Lesetipp: "Losing Earth"

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hikaru
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 16.08.2022 12:13:49

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 11:51:55
An der Stelle würde ich dann mit Dir die Diskussion bei manchen Punkten einfach nicht weiter fortführen, weil ich Deinen - mir bekannten - Gründen für Deine Ablehnung nicht zustimme und es deswegen nicht sinnvoll finde hier eine Diskussion zu führen, die keine neuen Erkenntnisse bringt.
Ich finde das unfair von dir. Wenn du die Diskussion nicht fortführen willst, weil du ihrer überdrüssig bist, dann ist das ok. Aber dann tu es auch nicht!
Stattdessen wirfst du mir dein "letztes Wort" vor die Füße und verdrückst dich:
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 11:51:55
Nur um das bei einem Thema einmal exemplarisch aufzuzuzeigen:

Es gibt für Power2GAS einige wenige Anlagen, die ohne Verlust erfolgreich laufen. Die Technologie trotzdem nicht zu verwenden, weil der Wirkungsgrad zu gering ist, ist eine Ansicht, die ich nicht teile. Es ist eine Technologie für eine Energiespeicherung, die zur Verfügung steht. Ineffizient hat als Auswirkung einen höheren Preis, aber eine Verwendung ist trotzdem möglich.
Deine Argumentation zeigt mir, dass du nicht verstanden hast, warum ich Power2Gas "für Alles" ablehne. Ich habe nichts dagegen, es da zu nutzen, wo Gas ein sinnvoller Energiespeicher ist, also im großmobilen Bereich.
Warum ich es als stationären Energiespeicher ablehne ist, dass unsere Energiegewinnung immer begrenzt sein wird, egal ob mit fossilen oder mit regenerativen Energiequellen. Wenn wir also unnötig ineffiziente Energiespeicher nutzen, dann müssen wir unnötig viel Energie gewinnen um diese in ausreichendem Maß speichern zu können. Und das wiederum belastet unnötig stark die Umwelt, denn auch Windkrafträder und PV-Anlagen gibt es ökologisch nicht zum Nulltarif.
Wir sollten also in jedem Anwendungsfall eine individuelle Abwägung u.A. zwischen benötigter Energiedichte und Umweltverträglichkeit über den gesamten Lebenszyklus der Anlage machen, welcher Energiespeicher der Sinnvollste ist. Mal wird das ein Akku sein, mal irgendein Gas und mal irgendeine Anlage die mechanisch potenzielle Energie speichert.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 16.08.2022 13:43:04

hikaru hat geschrieben:Warum ich es als stationären Energiespeicher ablehne ist, dass unsere Energiegewinnung immer begrenzt sein wird, egal ob mit fossilen oder mit regenerativen Energiequellen. Wenn wir also unnötig ineffiziente Energiespeicher nutzen, dann müssen wir unnötig viel Energie gewinnen um diese in ausreichendem Maß speichern zu können.
Leider habe ich oft den Eindruck, dass neue Ideen egal in welcher Form immer z. B. perfekt sein müssen oder Null Emissionen haben dürfen. Das Maß der Dinge sind nicht die abzulösenden veraltenten Techniken, sondern die perfekte Lösung. Das halte ich für vollkommenden Schwachsinn. Es mag notwendig sein auf Null Treibhausgase usw. zu kommen. Aber anstatt endlich mal die wirklichen Klimakiller zu benennen und loszuwerden, werden alternative Lösungen schlecht geredet, die mindestens besser als der Status Quo sind. Aber wie ich bereits geschrieben habe ist mir der Klimawandel egal, solange nicht ernsthaft was dagegen unternommen wird. Dem Planeten ist der Klimawandel und die Menschheit egal ... Scheiß egal. Wäre nicht das Schlechteste für den Planeten, wenn die Menschheit aussterben würde. Verdient hätte sie es.

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hikaru
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 16.08.2022 13:58:25

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 13:43:04
Leider habe ich oft den Eindruck, dass neue Ideen egal in welcher Form immer z. B. perfekt sein müssen oder Null Emissionen haben dürfen.
Da das ja eindeutig als Kritik an meiner Kritik gemeint ist:
Ich habe aufgezeigt, dass Power2Gas "für Alles", so wie es sich heisenberg (möglicherweise überspitzt) vorstellt, oft nur die zweit- oder drittbeste Lösung wäre, was mögliche Alternativen wären, und ich habe zumindest angedeutet, wie man entscheiden könnte, welche der Alternativen in einem konkreten Fall am sinnvollsten wäre.

Ja, ich habe manchmal einen Hang zum Perfektionismus, aber hier will ich eigentlich nur, dass wenn man schon mal ein Problem anpackt, man es richtig macht. Was hätte z.B. dagegengesprochen, die Lagerhalle in Feldheim nicht mit letztendlich doch umweltschädlichen Akkus vollzustopfen, sondern dort z.B. ein oder mehrere Schwungräder aufzustellen?

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 16.08.2022 14:24:09

Leider ist die Welt nicht perfekt. Die Gesellschaft oder auch die Politik haben kein Interesse an der besten Lösung. Das ist nun mal Fakt. In der Politik gibt es vor allen Fehlentscheidungen und Lobbyismus und damit muss man leben. Die Klimabilanz von Hähnchen ist weit besser als von Schweinen und vor allen Rindern. Noch besser sind Insekten (gibt es mittlerweile zu kaufen).
https://www.ruv-maklerblog.de/insekten-food-nachhaltigkeit hat geschrieben:Insekten dagegen produzieren bis zu 100 mal weniger CO2 als Rinder. Pro Kilogramm Körpergewicht entspricht das einer CO2-Produktion von 0,148 Kilogramm CO2. Zum Vergleich: Bei Geflügel sind es 1,1 Kilogramm CO2, bei Rindfleisch 14,8 Kilogramm.
Glaubst du das interessiert irgendjemanden? Genauso uninteressant wie deine Kritik.

