Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

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breakthewall
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von breakthewall » 08.07.2017 17:28:50

Das ist der mit Abstand dämlichste Artikel der mir seit langer Zeit untergekommen ist. Und ebenso gibt er den Ausschlag dazu, Herrn Leemhuis jeglichen fachlichen Sachverstand abzusprechen. Gerade er sollte es besser wissen, was die wahren Bremsen in der Gesellschaft sind. Aber stattdessen mutiert er zum unsäglichen Freitag-Clickbait-Poster, um noch etwas provozierenden Nonsens vor Feierabend abzusetzen.

Ein Artikel wie dieser hier, dass hat journalistischen Wert und Fundament:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 28246.html

Und nebenbei wird noch Erschreckendes dargelegt, warum freie Alternativen prinzipiell keine Chance haben können, um auch nur ansatzweise flächendeckend Verbreitung auf dem Desktop finden zu können.
Das ist überwiegend ein reines Macht -und Politschauspiel, wo es nicht ansatzweise um Probleme mit Software geht, sondern um Einfluss und darum wer finanziell besser Meinungen formen kann. Gerade München ist das beste Beispiel dafür, wie man ohne valide Argumente alles zu Windows zurück migriert, und das bei einer seit Jahren funktionierenden IT. Ebenso die ganze EU, wie sie von Microsoft abhängig ist, und sogar Gesetze im Sinne des Wettbewerbs gebrochen werden, indem erst gar keine öffentlichen Softwareausschreibungen stattfinden.

breakthewall
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von breakthewall » 08.07.2017 17:50:09

Korodny hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2017 15:19:18
Bleibt die Frage des Marktanteils. Da gehöre ich gottseidank zu der Gruppe, die gar keinen größeren Marktanteil braucht oder wünscht ;) Ich glaube aber das es hier größere Hürden gibt als die vermeintlichen Ego-Trips von Open-Source-Entwicklern. Vor einigen Jahren war Ubuntu ein fantastisches, einsteigerfreundliches Betriebssystem, das richtig gute PR hatte und nichts gekostet hat, während Microsoft die Gurke Windows 8 im Angebot hatte. Dass es damals keine zweistelligen Zuwachsraten gegeben hat, kann kaum an 4k-Problemen oder Egotrips von Notebook-Anbietern gelegen haben.
Das stimmt. Denn die Gründe sind in der Abhängigkeit zu suchen. Seien wir doch mal ehrlich, genau genommen könnte Microsoft nur noch Mist bauen, und Windows wäre nach wie vor das am meisten verbreitete Betriebssystem. Warum? Weil zu viele keine Wahl haben, so extrem wie sie sich Microsoft ausgeliefert haben, und entsprechenden Softwarelösungen die exklusiv nur Windows bedienen. Jeder der massiv abhängig ist lebt mit jenen Umständen, ganz gleich welche Probleme das nach sich zieht. Und es werden noch Milliarden in Lösungen investiert, um Windows die Unmengen an Krankheiten auszutreiben, die diese Plattform seit nicht weniger als 30 Jahren dauerhaft plagen, und selbst Windows 10 dafür keine Endlösungen parat hat. Und da soll noch einer sagen, die Umstellung auf GNU/Linux wäre zu teuer. Was aber schon richtig erwähnt hast ist, dass der Marktanteil keine Relevanz hat, und faktisch hat Linux niemandem gegenüber auch nur irgendeine Bringschuld. Noch muss sich die Linux-Community rechtfertigen, für was auch immer, nur weil bspw. Windows-Geplagte sich Alternativen herbeisehnen, diese aber absolut perfekt sein sollen, was selbst Windows nie gewesen ist, damit jene Leute so gar nichts mehr zutun haben.
Zuletzt geändert von breakthewall am 08.07.2017 17:52:21, insgesamt 1-mal geändert.

Radfahrer

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Radfahrer » 08.07.2017 17:52:15

Ich nutze seit 12 Jahren ausschließlich Linux. Meinen Desktop hat es also schon seit langem erobert.
Und wie es bei anderen aussieht, ist mir ehrlich gesagt vollkommen wumpe. Ich lehne auch schon seit langem jegliche Computerhilfe ab, falls sich Windows darauf befindet. Der eine Grund ist, dass ich mich nicht damit auskenne (mein letztes Windows war XP und zwar, als es noch ziemlich neu war.), der zweite, viel wichtigere Grund ist, dass ich einfach keinen Nerv darauf habe. Was Apple angeht, ist es genauso. Ohne mich.

Mir ist es auch völlig egal, welchen Marktanteil Linux hat oder wie viele Leute es benutzen. Klar, je höher der Markanteil, umso besser wird die Unterstützung von seiten der Hardwarehersteller. Ich hatte aber noch nie Probleme damit. Man muss sich halt informieren, bevor man kauft. Das ging vor 10 Jahren und heute gibt es doch kaum noch Probleme.

Und die Vielfalt der verschiedenen Distris sehe ich nur als Vorteil. Die guten setzen sich durch, die anderen verschwinden. Ist doch ok so.

Allen, die das schlecht finden, möchte ich mal eine Frage stellen:
Würdet ihr es auch besser finden, wenn es nur noch eine Automarke geben würde? Nur eine Marke für Unterhaltungselektronik?
Anstatt, dass da jeder sein eigenes Süppchen kocht, hätte das viele Vorteile. Von der Versorgung mit Ersatzteilen, über die Austauschbarkeit derselben bis hin zur einfacheren Ausbildung der Facharbeiter in Produktion und Service.

