Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Debian auf Notebooks und speziellen Geräten wie eingebetteten Systemen, Routern, Set-Top-Boxen, ...
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Blackbox
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Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von Blackbox » 27.04.2022 11:24:52

Hallo Board,

ich habe ein wenig Recherche betrieben, bin aber nicht so recht fündig geworden.
Und da ich weiß, dass einige Forenmitglieder teilweise passionierte Radfahrer sind, mit einem gewissen Hang ihre Sportgeräte stetig zu verbessern, frage ich hier, ob es wirklich kein solches Device gibt, oder ob ich nur schlecht recherchiert habe?

Gefunden habe ich dieses Projekt: OBiCo - https://sourceforge.net/projects/obico/
Dieses Projekt scheint aber bereits länger nicht mehr aktiv zu sein und enthält auch keinerlei Sourcecode, oder Binaries.

Edit: Threadtitel angepasst.
Zuletzt geändert von Blackbox am 30.04.2022 12:22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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uname
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Re: Linux Fahrrad Computer

Beitrag von uname » 27.04.2022 13:25:04

Ich fahre auch gerne Fahrrad inkl. Fahrrad-Navigation mit OpenStreetMap-Karten. Eine echte Verbindung zwischen Gerät und Fahrrad bestand jedoch nie. Es war jeweils mobil und damit auch für Autofahrten oder Wanderungen geeignet. Ich halte es auch nicht für nötig die Stromversorgung über das Fahrrad bereitzustellen.

Garmin Navigationsgerät:
Früher habe ich Garmin-Geräte z. B. der Oregon-Serie verwendet. Die Akkus der älteren Geräte haben 20 Stunden gehalten und waren austauschbar (AA-Batterien). Kartenbasis war natürlich OpenStreetMap. Keinerlei Internetverbindung usw. Die Geräte machen auch nur Kartendarstellung, Navigation und Tracking. Austausch war über USB-Kabel. Neuere Geräte können auch WLAN und/oder Bluetooth. Meist sehr kleines Display. Gebraucht heutzutage günstig zu bekommen. Schau vor einen Grebrauchtkauf dir ein paar Videos zum Produkt an. Keine Gefahr bzgl. Ausspionierung, da bei Altgeräten alles nur über USB läuft.

Smartphone:
Es gibt diverse Navigations-Apps. Das Problem ist eigentlich nur der Akku. Das reine Tracking, welches ich gerne verwende, braucht jedoch kaum Strom. Problematisch ist eher die dauerhafte Anzeige, die jedoch beim Radfahren nicht wirklich notwendig ist. Heutzutage nutze ich nur noch Navigations-Apps unter Android. Sehr selten mein Garmin.


Linux und Fahrrad Computer:
Ich denke da gibt es nichts. Wobei eigentlich kannst du jeden Linux-Computer mit GPS nehmen. Durch die Größe bleibt dir am Ende nur zu überlegen, ob es ausreichend kleine mobile Geräte mit Linux gibt. Es gibt noch ein paar Smartphones mit Ubuntu als Betriebssystem. Auch kannst du natürlich mal wieder ein paar Jahre darauf warten und am Ende wird es sowieso nicht verkauft.

Hast du ein Smartphone?
Ist ein Smartphone eine Option?

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Re: Linux Fahrrad Computer

Beitrag von DeletedUserReAsG » 27.04.2022 18:10:08

Die Frage ist, was es können soll. Bei Navigation und Co. wird’s schwierig, da was zu entwerfen, das auch nur entfernt an ein billiges Smartphone mit passender App herankommt.

Wenn es „nur“ ein Fahrradcomputer im klassischen Sinn sein soll (Strecken, Geschwindigkeiten, Zeiten, paar Zusatzinformationen), wäre ein Device mit einem fetten OS Overkill, und teuer mit Akku zu bezahlen – da würde man einen billigen, sparsamen μC hernehmen, und damit was basteln. Sowas in der Art ist bei mir auch auf der Projekteliste; ich will ein paar mehr Zustandsinformationen bei meinem Elektrofahrrad (Spannung der einzelnen Stränge im Akku, fließender Strom, Anforderung, Temperaturen, etc.) – da wird ein Pi Pico als zentrale Instanz zum Einsatz kommen, vermutlich mit Micropython, wenn das mit den Ressourcen zu machen ist.