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hikaru
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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 16.08.2022 16:36:48

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 14:24:09
Die Gesellschaft oder auch die Politik haben kein Interesse an der besten Lösung.
Doch, eigentlich schon. Aber was die "beste Lösung" ist, ist eben Ansichtssache. Und da ist es nunmal so, dass die meisten Menschen damit "die beste Lösung für mich" meinen, was wiederum bedeutet, die Lösung die mich persönlich am wenigsten einschränkt. Und dann legen die meisten Menschen ab einem gewissen Alter eben irgendwann eine "Nach mir die Sintflut!"-Haltung an den Tag.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 14:24:09
Glaubst du das interessiert irgendjemanden? Genauso uninteressant wie deine Kritik.
Das Schöne, aber gleichzeitig Traurige (und vielleicht auch Gute ;) ) ist ja, das wir paar Hanseln hier an unserem virtuellen Stammtisch Nichts entscheiden müssen/dürfen/können.
Daher haben wir den Luxus, bei unseren "Forderungen" nicht auf Realpolitik Rücksicht nehmen zu müssen. Und wenn wir sie doch referenzieren, können wir daher auch schonungslos ihre Mängel kritisieren.

Ich finde, dieser Perspektive des "grünen Tisches" sollten wir uns hier immer bewusst sein. Gerade aus diesem Bewusstsein heraus kritisiere ich eben, dass eine Lagerhalle voller Akkus ökologisch betrachtet ein suboptimaler Energiespeicher ist. Realpolitisch betrachtet würde ich natürlich trotzdem sagen, dass das Projekt im Ganzen ein guter Anfang ist und da kann man erst einmal(!) auch die Kröte der Akkuhalle schlucken.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von fischig » 16.08.2022 18:21:09

hikaru hat geschrieben:Und dann legen die meisten Menschen ab einem gewissen Alter eben irgendwann eine "Nach mir die Sintflut!"-Haltung an den Tag.
Trau keinem über dreißig!

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von Huo » 16.08.2022 19:59:28

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 16:36:48
Und dann legen die meisten Menschen ab einem gewissen Alter eben irgendwann eine "Nach mir die Sintflut!"-Haltung an den Tag.
Vielleicht ist das eher Dein persönliches Vorurteil als eine demoskopisch erhärtete Aussage? Der vom Statistischen Bundesamt herausgegebene "Datenreport Deutschland 2021" stellt basierend auf Befragungen fest:
Anders als man vor dem Hintergrund der eher jugendlich geprägten Klimaproteste erwarten könnte, unterscheidet sich das Problembewusstsein beim Thema Klimawandel kaum nach Altersgruppen. Junge Menschen sind also keineswegs umweltbewusster als ältere.
Quelle: https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-un ... es-problem

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 17.08.2022 09:02:41

Ich denke auch, dass junge Leute nicht unbedingt umweltbewusster sind als ältere Leute. Am Ende hat es mit Intelligenz und Logik zu tun.
Hier meine Folgerungen:

a.) Klimawandel kommt einzig davon, dass zu viele Leute auf dem Planeten zu viel konsumieren, wir leben wie Kaiser und Könige und nicht wie Bettler
(Gebäude, Urlaub, Transport, Kleidung, Ernährung, ...)
b.) Menschen der zweiten und dritten Welt tragen sehr viel weniger zum Klimawandel als die erste Welt bei, sie konsumieren weniger
(einfache Hütten, kein Auto, weniger Fleisch, ...)

Was passiert aktuell:
c.) Menschen der zweiten und dritten Welt passen sich der ersten und zweiten Welt immer mehr an

Was müsste passieren:
d.) die Menschen der ersten Welt müssten sich bzgl. Konsum an die dritte Welt annähern

Wer das verstanden hat wird einsehen, dass der Klimawandel nicht mehr abzuwenden ist.
Diese Menschen sind dann vielleicht weniger umweltbewusst und konsumieren wie alle anderen einfach weiter.
Aber vielleicht trägt ja mehr Armut in Deutschland dazu bei, dass Deutschland klimabewusster wird.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von hikaru » 17.08.2022 09:16:59

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 18:21:09
Trau keinem über dreißig!
Eine Freundin sagte mal zu mir, mit 20 sei man so gut wie tot. Da war sie 18, ich 23. ;)

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 19:59:28
Vielleicht ist das eher Dein persönliches Vorurteil als eine demoskopisch erhärtete Aussage?
Möglich - aber wie ich meine, gedeckt von Erfahrungen.
Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2022 19:59:28
Der vom Statistischen Bundesamt herausgegebene "Datenreport Deutschland 2021" stellt basierend auf Befragungen fest:
Anders als man vor dem Hintergrund der eher jugendlich geprägten Klimaproteste erwarten könnte, unterscheidet sich das Problembewusstsein beim Thema Klimawandel kaum nach Altersgruppen. Junge Menschen sind also keineswegs umweltbewusster als ältere.
Das bestreite ich auch gar nicht. Im Umfeld meiner Eltern (Ü60) herrscht durchaus dieses Problembewusstsein. Aber wenn es dann um die Frage geht, was dagegen zu tun sei, dann kommt oft ein Schulterzucken gefolgt von der Aussage, dass man selber sich das ja nicht mehr lange antun müsse.
Falls so eine Diskussion doch mal politisch wird, dann wird durchaus eingeräumt, dass "man" ja irgendetwas tun müsste, aber wenn es dann um konkrete Maßnahmen geht, und sei es nur das Bisschen was wir inzwischen tatsächlich an wirksamer Umweltpolitik machen, dann kommen schnell massive Abwehrreaktionen, dass das ja die aktuelle(!) Wirtschaft beeinträchtigen würde.

Und ich merke es ja auch an mir. Aufgrund demografischer Trends haben meine Altersgenossen (Ende 30) jetzt kleine Kinder. Diese werden bei normaler Lebenserwartung die nächste Jahrhundertwende erleben, also den Referenzpunkt der meisten unserer Vorhersagen. Wenn ich mir diese Vorhersagen anschaue, dann bin ich froh, das nicht mehr erleben zu müssen.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von heisenberg » 23.08.2022 12:42:05

Stromanbieter auch im Kontext der aktuellen Hochpreislage

Ich würde gerne nochmal meine Gedanken zum Thema Stromanbieter kund tun.

Das ist ja ein Thema, wo man hier aufgrund der besonders guten in Deutschland als Bürger grundsätzlich sehr einfach etwas zur Energiewende beitragen kann. Jeder kann seit der Liberalisierung des Strommarktes 1998 einfach so einen Stromanbieter auswählen.