Na, wäre doch viel besser, oder? :wink:

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ottonormal
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ottonormal » 08.07.2017 18:39:09

breakthewall hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2017 17:28:50
Ein Artikel wie dieser hier, dass hat journalistischen Wert und Fundament:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 28246.html
Danke für den Link, hervorragender Artikel. :THX:

schwedenmann
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von schwedenmann » 08.07.2017 18:53:14

Hallo


qRadfahrer
Würdet ihr es auch besser finden, wenn es nur noch eine Automarke geben würde? Nur eine Marke für Unterhaltungselektronik?

ja, wenn es 100 Automarken gäbe und deren Autos alle 2 Woche von allen Herstellern in die Werkstatt müßten schon.
Das ist die Situation von Linux.

Vielfalt ist eben nciht immer besser, warum wohl fussionieren immer mehr Markenb, bzw. es bilden sich immer mehr Monopole ?

pessimisten sagen jetzt - monopol = Macht = Ausbeutung.

Tatsache ist aber auch, das kleine Firmen, weder Vertrieb noch Entwicklung im globalen Wettbewerb stemmen können. Außerdem werden so Ressourcen und Brainpower gebündelt, anstatt sich zu verzetteln, weil sie auf mehrere Firmen verteilt sind, was bei Linux ja eklatant ist. Tausend Entwickler tüffteln an Tausend unnötigen Wegen (die Mensch je braucht) nach Rom, wenn 4-10 genügen würden, im Grunde nur max. 4 :mrgreen:

Für mich ist das Verschwendung von geld, Zeit und Brainpower, im normalen Leben absolut unmöglich. :(
Wer so als freelancer arbeitete bzw. eine Firma mit mehreren Angestellten leiuten würde, wäre innerhalb von 3 Monaten pleite.


mfg
schwedenmann

DeletedUserReAsG

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.07.2017 19:10:18

Ich versteh’s nicht recht: entweder man will freie Software, dann will man implizit auch, dass jeder dran basteln kann, wie er mag, dann nutzt man sowas – oder man will ’ne zentral entwickelte Software, dann kauft man sich halt was Propietäres.

Ich kann auch das Argument „wenn jeder nach seiner Fasson dran rumfrickelt, statt dass sich alle organisieren und zielgerichtet dran bauen, kann nix Tolles rauskommen“ nicht nachvollziehen. Ich sehe bei OSS oftmals die besseren Lösungen, als bei propietärem CS, an dem aber alle Beteiligten organisiert und zielgerichtet gearbeitet haben ….

scientific
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 08.07.2017 20:10:53

Manche hier sehen hier offenbar nur die extreme... Quasi einen Apfelbaum, der nur einen einzigen Ast hat, und auf dem wächst nur ein einziger Apfel. Seid ihr wirklich so fern von der Natur, dass ihr nicht mehr verstehen könnt, was der Unterschied von einem nicht beschnittenen zu einem gekonnt beschnittenen Apfelbaum ist? Der braucht viele Äste und trägt viele große und saftige Früchte. Lässt man ihm aber alle Triebe, bringt er keine oder nur verhutzelte Früchte...

Ein Baum, dem ich alle Äste absäge, bis auf einen, wird ebenfalls nicht besonders ertragreich sein...

Natürlich kann jeder sein Süppchen kochen... Aber bringts das wirklich? Und warum faseln manche hier nur von Hardwareunterstützung?
Manche proprietäre Software wie ACAD, oder Photoshop hat sich halt auch durchgesetzt, weil die Sachen können, die die freien Alternativen mangels $IRGENDWAS bis heute nicht hinbekommen haben. Zeit, Geld, Personalressourcen sind wohl die wichtigsten Gründe für $IRGENDWAS.

Und wo man hinhört, sind es diese Anwendungen, die von Linux abhalten. Nicht Office... Das deckt LO ziemlich gut ab.

Und die Hersteller von ACAD, PS und Co scheuen offenbar auch den Zoo der Distributionen mit all ihren Paketmanagern, Bibliotheksversionen und uneinigen Communitys und auch qt versus gtk versus $WIDGETSATZ...

Und nein, offenbar ist gimp nicht immer ein brauchbarer Ersat für PS und qcad für ACAD.

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

guennid

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von guennid » 08.07.2017 20:26:51

Seid ihr wirklich so fern von der Natur, dass ihr nicht mehr verstehen könnt, was der Unterschied von einem nicht beschnittenen zu einem gekonnt beschnittenen Apfelbaum ist?
Warum drückst du dich eigentlich bei diesem schönen Bild immer um den Fakt 'rum, dass es DEN "gekonnt beschnittenen Apfelbaum" gar nicht gibt? :wink:

DeletedUserReAsG

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.07.2017 20:32:24

Wer eine Software auf Linux portieren will, ist nicht von „all ihren Paketmanagern, Bibliotheksversionen und uneinigen Communities und auch QT vs. GTK vs. was Anderes“ abhängig. Der kann seinen Kram mit dem Toolkit seiner Wahl statisch zusammenpacken und als All-in-one-Installer verschiffen. Der Overhead wäre dem typischen PS-Nutzer wahrscheinlich ziemlich egal, so dass das auch kein Argument dagegen ist. Nicht zuletzt ist’s ja nicht so, dass es keine Software gäbe, die auf den größeren drei Plattformen (Win, Mac, Linux) läuft, und die in jeder aktuellen Distri gleichermaßen lauffähig ist, und sei’s mithilfe einer angepassten Wine-Version. Technisch steht dem also nicht viel entgegen, die Hersteller müssen also was anderes scheuen … mögen das vielleicht gar wirtschaftliche Gesichtspunkte sein? Etwa, dass pro reingesteckter Münze nicht Münzen im gleichen Übermaß rausfallen, wie bei es bei den Systemen der Fall ist, deren User gar nix anderes kennen, als gemolken zu werden? Mit anderen Worten: sollte die OSS-Entwicklung zentralisiert und unfrei werden, damit die betreffenden Hersteller ihren Profit maximieren können? Ich weiß nicht ….

