Drucker Brother HL-3152CDW in Betrieb nehmen

[TilmannW]

Hallo,
ich versuche o.g. Drucker in Betrieb zu nehmen. Es ist mit USB und mit Netzwerk verbunden, welche Verbindung benutzt wird ist mir egal, Hauptsache er druckt. Das macht er aber nicht. Mit "http://localhost:631" konnte ich auf ihn zugreifen, auch vorher wurde er schon als Drucker angezeigt, mit Typenbezeichnung, also wird er offenbar erkannt. Ich habe schon über die Paketverwaltung CUPs deinstalliert und neu installiert, das hat aber nicht geholfen.

Hat jemand eine Idee ?

Hier versuche ich die Systeminformationen einzufüttern:
inxi -Fz https://nopaste.debianforum.de/41587

Gruß Tilmann

[TuxPeter]

Cups deinstallieren und neu installieren wird es nicht bringen. Ich habe auch einen Brother (aber anderen Typ), und das ~.deb-Paket von Brother hat gleich funktioniert. Habe geschaut: für Deinen Drucker gibt es auch eines. Wichtig: Es gibt (gab jedenfalls damals) ein all-inclusive-Paket von Brother, das einem Arbeit abnehmen soll, hat aber nicht so gut funktioniert. Aber so ging es:

1) von brother: paketname.deb Paket download
2) installieren: dpkg -i --force-all paketname.db
3) in Cups den Drucker hinzufügen: http://localhost:631/

Wichtig: Cups will beim Drucker-Anmelden oder ändern das root-Password, obwohl das da nicht ausdrücklich steht.

[TilmannW]

Reset der Netzwerkeinstellungen am Drucker schien etwas gebracht zu haben. Irgendwann hat das Scheißding dann gedruckt. Ich habe viele Stunden damit verbraucht und es von zwei Rechnern aus probiert.

[Emess]

hl3152cdwcupswrapper-1.1.4-0.i386.deb
hl3152cdwlpr-1.1.3-0.i386.deb

von Brother installieren und dann läuft es, bei mir als Netzwerkdrucker per Wlan

[Blackbox]

Hüstle, dieser Drucker ist mit der neuesten Firmware ohne externen Treiber mit CUPS zu betreiben.
Allerdings lässt sich die aktuelle Firmware lediglich mit Windows bzw. Macos aktualisieren.

[TilmannW]

Danke für die Hinweise.

Da gab es den Debian-Treiber:
https://support.brother.com/g/b/downloa ... &type3=559

Im entpackten Treiber unter
opt/brother/Printers/hl3152cdw/cupswrapper
findet sich tatsächlich die Datei
"brother_hl3152cdw_printer_en.ppd"

Wie es bei mir dann geklappt hat, war per http://localhost:631 drauf zugreifen; mittels "Drucker verwalten" und "Drucker ändern" ließ sich dann diese .ppd-Datei einbinden. Damit ging es dann, in Verbindung mit einem Reset der Netzwerk-Einstellungen am Drucker.

[Blackbox]

Bevor ich mir diese Installationsorgie mit zusätzlicher Aktivierung einer weiteren Architektur angetan hätte, wäre ich dazu übergegangen die ppd Datei aus dem deb Paket zu extrahieren (entpacken), um diese dann direkt in CUPS einzubinden.

Mir leuchtet es überhaupt nicht ein, wieso der Druckerhersteller nicht gleich die ppd Dateien zur Verfügung stellt, so wie es andere Druckeranbieter vormachen.
Anstatt so ein Gemurkse zu veranstalten.

Die ppd Datei kann ins Backup geschoben werden, sodass diese dann für jedes weitere Linuxsystem verfügbar ist.
Das Beste daran ist, die ppd Dateien sind distributionsunabhängig, da sie direkt in CUPS eingebunden werden.

[reox]

Anstatt so ein Gemurkse zu veranstalten.