OT: Bitte eher „Fahrradcomputer mit Linux“, oder auch „Linux-Fahrradcomputer“. Wird nicht besser mit dem Trümmerdeutsch, wenn gar keiner mehr drauf achtet. Und man möge bitte nicht mit „aber aber aber … aber das ist die Autokorrektur!!k“ kommen. Der kann man das mit einem Fingertipp richtig beibiegen, und fortan sind selbst die längsten Worte meist nur drei, vier Tatscher.

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Re: Linux Fahrrad Computer

Beitrag von Blackbox » 27.04.2022 18:33:28

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 13:25:04
OpenStreetMap-Karten
OSM wäre auch mein präferierter Kartendienst.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 13:25:04
Das Problem ist eigentlich nur der Akku.
Dieses Problem ließe sich mit einer Powerbank am Lenker, ein Solarpanel für den Gepäckträger, oder einen Zusatzakku lösen.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 13:25:04
Hast du ein Smartphone?
Ja, seit kurzem halte ich endlich ein echtes Linuxphone in den Händen.
Allerdings bin ich nicht bereit, einen Android Emulator wie Boxter zu installieren, um irgendwelche Android APPs betreiben zu können.
Nur soviel, es handelt sich nicht um ein Pine Phone, und schon aus Prinzip nicht, um ein Ubuntu Phone.

Da dieses Gerät mein erstes Smartphone ist, habe ich allerdings entsprechend wenig Ahnung von dieser Materie.
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Re: Linux Fahrrad Computer

Beitrag von mino23 » 29.04.2022 15:37:07

Nein, Linux gibt es nicht. Das hätte mich auch sehr gewundert.

Marktführer ist Garmin. Ich habe mich nie damit beschäftigt, ob ich das auch mit einem Smartphone erledigen könnte. oder ob Mitbewerber besser sind.

Selbst die alten Garmin Geräte von vor über 12/14 Jahren können OpenStreetMap verarbeiten und lassen sich an einen Debian Rechner koppeln. Die Online Fan Gemeinde ist gigantisch. Jedes Problem wird gelöst.

Wäre ich Du würde ich mir ein älteres Garmin besorgen. Müßte es für unter 50€ geben. Problem ist das kleine Display und die Problematik wenn Sonne auf das Display scheint. Mein Vater müßte jedes Mal absteigen und seine Brille aufsetzen ...

Ein anderes Probelom ist die Frage wie detailliert es die OSM Karte gibt die Du brauchst. Es gibt welche die haben jeden Feldweg verzeichnet, andere hören bei Kreisstraßen auf. Die kommerziellen Angebote sind da ein völlig anderes Kaliber.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von Blackbox » 30.04.2022 12:20:01

@niemand: Sorry für die späte Antwort, ist sonst nicht meine Handlungsweise lange auf Antworten warten zu lassen.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 18:10:08
Die Frage ist, was es können soll.
Wenn du mich so fragst, wäre es natürlich toll, wenn ein Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem alles könnte, was ein proprietäres Gerät auch kann. :wink:
Ich bin mir aber der misslichen Lage bewusst, und wünschte mir erst einmal etwas mit Navigation (OSM), mit interessanten Zielen und Servicespoints.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 18:10:08
Bei Navigation und Co. wird’s schwierig, da was zu entwerfen, das auch nur entfernt an ein billiges Smartphone mit passender App herankommt.
Da ich mich mit voller Absicht gegen Android, respektive das AOSP entschieden habe, würde ich gern dabei bleiben.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 18:10:08
Wenn es „nur“ ein Fahrradcomputer im klassischen Sinn sein soll (Strecken, Geschwindigkeiten, Zeiten, paar Zusatzinformationen), wäre ein Device mit einem fetten OS Overkill, und teuer mit Akku zu bezahlen – da würde man einen billigen, sparsamen μC hernehmen, und damit was basteln. Sowas in der Art ist bei mir auch auf der Projekteliste; ich will ein paar mehr Zustandsinformationen bei meinem Elektrofahrrad (Spannung der einzelnen Stränge im Akku, fließender Strom, Anforderung, Temperaturen, etc.) – da wird ein Pi Pico als zentrale Instanz zum Einsatz kommen, vermutlich mit Micropython, wenn das mit den Ressourcen zu machen ist.
Das klingt doch wirklich sehr interessant, es würde mich freuen, wenn du das Projekt öffentlich hosten könntest und mir vielleicht sogar einen Tipp gibst!?
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 18:10:08
OT: Bitte eher „Fahrradcomputer mit Linux“, oder auch „Linux-Fahrradcomputer“.
Danke für den Hinweis.
Hiermit umgesetzt.
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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von TRex » 30.04.2022 13:19:55

