[Erledigt] NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

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buhtz
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[Erledigt] NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von buhtz » 17.11.2021 09:37:55

Wenn ich mehrere GB große Dateien in meinem Heimnetz auf meinen Server kopiere, zeigt mir Debiannload auf dem Server ca 17 MBit/s bzw. ca 2 MByte/s für Incoming an.

Als Laie, erscheint mir das langsam; habe aber auch keine Erfahrung. Würdet ihr das, unter Betrachtung meines Setups, als "normal" oder erwartbar bezeichnen? Oder habe ich evtl. etwas falsch gemacht? Soweit ich meine Netzwerkstrecke beurteilen kann, gibt es eine Komponente die auf 100Mbit/s "drosselt". Die Frage lautet also, ob die beschriebenen Geschwindigkeit im Kontext von 100Mbit/s als "normal" gelten kann?

Debianhtop zeigt auf dem Server keine Last auf den CPU-Kernen, dem RAM oder Swap. Die SSH shell reagiert beim Transfer nur noch sehr verzögert, weshalb ich davon ausgehe, dass die Netzwerkschnittstelle bzw. die Strecke tatsächlich ausgelastet ist.

Das "Dateikopieren" geschieht per Dateimanager (Thunar, PcManFM) von einem PC (Debian 11, Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL8111/8168/8411 PCI Express Gigabit Ethernet Controller (rev 0c)) auf ein per NFS eingehängten share (Debian 10, Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL8111/8168/8411 PCI Express Gigabit Ethernet Controller (rev 15)). Die selbe Performance sehe ich aber auch, wenn ich mit rsync (Debianbackintime) Backups mache.

Über die Netzwerkhardware/-strecke habe ich leider keine vollständigen Infos und es ist aus baulichen Gründen etwas kompliziert:

Der PC (im Arbeitszimmer) hängt per LAN-Kabel an einem einfachen Switch. Das Etikett vom Switch ist leider nicht mehr lesbar; ist was kleines von Netgear.
Der Switch hängt per LAN-Kabel an einer Wand-LAN-Dose. Unter Putz läuft ein Kabel (unbekannt) ins Nachbarzimmer und von dort aus der Wand-Dose in eine FritzBox (7530).

Der NFS-Server (in der Kammer) hängt per LAN-Kabel an einem Powerline-Adapter (FRITZ!Powerline 520E; "Geschwindigkeitsklasse" 500 Mbit/s). Dieser wiederum ist mit einem baugleichen Powerline-Adapter im Nebenzimmer (Arbeitszimmer). Beide Adapter sind laut FritzBox mit "149 Mbit/s" verbunden. Der zweite Adapter ist per LAN-Kabel wiederum mit dem eingangs erwähnten Switch verbunden. Und dieser wieder, wie bereits beschrieben, über das Wandkabel mit der FritzBox. Zwischen FritzBox und dem zweiten Powerline-Adapter zeigt mir die FritzBox (in der Mesh-Übersicht) nur 100Mbit/s an. Der betreffende LAN-Port an der FritzBox ist im "Power-Mode" (d.h. 1 GBit/s).

Aktuell sehe ich baulich keine Möglichkeit, den Switch hier mal testweise aus der Gleichung raus zunehmen.
Zuletzt geändert von buhtz am 24.11.2021 16:22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von MSfree » 17.11.2021 10:39:19

buhtz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.11.2021 09:37:55
Als Laie, erscheint mir das langsam; habe aber auch keine Erfahrung. Würdet ihr das, unter Betrachtung meines Setups, als "normal" oder erwartbar bezeichnen?
Nein. Ich bekomme bei mir zwischen zwei per GBit-Ethernet vernetzten Rechnern 110MByte/s. Die CPU spielt dabei kaum eine Rolle, selbst mit meinem fast 14 Jahre alten Core2-Q9300 geht das problemlos, serverseitig habe ich einen i5-3450, also auch schon etwas betagt. Allerdings ist bei mir alles mit vernünftigen TP-Kabeln und einem einigermassen brauchbaren GBit-Switch von Linksys verdrahtet.
Über die Netzwerkhardware/-strecke habe ich leider keine vollständigen Infos und es ist aus baulichen Gründen etwas kompliziert:
Jo mei, unbekanntes (möglicherweise nur 4 Adern verdrahtetes = 100MBit) Unterputzkabel an einem unbekannten Switch (auch nur 100MBit?) in Kombination mit Powerline, da sind einfach zu viele Unbekannte, um das genau beurteilen zu können.

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Re: NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von debilian » 17.11.2021 11:02:11

Beide Adapter sind laut FritzBox mit "149 Mbit/s"
dann sind bis zu 17mb/sec doch realistisch?!
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Re: NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von buhtz » 17.11.2021 11:18:08

Ersteinmal Danke für eure Hinweise. Ich habe jetzt nochmal meine Denkmurmel angeworfen und doch den Switch in einem Testaufbau eliminieren können.

Der PC läuft jetzt über das Unterputz-Wandkabel zur Fritzbox, welche in der Mesh-Übersicht diese Verbindung auch mit "1 Gbit" deklariert. Wie verlässlich das ist, weis ich natürlich nicht.

Der Server läuft weiterhin über Powerline, wobei ich einen der Adapter versetzt (direkt neben die FritzBox) habe und die FritzBox nun eine höhere Verbindungsgeschwindigkeit von 278 MBit/s zwischen den Adaptern angibt.

Bähm... Und prompt zeigt mir Debiannload ca 10 MByte/s.