Brother geht mit dem Gemurks sogar noch einen Schritt weiter und macht was ganz komisches mit seinen .deb paketen (zumindest bei denen die ich für meine zwei Brother drucker brauchte): Im Paket befinden sich üblicherweise amd64, i386 und armv7 binaries - das .deb selber ist aus einem .rpm mit alien übersetzt worden.
Neben dem ppd - welches plattformunabhängig ist - gibt es meistens noch ein paar Perl scripte aber auch binary files (bei mir brprintconflsr3 und rawtobr3).
Das postinstall script im Paket erstellt dann symlinks für die richtige architektur - hat aber zB bei arm64 probleme und symlinked dann das falsche (nämlich immer i686).

[Blackbox]

Ich sage ja, Gemurkse².
Einer von vielen Gründe, warum ich Geräte von Brother und ähnlichen Stümpern nicht kaufe.
Warum sollte ich Firmen unterstützen, die GNU/Linux so überhaupt nicht verstehen wollen?
Gibt da wesentlich bessere Beispiele, die es richtig machen.

[Emess]

Es war aber auch mal vor langer Zeit, da war Brother das Non plus Ultra. Lang ist es her.

[TuxPeter]

Warum sollte ich Firmen unterstützen, die GNU/Linux so überhaupt nicht verstehen wollen?
Gibt da wesentlich bessere Beispiele, die es richtig machen.

Ok, wenn mein jetziger HL-irgendwas die Flatter macht, frage ich nach was besserem nach. Sieht aber derzeit nicht danach aus. Eigentlich schade, dass die Softwarequalität da anscheinend derartig den Bach hinunter ist.

[Tintom]

Ok, wenn mein jetziger HL-irgendwas die Flatter macht, frage ich nach was besserem nach. Sieht aber derzeit nicht danach aus. Eigentlich schade, dass die Softwarequalität da anscheinend derartig den Bach hinunter ist.

Ich kann eure Kritik nicht nachvollziehen. Der Drucker, über den es in diesem Thema geht, braucht gar keine Treiber (Driverless Printing). Die meisten neuen Drucker brauchen dies nicht, weil ein Großteil der Menschen von mobilen Geräten mit unterschiedlichen OS drucken will. Da sich kein Hersteller den Aufwand antun will für jedes OS eine eigene Software zu entwickeln hat man das IPP entwickelt und praktisch jeder Drucker, der heute verkauft wird, kann das.

Zugegeben: Die eigenen Treiber von Brother sind etwas gewöhnungsbedürftig. Die braucht man aber normalerweise gar nicht, da viele Brother-Geräte Postscript verstehen (quasi der Vorgänger von IPP). Diejenigen, die dies nicht tun lassen sich meist mit printer-driver-brlaser oder printer-driver-gutenprint zum Laufen bringen.

Ich habe keine debs von Brother installiert und mein Gerät wird perfekt unterstützt. Ähnliches kenne ich sonst unter Linux nur von HP-Druckern.

EDIT: Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt: https://www.openprinting.org/printers/
War früher Pflicht bei der Neuanschaffung eines Druckers für Linux, heutzutage mit dem treiberlosen Drucken hat die Seite etwas an Relevanz verloren.

[TuxPeter]

Eigentlich schade, dass die Softwarequalität da anscheinend derartig den Bach hinunter ist.

Ich kann eure Kritik nicht nachvollziehen.

Hi, ich schrieb "anscheinend". Weiter oben hatte ich angegeben, wie relativ einfach ich das ~.deb - Paket von Brother mit "dpkg -i --force-all paketname.db" installieren konnte, wenn ich mich recht erinnere, steht das auch so auf den Seiten von Brother. Ob es bei meinem Drucker (HL-L2310D) auch ohne brother-Treiber geht, habe ich nicht probiert, ich glaube aber nicht.

[Blackbox]

Ich kann eure Kritik nicht nachvollziehen.

Das ist aber schade!

Der Drucker, über den es in diesem Thema geht, braucht gar keine Treiber (Driverless Printing).