Blackbox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.04.2022 12:20:01
Das klingt doch wirklich sehr interessant, es würde mich freuen, wenn du das Projekt öffentlich hosten könntest und mir vielleicht sogar einen Tipp gibst!?
Find ich auch, aber insbesondere grafische Oberflächen mit der Rechenkapazität umzusetzen erfordert schon etwas mehr Skill. Mir ist bislang sowas noch nicht untergekommen; wenn niemand hier an ein paar Zahlen dachte (altmodischer Fahrradcomputer), ist das auch "leicht" umzusetzen, aber so Mapping-Gedöns halte ich eher für sehr fortgeschritten auf den Ressourcen und mit Micropython vermutlich eher nicht machbar (das hat schon erschwerte Voraussetzungen, um den notwendigen Bildspeicher für ein 3" eInk Display zu füllen).
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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von DeletedUserReAsG » 30.04.2022 13:44:34

Ich dachte tatsächlich an etwas technisch sehr Einfaches, ohne GPS und mit 1602-Display (oder eines dieser dreizeiligen DOGM163S-A, die Pollin mal für ’nen Euro pro Stück rausgehauen hat – da hab ich mich ordentlich eingedeckt). An Sensorik halt ein größerer ADC, mit dem die zehn Spannungen gemessen und an den Pico gegeben werden können, einen einfachen Stromsensor, zweimal Hall mit Magnet (einmal für Kurbeldrehzahl, einmal für Raddrehzahl), und der Rest ist eigentlich einfache Mathematik. Wird eher ein Einzelstück, genau auf mein Rad und meine Vorstellungen zugeschnitten, und wäre in erster Linie ein Lernprojekt für mich – aber bei Bedarf kann ich es gerne trotzdem öffentlich dokumentieren.
TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.04.2022 13:19:55
das hat schon erschwerte Voraussetzungen, um den notwendigen Bildspeicher für ein 3" eInk Display zu füllen
Grundsätzlich wär’s aber auch möglich, ein großes Grafikdisplay anzusteuern – gibt Leute, die haben mit den PIO des Pico eine FullHD-Ausgabe gezaubert (allerdings wohl nicht mit μPython). Und gerade die eInk-Sachen können ja auch partiell geschrieben werden. Stil hätte so ein Display schon, aber ist recht teuer – und ob’s ausreichend robust zu bekommen ist, um auf ’nem Radlenker zu überleben (Temperaturunterschiede, UV von der Sonne, etc.)? Wenn mein 95¢-Display abraucht, behebe ich die Schwachstelle und setze das nächste ein. Wenn ’n 30€-Display abraucht, macht das vielleicht nicht gar so viel Spaß ;)

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von uname » 01.05.2022 08:40:27

Da bald Sommer wird sehr ich kurzfristig nur die Verwendung von autarken Garmin-Geräten z.B. mit OSM-Karten. Ich denke die erfüllen deine Anforderungen. Datenaustausch nur per USB.

Hier mal ein Video zum Garmin Oregon 450.
Schon etwas älteres Gerät mit nicht ganz so kleinem Display:
https://www.youtube.com/watch?v=a4DnBO0QD8s

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von hikaru » 02.05.2022 08:17:07

Ich hatte vor zwei Jahren nach einem Navi mit Linux-Betriebssystem gesucht, oder zumindest mit einem anderen FLOSS-System (à la Rockbox für Musikspieler), fand aber auch nichts, das meinen Wünschen entsprach.

