Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Smalltalk
breakthewall
Beiträge: 507
Registriert: 30.12.2016 23:48:51

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von breakthewall » 14.07.2017 06:00:10

inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.07.2017 20:40:06
Linux muss den Desktop und auch andere Bereiche versuchen zu erobern. Denn wenn nicht, dann ist Linux ansonsten irgendwann nicht mehr.
Nein, Linux bzw. GNU/Linux muss grundsätzlich gar nichts, noch besteht hier auch nur irgendeine Bringschuld anderen gegenüber. Es geht hier um ein Gemeinschaftsprojekt von Freiwilligen, die daran arbeiten wollen, ob nun nebenbei oder bspw. professionell durch Support. Niemand braucht diesen Kommerz-Zirkus, stetig mit allem in Konkurrenz ziehen oder sich messen lassen zu müssen. Auch ohne diesen Quatsch ist GNU/Linux sehr gut dabei, und nebenbei aus vielen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken. Während der Desktop laufend an Bedeutung verliert und mit ihm auch Windows. Ich finde es wurde schon sehr viel erreicht, und auch das wird mit der Zeit weitergehen ganz von selbst. Doch hier mit aller Gewalt irgendwelchen Marktanteilen nachzujagen, hat keinen Nutzen, wenn die Dominanz von Windows überwiegend durch Politik forciert wird.
inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.07.2017 20:40:06
Nur eine gescheite Buchhaltungs/Warenwirschaftssoftware scheint unter Linux zu fehlen – Da kann also auch nichts verloren gehen.
Schon mal was von SAP gehört? Gibt es offiziell auch für GNU/Linux, und nicht nur das. Da sollte man sich mehr informieren.

schwedenmann
Beiträge: 5530
Registriert: 30.12.2004 15:31:07
Wohnort: Wegberg

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von schwedenmann » 14.07.2017 07:12:48

Hallo

@breakthewall
Nein, Linux bzw. GNU/Linux muss grundsätzlich gar nichts, noch besteht hier auch nur irgendeine Bringschuld anderen gegenüber.
Doch, gegenüber den usern ist Linux, wie jede andere OS, wie jedes andere Produkt auch, in einer Bringschuld seinen Kunden gegenüber, da ändert sich durch das Vertiebsmodell (GPL),nichts anderes ist das gegenüber propietären SW, in meinen Augen nichts.

@breakthewall
Schon mal was von SAP gehört? Gibt es offiziell auch für GNU/Linux, und nicht nur das. Da sollte man sich mehr informieren.
Das rechnet sich nicht für kleine und mittlere Betriebe mit unter 1000 Mitarbeitern und das war eigentlich die Klientel, die @inne im Blick hatte. Also keine großen Betriebe mit mehr als 1000 Beschäftigten.

Aber solange eben ein Entwickler oder eine kleine Firma 3-5 Softwarepakete paketieren muß um die SW auszuliefern, solange schreckt das Leute die Entwickeln ab, sowas tut sich kein Mensch freiwillig an, der Geld (sein Geld, seine Zeit) mit SW verdiene muß.

mfg
schwedenmann

Liffi
Beiträge: 2306
Registriert: 02.10.2004 01:33:05

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Liffi » 14.07.2017 09:16:19

Wir entwickeln Software, die später unter Linux läuft. Da wir aber nicht an Endkunden verkaufen, ist die Vielfalt der Linuxversionen eingeschränkt: Red Hat :-).

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 10:01:32

Also "gescheite Warenwirtschaft und Buchhaltungssoftware" und SAP in einem Satz zu erwähnen... [emoji23]
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Nice
Beiträge: 416
Registriert: 14.06.2017 19:36:20

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 14.07.2017 17:22:43

Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Warum sollte es?
GNU/Linux war nie dazu gedacht, etwas zu "erobern".
Erobern? - "Heute gehört uns Deutschland, Morgen die ganze Welt"... :facepalm:

Leute haben auf der Basis von "Just For Fun" mit GNU/Linux sich gegenseitig zugespielt.
Dass dabei ein respektables Betriebssystem herauskam zeigt, dass eine kooperative "Win-Win-Philosphie" erfolgreich ist.