Von Turbokapitalisten und radikalen Idealisten

Bei den Stromerzeugern gibt es zwei Extreme: Auf der einen Seite die Turbokapitalisten, die recht wenig mit der Energiewende am Hut haben und Ihre Firma nur bei maximalem Gewinn unterstützen möchten. Diese betreiben Greenwashing, d. h. das eine oder andere Projekte der erneuerbaren Energien wird maximal für's Marketing instrumentalisiert und die Anlagen, die auch vor der Energiewende schon profitabel waren(z. B. Wasserkraftanlagen), die werden jetzt halt als Ökostrom als besonders nachhaltig herausgestellt. Bzgl. der schmutzigen Bestandsanlagen(Kohle) und die - hoffentlich nur noch bis Ende diesen Jahres betriebenen - AKWs liefen halt trotzdem einfach weiter. Dabei fehlt mir insgesamt das große Engagement, auch wirklich etwas verändern zu wollen. Natürlich ist Strom aus regenerativen Energien(RE) mittlerweile auch bei uns mitunter die günstigste Stromerzeugungsart. Insofern findet der natürlich auch bei rein kommerziell ausgerichteten Stromproduzenten entsprechend Anwendung.

Auf der anderen Seite gibt es die radikalen Idealisten, die wirklich die Wende zu 100% erneuerbaren Energien vorantreiben wollen. Diese prüfen Ihre Stromlieferanten sehr genau, bauen teilweise selbst Stromerzeugungsanlagen, investieren in die Weiterentwicklung der Technik - wie z. B. Speichersysteme - und fördern vor allem den Neubau von regenerativen Stromerzeugungsanlagen. Das prüfen der Stromlieferanten bedeutet natürlich maximaler Ausschluß des Einkaufs von Strom aus Kernkraft, Kohle und Gas. Dass das nur rechnerisch zu 100% stattfinden kann, muss aufgrund der nicht 100%ig verfügbaren Verfügbarkeit von regenerativen Energien in Kombination mit der derzeit noch ungelösten Langzeitspeichersituation auch klar sein.

Zu diesen radikalen Idealisten würde ich jetzt vor allem mal die glühenden Verfechter aus der Riege der Ökostromanbieter der ersten Stunde zählen: EWS Schönau, Greenpeace Energy und die Naturstrom AG. Mit dabei war damals auch noch LichtBlick. Bei letztgenannter Firma möchte ich jetzt aber vorsichtig sein, da die Firma 2018 vom niederländischen Energiekonzern Eneco aufgekauft wurden und Eneco evtl. selbst versteigert wurde (1) und ich für mich eine mögliche Verquickung mit der fossilen Energieindustrie nicht ausschließen kann. Aus der Empfehlungsliste von Robin Wood ist er deswegen rausgeflogen. (4) Etwas was eigentlich alle dieser vier Anbieter um jeden Preis vermeiden wollten, da dies dem Zweck 100% erneuerbare Energien entgegen stehen könnte und auch für Greenwashing genutzt werden könnte. Mittlerweile gibt es aber noch weitere engagierte Unternehmen, wobei ich jedoch keine Übersicht habe, wer in dieser Liga noch mitspielt.

Die Kunden: Von Ideal bis ganz egal

Auf der Seite der Kunden / Bürger sieht es natürlich ganz genauso aus. Es gibt wieder zwei Extreme: Es gibt Menschen, denen die Nutzung von Ökostrom ganz besonders sehr wichtig ist und es gibt Andere, denen es vollkommen egal ist. Dazwischen gibt es viele Schattierungen: Manche die vielleicht wollen, aber wirklich jeden Cent umdrehen müssen, dass sie überhaupt mit Ihrem Geld auskommen und so für Ökostrom überaupt keine Priorität/Möglichkeit haben. Andere die sich vielleicht denken: Ja, ist schon wichtig. Da nehme ich halt das Ökostromangebot von meinem aktuellen Anbieter.

Problematisch finde ich, wenn man einen Ökostromanbieter wählt, der nicht in der Riege der oben aufgezählten Idealisten ausreichend engagiert ist und schlechtestenfalls einer ist, der bzgl. seiner Ausrichtung zum Turbokapitalisten tendiert. Denn die schöpfen dann mit Ihrem ohnehin vorhandenen, jetzt neu gelabelten Ökostrom dann die Kunden ab, die ökologisch orientiert sind. Für einen weiteren Teil macht man vielleicht noch ein Mischangebot - halt ein bisschen Ökostrom - und der Rest, den's nicht interessiert, bekommt halt den Schrott(Kohle, Kernkraft) der übrig bleibt. D. h. die Verhaltens- und Haltungsänderung eines Teils der Bürger verpufft ohne bzw. mit nur wenig Wirkung bei diesen Stromanbietern. Natürlich wird schon ein kleiner Effekt auf Dauer auch bei diesen Anbietern zu sehen sein. Sei es, weil diese irgendwann nicht mehr genug Ökostrom haben um die Anfragen zu bedienen und Ökostrom zukaufen müssen oder sei es, weil mit der steigenden Kundenzahl für Ökostrom sich auch immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass nur dies der Weg der gewinnorientierten Zukunft ist, dem man sich als kapitalistisch orientiertes Unternehmen nicht verschließen wird.

Im Vergleich dazu trägt jeder Kunde bei einem der sehr engagierten Ökostromanbieter bei, dass ein Teil des Gewinns in den Ausbau von Neuanlagen fließt. Die Unterstützungswirkung für die Energiewende ist hier also wesentlich größer.

Informationskrieg & Greenwashing: Die Ökostromzertifizierungen

Von Beginn an gab es als Anstrengung in der engagierten Ökostromszene auch recht schnell Zertifizierungen, was einen wirklich guten und nachhaltigen Stromanbieter ausmacht. Die mir damals bekannten Zertizierungen "Grüner Strom Label Silber" bzw. "Grüner Strom Label Gold" sowie "OK Power" waren die ersten Ergebnisse dieser Bemühungen, über die ich ein positives Echo in den Medien / Internet wahrgenommen habe.

Daneben etablierten sich weitere unternehmensübergreifende Label wie z. B. "TÜV Süd EE01"/"TÜV Süd EE02" oder "EKOenergie". Diese beiden kenne ich jetzt nicht und habe mich nicht mit deren Vergabekriterien beschäftigt. Allerdings hält (2) die "EKOenergie" für nicht empfehlenswert.

Es ist natürlich klar, dass solche Zertifizierungen ein gutes Instrument sind, um Greenwashing zu betreiben.

Der vorige Stromanbieter meiner aktuellen Mietwohnung(WG) hat seine Ökostromprodukte auch mit einer komplett unbekannten Stromzertifizierung beworben. Das habe ich dann natürlich direkt in die Tonne gekloppt.

Als Entscheidungsgrundlage für einen eigenen Ökostromanbieter sind für mich selbst Grüner Strom Label Silber bzw. Gold die einzig vernünftigen Label und ich kann nur jedem empfehlen, entweder direkt diese als Voraussetzung heran zu ziehen oder die Kriterien der Vergabe genau zu prüfen.

