, was Debian konnte, und wie man es installiert bekommt, statt hier die "Leberwurst" zu spielen.
Es „konnte“ das, was die betreffenden Programmversionen zu jener Zeit konnten. Debian ist keine integrierte Software, sondern, wie jede Distri, ein Bündel von vielen Paketen mit einer Schleife drumherum.
Ich habe noch einen Pentium III in der Ecke
Mach’ doch Jessie drauf und freu dich, dass du die alte, ineffiziente (im Punkt Stromverbrauch vs. Leistung) Hardware noch nutzen kannst.

Semi-OT: ich verstehe die Diskussion nicht. Alter Kram ist alt, und heute in der Mehrzahl der Fälle nicht mehr sinnvoll produktiv einzusetzen. Bleibt als Beweggrund Liebhaberei – dagegen ist nix einzuwenden, aber wie z.B. bei Oldtimern muss man sich dann halt damit beschäftigen, basteln und improvisieren – oder man bezahlt ’nen Haufen Geld an jemanden, der’s für einen macht.

Vollkommen-OT: SGibbi, wenn du aus‘m Nähkästchen „von früher“ plaudern willst, dann achte wenigstens drauf, dass deine Geschichten stimmig sind. Sonst wirkt’s unglaubwürdig und aus $quellen zusammengedichtet, aber nicht wie eine Beschreibung eigener Erfahrungen. Ist mir in deinen Textwüsten nun schon mehrfach aufgefallen – das geht nach hinten los ….

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von pferdefreund » 17.03.2017 08:00:16

Die wirkliche Computerklassik ist für mit ein MVS aus den 70ern unter Hercules Mainfraime-Emulator. Da gab es noch gar keine PCs. Ist genial und ich habe sogar eine S/370 auf dem Smartphone am Laufen. Das Ding habe ich damals selber noch programmiert und bedient.

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ralli
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 17.03.2017 08:37:50

Altes Linux kann nicht mehr sinnvoll produktiv eingesetzt werden? Einspruch Euer Ehren! Zumindest meine Produktivität und Kreativität ist doch nicht von der Hardware abhängig. Über die Sicherheitsbedenken will ich nicht weiter diskutieren. Ich habe sie nicht. Und mein jetzt aufgesetztes openSUSE 10.3 läuft wie Butter und ist wenigstens doppelt so schnell in Allem wie ein aktueller Desktop. Es wäre schön, wenn wir bei aller Leidenschaft und unterschiedlicher Meinungen sachlich bleiben könnten. Es wird natürlich immer wieder spezielle Aufgaben geben, die neue Software erfordern. Aber surfen, mailen, Audio und Video geht auch mit einem 10 Jahre alten Linux. Auch openoffice war damals wesentlich schlanker und schneller.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 17.03.2017 08:51:23

Sicher, wenn du mit den Einschränkungen gegenüber heutigen Möglichkeiten produktiv arbeiten kannst, spricht nichts dagegen, derart alte Hardware zu nutzen. Der Trend geht ja sowieso in Richtung Entschleunigung und Selbsteinschränkung. Und wenn dir die Audio-/Videomöglichkeiten von vor 10 Jahren reichen, warum nicht? Meine Aussage war auch nicht, dass man’s nicht produktiv einsetzen könne, sondern dass es in der Regel nicht sinnvoll ist, sowas heute noch einzusetzen. Individuelle Ausnahmen bestätigen diese Regel – das ist dann eben diese Liebhaberei, die ich erwähnte und gegen die ich nichts einzuwenden hatte. Rational sinnvoll ist’s nunmal nicht – da kannst du dich auf den Kopf stellen, und wieder auf die Beine.

Und wenn’s gar darum geht, die betreffende Maschine ans Netz zu lassen: das halte ich für unverantwortlich.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 17.03.2017 09:38:21

Nun... Textverarbeitungssoftware ist schon eine sehr feine Sache.
Nur erkenbe ich gerade für mich einen Trend hin zu Schreiben im Editor und daraus Pdf, Html, Präsentation... zaubern. Stichwort Markdown und Pandoc.

Wysiwyg ist oft ein super Konzept, aber halt nicht für alles.

Und bevor ich jetzt eine uraltversion von Openoffice einsetze, nehm ich lieber vim8 her und zaubere damit meine Texte. Das ist auf einem modernen Rechner mit aktueller Software keinen Deut langsamer.

Gimp löst auch Standardaufgaben heute besser und schneller als damals...