OT: das mit dem Apfelbaum hab ich auch nicht verstanden, btw. – hier gibt’s viele alte, verwilderte Apfelbäume, die sehr gute Äpfel hervorbringen. Sie sind kleiner, als die Äpfel, die man so im Supermarkt bekommt – das liegt aber nicht daran, dass es wilde Bäume sind, die unbedingt beschnitten werden müssten, sondern ist sortentypisch. Die Bäume mit den makellosen, großen, saftigen, ewig haltbaren, nicht bräunenden, …, Äpfeln der typischen Industriesorten, die man im Supermarkt bekommt, könnten aus eigener Kraft in freier Natur nicht mehr überleben. Will man das für die offene Software auch, wenn man diesen Vergleich mit den Apfelbäumen so zwanghaft bemüht?

Radfahrer

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Radfahrer » 08.07.2017 21:15:45

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2017 20:26:51
Seid ihr wirklich so fern von der Natur, dass ihr nicht mehr verstehen könnt, was der Unterschied von einem nicht beschnittenen zu einem gekonnt beschnittenen Apfelbaum ist?
Warum drückst du dich eigentlich bei diesem schönen Bild immer um den Fakt 'rum, dass es DEN "gekonnt beschnittenen Apfelbaum" gar nicht gibt? :wink:
Vor allem würde mich mal interessieren, WER diesen Baum denn beschneiden soll. WER soll anderen vorschreiben, dass sie ab sofort nicht mehr mit "freier" Software machen dürfen, was sie wollen, sondern sich gefälligst irgendwo (WO???) beteiligen sollen?
WER soll bestimmen, woran gearbeitet wird und woran nicht?
Kriegen dann z.B. die Entwickler von Bodhi-Linux irgendwann einen Brief, dass sie doch bitte die Arbeit an ihrer Distri einstellen sollen, weil sie einen Desktop beinhaltet, den kaum einer nutzt?

Wer soll das bestimmen? Wollen wir jemanden wählen? Wie wäre es mit Mark Shuttleworth? :wink:

Das wäre das Ende der freien Software.

TomL

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von TomL » 08.07.2017 21:23:44

Mir kommt an der Stelle noch ein anderes Problem in den Sinn... und zwar die Frage, ob die Hersteller kommerzieller und bisheriger proprietärerer Software dem Gedanken "freie Software" überhaupt folgen wollen. Zum Beispiel bei Firmware, wollen (oder müssen) die nicht vielleicht sogar verhindern, dass jemand in ihre Treiber oder sonstige Firmware reingucken kann? Proprietäre (sprich hier geheimgehaltener Sourcecode) Programme können ja auch ne gewisse Menge an Programmierer-Schlampererei verbergen. Ich denke da gerade an mein AsRock-Board und die ACPI-Fehler. Man stelle sich nur mal vor, es kommt raus, dass die Firmware von nem totalen Stümper zusammengeschustert wurde *lol*.... welche Auswirkungen das für den OEM hätte. Und vielleicht wollen die auch einfach nur zum Schutz ihrer Hardware verhindern, dass jemand rauskriegt, wie sich die Rädchen im Gerät drehen, um ihre Patente vor den Chinesen zu schützen? Ich meine, gerade hinter der Hardware steckt ja ne Menge Kohle, zuerst die Kosten bei der Entwicklung und später vielleicht hohe Einnahmen beim Verkauf.

Freie Software verfolg keine wirtschaftlichen Interessen. Aber die Hardware-Hersteller können ihre Beschäftigten sicher nicht überzeugen, aus reinem Idealismus den Job zu tun. Wie bringt man das in Einklang, damit beide Seiten ihre Interessen gewahrt sehen und zusammenfinden können?

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Revod » 08.07.2017 23:09:16

Wie Jana66 schon sagte,

viewtopic.php?f=15&t=165878&start=15#p1138234

bin derselbe Meinung, hatten bereits viele, sehr ähnliche Themen und der gelinkten Artikel von breakthewall,

viewtopic.php?f=15&t=165878#p1138269

stimmt auch, den Tagesschau Bericht vor ca. 3 Monate sah ich auch. Ob bei HW Firmware und Treiber, oder Peripherie ich vermute, da sind zu viele Ängste über Mia. Umsätze, eingekaufte Firmenbeteiligungen usw über Verlust vorhanden und die Politik rührt schön mit um natürlich Jobs Erhalt. Die grosse Gefahr der zweite Schneide in der Klinge wird entweder ignoriert, oder ist noch sehr unbewusst, oder beides.