So ist es dann doch ein proprietäres Garmin Edge Explore geworden, das ich allerdings auch ausschließlich mit OSM-Karten betreibe. Der interne Akku hält bei durchgehend voller Displayhelligkeit und Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt knapp 6 Stunden. Für längere Touren habe ich mir über einen Adapterturm von Klickfix-Flaschenhalter und Pumpenaufnahme eine kleine Powerbank an den Lenker geclipst. Damit käme ich wohl auf knapp 15h Laufzeit, was ich aber noch nicht ausgereizt habe.
Das Edge Explore kann beim Navigieren extern geladen werden, was ich nicht als selbstverständlich ansehen würde. Bei manchen meiner Lampen geht das nicht. Mit der Standard-Gummizug-Garmin-Halterung ist allerdings auf dem Vorbau montiert unter dem Navi nicht genug Platz, um selbst einen gewinkelten Micro-USB-B-Stecker unterzubringen. Ich habe daher eine alternative Halterung eines Drittherstellers montiert.

Mein größtes "Problem" mit dem Edge Explore ist, dass man zwar zeitgesteuerte Signale einstellen kann (z.B. alle N Minuten trinken), dass der Signalton aber nicht einstellbar ist. Es piepst dann genauso wie bei gewöhnlichen Navigationsanweisungen, was insbesondere auf bekannten Strecken dazu führt, dass ich so ein Signal schon mal ignoriere, weil ich gerade keine Navigationshilfe brauche.

Edit:
Routenplanung mache ich über den Bikerouter:
https://brouter.m11n.de

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von Tintom » 02.05.2022 09:41:53

Blackbox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.04.2022 12:20:01
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2022 18:10:08
Bei Navigation und Co. wird’s schwierig, da was zu entwerfen, das auch nur entfernt an ein billiges Smartphone mit passender App herankommt.
Da ich mich mit voller Absicht gegen Android, respektive das AOSP entschieden habe, würde ich gern dabei bleiben.
Bevor ich auf Android/Osmand umgestiegen bin habe ich Debiannavit benutzt. Ich kann mich nur nicht erinnern, ob es auch einen Modus für Fußgänger/Radfahrer hatte. Aber in die Richtung würde ich mal schauen.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von hikaru » 02.05.2022 10:10:05

Tintom hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.05.2022 09:41:53
Bevor ich auf Android/Osmand umgestiegen bin habe ich Debiannavit benutzt. Ich kann mich nur nicht erinnern, ob es auch einen Modus für Fußgänger/Radfahrer hatte. Aber in die Richtung würde ich mal schauen.
Ja, Navit hat beides ... irgendwie. Ich habe es auf meinem Nokia N900 benutzt, bevor ich mir das Garmin zugelegt habe, kann aber gerade beim Testen zwar das Radfahrer- und das Fußgänger-Profil im Menü sehen, aber nicht aktivieren. Früher ging beides.
Wirklich zur Navigation taugte es aber für mich nicht, einerseits weil es in der Standardkonfiguration keine (akustischen?) Anweisungen gab und ich mich nie genug mit der eher komplizierten Konfiguration beschäftigt habe um das zu ändern, und andererseits, weil es die teils fehlerhaften OSM-Metadaten sehr streng auslegt, und so manche Dinge (manchmal ganze Städte) nicht findet.
So habe ich es letztendlich nur als digtale Landkarte benutzt, ohne mich aktiv navigieren zu lassen.

Ich hatte eine Weile mit dem Gedanken gespielt, auf einem UMPC wie meinem GPD MicroPC mit Navit zu navigieren, es aber wieder verworfen, weil es mir sowohl in Software als auch in Hardware in der Praxis zu sperrig wäre.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von uname » 02.05.2022 15:00:50

hikaru hat geschrieben:Routenplanung mache ich über den Bikerouter:
https://brouter.m11n.de
Ich finde https://graphhopper.com/maps auch ganz gut.
Durch genug Zwischenpunkte kann man seine Radwege ziemlich gut planen.
Den "Weg" exportiere ich dann als Track und nicht als Route und folge dann dem Track.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von Blackbox » 04.05.2022 06:49:50

Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass es im Moment keinen brauchbaren Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem gibt, ich aber das Garmin Edge 530 präferiere, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, dass dieses Gerät später einmal von freier Software gut unterstützt werden könnte.
Bis dahin muss ich mit diesen - für mich - schlechten Kompromiss leben.