Postet man irgendwo, dass man mit seinem Linux-Betriebssystem zufrieden ist, wird einem versucht zu belegen, wie überlegener Windows ist. Wer will dann aber eine Konkurrenz zu Windows, wenn Windows so hervorragend ist?
Frustrierte Windows-Nutzer wollen das irgendwie. Das Linux-Betriebssystem soll dann aber wiederum so sein wie Windows... :facepalm:
Zuletzt geändert von Nice am 14.07.2017 17:28:30, insgesamt 1-mal geändert.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 17:27:49

Dann hast du aber die Geschichte von GNU und Linux irgendwie verklärt in Erinnerung...
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Nice
Beiträge: 416
Registriert: 14.06.2017 19:36:20

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 14.07.2017 17:30:49

@scientific: Solche Sprüche sind billig und tun nichts zur Sache.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 17:41:41

Behauptest jetzt du...

Weil ich nicht deiner Meinung bin. Und nein... Deine Meinung ist auch nicht objektiv
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Nice
Beiträge: 416
Registriert: 14.06.2017 19:36:20

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 14.07.2017 17:44:19

Weil ich nicht deiner Meinung bin.

Nein. Sondern weil Du nicht auf meine Argumente eingehst, durchaus auch kritisch und kontrovers, sondern meine Urteilsfähigkeit zu entwerten versuchst. Auch in anderen Threads ist dies Dein "Stil". Billig, wie gesagt.

Als letzter Kooperationsversuch von mir daher die Wiederholung, auf die Du sachlich eingehen kannst:
Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Warum sollte es?
GNU/Linux war nie dazu gedacht, etwas zu "erobern".
Erobern? - "Heute gehört uns Deutschland, Morgen die ganze Welt"... :facepalm:

Leute haben auf der Basis von "Just For Fun" mit GNU/Linux sich gegenseitig zugespielt.
Dass dabei ein respektables Betriebssystem herauskam zeigt, dass eine kooperative "Win-Win-Philosphie" erfolgreich ist.

Postet man irgendwo, dass man mit seinem Linux-Betriebssystem zufrieden ist, wird einem versucht zu belegen, wie überlegener Windows ist. Wer will dann aber eine Konkurrenz zu Windows, wenn Windows so hervorragend ist?
Frustrierte Windows-Nutzer wollen das irgendwie. Das Linux-Betriebssystem soll dann aber wiederum so sein wie Windows... :facepalm:
Zuletzt geändert von Nice am 14.07.2017 18:19:14, insgesamt 2-mal geändert.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 17:51:00

Du hast die Geschichte von Linux und GNU verklärt im Kopf... Ich bleib dabei.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Nice
Beiträge: 416
Registriert: 14.06.2017 19:36:20

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 14.07.2017 17:52:21

Du weichst meiner Kernargumentation:
GNU/Linux war nie dazu gedacht, etwas zu "erobern".
Wer will dann aber eine Konkurrenz zu Windows, wenn Windows so hervorragend ist?
in rabulistischer Weise aus. Ich bleibe dabei.
Zuletzt geändert von Nice am 14.07.2017 18:19:51, insgesamt 1-mal geändert.

inne
Beiträge: 3281
Registriert: 29.06.2013 17:32:10
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von inne » 14.07.2017 18:19:41

breakthewall hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.07.2017 06:00:10
inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.07.2017 20:40:06
Linux muss den Desktop und auch andere Bereiche versuchen zu erobern. Denn wenn nicht, dann ist Linux ansonsten irgendwann nicht mehr.
Nein, Linux bzw. GNU/Linux muss grundsätzlich gar nichts, noch besteht hier auch nur irgendeine Bringschuld anderen gegenüber.
Wollen wir Linux mal als das nehmen was es ist. Als Kernel.
Eine Bringschuld hat die Community, welche den Kernel betreut natürlich keinem gegenüber. Diese liegt wenn bei den Firmen die z.B. Hardware samt Treiber an den Kunden bringen wollen. Diese sollen ja für den Linux Kernel entwickeln.