Hat weder mit Bäumen, noch mit Staudämme was gemeinsam, höchstens Staudamm, dass es nicht einen Dammbruch gibt. Und man vergisst es ja gerne wieder, ist alles kanalisiert und gesteuert, wenn es um Milliarden geht erst Recht, sollte im Prinzip hier erkennbar sein,

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 246-2.html

Und ja richtig, ist jedem seine eigene Entscheidung( ob bewusst, oder unbewusst ) ... :wink:
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Evox » 08.07.2017 23:21:23

Jetzt mal ganz ehrlich , verstehe diese Grabenkämpfe nicht mehr bzw habe sie nie wirklich verstanden. In Prinzip geht nur um Bequemlichkeit und Gewohnheit, wenn nicht, eine Korrektur bitte.

Der Versuch ? Linux zu ein Windows (Derivat) umzubauen führt Verständlicherweise zur Gegenwehr. Hat nichts mit "Oldschool oder Ewiggestriger" zu tun, sondern die Weigerung blindlings alles zu Akzeptieren was ein so Aufgetischt werden soll. Die vorgeschoben Argumentationen wegen SW/HW sind leicht zu durchschauen. Wie oft hatte ich es mit irgendwelche Bananen HW zu tun, die unter Windows nicht wirklich wollte aber unter Linux/BSD anstandslos ihren Dienst tat. Warte eigentlich immer noch auf gewichtiges Argument, wieso zb: man sein System mit unnötigen Kram zu belasten soll inklusive Monokultur.

Brauch kein (Bloatware) Monster wegen Inet /Multimedia, auch kein Konzept "Security by obscurity" inklusive Monokultur wo man zum Schluss dazu genötigt wird irgendwelchen unnötigen Firlefanz zu akzeptieren. Hab auch kein Bock auf diese Zustände wie unter Apple, Google und Windows. Dazu wird es aber kommen wenn die Mehrheit weiterhin die Augen verschließt, anstatt sich mal zu Fragen wo die Gründe liegen für All diese Probleme und ob man diese auch weiterhin haben möchte. Da drängt sich eine Frage auf: Warum, dann Linux ?
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Revod » 08.07.2017 23:52:36

Evox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2017 23:21:23
...
Der Versuch ? Linux zu ein Windows (Derivat) umzubauen führt Verständlicherweise zur Gegenwehr....
Versteh den Sinn nicht, politisch oder technisch ( Brauche beides nicht )?
Evox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2017 23:21:23
....
Brauch kein (Bloatware) Monster wegen Inet /Multimedia, auch kein Konzept "Security by obscurity" inklusive Monokultur wo man zum Schluss dazu genötigt wird irgendwelchen unnötigen Firlefanz zu akzeptieren. Hab auch kein Bock auf diese Zustände wie unter Apple, Google und Windows. Dazu wird es aber kommen wenn die Mehrheit weiterhin die Augen verschließt, anstatt sich mal zu Fragen wo die Gründe liegen für All diese Probleme und ob man diese auch weiterhin haben möchte. Da drängt sich eine Frage auf: Warum, dann Linux ?
Mit Linux bin ich voll und ganz abgedeckt, stimme Dir zu. Die " Mehrheit " war vor ca. 11 Jahren um ca. 7% grösser, statistisch gesehen ( Mag nicht immer danach suchen, nach Statistiken ).

Zu dem, was sagen Statistiken schon aus, die nicht ich selber frisiert / gefälscht habe. Ich weiss immer noch nicht ob das Verhältnis 85 <> 15% die 15% nur reine Linux User sind, ohne andere Systeme parallel installiert haben, oder auch mit parallel Systeme.

Und auch bin um die Vielfalt der Distributionen froh, anderweitig gäbe nur eine Distri und nur mit Systemd und Polseaudio... :?: :?:

Und ganz vergessen zu erwähnen, Autos sind nur noch im Styling und Markennamen unterschiedlich. In der ganze elektronischen Kontrollmechanismen jedoch bereits sehr fortgeschritten homogenisiert worden. :wink:
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Evox » 09.07.2017 00:22:23

Revod hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2017 23:52:36
Evox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.07.2017 23:21:23
...
Der Versuch ? Linux zu ein Windows (Derivat) umzubauen führt Verständlicherweise zur Gegenwehr....
Versteh den Sinn nicht, politisch oder technisch ( Brauche beides nicht )?
Die "Modernisierung" von Linux zum Anlocken von neuen Nutzer führt zwangsläufig zu Spannungen. Wie schon geschrieben, bin auch nicht gewillt alles Ungefragt zu akzeptieren.

Politisch gesehen, ist Windows und (EU/DE) Intranet das Maß aller Dinge.
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 09.07.2017 00:31:11

Hiert malt ihr schon wieder ziemlich s/w. Nicht mal Grauwerte kommen vor...

Wer braucht 30 verschiedene Debiane und 70 verschiedene Ubuntus, die sich in der Buttonanordnung und dem Hintergrundbild unterscheiden? (ich hab jetzt bewusst überzeichnet). Was nützt mir eine Strohfeuerdistri im Produktiveinsatz, die es nach 3 Releases nicht mehr gibt? Wozu benötige ich ein Linux, dass während der Lebenszeit nicht einmal wichtige Security-Fixes bekommt? Nur weil es hübsch ist? Ja, das ist wohl ein Argument. Das wiegt genauso gewichtig, wie etwas gewohntes weiterzuverwenden, auch wenn ich weiß, dass es kaputt ist. Das tun Menschen, weil sie Veränderung nicht mögen. Aber klug ist es nicht.