Was meint ihr?
Gibt es weitere Gerätevorschläge, die ihr empfehlen könnt, oder würdet?
Oder sogar interessante Projekte, die bisher noch keine Erwähnung fanden?
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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von hikaru » 04.05.2022 08:11:49

Blackbox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 06:49:50
Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass es im Moment keinen brauchbaren Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem gibt, ich aber das Garmin Edge 530 präferiere, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, dass dieses Gerät später einmal von freier Software gut unterstützt werden könnte.
Hast du eine Quelle, die dich vermuten lässt, dass auf dem 530 mal FLOSS laufen wird?
Ich stand seinerzeit vor der Wahl zwischen dem 530 und dem Explore und hatte mich letztendlich für das etwas größere Display zum niedrigeren Preis und gegen die Sensorenfähigkeit die ich nicht brauche entschieden.
Wäre das 530 FLOSS-fähig und das Explore nicht, dann wäre meine Entscheidung anders ausgefallen.
Blackbox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 06:49:50
Oder sogar interessante Projekte, die bisher noch keine Erwähnung fanden?
Mein Fazit vor zwei Jahren war, dass die beste FLOSS-Option ein 7"-Convertible wie z.B. das One Mix A1 wäre, auf dem man Debian mit Navit, Marble o.Ä. installiert und über eine selbstgebastelte Halterung an den Lenker flanscht.
Ich hatte das verworfen, weil ich bereits einen GPD MicroPC habe, der aber kein Convertible ist. Ein ähnliches Gerät von der Sorte wollte ich nicht haben und an meinem Lenker wäre dafür eh kein Platz.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von uname » 04.05.2022 08:47:22

@Blackbox
Vielleicht magst du noch mitteilen wofür du einen Fahrradcomputer überhaupt brauchst.

Du könntest ja auch ganz altmodisch Offline-Kartenmaterial verwenden.
Vor allen für z. B. Radtouren an Flüssen gibt es sehr gutes Material.
Zudem verfährt man sich am Fluss auch nicht so schnell. ;-)

Zur Unterstützung kannst du natürlich auch ganz altmodisch OSM-Karten ausdrucken.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_on_Paper


Dass auf dem von dir genannten Gerät irgendwann freie Software läuft, glaub ich nicht.
Falls du dich für ein Garmin entscheidest, solltest du dich für ein beliebiges Garmin deiner Wahl entscheiden.
Nach Hause telefonieren können die Geräte nicht und dein Auto (falls du eins hast) hat bestimmt auch proprietäre Software.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von hikaru » 04.05.2022 09:13:47

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 08:47:22
Du könntest ja auch ganz altmodisch Offline-Kartenmaterial verwenden.
Vor allen für z. B. Radtouren an Flüssen gibt es sehr gutes Material.
Zudem verfährt man sich am Fluss auch nicht so schnell. ;-)
Ah, das "Freizeitradler-Argument"! Fahr doch da lang, wo es schön ist! (Hier in der Variante: "... wo sich der Weg einfach finden lässt!").
Was, wenn ich nicht (in erster Linie) aus Spaß Rad fahre, sondern um von A nach B zu kommen, wobei weder A noch B frei wählbar sind?

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von uname » 04.05.2022 09:34:10

Daher wollte ich ja von Blackbox wissen, wofür er plötzlich nach Jahrzehnten einen Fahrradcomputer benötigt. Ging doch früher auch ohne. Zudem sieht man auch heute noch viele Fahrradfahrer mit Fahrradkarten. Auch sind heutzutage mindestens in Deutschland die Fahrradwege eigentlich recht gut ausgeschildert. Und wenn man doch mal den Weg nicht findet, kann man mal ein paar Personen fragen. So kommt man auch mal wieder ins Gespräch mit anderen Menschen. Ich nutze mein Smartphone auch eher nicht zum navigieren, sondern zum tracken der Wege. Die Wege selbst kenne ich eigentlich alle, da ich sie selbst in großen Teilen für OSM erfasst habe. ;-) Und seinerzeit als die OSM-Karten auf meinem Garmin Oregon (ohne Smartphone, ohne Google Maps, ...) noch unvollständig waren, bin ich trotzdem immer wieder gut wieder nach Hause gekommen. Zudem habe ich Orte gefunden, die ich gar nicht finden wollte. ;-)

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von hikaru » 04.05.2022 09:52:36