Und wenns um einen schnellen Desktop geht... FVWM, openbox usw. wird immer noch gepflegt und gerne verwendet... Und das an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen ist heut nicht mehr aufwand als es "damals" war...
Zuletzt geändert von scientific am 17.03.2017 09:43:12, insgesamt 1-mal geändert.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von Liffi » 17.03.2017 09:39:28

niemand hat geschrieben: Und wenn’s gar darum geht, die betreffende Maschine ans Netz zu lassen: das halte ich für unverantwortlich.
Würde ich so unterschreiben. Wenn die Maschine nicht online geht und keine USB-Sticks (oder Disketten) von extern benutzt werden, halte ich den Betrieb für eine nette Spielerei.

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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 17.03.2017 09:47:49

Es gibt einen Grund, warum Dinge über Jahrzehnte so sind, wie sie sind, und warum andere sich verändern...
3-rådrige Autos benötigen ein Rad weniger... Tolle Sache. Man spart 1/4 der Kosten für Räder, hat nur 3/4 des Rollwiderstandes... Man findet mit solchen Kraxen aber auch jedes Schlagloch...

So ähnlich ists auch mit veralteter Software.
dann putze ich hier mal nur...

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SGibbi
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 17.03.2017 15:03:13

niemand hat geschrieben:(...) ich verstehe die Diskussion nicht, (...) nicht (...) produktiv (...)
Okay. Dein Blick ist streng nach Vorn gerichtet. Dir wurde ein Haufen Sch*** überlassen, und Du arbeitest hart und streng zielgerichtet mit dem Blick nach Vorn an der Problemlösung. Auch ich werde davon profitieren, denn wir sind "open", d.h. am Resultat Deiner Arbeit werde auch ich teilhaben.

Tatsächlich jedoch trete ich hier auf wie die beiden Alten aus der Muppets Show und erzähle Dir was vom KandALF und mache einen Witz.

Resultat: Du bist nicht sonderlich amüsiert. Will ich verstehen, ob Du das glaubst oder nicht.

(1) Wäre Dir nichts überlassen worden, gäbe es auch keine Werkzeuge, das Problem zu beseitigen. Vielleicht gäbe es nicht einmal das Problem an sich, nicht diese Sch***, die Du nun beseitigen mußt. Hätten man nichts hinterlassen, hättest Du auch nichts zu tun, kein Anfang und kein Ziel. Man bittet um Dankbarkeit für das Überlassne wie Du um Dankbarkeit für Deine Arbeit bittest.

(2) Ich könnte jetzt auch Novatron spielen. Oder Packman oder Pango. Erinnert sich noch jemand an Digger ? "Dig It" wurde ja geradezu sprichwörtlich. Oder Qbert oder Brickout. Ich meine Grub Invaders kennt ja jeder moderne Linuxer, über Tetris oder Lemminge usw. reden wir mal nicht, das ist ja beinahe postmodern.

(3) Es ist bestimmt nicht "produktiv" in Deinem Sinne, alte Hardware und alte Software zu pflegen. Ich bezeichne das mal als "Kultur". Andere sehen es als ihr Lebenswerk.

Nach meinem Ermessen wäre es allerdings an der Zeit, daß auch Debian einen grafischen Boot kann. Es soll nicht der "Fortschrittsbalken" alla SuSE sein. Schon vor rund 20 Jahren gab es Distributionen, die die Kernelmeldungen zu einem Begrüßungsbild kombiniert anzeigten.

Es gab Distros, die im Hintergrund installieren, während man im Vordergrund Konifigurations Angaben macht. Schon vor runden 20 Jahren. Das ist echtes Multitasking, und das hat nicht einmal die vielgeschmähte SuSE erreicht. Aber warum sollte Debian das nicht können ?

Inspiration kann ein aktuelles Problem sein. Inspiration zum Besseren kann manchmal auch aus Kultur, dem Vergessenen, gewonnen werden. Wenn es was getaucht hat. Die künstlerische Detailarbeit, etwa zu den Icons des KDE 1.*, ist komplett weg. Der Heutige Desktop wirkt dröge und am Microsoft orientiert. Schade drum !
niemand hat geschrieben: (...) sind seit Jahren veraltet, entsprechend offen/unsicher wird eine solche Installation sein (...)
Junge, Junge, da wird mir aber schlecht. Wir leben in der Zeit der Vorratsdatenspeicherung. Auch wenn Dein System noch so dicht erscheint, "Big Brother" hört gnadenlos mit ! Auch wenn Wikipedia per https die Nutzer alter Browser sperrt, so ist doch bekannt (!) und auf Vorrat sogar gespeichert (!) welche Website und welchen Inhalt man und wann abgerufen hat. DAS zu verneinen ist tatsächliche $$$ und Augenwischerei.