Eine eigene Distri aufzusetzen, weil mir bei meiner die Standardsoftwareauswahl nicht gefällt? Ja das kann man tun. Ein Hund leckt sich auch die Eier, weil er es kann...

Es ist schon gut, dass es verschiedene Distributionen gibt. Die einen werden größer die anderen gehen rasch wieder ein. Doch all die verlorene Manpower, die in die Pflege dieser hunderten, ewiggleichen Distris geht, wäre wirklich besser beim Bugfixing und Featureentwickeln der Standardsoftware aufgehoben.

Ich habe mittlerweile eine ganze Menge an Dateibrowsern ausprobiert... Nautilus und seine Forks und andere. Jeder kann irgendwas anderes gut. Aber keiner überzeugt so richtig. Dolphin und Co ist ähnlich. Und dann gibts noch ein paar Exoten, dem einen fehlt die Netzwerkfähigkeit, der andere passt nicht zu Gnome und nutzt dessen Tools... Alles unbefriedigend.

Soll ich jetzt meinen eigenen entwickeln? Wär schon möglich... Dann gibts halt einen mehr. Sieh an wieviele Texteditoren es gibt... Das sind scheinbar Ergebnisse von Programmierübungen...

Programne wie Gimp oder auch Libreoffice benötigen so viel mehr Manpower als sie derzeit bekommen. Dann schleppt sich die Entwicklung so dahin... Und Bugs bleiben ewig unbearbeitet... Hauptsache, es gibt ein weiteres Ubuntu-Derivat am Markt.

Es gibt einfach leichter die 10 Minuten Ruhm für Hinz und Kunz, wenn sie eine Distri oder einen Desktop "entwickeln", als beim Bugfixing den 126.378. Bug ordentlich gefixt zu haben...

Oder?
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Revod » 09.07.2017 01:09:54

@ Evox

Im Sinne der Nützlichkeit Bereicherung und Bugfixes " modernisieren " bin ich immer dafür. Im Sinne nur des Zeitgemäss Willens und um nur User anzulocken, die erst noch missverständlicherweise " praktisch gleich " wie der Wind..... das ist natürlich das grösste Quatsch ( Mitunter einen Fehler des " Bunten " das führte dazu hin, dass ein " Buntu User " ernsthaft und tatsächlich zu mir sagte der " Buntu " sei keine Linux Distri sondern ein ganz eigenes System aus Wind.... portiert, erschreckend so was ).

Jetzt ist klar und was Wind... und Politik anbelangt erwähnte ich es bereits und mit dem Verweis auf meine Link's. :wink:

<ot>
Wegen Systemd; bin immer noch nicht dazu gekommen nebst PCLinuxOS auch Devuan runter zu laden, geschweige zu installieren, als zweite Distri. Debian funktioniert mit meiner HW, Athlon 5 oder 6 etwas über 11 Jahre alt nicht mehr ( GraKa, die nicht mehr von den neuesten Treiber unterstützt wird, Bord Chips usw ). Man stelle sich vor, ist sehr gute HW Konfiguration gewesen und alle Komponenten haben damals ca. 1400.-- CHF gekostet, inkl. Gehäuse.

Gäbe es nur noch eine Distri mit allem modernste Firmware, Kernel, Treiber, Systemd und nur noch PA hätte ich ca. 1400.-- bereits letztes entsorgen sollen, will es aber nicht entsorgen.

Geschweige einen Wind....8 - 10 darauf installieren zu können. Auf gut Deutsch, die können mich quer weise filmen...

Auch einen Grund warum ich verschiedene Distri sehr gut finde.
<ot />

@ scientific

Distri Vielfalt: Stimmt schon einen Stück weit, " ca. 50 Buntu " Forks, die alle wie das Original mit Sudo und all dem " Schrott " gleich funktionieren und zu handhaben sind, das ist verschwendete Energie.

Was jedoch Dolphin plus Krusader kann ich mit Dir nicht einig sein, weil ich vermute, Du hast nicht alle Plugins von Dolphin mit getestet und dann gibt es Doublecmd und der Entwickler ist vorbildlich wie er seine Multifunktionale Anwendung es schafft für alle Distris in 32 und 64 bit bereit zu stellen. Da gibt es Dateimanager mit den einfachsten Grundfunktionen, die nicht für alle Distri kompatibel sind ( libstdc++ Version und Systemd, und weiss ich noch was )

Was Grafik Bearbeitung angeht hatten wir Mal einen riesiges Thema und kann Dir deswegen nur zu einen kleinen Teil Recht geben.

Und wenn viele User nur Klagen ( Oft unberechtigt ) wie x und y sind zweifelhaft anwendbar und dies oder das fehlt ganz ist es daneben, weil nach meiner Erfahrung man sich vielleicht a) nicht so intensiv mit der Suche nach Anwendungen Alternativen macht, b) den gleichen gewohnten Faden wie im Wind..... nutzt ( Macht der Gewohnheit am eigenes Leib erfahren ) und c) OSS als Freibier betrachten. Meine Erfahrung, die die OSS als Freibier betrachten sind meistens auch die mit den lautesten Klagen. :wink:
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 09.07.2017 03:43:41

Also wenn mir jemand, der Ubuntu installiert bekommen hat erzählt, dass Ubuntu ein Windows-Derivat sei, dann nehm ich stark an, dass das das Argument desjenigen war, der ihm Ubuntu aufgeschwatzt hat... [emoji23]

Ich finde ja mehrere Distris auch gut. Aus verschiedenen Gründen. Aber eine Vereinheitlichung verschiedener Systemparameter, wie z. B. die Verzeichnisstruktur wär schon gut. Das ist ja auch erst im Ansatz gelungen. Trotz LSB.