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 09:34:10
Daher wollte ich ja von Blackbox wissen, wofür er plötzlich nach Jahrzehnten einen Fahrradcomputer benötigt. Ging doch früher auch ohne. Zudem sieht man auch heute noch viele Fahrradfahrer mit Fahrradkarten.
Ja, dann stehst du aber wie bis vor 20 Jahren alle 5-10km rum und versuchst dich für den nächsten Abschnitt auf der analogen Karte zu orientieren. Das dauert zwar jeweils nur 5-10 Minuten, läppert sich aber.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 09:34:10
Auch sind heutzutage mindestens in Deutschland die Fahrradwege eigentlich recht gut ausgeschildert.
"Ausgeschilderte Radwege" - das ist wieder die Freizeitradler-Denke.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 09:34:10
Und wenn man doch mal den Weg nicht findet, kann man mal ein paar Personen fragen.
Wenn denn welche zu finden sind. In manchen Gegenden Deutschlands kannst du 10km oder mehr fahren, ohne einem Menschen zu begegnen.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 09:34:10
Und seinerzeit als die OSM-Karten auf meinem Garmin Oregon (ohne Smartphone, ohne Google Maps, ...) noch unvollständig waren, bin ich trotzdem immer wieder gut wieder nach Hause gekommen. Zudem habe ich Orte gefunden, die ich gar nicht finden wollte. ;-)
Wie gesagt, das funktioniert, wenn du nur aus Spaß an der Freude ohne Zeitdruck ziellos durch die Gegend fährst.
Wenn du aber von A nach B willst und dafür begrenzt Zeit hast, dann ist ein modernes Navi das weiß wo es lang geht enorm hilfreich.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von MSfree » 04.05.2022 10:29:42

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 09:52:36
In manchen Gegenden Deutschlands kannst du 10km oder mehr fahren, ohne einem Menschen zu begegnen.
Wo soll das sein? Hengasch vielleicht? :mrgreen:
In Deutschland kannst du im Schnitt nichtmal 5km fahren, ohne auf ein Dorf zu treffen.

BTT: mir fällt auch nur die recht hilflose Variante mit einem Raspberry, GPS-Modul, Touchscreen, Navit und einer sehr großen Powerbank ein. Handlicher als ein UMPC ist das jedenfalls nicht, vom Schuhschachteldesign und der nicht vorhandenen Wetterfestigkeit mal ganz abgesehen.

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von uname » 04.05.2022 10:40:44

hikaru hat geschrieben:... sondern um von A nach B zu kommen, wobei weder A noch B frei wählbar sind?
Viele wollen nicht einfach von A nach B fahren. Sie wollen einen Track abfahren. Selbst geplant oder vorgegeben.
Ich habe mal hier im Beispiel den Emsradweg gewählt. Viele andere GPX-Dateien erhält man nur nach vorheriger Anmeldung in irgendwelchen Portalen.

Emsradweg-GPX-Dateien:
Übersicht: https://www.emsradweg.de/emsradweg/info ... nloads.php
GPX-Datei: https://www.emsradweg.de/emsradweg-wAss ... e_2021.gpx

GPX-Datei dargestellt im Browser:
https://www.bernhard-gaul.de/gpxviewer/ ... e_2021.gpx
(URL für andere GPX-Tracks anpassbar, GPX-Tracks können auch direkt vom PC eingebunden werden)

Bei einem Navi bzw. einer Navigations-App auf dem Smartphone hat man dann genau diese Infos.
Wie man sieht geht der Weg auch mal von der Ems weg (vor allen bei der Quelle). Ein Routing direkt zum Emdener Außenhafen wäre nicht so toll. ;-)
(A: Quelle, B: Emden Außenhafen, der Track hat jedoch etwa 3000 Wegpunkte (ca. alle 100 Meter) und nicht nur zwei)

Für dieses Beispiel (Emsradweg) gibt es gute Bücher z. B. vom Verlag Esterbauer.
Auch könnte man OSM-Karten ausdrucken und dann den Weg einmalen.
Aber einfacher geht es natürlich mit einem Navi oder einer kostenlosen Navigations-App.
Ich verwende unter Android dafür OSMAnd mit Offline-OSM-Karten und eingebundenem GPX-Track.

@Blackbox
Was war nun noch dein Ziel?