Ansonsten gibt es auch einige Stromanbieter, die Label Mist finden und deswegen kein oder nur ein "günstiges" Label verwenden. So wie z. B. die EWS, die nur das TÜV-Label haben, die ich aber trotzdem als einer der engagiertesten Firmen in dem Bereich sehe. Auch ist eine Zertifizierung keine absolute Sicherheit, wie es um das Engagement des Stromanbieters in Sachen RE steht. Unter (4) ist zu lesen, dass der Anbieter "NaturEnergiePlus" das Grüner Strom Label Zertifikat auf einem seiner Stromprodukte hat. Gleichzeitig ist dieser Anbieter ein Teil des Konzerns EnBW, der bekanntermaßen Kohle- und Atomkraftwerke betreibt. D. h. dieser Anbieter unterstützt letztlich die schmutzige Energiestrategie des Mutterkonzerns durch Gewinnabführung.

Aktuelle Hochpreislage auf dem Strommarkt

Die aktuell sehr hohen Strompreise sind natürlich für viele, die nur über ein knappes Budget verfügen besonders unangenehm. Da ärgert man sich schon über die hohen Strompreise v. a. in Deutschland und ist in der aktuell sehr grossen finanziellen Belastungssituation auch mitunter kurz vor dem finanziellen Ruin (Firma oder auch privat).

Auf der anderen Seite hätten wir in Europa jetzt wahrscheinlich ein riesiges Problem, wenn Deutschland trotz aller Verschleppungen und Bremsen, die Energiewende weiter engagiert voran zu treiben, nicht bereits den aktuellen Status Quo erreicht hätte.

Ein Problem, weil Frankreichs Flüsse - wie in einem der vorigen Beiträge angemerkt - derzeit und wahrscheinlich auch häufig in zukünftigen Sommern extrem wenig Wasser führen und damit ein Großteil der AKW-Kraftwerkskapazität heruntergefahren werden muss, weil diese nicht mehr gekühlt werden können; auch weil die weitere Erhitzung der Flüsse durch die AKW-Kühlfunktion möglicherweise ein sterben der Fische/Tiere zur Folge haben könnte. Der Retter für Frankreich ist da u. a. die deutsche Energie, die bei der aktuellen Wetterlage zu einem sehr beachtlichen Teil natürlich Solarenergie ist. Das ist natürlich einer der Gründe für die derzeit so hohen Strompreise. Wäre diese Solarenergie nicht da, hätten wir jetzt in Frankreich oder gar in ganz Europe wahrscheinlich drastische Blackouts.

Die Strompreise sind dabei insgesamt natürlich nur durch die hohe Stromnachfrage/-knappheit besonders hoch. In Frankreich ist dabei die Belastung für die Bürger nicht direkt spürbar, da hier der Staat den Strompreis subventioniert und für Bürger auf 17 ct/kWH festgelegt hat. Aber natürlich sind das immense Ausgaben, die da im Hintergrund für den Staat auflaufen.

Ein Vorteil der hohen Strompreise ist, dass diese jetzt den Anlagenbetreibern zu Gute kommen. Also einerseits unbefriedigenderweise natürlich den Firmen, die damit einfach mehr Gewinn machen, aber erfreulicherweise andererseits auch den wirklich engagierten Firmen, die das 100% Ökostromziel vorantreiben und damit mehr finanzielle Mittel erhalten, um das zu tun.

persönliche Erfahrungen

Mein Stromanbieter - die Naturstrom AG - hat sich entschieden, das Geld nicht in den Anlagenausbau zu investieren, sondern statt dessen für seine Kunden die Preise stabil zu halten, solange das noch möglich ist. Deswegen zahle ich derzeit mit 30,5 ct/kWh einen um ca. 10 ct/kWh günstigeren Strompreis als meine Arbeitskollegin. Weiterhin habe ich auch erfreulicherweise herausgefunden, dass mein Stromanbieter zusätzlich Geld in die Hand nimmt, um langfristige Stromlieferverträge im Voraus zu abzuschließen, so daß die aktuelle Hochpreislage mich als Bestandskunden derzeit noch nicht betrifft.

Im Übrigen waren die Preise meines Stromanbieters eigentlich immer schon - wenn auch nicht auf dem Level der Stromdiscounter - vergleichsweise günstig. Auch vor den aktuellen Preissteigerungen war die Preisentwicklung so, dass der Strompreis im Verlauf günstiger geworden ist, als der vom Voranbieter(Standardtarif bei Süwag hier in Hessen).

Empfehlungen

Meine persönlichen Empfehlungen zum Thema Ökostromanbieter in der Zusammenfassung dazu:
  • Die Auswahl eines sehr engagierten Stromanbieters ist eine einfache Möglichkeit die Energiewende voranzutreiben. Als Entscheidungshilfe dazu die Bewertung von Robin Wood 2020 unter (5).
  • Aktuell ist aufgrund der v. a. sehr hohen Neukundenpreise(Neukundenpreis bei meinem Stromanbieter ist derzeit bei 45 ct/kWh) nicht unbedingt der beste Zeitpunkt für einen Stromanbieterwechsel. Wenn das Budget niedrig ist, ist es auf jeden Fall gut, abzuwarten, die Lage zu beobachten und den Schritt erst bei Entspannung der Preise zu tun.
  • Bei der Zertifizierung des Ökostromanbieters entweder auf Grüner Strom Label Silber/Gold bzw. OK Power setzen oder sich intensiver mit den Vergabekriterien und der öffentlichen Bewertung des jeweilligen Zertifikates auseinander zu setzen.
Nachtrag 1 vom 23.8. 18:45

Das Thema Kernkraft wird natürlich auch nach dem Ausstieg in Deutschland weiterhin aktuell bleiben, denn wir haben ja einen europäischen Strommarkt. Dort können Stromanbieter ja nach belieben Strom einkaufen. Wenn dann irgendwann mal die Nachfrage nach Atomkraft einbricht, dann würde dort ja ein entsprechender Preisverfall stattfinden und die Stromhandelsunternehmen, denen es egal ist, wo es herkommt "hauptsache billig" wollen, die unterstützen dann damit möglicherweise die verlängerte Nutzung der Kernkraft im europäischen Ausland. (Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das möglich ist, weil ich noch nicht vollständig verstanden habe, wie das mit dem europäischen Stromhandel funktioniert. Ein Beitrag im groben Bezug dazu: (3) )

(1) Klimareporter: Niederländischer Energiekonzern kauft LichtBlick
(2) Marktwaechter: Ökostrom-Labels
(3) Naturstrom-Blog: Warum macht eine Fossile Brennstoffkrise meinen Ökostrom teuer?
(4) taz: Ökostrompionier nicht mehr Öko
(5) Robin Wood: Ökostromreport 2020
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 25.08.2022 15:43:09

Mit der Erde und Klimawandel kann es beliebig schlimm werden. Der Menschheit interessiert nur der Provit. Es wird sich nichts ändern. Europa wird vielleicht sich vor Einwanderer aus Afrika schützen usw.