Warum ist ein deb unter Ubuntu installierbar, unter Debian nicht. Unter Mint schon, unter LMDE nicht.

Ich weiß es. Aber Lieschen Müller weiß es nicht. Ist doch bescheuert!

Btw, ich betrachte FOSS wie Freiheit. Und klage auch laut. Ich verfasse aber auch regelmäßig Bugreports, da ich kein Programmierer bin, aber dennoch meinen Betrag leisten möchte.

Viele Bugreports verhallen leider unbeachtet...

Was die Dateimanager anbelangt... Ja, ich hab noch nicht alle durch.

Lg scientific
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ViNic

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ViNic » 09.07.2017 05:15:28

Also ich bin gute 16 Jahre bei Linux dabei, falls es jemanden interessiert. 10 - 11 Jahre davon aktiv und ab Ende Squeeze, kaum aktiv. Ab 2012 habe ich dem Linux-Desktop den rücken gekehrt und es nicht bereut. Linux nutze ich zwar kontinuierlich, aber nicht mehr aktiv. Nur dort wo Funktionen es verlangen, zb. LAMP.

Ich glaube um den Erfolg von Microsoft und den nicht Erfolg von Linux auf dem Desktop zu verstehen, hilft es sich mit der Geschichte des PCs (oder MC wie der Vorläufer damals hieß) zu beschäftigen. Microsoft war nicht immer groß und konnte nicht immer "die Schwarzen-Koffer austeilen". Und die müssen es auch gar nicht, auch wenn die kaufmännische Abteilung von Microsoft, hier und da mal gute Arbeit (für Microsoft) gemacht hat.

Herr Leemhuis hat recht, wenn er meint das Linux an Egozentrik scheitert. Einen wirklicher Zusammenhalt in der Linux-Community existiert nicht, was der Wildwuchs an Distributionen recht eindeutig zeigt. Oder wo unterscheiden sich die Distributionen unter einander wirklich und bringen einen wirklichen Mehrwert? Die Distributionen unterscheiden sich nur im Detail. Anderer Name, anderer Paket-Manager und spezifischer Desktop-Hintergrund. Was Debian bietet, bieten viele Distributionen auch und umgekehrt. Was Debian nicht bietet, das bieten andere Distributionen auch nicht. Was die Auswahl wirklich einschränkt.

Wo hat man wirklich Auswahl?

Ein Knackpunkt des Linux Desktops ist die Anwendersoftware. Unter Linux ist die Auswahl real ziemlich eingeschränkt.

Beispiel Gimp

Gimp ist unter Linux das höchste der Gefühle. Debian bietet Gimp an, wie so ziemlich jede andere Desktop-Distribution auch. Gimp gibt es auch für MacOS und Windows. Wir sind im Medienbereich Print (fiktive Firma) tätig und die Funktionen die Gimp uns anbietet, sind für uns unzureichend. Wir suchen also eine Alternative zu Gimp und unter Linux werden wir es nicht finden, weil außer Gimp nichts anderes geboten wird. Unter Windows und MacOS aber schon. Da gibt es nicht nur Gimp als Auswahl, da gibt es auch PaintShop Pro (ausnahmsweise erwähne ich PhotoShop mal nicht), PhotoShop Elements (ist abgespecktes PhotoShop, aber kein richtiges Photoshop), ACDSee usw. usw.

Das heißt Alternativen findet man nicht unter Linux, aber außerhalb von Linux schon. Das meine ich mit, was Debian nicht bietet, bieten andere Distributionen auch nicht. Folge, Auswahl eingeschränkt oder gar nicht existent.

Ist nur ein plumpes Beispiel, weil es auf Funktionsbeschreibung nur sehr grob ran geht und dient nur zur Veranschaulichung.

Es läßt sich jedoch auf alles anwenden.

Meinetwegen reichen 5 Distributionen auch. Der Rest der Manpower könnte in Anwendersoftware fließen. Statt eine Distribution zu bauen, das Gimp mit allen seinen Plugins per Default installiert, was mit jedem System geht, kann man sich direkt in Gimp beteiligen und verbessern. Dann haben alle Systeme etwas davon. Windows, MacOS und die 5 Distributionen. Und nicht nur eine Distribution und andere 10 tausend Systeme nicht. Und Gimp bringen dann auch mehr als nur paar Entwickler voran.

Das sind aber nur Theorien. Richtig ist auch das bei OSS man niemanden vorschreiben kann, was zu tun ist und es jedem seine persönliche Entscheidung ist. Ich schreibe auch Open Source Software und möchte mich an mindestens einem weiteren (nicht eigenem) OSS-Projekt beteiligen, aber für MacOS und nicht Linux. Weil ich Linux auf dem Desktop nicht mehr aktiv nutze und finde es auch okay so.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ralli » 09.07.2017 07:31:15

Monokulturen, auch in der Natur, sind nicht gut. So eine große Vielfalt gibt unter Linux doch überhaupt nicht. Wenn man sich den Stammbaum ansieht, gibt es eben nur sehr viele Derivate, die dann von Debian oder einer anderen Distribution abstammen.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

guennid

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von guennid » 09.07.2017 08:47:12