Hier sollte es auch keinen Wildwuchs geben, wie Heise ihn sieht.
Es geht hier um ein Gemeinschaftsprojekt von Freiwilligen, die daran arbeiten wollen, ob nun nebenbei oder bspw. professionell durch Support. Niemand braucht diesen Kommerz-Zirkus, stetig mit allem in Konkurrenz ziehen oder sich messen lassen zu müssen. Auch ohne diesen Quatsch ist GNU/Linux sehr gut dabei, und nebenbei aus vielen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken.
Ich wollte ja darauf hinaus, dass wenn Linux mal an einem Punkt ankommt, wo es auf dem Desktop soweit absackt, das Firmen und Projekte keinen Sinn mehr sehen den Mehraufwand für eine Linuxunterstüzung zu stemmen. Dann wird man das vlt. fallen lassen. Daher müssen Projekte auch immer den Desktop *fördern* (nicht unbedingt erobern). Bei Projekten wie Mozilla/Wikimedia usw. scheint man im Kern ja schon auf Linux als Zielplattform zu bauen. Bei RedHat als Firma ja sowieso – Die sich aber auch ihr Ecosystem schafft! Und Google?
inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.07.2017 20:40:06
Nur eine gescheite Buchhaltungs/Warenwirschaftssoftware scheint unter Linux zu fehlen – Da kann also auch nichts verloren gehen.
Schon mal was von SAP gehört? Gibt es offiziell auch für GNU/Linux, und nicht nur das. Da sollte man sich mehr informieren.
Werd ich mal weitergeben.
Aber ich glaube ERP o.ä war der Ausdruck, der für die Software genutzt wurde, die gebraucht wurde. Aber das ist lange her, da müsste ich mich wider einarbeiten und mal wirklich genau nachfragen ;-)
Zuletzt geändert von Anonymous am 14.07.2017 18:32:36, insgesamt 1-mal geändert.

Nice
Beiträge: 416
Registriert: 14.06.2017 19:36:20

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 14.07.2017 18:23:14

@inne:
Deine Argumentation hat viel für sich.
Ich wollte ja darauf hinaus, dass wenn Linux mal an einem Punkt ankommt, wo es auf dem Desktop soweit absackt, das Firmen und Projekte keinen Sinn mehr sehen den Mehraufwand für eine Linuxunterstüzung zu stemmen.
Es kann darauf hinauslaufen, dass es so bleibt, wie es immer war. Dass nämlich einige Leute, welche ihre Anwendungen abgedeckt sehen, Linux verwenden und andere Leute mit speziellen Anliegen (USB-Mikroskop, Bildschirmkalibrierungssoftware etc.) Windows verwenden oder jemanden finden, der diese Spezialapplikation entwirft. Ich habe kürzlich ein Diktierprogramm gesucht und bin im Linux-Bereich nicht fündig geworden, beziehungsweise kann in Chromium über eine spezielle App diktieren. Manche werden alle beide Systeme und meinetwegen noch zusätzlich Mac verwenden.
Und wo ist dann dabei das Problem?
Und warum GNU/Linux zum "erobern" pushen wollen?
Wenn Leuten Windows gefällt, gut. Wenn sie Probleme damit haben, sollen sie sich an Microsoft wenden.
Kurzum, ich finde den Heise-Artikel zwar unsinnig, die rege Diskussion dort und hier scheint aber darauf hinzuweisen, dass die Leute irgendetwas bewegt.
Zuletzt geändert von Nice am 14.07.2017 18:45:31, insgesamt 1-mal geändert.

inne
Beiträge: 3281
Registriert: 29.06.2013 17:32:10
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von inne » 14.07.2017 18:43:54

Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.07.2017 18:23:14
@inne:
Es kann darauf hinauslaufen, dass es so bleibt, wie es immer war. Dass nämlich einige Leute, welche ihre Anwendungen abgedeckt sehen, Linux verwenden und andere Leute mit speziellen Anliegen (USB-Mikroskop, Bildschirmkalibrierungssoftware etc.) Windows verwenden oder jemanden finden, der diese Spezialapplikation entwirft.
Wenn Leuten Windows gefällt, gut. Wenn sie Probleme damit haben, sollen sie sich an Microsoft wenden.
Ich sehe da für mich nur ein Problem:
Wenn der Marktanteil von Linux schwindet/gering ist. Schwindet ggf. auch das Interesse mich als Linuxnutzer weiter zu supporten. Besonders bei Spezialfällen.
Wenn alles so weitergeht wie bisher – wunderbar ("München" mal ausgenommen) ;-) Sieh meinen ersten Post!

Nice
Beiträge: 416
Registriert: 14.06.2017 19:36:20

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 14.07.2017 18:57:36

@inne:
Wenn der Marktanteil von Linux schwindet/gering ist. Schwindet ggf. auch das Interesse mich als Linuxnutzer weiter zu supporten. Besonders bei Spezialfällen.
Ich kann hier nur meine Einschätzung schreiben und habe keine Kristallkugel, glaube aber, Dich beruhigen zu können:
Gerade weil GNU/Linux nicht-kommerziell ist, und gerade weil es in einer Nische steht, wird es weiterbestehen.
Und deshalb ist es egal, wieviel Prozent "Marktanteil" es hat, weil es gar nicht am Markt teilnimmt.
Und deshalb sind so merkwürdige Geschehnisse wie in München für die Linux-Community im Prinzip auch egal.
Bei Spezialanwendungen, liegt GNU/Linux mal ganz vorne und mal hat man keine entsprechende Software in den Quellen und muß sich mit Mac oder Windows behelfen.
Meine Bedürfnisse mit Schreiben, Drucken, Scannen, Internet, Foto-, Musik- und Videobearbeitung sind mit Linux genau so gut abgedeckt, wie mit Windows und ich habe zudem alle Vorteile in Punkto Performance, Sicherheit und Privatsphäre.
Als Linux-User hätte ich höchstens bei einigen Distributionen aus verschiedenen Gründen Bedenken, ob sie weiterbestehen. Für Debian sehe ich dies aber nicht.

P.S.:
Das ist ja auch immer so ein Diskusssions-Thema, ob die "Linux-Vielfalt" wünschenswert ist oder nicht. Ich glaube, dass die angebliche Vielfalt gar nicht existiert, weil die Forks oft nur an der Oberfläche rumspielen. Das ist mein Hauptgrund, Debian zu verwenden, weil es eine Hauptwurzel vieler aus meiner Sicht unnötiger Epigonen ist. Die Distributions"vielfalt" macht mir aber kein Kopfzerbrechen, weil sich das ähnlich wie in einem Marktsystem von selbst regulieren wird. Zudem sind manche Entwicklungen abseits des Linux-Mainstreams auch sinnvoll. Ohne verklärte Sicht ( :wink: ) sehe ich die Linux-Community als kreative Hefe, welche manchmal auch überschäumt...

https://www.youtube.com/watch?v=JTTC_fD598A

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 20:18:05

Dein Gedanke zum "Markt" ist etwas verschoben. Nur weil etwas nix kostet, ist es kein Teil des Marktes?
Und Linux ist sehr wohl kommerziell. Auch. Wieviel Milliarden Dollar Umsatz generieren Redhat und Cannonical zusammen? Und IBM, und SuSe...

Ein Markt ist prinzipiell etwas, wo jemand etwas anbietet, und andere es wollen. Und wenn am Markt der Computer mit ihren Betriebssystemen ein Teil davon keinen monetären Preis vetlangen oder zahlen, dann ist es so. Linux ist dennoch Teil dieses Marktes.

Auch wenns manchen hier nicht gefällt.

Linus ist damals angetreten und wollte ein wenig spielen, um einen Prozessor besser zu verstehen. Er kam zu rechten Zeit, da die GNU-Tools fertig waren und nur mehr der Kernel zum vollwertigen Betriebssystem fehlte. Und Stallman wollte sehr wohl den unfreien Unices entgegentreten.