Wurde doch bereits erwähnt → posting.php?mode=quote&p=1294980#pr1294835

Allerdings stellt sich auch hier die Frage, warum Brother dem Linux Anwender Steine in den Weg legt und ein Firmware Update nur mit Windows bzw. Macos - oder wie der angebissene Apfel gerade geschrieben wird? - ermöglicht?
Es soll Haushalte geben, in denen weder Windows, noch Macos vorgehalten wird.

Die meisten neuen Drucker brauchen dies nicht, weil ein Großteil der Menschen von mobilen Geräten mit unterschiedlichen OS drucken will. Da sich kein Hersteller den Aufwand antun will für jedes OS eine eigene Software zu entwickeln hat man das IPP entwickelt und praktisch jeder Drucker, der heute verkauft wird, kann das.

Dieser generellen Darstellung möchte ich widersprechen.
Das hängt doch sehr vom Druckerhersteller ab und wie viel Linux Knowledge in den Firmen angesiedelt ist.
Ich habe bereits ziemlich viel Murks erlebt, wie das aktuelle Beispiel eben auch zeigt.

@Tintom: Wieso stellt Brother für diesen Drucker eine ppd Datei zur Verfügung, wenn es, a) auch ohne ginge und b) wieso verpackt Brother diese ppd Datei in einem deb Paket, für welche auf einem 64 Bit (amd64) System, einer zusätzlichen Aktivierung einer weiteren Prozessor-Architektur (i386) bedarf?

Zugegeben: Die eigenen Treiber von Brother sind etwas gewöhnungsbedürftig. Die braucht man aber normalerweise gar nicht, da viele Brother-Geräte Postscript verstehen (quasi der Vorgänger von IPP). Diejenigen, die dies nicht tun lassen sich meist mit printer-driver-brlaser oder printer-driver-gutenprint zum Laufen bringen.

Noch so ein Widerspruch, es gibt Pakete, die von der Linux Foundation gepflegt und von den Debian Maintainern paketiert werden, wieso entwickelt Brother nicht diese freien Treiber mit?
Anstatt auf der eigenen Homepage einen solchen Murks anzubieten?

Ich habe keine debs von Brother installiert und mein Gerät wird perfekt unterstützt.

Es könnte aber auch daran liegen, dass dein Brother Drucker bereits in CUPS eingepflegt ist, weil das Teil beispielsweise alt genug ist.
Oder weil das Teil neu genug ist und IPP Everywhere unterstützt. (↓ Siehe weiter unten ↓)

Ähnliches kenne ich sonst unter Linux nur von HP-Druckern.

Aber im Gegenteil zu Brother entwickelt HP für seine Drucker einen offenen Treiber hplip mit und ständig weiter, für (ziemlich) alle Geräte aus dem eigenen Haus.
Und kommuniziert klar auf der eigenen Webseite, dass man als Linux Anwender diesen Treiber in der eigenen Distribution findet und bitte auch verwenden soll.
Warum bekommt Brother das so nicht umgesetzt?
Disclaimer: Ich kaufe auch keine HP Drucker, allerdings aus anderen Gründen.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt: https://www.openprinting.org/printers/
War früher Pflicht bei der Neuanschaffung eines Druckers für Linux, heutzutage mit dem treiberlosen Drucken hat die Seite etwas an Relevanz verloren.

Auch hier möchte ich widersprechen.
Und noch einmal, den Mechanismus welchen du hier beschreibst ist: IPP Everywhere (seit 2016 für IPP v2.0 und seit 2020 für IPP v1.1) und diese Protokollerweiterung wird mitnichten von vielen Druckern unterstützt.
Zukünftig immer mehr, aber vorerst eher bei höher-preisigen Geräten.

openprinting.org würde ich noch lange nicht abschreiben, da diese Datenbank zwar etwas langsam, aber dennoch unter dem Dach der Linux Foundation gepflegt wird.