Herr Leemhuis hat recht, wenn er meint, dass Linux an Egozentrik scheitert.
Sehe ich auch so. Nur: das ist nun mal der Preis der Freiheit. Und den "Gärtner" des 50. *buntu-Derivates wird auch unsere Diskussion wahrscheinlich nicht dazu veranlassen, seine Energien in die Gimp-Entwicklung zu stecken - leider. Mir scheint, wenn man das nicht gewinnorientierten Unternehmen überlassen will, dann muss man - nicht nur bei gimp - den Mangel überwinden an Selbstorganisation, Proffessionalität und Geld, mit dem man Entwickler anständig bezahlen und als Gegenleistung dann auch erwarten kann, dass sie das vom Publikum als wesentlich Erachtete, liefern. Meine Rede von vor 15 Jahren: komplexe Software, wie gimp, libreoffice, etc. wird man im wesentlichen nicht nach Feierabend entwickeln können.

Das 51. *buntu-Derivat wird das nicht verhindern. Und das ist auch gut so.

DeletedUserReAsG

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von DeletedUserReAsG » 09.07.2017 09:07:49

Irgendwie wird hier immer davon ausgegangen, dass jemand, der sein eigenes Debianderivat zusammenbastelt, das sich dann nur durch ’nen vorkonfigurierten Desktop samt Softwareauswahl und Hintergrundbild von Debian unterscheidet, tatsächlich nennenswert zur Haupt-Distri beitragen könnte, wenn er nicht seinen eigenen Kram machen würde. Ich denke nicht, dass das so wäre.

Und die Frage nach dem „wer braucht das denn?“ ist auch einfach beantwortet: der, der’s sich baut. Und Leute, die’s dann ggf. benutzen. Was ist damit verkehrt? Wer möchte den betreffenden Leuten vorschreiben, dass sie gefälligst zu nutzen haben, was geliefert wird, und sich nix eigenes bauen dürfen, weil … ja, warum?
Oder wo unterscheiden sich die Distributionen unter einander wirklich und bringen einen wirklichen Mehrwert? Die Distributionen unterscheiden sich nur im Detail. Anderer Name, anderer Paket-Manager und spezifischer Desktop-Hintergrund.
Mal Arch oder Gentoo mit Debian verglichen? Da sind noch ’n paar andere Details: andere Philosophie, andere Installationswege, andere Zielgruppe, andere Softwareauswahl, andere Update-Strategien, andere Communities, … – ja, alles nur Details. Aber in der Summe dann doch recht gewichtige Argumente für/gegen eine konkrete Distri. Und nicht miteinander vereinbar, so dass bei dem hypothetischen Einheitslinux, das hier so zwischen den Zeilen propagiert wird, jeder Kompromisse eingehen müsste.

Was Debian bietet, bieten viele Distributionen auch und umgekehrt. Was Debian nicht bietet, das bieten andere Distributionen auch nicht. Was die Auswahl wirklich einschränkt.
Die Auswahl ist insofern eingeschränkt, als es nur eine endliche Anzahl an Programmen/Softwares gibt. Das ist bei allen Systemen so – selbst für Windows gibt es keine unbegrenzte Auswahl an Software. Aber gerade Debian schränkt da nochmal ’ne Ecke mehr ein, weil’s ootb keinen einfachen Weg gibt, etwa kommerzielle Software, oder auch nur Software, die nicht im Repo ist, weil sich kein Maintainer gefunden hat, sauber draufzupacken – wie’s etwa das AUR bei Arch (oder möglicherweise PPAs bei Buntu – aber damit kenne ich mich nicht weiter aus) ermöglicht.
Ein Knackpunkt des Linux Desktops ist die Anwendersoftware. Unter Linux ist die Auswahl real ziemlich eingeschränkt.
Stimmt. Aber das liegt nicht daran, dass Hans Wurst sich ’n eigenes Derivat zusammenbastelt, mit hübschem Theme, tollen Hintergrund und vielleicht der einen oder anderen Software, die aus Gründen nicht im Repo der Ausgangsdistri ist. Das liegt daran, dass der Hersteller, aus Gründen, keinen Bock drauf hat, seinen Kram für Linux anzubieten. Und ein Dritter kann auch nicht hingehen und den Kram portieren, weil’s nunmal kein offener Kram ist, an dem eben jeder basteln könnte.

guennid

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von guennid » 09.07.2017 09:49:18

Und die Frage nach dem „wer braucht das denn?“ ist auch einfach beantwortet: der, der’s sich baut. Und Leute, die’s dann ggf. benutzen.
Ich weiß nicht, ich finde, du guckst da ziemlich einsinnig drauf.
"der sich's baut". Das ist sein gutes Recht. Aber warum veröffentlicht er's dann? Um es sozusagen als schönes Nebenprodukt zu betrachten, wenn auch andere Leute es "dann ggf. benutzen"? Ebenfalls sein gutes Recht.

Ich denke das ist die Egozentrik (nicht Egoismus), die hier beklagt wird.

Nochmal: der Entwickler kann entwickeln, was er will, das ist sein gutes Recht. Wenn er Erfolg bei anderen haben will (was er nicht muss), dann muss er auch beachten, was die wollen, sonst macht er sich selbst was vor (was ebenfalls sein gutes Recht ist :wink: ).