Es ist der Umgang mit dem "offenen" Prinzip. Bankgeschäfte sollten nicht über das Internet laufen. Es ist schlichtwegs das falsche Medium. Geheime Daten haben auf einem Internet Rechner nichts verloren. Würde ich Heute hacken, würde ich nicht User, sonden Vorrats Daten Speicher ausspähen, das ist wesentlich zielführender.
niemand hat geschrieben: (...) Stromverbrauch vs. Leistung (...)
Mein jüngstes Pferd im Stall ist ein Intel E 5700 Rechner Baujahr 2011 mit 64 Bit und Dual Core (oder gar Quad ?) und 2 mal 3 GHz und 8 GB RAM. Auch nicht mehr sos ganz taufrisch, aber Debian 9 wird der wohl noch erleben.

Sein Stromverbrauch ist deutlich höher als derjenige meines Pentium III aus 2001.
(...) man Installationsmedien für alte Debian Versionen herbekommt (...)
niemand hat geschrieben: (...) Entweder man baut’s sich selbst, oder man debootstrapped es sich (...)
Wie geht das ? Hat irgendjemand irgendwo ein HowTo geschrieben ? Ich bin dafür zu blöd, ist halt so, und ich weiß auch keinen, der das kann. Trotzdem möchte auch ich das Archiv nutzen (dazu ist es ja da) und wissen wie das geht.

Ich könnte jetzt auch Tetris spielen, aber mein Spaß ist die Pflege alter Technik. Vielleicht, um damit Tetris zu spielen, bin mir da selbst nicht so sicher ...

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scientific hat geschrieben: (...) Nur erkenne ich gerade für mich einen Trend hin zu Schreiben im Editor
Geht mir genau so, alle meine Literatur hatte ihren Anfang im Ravitz Editor unter DR-DOS auf einem XT-Klasse Rechner. Auch dieses Posting wurde im Leafpad unter Linux geschrieben. Spätestens ab der zweiten Auflage schreibt (bzw. korrigiert) man aber doch in der Textverarbeitung.

Wie sind die Erfahrungen mit LYX bzw. LATEX ? Es scheint DIE Konstante der Unix Welt zu sein. Lohnt es noch, sich da einzuarbeiten ? Oder wird das wegen LibreOffice absterben ?

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pferdefreund hat geschrieben: Die wirkliche Computerklassik ist für mit ein MVS aus den 70ern unter Hercules Mainfraime-Emulator. Da gab es noch gar keine PCs. Ist genial und ich habe sogar eine S/370 auf dem Smartphone am Laufen. Das Ding habe ich damals selber noch programmiert (...)
Wow, ein echter Bitbeißer. Herzlich willkommen. Ich habe zwar im IBM Support (Festplattenwerk Mainz) gearbeitet, doch zu /360 weiß ich nur, daß es das erste System war, statistische Lochkarten und programmierbare wissenschafliche Rechnertechnik in einem System zu vereienen. /370 soll quasi identisch gewesen sein, halt bei höherer Leistung. Einfach (m)ein Willkommen hier !

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niemand hat geschrieben: SGibbi, (...) das geht nach hinten los (...)
Man wird sehen, bisher freue ich mich an der Teilnahme.
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Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von MSfree » 17.03.2017 15:16:32

SGibbi hat geschrieben:Mein jüngstes Pferd im Stall ist ein Intel E 5700 Rechner Baujahr 2011 mit 64 Bit und Dual Core (oder gar Quad ?) und 2 mal 3 GHz und 8 GB RAM. Auch nicht mehr sos ganz taufrisch, aber Debian 9 wird der wohl noch erleben.
Zum einen ist es "nur" ein Dualcore, andererseits ist das eigentlich noch verhältnismäsig moderne Hardware. Debian 9 ist darauf überhaupt kein Problem.
Sein Stromverbrauch ist deutlich höher als derjenige meines Pentium III aus 2001.
Hmm, das kann ich nicht ganz glauben, hängt aber letztlich auch von den anderen komponenten im Rechner ab. Mein alter P-3/500MHz hatte sich schon im Leerlauf lockere 60W genehmigt. Im Vergleich dazu saugt mein 9 Jahre alter Core2-Quad Q9300 (4x2.5GHz) nur 56W aus der Steckdose. Mein Core i7-2600 bringt es sogar auf nur noch 27W. OK, unter Last liegen die beiden Quadcores eher bei 100W, aber wann lastet man die Rechner schonmal zu 100% aus?

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