Beispiel Japan:
So hat z. B. Japan nichts aus der Atomkatastrophe Fukushima 2011 gelernt. Aber war wohl nicht so schlimm. Es mussten nur 160.000 Menschen dauerhaft umgesiedelt werden. Die Sperrzone ist auch nur 300 Quadratkilometer groß. Wie viel Geld und Energie die Bekämpfung dieses Irrsinns gekostet hat und kosten wird, weiß wohl niemand.

Aber die paar Menschen und das wenige Geld: Strom ist wichtig und muss immer verfügbar sein. Zu Atom gibt es wohl keine Alternative bei dem Verbrauch unserer Gesellschaft. Japan sieht wohl keinen anderen Ausweg. Zudem sind Atomkatastrophen selten und eine zweite im eigenen Land? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit nach dem Würfeln einer 6 direkt eine zweite 6 zu bekommen? Genau: weiterhin 1/6. Für die Stochastik ist es egal, ob die Katastrophe im eigenen Land war oder nicht. Ob das die Wähler auch wissen?

Atomenergie Japan plant Bau weiterer Atomkraftwerke
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 22328.html

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von heisenberg » 25.08.2022 23:01:58

zu Kernkraft

@uname: Grundsätzliche Zustimmung zu dem, was Du schreibst.

Bei jedem, der sich ernsthaft mit der Atomenergie auseinander gesetzt hat, ist mir unbegreiflich, wie man so eine Technologie befürworten kann: Über alle Maßen teuer(besonders mit der nach menschlichen Maßstäben unbegrenzt lang notwendigen Lagerung des Mülls). Katastrophenrisiko. Vergiftung der Umwelt im Normalbetrieb. Die ungelöste Endlagerfrage, ... Mit der globalen Überalterung der Kraftwerke steigt für mich auch die zunehmende Wahrscheinlichkeit für weitere Katastrophen.

Insofern würde ich jetzt der Aussage "Die haben nichts gelernt" nicht zustimmen. Ich würde jetzt als logische Schlußfolgerung sagen, es gibt starke Interessen und Machtfaktoren, die andere Prioritäten und Ziele haben, bei denen sowohl die oben aufgeführten, dramatischen Gefahren und negativen Konsequenzen bereits des Normalbetriebes, als auch die tatsächlich erlebten Katastrophen einfach keine Rolle spielen, sprich als Kollateralschaden hingenommen werden. Solche Ziele wären für mich zum einen die mit der Kernkraft verbundene Möglichkeit Atomwaffen zu produzieren und zum anderen das Profitstreben, bei dem man die Gewinne nach dem altbekannten Prinzip "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" nach Belieben steigert.

Mit dem Erlebnis dieses Sommers sind mir auch noch zwei weitere Probleme der Kernkraft deutlich vor Augen geführt geworden:

Kühlung

Atomkraftwerke werden ja idR durch Flusswasser gekühlt. Die Flüsse trocken gerade im Sommer aus, also fällt Kernkraft in Zukunft in den heißen Phasen der Sommerzeit regional einfach nahezu komplett aus. Da sich der Klimawandel verstärkt, verschärft sich auch das Problem zunehmens.

Natürlich gibt's wohl auch noch Alternativen zur Wasserkühlung: Trockenkühlung. Aber die ist, wie leicht erraten kann: sehr, viel, teurer.

Nun bin ich ja nur ein einfacher ITler, der sich zufällig dafür interessiert und hier und da mal was liest. Jetzt wo das eskaliert macht's auch bei mir Klick. Aber da gibt's doch diese Leute, die die Kraftwerke betreiben und z. B. auch die französische Regierung, die hoffentlich ein Interesse an der Zukunft Ihres Landes hat. Die müssen doch seit Jahrzehnten den Trend sehen. Da ich jetzt auch noch nichts nennenswert von Trockenkühltürmen im Zusammenhang mit Atomkraftwerken gehört habe, frage ich mich, ob man das wegfallen der Flüsse als Kühlelement überhaupt schon realisiert hat.

Da löst sich die Energiestrategie, Ablösung der aktuellen Reaktoren durch neue EPR-Reaktoren in Frankreich, doch direkt mal in Luft auf - aber auch nur, wenn man der französischen Regierung das artikulierte Ziel für den geplanten Neubau von Kernkraftwerken wirklich abnimmt.

Der Atomkraftgegner Mycle Schneider, Mitherausgeber des World Nuclear Industry Status Report 2021 (1, 2) bezweifelt das aufgrund der Beobachtungen sehr stark, da Atomkraft im Vergleich zu allen anderen Energieerzeugungsarten einfach viel teurer ist und deswegen seit Jahren faktisch stark rückläufig. Einzig China baut nennenswert zu und das u. A. wegen Ihrem Nuklearwaffenprogramm, damit Sie mit den USA in Sachen nuklearer Drohkulisse gleichziehen und damit genauso 500 Mal die Welt zerstören können und nicht nur 50 Mal. (5)

Insofern frage ich mich wirklich, ob die französische Regierung wirklich an Ihr eigenes AKW-Neubaumärchen glaubt, oder ob es bereits andere Pläne gibt. Im Vergleich zu Deutschland hat Frankreich ja wesentlich mehr Sonne, was es natürlich besonders für solare RE-Systeme prädestiniert. Also für alle, die noch genug Moneten haben: Jetzt investieren in Firmen, die Potential haben in Frankreich an der Energiewende mitzuwirken. Kann nicht mehr lange dauern, bis das losgeht. :-)

Wasserverbrauch

Dieses hier ist lange bekannt. Beim Uranbergbau werden Massen an Trinkwasser verbraucht. Ich erinnere mich an eine Doku aus 2009 (4) dazu. Unter Australien gibt es ein gigantisches unterirdisches Wasserreservoir, das große Artesische Becken. (3) Das wird für den Uranbergbau genutzt und dort wird ohne Ende Wasser entnommen. (4, ab Zeit 26:35) Über die sichtbaren Auswirkungen davon hat der Film selbst berichtet. Das grosse Artesische Becken ist ein Wasserreservoir von der Grösse knapp eines Viertels von Australiens - ein gigantischer Schatz. Für ein bisschen Uran wird dieses Becken einfach leergesaugt. Un-fucking-believable.