DeletedUserReAsG

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von DeletedUserReAsG » 09.07.2017 10:04:40

Ich behaupte mal: einer der grundlegensten Mechanismen hinter OSS ist, dass sich Leute Kram schreiben oder anpassen und das Ergebnis wieder zur Verfügung stellen, damit der Nächste es nutzen oder auch selbst anpassen kann, wobei er das Ergebnis im zweiten Fall idealerweise wiederum zur Verfügung stellt, damit ein Anderer, oder auch der Erste, es wiederum nutzen oder anpassen könnte […]. Die Leute wollten keinen Erfolg, sondern haben sich Kram gebaut, wie sie’s gerade brauchten, und das Ergebnis für andere freigegeben. Exemplarisch sei die Geschichte des frühen Linux-Kernels genannt – die ist ziemlich gut dokumentiert.

Das würde ich nun nicht gerade als egozentrisch bezeichnen, eher als zweckorientierte Vorgehensweise. Aber was wäre denn die Alternative? Die Einheitssoftware, die von allem ‘n bisschen und nix richtig kann, zudem furchtbarer Bloat ist, weil alles unterzubringen versucht wurde, und die jeder zu nutzen hat, ohne sie individuell anpassen zu können?

Außerdem ist’s ja nicht so, dass an den größeren Projekten nur einer rumfrickelt und es genau für sich passend macht – es gibt meist mehrere Entwickler und es gibt die Möglichkeiten von Feature Requests, bei denen Dritte dann ihre Wünsche äußern können, die dann ggf. umgesetzt werden, usw..

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Revod » 09.07.2017 12:26:56

ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.07.2017 05:15:28
...
Herr Leemhuis hat recht, wenn er meint das Linux an Egozentrik scheitert. Einen wirklicher Zusammenhalt in der Linux-Community existiert nicht, was der Wildwuchs an Distributionen recht eindeutig zeigt. Oder wo unterscheiden sich die Distributionen unter einander wirklich und bringen einen wirklichen Mehrwert? Die Distributionen unterscheiden sich nur im Detail. Anderer Name, anderer Paket-Manager und spezifischer Desktop-Hintergrund. Was Debian bietet, bieten viele Distributionen auch und umgekehrt. Was Debian nicht bietet, das bieten andere Distributionen auch nicht. Was die Auswahl wirklich einschränkt.
...
Wie " niemand " bin auch ich der selbe Meinung. Wenn man sich nicht mehr mit Linux und seine Distributionen aktiv beschäftigt verpasst man auch alle die, teilweise erhebliche Unterschiede.

Das wären Administration Tools, ob eine Distri einen Verwaltungssuite hat, oder nur via Terminal möglich ist ( Geschmack wie auch immer ), Paketierung Arten der Pakete ( Ob der gleiche Treiber, der gleiche Kernel.... in 6 verschiedene Pakete gebildet sind, 1 bis 2 Pakete und das Verfahren unmittelbar nach der Treiber Installation bei proprietären Treiber ), Rolling release oder nicht und neuerdings mit Systemd oder nicht und auch welche Distri welche Hardware besser als die andere unterstütz usw. und das sind meine Erfahrungen zwischen Debian, Mint-LMDE, SparkyLinux und wie ich finde, PCLinuxOS die erste und immer noch meine Distri die Paketierung mit unnötige Abhängigkeiten ( Z. B. gksu sudo als Abhängigkeit zu setzen und noch weitere Sachen ), sowie der PC-HW und Peripherie Verwaltung mit seinen PCC sehr gut gelöst hat.

Die Gimp Plugins im PCLinuxOS sindviel zahlreicher als unter Debian. und dann kommt das Multimedia " debakel " unter Debian.

Also, ViNic, wie Du aus meinen paar wenige konkrete Beispiele siehst sind da wohl eindeutige Unterschiede vorhanden.

Was Anwendungen Software unter Linux angeht, konnte ich mich bisher für meinen Geschäftliches Weg und Private Nutzung Zweck wirklich nie beklagen, und da muss auch ich flexibel sein können und eine Vielfalt an Anwendungen haben. Vielleicht von einer Anwendung gibt es unter Linux nur eine, unter Wind 20 Verschiedene von 20 verschiedene Entwickler, die mehr oder weniger alle das Gleiche tun, musste jedoch auch feststellen, dass umgekehrt auch gefahren ist. Und als Bestätigung nur über Anwendungen, in der Rubrik " Programm gesucht " findet man mich sehr oft. Und wie Du selber sagst, auch der " Alleskönner Wind..... " weichst Du wegen eines Dienstes aus. :wink:

Ich kann beim besten Willen die ganze Klagerei wirklich nicht nachvollziehen, weil ich Linux und Linux Anwendungen seid knapp 11 Jahren Tag für Tag brauche, das sind meine knapp 11 jährige Erfahrungen.

Doch wenn man selber nicht mehr mit Linux will ( Ein wenig trägt auch jedem seine eigene Angehensweise dazu bei) und das seid längere Zeit der sollte auch nicht Aussagen schreiben, die nicht zutreffen, sorry ViNic...

Und ich finde, wer solche Artikeln schreibt sollte sich nicht nur die ersten 5 Distri aus Distrowatch angucken und das erst noch nicht Mal richtig vertieft, weil der Artikel ja schnell möglichst raus muss und u. U. eh nur Wind..... nutzt ( Höchstens noch den Buntu ), auch Privat.

Stimmt schon, gewisse Klagerei und irgend welchen nicht wirklich fundierte Berichten nach zu gehen und endlos darüber disktutieren mit teilweise gravierende unwahren Fakten ist unnötig.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

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