Das halt manche vom Kontrapunkt zum Kapitalismus träumen, und irgendwelche kruden Ideen von einer Welt ohne Markt (= eine Welt ohne Menschen) hegen, schlägt hier halt auch ein wenig durch.

Abgesehen davon ist der Anteil am OS-Markt von Linux irgendwo eh bei 80%. Mobiltelefone und Server mitgerechnet... Also die Träumerei der voll coolen Niesche mit Linux ist sowieso ganz großer Topfen.

Nehmt halt BSD, wenn ihr nicht Mainstreamen wollt...
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

BenutzerGa4gooPh

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 14.07.2017 20:25:57

Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.07.2017 18:57:36
Gerade weil GNU/Linux nicht-kommerziell ist, und gerade weil es in einer Nische steht, wird es weiterbestehen.
Ein Grossteil wird kommerziell entwickelt:
Des Weiteren unterstützt Red Hat viele andere Open-Source-Projekte wie Samba und OpenJDK in Form von IcedTea. Red Hat ist Gründungsmitglied der Open Source Business Alliance, früher Lisog.
...
Red Hat sponsert das Fedora-Projekt, eine von der Community getragene Linux-Distribution, deren Fokus auf dem Einsatz aktueller und freier Software liegt. Einige Führungspositionen innerhalb des Fedora-Projekts sind mit Red-Hat-Mitarbeitern besetzt. So ist es möglich, neue Techniken in Fedora einzusetzen und von der Community testen zu lassen, ehe sie in Red Hat Enterprise Linux, welches auf Fedora basiert, zum Einsatz kommen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Red_Hat
Die Mozilla Foundation hatte 2010 Jahreseinnahmen von 123 Millionen US-Dollar, davon etwa 100 Millionen aus einem Sponsoringvertrag mit Google.[111] Im Dezember 2011 wurde der Vertrag bis zum Jahr 2014 verlängert. Festgelegt ist eine jährliche Zahlung in Höhe von etwa 300 Millionen Dollar. Im Gegenzug veröffentlicht Mozilla seine Browser mit Google als Standardsuchmaschine.[112][113] Darüber hinaus wirkten IT-Fachkräfte von Google bei der Entwicklung von Mozillas Webbrowsern mit.
...
Seit 2014 versucht Mozilla, seine finanzielle Abhängigkeit von Google zu verringern.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mozilla_Firefox
Erfolgreich? :mrgreen:
Zwar sei der Red-Hat-Angestellte [Poettering] harte Diskussion etwa auf Mailing-Listen gewohnt und habe sich früher auch an Flamewars beteiligt, statt allein auf technische Diskussion einzugehen. Entsprechend habe er ein "dickes Fell". Das habe trotz der fortwährenden Kritik unter anderem zum Erfolg von Systemd beigetragen. Dennoch wundere er sich ab und zu darüber, "was für eine furchtbare Community Linux besitzt."
https://www.golem.de/news/lennart-poett ... 09649.html
Einige Firmen, die mit Linux Geld verdienen, nutzen GNU/Linux und entwickeln weiter und müssen lt. Lizenz OSS veröffentlichen. Es wird nicht nur im stillen Kaemmerlein Anwendersoftware gebastelt.
Nachdem 1999 das ursprüngliche Unternehmen hinter dem Projekt, Star Division, von Sun Microsystems übernommen worden war, wurden im darauf folgenden Jahr die Quellen des proprietären StarOffice freigegeben: OpenOffice.org entstand. Im Zuge dieser Freigabe regte Sun Microsystems bereits im Jahr 2000 die Gründung einer Stiftung an.[8][7] Das Ziel hinter diesem Vorhaben hat sich mit der Gründung der Document Foundation nicht verändert: Die Entwicklung des Office-Pakets soll unabhängig von Firmeninteressen weitergeführt und die Freiheiten sowohl von Entwicklern als auch von Anwendern gestärkt werden.[4][5]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/LibreOffice
1997 hatte Torvalds von den beiden Linux-Unternehmen Red Hat und VA Linux aus Dank Aktienoptionen erhalten. Als am 11. Oktober 1999 Red Hat erfolgreich an die Börse ging,[23] wuchs das Torvaldssche Vermögen über Nacht von 5.000 Dollar auf eine Million. Wenige Monate später hatte VA Linux den erfolgreichsten Börsenstart aller Zeiten.[24] Nach Ablauf der beiden 180-tägigen Sperrfristen besaß die Familie 20 Millionen Dollar[25] und zog aus ihrer Doppelhaushälfte in ein großes komfortables Anwesen. Am 20. November 2000 kam die dritte Tochter, Celeste Amanda, zur Welt.
Im Juni 2003 verließ Linus Torvalds Transmeta und begann seine Arbeit bei Open Source Development Labs (OSDL), einer Non-Profit-Organisation zur Förderung von Linux im Unternehmensbereich.[26] Ein Jahr später zog die Familie in die Nähe von Portland, um näher bei dem in Beaverton (Oregon) situierten OSDL zu wohnen.[27] 2007 schloss sich OSDL mit der Free Standards Group zur Linux Foundation zusammen. Torvalds arbeitet dort weiterhin an der Weiterentwicklung des Linux-Kernels.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Linus_Torvalds
Non-Profit-Organisationen werden von Stiftern, Sponsoren oder vom Steuerzahler finanziert.
Mein Gott, warum sieht keiner, dass Entwickler essen müssen. Und die meiste Zeit für Entwicklungen während der Dienstzeit haben.
Spätestens ab der Version 2.0 sind mehrere große Unternehmen und Organisationen in der Weiterentwicklung des Gnome-Desktops involviert. Die Unterstützung reicht von Hardwarespenden über das Beschäftigen der Hauptentwickler und das Herstellen freier Applikationen bis zur Vorgabe einer Entwicklungsstrategie. Nachfolgend sind einige dieser Organisationen aufgeführt:
Canonical, Hauptunterstützer von Ubuntu
Debian
Free Software Foundation
Google Inc.
Hewlett-Packard
IBM
Intel
Motorola
Nokia hat mit der Nokia-Internet-Tablet-Serie mobile Handhelds herausgebracht, deren Desktop Hildon auf Gnome basiert
Novell als Hauptunterstützer von openSUSE und mit den Projekten Mono und Evolution
Red Hat mittels der Advanced Development Labs und als Hauptunterstützer von Fedora
Sun bietet den Sun Java Desktop an, welcher ein Gnome-Desktop mit Java-Erweiterungen ist
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gnome
KDE ist e. V. braucht aber auch Unterstützung:
Durch die Nutzung von Qt als Basis für KDE-Software bildeten sich schnell Beziehungen zur mittlerweile von Nokia übernommenen Firma Trolltech. Im Juni 1998 gründeten KDE e. V. und Trolltech gemeinsam die KDE Free Qt Foundation, um den Fortbestand von Qt als Freier Software zu gewährleisten.[46] Trolltech begann außerdem als Sponsoring-Maßnahme einige KDE-Entwickler einzustellen.