Im Übrigen ist Wasserknappheit ja auch eines der Dinge, die schon lange drohen und langsam beginnt sichtbare Auswirkungen zu haben. Und eine Steigerung des Wassermangels ist gerade das, was man beim Klimawandel auch noch braucht.

(1) Text(englisch): World Nuclear Industry Status Report 2021
(2) YouTube(englisch): Mycle Schneider - World Nuclear Industry Status Report 2021
(3) WP: Grosses Artesisches Becken
(4) Cinemata(deutsch, teilw. deutsche Untertitel): Uranium is it a country?!" (2009)
(5) Vollkommen willkürlicher Wert
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 29.08.2022 14:06:02

Es gibt weitere negative Meldungen diesmal aus China.

China: Extremste Hitzewelle als nächstes Problem für die Lieferketten
https://www.heise.de/news/China-Beispie ... 46462.html

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von heisenberg » 29.08.2022 14:33:54

Ich führe das von uname mal fort...

China...

...erlebt gerade eine unglaubliche Dürrewelle. Ca. 60 Flüsse sind fast komplett ausgetrocknet. Die Lebensmittelernte wird, genauso wie auch in der EU starke Einbussen erleben. Weitere Preissteigerungen werden die Folge sein.

Pakistan...

... ist gerade zu 20% überflutet. 1000 Tote. ~30 Millionen Menschen, die Ihr zu Hause verloren haben.

USA...

... hat in den letzten 5 Wochen 5 Fluten von dem Ausmaß erlebt, wie sie normalerweise nur alle 1000 Jahre vorkommen.

Deutschland...
  • ...hat sich verbindlich verpflichtet das Paris-Abkommen(1,5°C) einzuhalten, dass unzureichend ist, den Klimawandel abzuwenden
  • ...proklamiert offizielle politische Ziele, die dieses Abkommen komplett verfehlen.
  • ...setzt diese eigenen politischen Ziele aktuell derart um, dass die geplanten Effekte auf allen Ebenen um den Faktor 8 bis 20 zu wenig sind, um selbst diese Ziele zu erreichen.
  • ...setzt mit einem grünen Politiker in der entscheidenden Regierungsposition mit einer Verstärkung der fossilen Strategie gar einen Kurs in die gegenteilige Richtung dessen um, was nötig ist.
  • ...ist mit einigen fähigen Köpfen in der Regierung außergewöhnlich fähig darin, diese Nicht-Leistung als gewaltigen Fortschritt zu verkaufen.
----

Ich denke auf die Politik braucht man da vorerst nicht zu bauen, weil es keinen Sinn hat, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die mit unglaublicher sprachlicher Kompetenz das Nichts-Tun rechtfertigen und die auch zum einen noch nicht mal Ihre Verweigerungshaltung eingestehen und zum anderen schlimmer sogar noch einen Anschein voller Einsatzbereitschaft simulieren, um dem Ziel vermutlich mit maximalem Schaden entgegen zu wirken.

Insofern fände ich es sinnvoller, dass sich Menschen finden, die wirklich wollen. Ich denke, dass hier bereits 100 Menschen einen Unterschied machen, dass sich aber deutschlandweit bestimmt auch 10.000 oder mehr Menschen finden lassen, die in unterschiedlichem Maße dazu beitragen möchten bzw. können. Ich sehe da schon Möglichkeiten mit einer Zahl von Menschen in den genannten Größenordnungen eine Veränderung zu bewirken. Änderungen in der Politik werden dann schon folgen.

Ich würde sagen, ich habe da selbst grundsätzlich ein beschränktes, persönliches Energiebudget und manch einer wird da angesichts der gewaltigen Aufgabe sich vielleicht direkt überfordert fühlen. Doch auch die größte Aufgabe beginnt mit dem ersten Schritt. Und dieser erste Schritt ist für mich, sich mit dieser Aufgabe zu konfrontieren; bereit zu sein, sich zu engagieren, nicht aus einer lähmenden Verpflichtung der "Schuld" oder der "Angst" heraus, sondern aus dem freien Willen, aus Einsicht. Und dann im zweiten Schritt genau so weiter zu gehen und zwar nur mit solchen Schritten, die man wirklich möchte.

Was diese Bereitschaft betrifft: Natürlich kann man immer wieder Gründe dagegen finden. Das geht nicht weil... Viel bessere wäre es wenn... Und man kommt sich dabei unglaublich schlau vor, weil man ja alles durchschaut und sich nicht an irgendwelchem Unsinn beteilligt. Das ist allerdings nicht unbeding schlau, sondern vielmehr sehr bequem. Viel schlauer finde ich allerdings, dass man durchschaut, dass diese Gedanken nur Widerstände sind, die einen vor der Wahrheit schützen, das Handeln die beste Reaktion in der aktuellen Situation ist, und davor dass dieses Handeln äußerst schwierig und anstrengend ist.

Falls es also jemanden hier gibt, der interessiert ist, um irgendwie mal zu beginnen, würde ich mich z. B. über eine PN freuen.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 29.08.2022 14:50:21

Wer wirklich was ändern will, sollte erst mal seine Ernährung überdenken. Aber da hört für viele Menschen der Klimawandel auf, genauso wie beim Auto. ;-)

Ich denke einmal die Woche Fleisch oder Fisch z. B. am Wochenende wäre noch angemessen. Auch müsste man Eier und Tiermilchprodukte (vor allen Butter und Käse) stark einschränken. In der Woche würde dann nur eine überwiegend pflanzliche Ernährung bleiben. Schaut man sich das Essen in den Kantinen an, geht mal essen oder schaut im Supermarkt, so weiß man, dass sich hier nichts ändern wird.

Sehr schöne logarithmische Tabelle zum CO2-Verbrauch bei Lebensmitteln:
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... ensmittel/

DeletedUserReAsG

Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von DeletedUserReAsG » 29.08.2022 15:20:03

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.08.2022 14:50:21
Wer wirklich was ändern will, sollte erst mal seine Ernährung überdenken.
[…]
Sehr schöne logarithmische Tabelle zum CO2-Verbrauch bei Lebensmitteln:
Hm. Schon wieder dieses „ihr müsst nur alle aufhören Fleisch zu essen, und alles wird gut!!k“?