Nebenfrage zu den 278 MBit/s zwischen den Powerline-Adaptern. Besteht eine ausreichende Wahrscheinlichkeit, das mit WLAN im 5GHz Band überbieten zu können? Zwischen Server und FritzBox ist (mutmasslich) nur eine Ziegelwand. Das wäre ein Grund, den Server mit WLAN auszurüsten.
Die FB zeigt mir sehr unterschiedliche Geschwindigkeitsangaben für die wenigen WLAN-Clients hier bei mir: Im 5GHz-Band macht ein altes Handy 195 Mbit/s, aber ein Raspberry Pi 4 (30cm Sichtweite zum Router) macht 433 MBit/s. Der selbe Pi direkt am Standort des Server schafft (trotz dämpfenden Alu-Gehäuse und bekannt schwacher Antenne; Ziegelwand; aber Luftlinie 1 bis 1,5 Meter zur FB) immer noch 297 MBit/s (laut FB).
Das ist doch mal ein GO für Server mit WLAN.
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Re: NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von MSfree » 17.11.2021 11:34:03

buhtz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.11.2021 11:18:08
Die 278 MBit/s zwischen den Powerline-Adaptern. Besteht eine ausreichende Wahrscheinlichkeit, das mit WLAN im 5GHz Band überbieten zu können?
Jein. Mit der allerneusten WLAN-Generation (WLAN-6) müßte mehr drin sein. Wie viel dann noch hinter der Wand ankommt, müßte man ausprobieren. Aber bei WLAN und Powerline sind das nur Buttodatenraten, netto kommt davon maximal die Hälfte an.
Zwischen Server und FritzBox ist (mutmasslich) nur eine Ziegelwand.
In dem Fall würde ich meinen 12mm-Bohrer nehmen, ein Loch durch die Wand bohren und ein Patch-Kabel durchschieben.
Das wäre ein Grund, den Server mit WLAN auszurüsten.
Einen "Server" würde ich niemals an Powerline oder WLAN betreiben.

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Re: NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von buhtz » 17.11.2021 11:41:31

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.11.2021 11:34:03
buhtz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.11.2021 11:18:08
Die 278 MBit/s zwischen den Powerline-Adaptern. Besteht eine ausreichende Wahrscheinlichkeit, das mit WLAN im 5GHz Band überbieten zu können?
Jein. Mit der allerneusten WLAN-Generation (WLAN-6) müßte mehr drin sein. Wie viel dann noch hinter der Wand ankommt, müßte man ausprobieren. Aber bei WLAN und Powerline sind das nur Buttodatenraten, netto kommt davon maximal die Hälfte an.
Danke für die Einschätzung. Das dämpft meine Hoffnung etwas.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.11.2021 11:34:03
Einen "Server" würde ich niemals an Powerline oder WLAN betreiben.
Ich teile deine Meinung durchaus. Nennen wir es "Heimserver".
Aber im Heim, sind die Ansprüche und eben auch die baulichen Möglichkeiten geringer.

EDIT: Die Wand ist an der betreffenden Stelle 42 cm "dick". Sie hört sich nicht hol an und in Anbetracht der Installationen in dieser Wohnung, gehe ich nicht davon aus, dass darin ein schmaler (Rohr)leitungsführender Hohlraum ist. Also 42cm übersteigt doch meine Fähigkeiten. ;)
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Re: NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von MSfree » 17.11.2021 12:12:41

buhtz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.11.2021 11:41:31
Die Wand ist an der betreffenden Stelle 42 cm "dick".
Dann wird dahinter auch mit WLAN nicht die beworbene Datenrate zu erreichen sein.
Also 42cm übersteigt doch meine Fähigkeiten. ;)
Och, ich habe einen 60cm langen 12mm-Bohrer :mrgreen:

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Re: NFS: 2 MByte/s / 17 MBit/s normal?

Beitrag von wanne » 17.11.2021 17:07:29

1. Wie schon angemerkt: Die brutto-Datenraten, die dir deine Geräte Anzeigen sind eher optimal mögliche Sachen als das was wirklich ankommt. Defakto sind derartige Angaben eher nutzlos und nicht zwischen verschiedenen Geräten vergleichbar. Wenn du nen super neues Handy hast wird dir die Fritz!Box fast immer Tolle Brutto-Datenraten anzeigen. Wenn die Antenne scheiße ist aber nur selten irgend wie in die nähe kommen. Powerline ist noch viel schlimmer. Für eine abschätzung der Größenordnung wie viel wirklich durch geht ist es vollständig nutzlos. Wenn du nicht ausschließlich ein gegebenes Gerät platzierst: Ignoriere die Angaben!
2. NFS und SMB sind notorisch bekannt dafür, dass sie schlecht mit hohen Latenzen wie sie im WLAN oder DSL entsehtehen ( zurecht kommen und den Speed nicht so gut ausnutzen zu können wie z.B. FTP oder gar QUIC.
Powerline wird da vermutlich ähnlich sein. Und die Latenz addiert sich, wenn du mehrere solche Verbindungen hintereinander schaltest.
(laut FB).
Also Unsinn.
3. "Durch die Wand" kommt meistens wenig an. Fenster funktionieren oft besser auch wenn kein direkter Sichtkontakt besteht. Eventuell hast du passende Positionen. Wir haben mal ein bisschen getestet und haben einen PI in Schachteln gestellt. Schon 1cm OSB oder PET. Haben das Signal auf unter 20MBit/s gedrosselt, wenn ich mich recht erinnere. MDF und PLA haben es lustigerweise nicht so stark beeinflusst. Ich kann mir nicht vorstellen dass man da ernsthaft durch mehrere dezimeter dicke Wände kommt.

Ich wäre auch stark für den Bohrer... Insbesondere wenn du die 100MBit/s knacken willst (Da bist du ja schon weit drüber), führt an dedizierten Datenkabeln nichts vorbei. Durch die Luft mag das gehen. Aber da kann man eben auch Kabel verlegen...
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