Die Software-Entwicklungs- und -Consulting-Firmen Intevation GmbH aus Deutschland und die schwedische Klarälvdalens Datakonsult AB (KDAB) nutzen Qt und KDE-Software – insb. Kontact und Akonadi für Kolab – für ihre Dienstleistungen und Produkte, weshalb beide KDE-Entwickler beschäftigen.
...
Viele Distributoren von Linux und anderen freien Betriebssystemen beteiligen sich an der Entwicklung der Software, die sie vertreiben und sind dementsprechend auch im KDE-Projekt aktiv. Das schließt kommerzielle Distributoren wie z. B. SUSE, Mandriva, Red Hat oder Canonical mit ein, aber auch staatlich geförderte unkommerzielle Organisationen wie der Wissenschafts- und Forschungsrat der Türkei mit seiner Linux-Distribution Pardus.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/KDE
Ich finde gut, wenn Entwickler und ihre Familien essen können. Blauäugigkeit ist fehl am Platze. :wink:

Edit: KDE erweitert und Quelle nachgetragen.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 14.07.2017 20:49:42, insgesamt 2-mal geändert.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 20:45:54

Ich hob noch Ende der 80er in der Schule gelernt, dass Profitmaximierung in einem Unternehmen auch maximal zufriedene Kunden bedeuten kann. Nicht nur maximale Dividendenausschüttung oder Umsatzgewinnverhältnis.