Selbst deiner ziemlich manipulativen Tabelle nach erzeugt ein guter Rindergulasch zum Mittag immer noch weniger CO₂, als viele Leute in D oft schon eine Stunde nach dem Aufstehen emittiert haben. Und das geht schon vom ungünstigten Fall bei der Produktion aus – man kann Fleisch nämlich auch so produzieren, dass dessen CO₂-„Fußabdruck“ überhaupt gar nicht für so eine Tabelle geeignet wäre.

Natürlich erzeugt industriell hergestelltes Fleisch relativ gesehen deutlich mehr CO₂, als selbstgesammelte Nüsse. Und natürlich ist’s besser, auch das einzusparen – aber es so hinzustellen, als wäre der Fleischkonsum die Wurzel allen Übels, und wenn nur alle aufhörten, Fleisch zu essen, wäre alles ganz prima, halte ich dann doch für sehr stark fragwürdig. Man unterminiert seine Glaubwürdigkeit, wenn man das dennoch ernsthaft versucht, ohne es ins Verhältnis zu setzen.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von inne » 29.08.2022 15:26:01

Laut https://www.bund.net ist der Fleischkonsoum rückläufig.
https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/bewusste-ernaehrung-fleischkonsum-sinkt-auf-jahrzehnte-tief/ hat geschrieben: Deutschland ist der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch ebenso historisch niedrig. Mit 57,3 Kilogramm pro Person war der Konsum zwar immer noch extrem hoch, aber auch der geringste seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989.
Vom 24. März 202; Ich habe das nur gerade im Kopf weil es Heute wieder im Radio kam.

Auf Arte ist aktuell eine Doku "Lösungen: Die Welt neu denken" wo man nachdenkt was noch zu tun ist. Zu Beginn stellt man sogar die Demokratie in Frage, weil sie einfach nicht funktioniert, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 29.08.2022 15:37:22

niemand hat geschrieben:Hm. Schon wieder dieses „ihr müsst nur alle aufhören Fleisch zu essen, und alles wird gut!!k“?
Das habe ich damit nicht gesagt. Es ist nur so, dass wahrscheinlich etwa 15% des Klimawandels durch die Tierindustrie entstehen.
Man wird in allen Bereichen sich einschränken müssen. Aber natürlich ist es weit einfacher die Autos auf E-Mobilität umzurüsten, was weit weniger Einfluss auf den Klimawandel hat, als seine Ernährung zu überdenken. Zudem macht Deutschland nur 2% aus. Ändern können wir sowieso nichts. Egal was wir machen.

Wie ich oben schon geschrieben habe, redet sich jeder seinen Klimawandel schön und ändert dort was, wo es am besten gefällt.
So kaufen sich einige ein E-Auto oder Solar fürs Dach. Aber wenn es um die Ernährung oder die Weltreise geht, spielt der Klimawandel keine Rolle mehr.
Wir haben unsere Freiheiten. Und wenn wir genug Geld haben können wir auch im Sommer Klimaanlagen betreiben selbst wenn der Strom noch teurer wird.
Schlecht geht es immer nur den armen Menschen, die sich nicht unseren Luxus leisten können. Aber immerhin ist Fleisch billig.

@inne
Der aktuelle Trend beim Fleisch ist noch viel zu gering.
Aber weit wichtiger bei dem Trend ist, dass die Menschen von Rind auf Hähnchen umgestiegen sind und weiter umsteigen.
Hähnchen ist für das Klima weit besser als Rindfleisch. Das liegt nicht nur am Methan, sondern auch daran, dass Hähnchen nur zwischen 30 und 35 Tage alt werden müssen.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von inne » 29.08.2022 15:49:00

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.08.2022 15:37:22
@inne
dass Hähnchen nur zwischen 30 und 35 Tage alt werden müssen.
Man kann also in gleicher Zeit mehr produzieren und hat nebenbei vlt. auch weniger Umweltbelastung? Man hat mir mal erklärt das Hähnchen deswegen auch günstiger im Einkaufspreis ist als z.B. Schaf für den Döner.

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von uname » 29.08.2022 16:06:27

inne hat geschrieben:... das Hähnchen deswegen auch günstiger im Einkaufspreis ist als z.B. Schaf für den Döner.
Vielleicht müsste der Dönermann direkt beim Bauern einkaufen. Dann wäre sogar Kalbfleisch anstatt Schaf im Döner sehr günstig.

So sind die männlichen Kälber das Abfallprodukt der Kuhmilchindustrie. Ähnlich wie männliche Küken das Abfallprodukt in der Eierindustrie sind.
Im Jahr 2019 bekam ein Bauer für ein Kalb nur 8,49 Euro. Die aktuellen Preise kenne ich nicht. Mögen sich wieder erholt haben.
Für die Unmengen an Kuhmilch, Butter und Käse müssen einfach zu viele Kälber geboren werden. 50% sind männlich und damit nutzlos.
Gut dass die Menschheit nicht auf menschliche Muttermilch steht. Dann hätten wir wohl eine noch größere Überbevölkerung.

Kälber so billig wie Meerschweinchen
https://www.topagrar.com/rind/news/kael ... 44414.html

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von inne » 29.08.2022 16:22:54

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.08.2022 16:06:27
Kälber das Abfallprodukt der Kuhmilchindustrie
Neben billigstem Gammelfleisch sind die bestimmt auch drin, aber man schmeckt es nicht :facepalm: Wie sagte mal ein Döner Produzent. In jeder Fleischlieferung ist min. eine Kiste die wegen Mängel zurück geht (beim ihm).

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von heisenberg » 29.08.2022 17:39:03

Zum Thema "Menschen zusammenbringen" werde ich mich mal im Kreis der *-For-Future Gruppen umschauen. Zumindest Parents-For-Future scheint schon mal in die Richtung zu gehen, die mir vorschwebt.
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Energiewende: Batterien, Wasserstoff und das Stromnetz

Beitrag von heisenberg » 29.08.2022 20:10:21

Eine paar interessante Informationen und Neuigkeiten zum Thema Batterien, Windkraft und Wasserstoff aus dem geladen Podcast (1):

Energie und Mobilität
  • Wenn wir unseren Verkehr komplett auf Wasserstoff umstellen müssten, bräuchten wir 1000 TWh. Das ist wesentlich ineffektiver als mittels Batterien zu fahren.
  • ca. 7 TWh oder 3% der installierten Jahresleistung pro Jahr gehen von der Windkraft derzeit noch verloren, weil das Netz die Kapazitäten nicht nutzen kann, bzw. weil das Netz überlastet ist und die Energiemengen deswegen nicht zu den Verbrauchern transportieren kann. Tendenz der Verlustleistung fallend. Die 3% sind auch nicht ausreichend um da Groß Elektrolyseure mit zu betreiben. Elektrolyseure laufen aufgrund mangelnder Stromspeisung dann sehr ineffizient. D. h. Wirkungsgrade von 50-60% werden schon als positiv gesehen.
  • Moderne E-Autos haben sehr langlebige Batterien mit hoher Kapazität(Toyota: Garantie für 1 Mio km Laufleistung).
  • Deutschland hat derzeit 500.000 E-Autos(ohne Plugin-Hybride), welche dann eine Ladeleistung bei gleichzeitiger Ladung von 2 GW hätten, bei einem genutzten Ladestrom von 3,7 KW. Für die Energiewende kann man hier folgende Vorteile daraus ziehen:
    • Eine möglichst gesteuerte Ladung lädt die E-Autos nur dann, wenn Strom da ist. Dazu braucht man natürlich dann die Information wann Strom da ist und wann nicht am Endpunkt(-> Intelligente Netze)
    • Ebenso kann man die E-Auto-Flotte als Netzspeicher verwenden. (Dafür bräuchte man die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden, was im Moment noch so gut wie kein E-Auto hat.)
Zu Batterien
  • Redox-Flow-Batterien: Technik schreitet voran und Probleme in der Anwendung werden behoben.
  • CATL(chinesischer Konzern. größter Akkuproduzent weltweit) steigt voll in Natrium-Ionen Batterien ein und will 2023 eine solche Batterie auf den Markt bringen.

    Vorteile
    • Braucht kein Kobalt, Nickel, Kupfer und Lithium
    • Natrium ist in großen Mengen vorhanden.
    • Hat weniger Hitzeentwicklung, hat bei -20°C noch ca. 90% Kapazität
    • Hat bei -20°C noch ca. 90% Kapazität
    • Ist günstiger (CATL vermutet ca. 50%)
    Nachteile
    • Hat im Moment noch eine niedrigere Energiedichte als LiIonen-Batterie.
    • Hat im Moment noch eine niedrigere Lebensdauer als LiIonen-Batterie.
Zur Langzeitspeicherung von Energie

Langzeitspeicherung ist mit Batterien nicht sinnvoll, da die Wirtschaftlichkeit bei seltener Nutzung nicht gegeben ist. Hier ist Wasserstoff günstiger. Das kostet zwar hohe Umwandlungsverluste, aber kann danach mit geringen Kosten beliebig lange gelagert werden.

Zum Thema Dunkelflaute und Winterzeit

Solche Phasen sind laut Fichtner gut vorausberechenbar und dauern max. ca. 30-40 Stunden(Habe die Zahl jetzt nicht mehr genau im Kopf.) Das kriegt man mit großen Batteriespeichern noch hin.

Problematischer sind aber laut Quaschning lange Phasen von z. B. einem Monat oder länger, wo es eine Unterdeckung gibt. D. h. weniger Energie durch Wind und PV. Hier müsste dann Wasserstoff als Langzeitspeicher einspringen. Um die benötigten Mengen an Wasserstoff auf nachhaltige Weise(Elektrolyse mit Ökostrom) erzeugt zu bekommen brauchen wir ca. Faktor 8 an Zubaugeschwindigkeit in Sachen Wind/PV von dem, was wir aktuell haben. Praktisch: Die unterirdischen Speicher für Erdgas sind schon da und können entweder für Wasserstoff oder grünem Methan genutzt werden.

(1) YT 23.3.2022: Prof. Quaschning & Prof. Fichtner: Batteriekraftwerke in der Energiewende
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

DeletedUserReAsG

Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von DeletedUserReAsG » 29.08.2022 22:00:42

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.08.2022 20:10:21
Hier ist Wasserstoff günstiger. Das kostet zwar hohe Umwandlungsverluste, aber kann danach mit geringen Kosten beliebig lange gelagert werden.
Nein. Wasserstoff ist ausgesprochen schlecht langfristig lagerbar – diffundiert durch alles durch, versprödet die Materialien durch Hydritbildung, Flüssiglagerung verbraucht viel Energie für Kühlung, Hochdrucklagerung hat ein enorm ungünstiges Verhältnis zwischen Volumen und Energie, etc.

Dass sich viele Leute das mit dem Wasserstoff als so toll vorstellen, liegt wohl zum großen Teil an den von Dunning und Kruger beschriebenen psychologischen Effekten: es fehlt Detailwissen, um die Möglichkeiten und Probleme realistisch einschätzen zu können → „Ist ja ganz einfach!“
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.08.2022 20:10:21
  • Eine möglichst gesteuerte Ladung lädt die E-Autos nur dann, wenn Strom da ist. Dazu braucht man natürlich dann die Information wann Strom da ist und wann nicht am Endpunkt(-> Intelligente Netze)
  • Ebenso kann man die E-Auto-Flotte als Netzspeicher verwenden. (Dafür bräuchte man die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden, was im Moment noch so gut wie kein E-Auto hat.)
→ „Ja, sorry Chef – kann heute nich kommen, Stromnetz hat’s Auto nicht geladen, bzw. es wurde soviel rausgenommen, dass ich es nicht zum Büro schaffen würde. Morgen vielleicht wieder?“ :mrgreen:

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Re: Lesetipp: "Losing Earth"

Beitrag von heisenberg » 29.08.2022 22:43:41

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.08.2022 22:00:42
Nein. Wasserstoff ist ausgesprochen schlecht langfristig lagerbar – diffundiert durch alles durch, versprödet die Materialien durch Hydritbildung, Flüssiglagerung verbraucht viel Energie für Kühlung, Hochdrucklagerung hat ein enorm ungünstiges Verhältnis zwischen Volumen und Energie, etc.
Ich will ja nicht sagen, dass ich da irgendwie Ahnung hätte, aber es scheint schon Menschen zu geben, die der Überzeugung sind, dass das geht:

Siehe:
https://www.ewe.com/de/zukunft-gestalte ... -speichern

Was sind denn Deine Vorstellungen zu Langzeitenergiespeichern, Wärme- und Energiewende?
Zuletzt geändert von heisenberg am 29.08.2022 22:53:10, insgesamt 1-mal geändert.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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