Und nicht nur Entwickler müssen Essen und Trinken kaufen und Wohnraum finanzieren. Das müssen alle.

Spannenderweise höre ich oft von "marktfreien Wirtschaftssystemen und Fuckthesystem-Träumereien" von Menschen, die fast ausschließlich durch staatliche Transferleistungen leben... Auch bezeichnend.

Auch wenn ich staatliche Forschungsaufträge auch zu den Transferleistungen zähle, nehme ich diese und ähnliche von obiger Verallgemeinerung explizit aus. Denn jene, die gut von staatlichen Aufträgen leben, jammern nicht. Obwohl es ähnliche Transferleistungen sind.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

DeletedUserReAsG

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von DeletedUserReAsG » 14.07.2017 21:05:30

Nehmt halt BSD, wenn ihr nicht Mainstreamen wollt...
Also Apple würde ich nun schon dem Mainstream zurechnen.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 21:09:24

Ich denke mal,
1) du weiß, was ich meine, willst nur etwas entgegnen und
2) Apple ist wesentlich marginaler verbreitet als Linux.

1) und 2l sind mit UND und nicht mit ODER verkettet.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

DeletedUserReAsG

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von DeletedUserReAsG » 14.07.2017 21:37:57

Apple ist auf Desktops (und um die geht’s, dem Threadtitel nach) wohl weiter verbreitet, als Linux. Und ja, diese „ich bin so kluk!!k“-Attitüde nervt schon ein wenig :)

guennid

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von guennid » 14.07.2017 21:40:35

Sauber Jana! :THX:
scientific hat geschrieben:Ein Markt ist prinzipiell etwas, wo jemand etwas anbietet, und andere es wollen.
Schon falsch: Ein Markt ist ein "Ort", an dem Waren getauscht werden.
Zuletzt geändert von guennid am 14.07.2017 22:16:49, insgesamt 1-mal geändert.

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 14.07.2017 21:46:59

Apple ist bei 6% und Linux bei 3%...
Und am gesamten Computermarkt, ist Apple wohl bei 2%,Linux (der Kernel) bei 68%...oder?
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10777
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von MSfree » 14.07.2017 22:05:13

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.07.2017 21:46:59
Apple ist bei 6% und Linux bei 3%...
Und am gesamten Computermarkt, ist Apple wohl bei 2%,Linux (der Kernel) bei 68%...oder?
Naja, jeder zitiert die Zahlen, die er gerade für angenehm hät.

Apple liegt je nach Quelle bei 4-25% Anteil am Desktop
Linux liegt hier je nach Quelle bei 0.5-2%

Was ist bei dir der "gesamten Computermarkt"? Wenn du dazu noch die Server zählst, würde es ja bedeuten, daß es 3 mal mehr Server als Desktoprechner gibt, damit sich der Appleanteil nach deinen Zahlen drittelt. Das ist ziemlich unrealistisch. Es strimmt zwar, daß es fast keine Server gibt, die unter OSX laufen, dafür ist aber der Microsoftanteil alles andere als zu unterschätzen und auch "echte" Unixe (Solaris, BSD, HPUX) spielen hier noch eine gewichtige Rolle.

Nunja, am Mobilfunkmarkt liegt der Linux/Android-Anteil wohl bei 80% gegenüber 20% iPhones.

DeletedUserReAsG

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von DeletedUserReAsG » 14.07.2017 22:07:28

Wenn es um Desktops geht, und man weniger mainstreamig unterwegs sein will als mit Linux, soll man also einen Kern nehmen, der min. doppelt so häufig auf Desktops anzutreffen ist?

Antworten