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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von hikaru » 04.05.2022 11:16:17

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 10:29:42
In Deutschland kannst du im Schnitt nichtmal 5km fahren, ohne auf ein Dorf zu treffen.
Im Auto mag das stimmen. Da fährst du nämlich zwangsläufig auf mehr oder weniger großen Straßen, und die verbinden nun mal Dörfer und Städte.
Auf dem Rad sind aber Feld- und Waldwege oft die bessere Option. Da kommt auch alle 5km irgendwas, z.B. ein Gehöft oder auch mal eine kleine Gruppe Häuser, die man mit etwas Phantasie "Dorf" nennen könnte. Aber nur weil da etwas steht heißt das nicht, dass da auch Menschen (leicht) zu finden wären.
Und selbst wenn du Menschen findest, ist nach dem Weg fragen immer noch zeitaufwändiger als ein Navi (auch weil du mit Fehlweisungen rechnen musst). Im Auto fragst du dich auch nicht alle 5km ein Stück weiter, sondern hast entweder ein Navi oder fährst klassisch nach guter(!) Beschilderung. Genau diese Beschilderung fehlt aber für Radfahrer, oft auch auf touristisch ausgebauten Strecken.

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 10:40:44
Viele wollen nicht einfach von A nach B kommen. Sie wollen einen Track abfahren.
Und diese Leute könnten auch ohne Navi gut zurecht kommen, z.B. mit einem Roadbook.
Aber es missfällt mir, dass Radfahrer immer auf den Freizeitradler reduziert werden, so als würde es hier um nichts gehen. Betrachte das Rad als Verkehrsmittel, auch für Mittel- bis Langstrecke!
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 10:40:44
Ich habe mal hier im Beispiel den Emsradweg gewählt.
Das ist genau so eine Freizeitradlerstecke. Der Ems zu folgen ist einfach und die Infrastruktur ist gut ausgebaut.

Such dir einfach mal zwei beliebige Orte auf der Karte, die Luftlinie 50-100km voneinander entfernt sind, und dann überlege, wie du zwischen denen sinnvoll mit dem Rad navigierst! Dann stellst du schnell fest, dass das rein analog enormen Aufwand bei der Vorbereitung braucht, denn du musst so viel wie möglich entweder auswendig lernen oder in ein Roadbook überführen, denn die eigentlich zur Orientierung gedachte Straßenbeschilderung richtet sich an KFZ und ist für Radfahrer oft suboptiomal und an Radfahrer gerichtete Beschilderung richtet sich an Freizeitradler (und taugt oft nicht mal für die). Und du kannst diesen Aufwand mittels durchfragen unterwegs kaum kompensieren, denn dabei geht die Zeitplanung gegen den Baum und du musst ab einem gewissen Punkt nicht nur mit der Zeit selbst, sondern auch mit deinen Kräften und deiner Verpflegung haushalten.

uname
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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von uname » 04.05.2022 12:24:03

hikaru hat geschrieben:Such dir einfach mal zwei beliebige Orte auf der Karte, die Luftlinie 50-100km voneinander entfernt sind, und dann überlege, wie du zwischen denen sinnvoll mit dem Rad navigierst!
Gerne. Nehmen wir doch mal Osnabrück und Münster als die Städte des westfälischen Friedens. Nehmen wir mal an wir fahren nicht die Friedensroute. Es geht nur um die Verbindung der beiden Städte. Es funktioniert somit für beliebige Orte A und B.

Die Strecke würde ich im Internet (Browser) planen. Navis und mobile Navi-Apps sind mir viel zu ungeeignet dafür.
Zu Beginn starte ich mit zwei Wegpunkten (Bahnhöfe Osnabrück und Münster, da ich vielleicht mit der Bahn anreise und abreise):GraphHopper Osnabürck - Münster - 2 Wegpunkte.
Navigiert für Radfahrer habe ich angeklickt. Über Zwischenhalte (rechte Maustaste) würde ich den Weg natürlich optimieren (Sehenswürdigkeiten, schöne Wegstrecke, ...) und anschließend würde ich ihn als Route oder eher als Track als GPX exportieren (linker Teil der Webseite). Aufs Navi oder Smartphone laden und los gehts. Natürlich gibt es auch extra Navigationssoftware z. B. von Komoot. Auf einer Papierkarte würde ich den Weg einfach einmalen.

Ach ja. Und wenn ich von der Route/Track mal runter will (z. B. Übernachtung) kann ich immer noch zu einzelnen Wegpunkten navigieren, die ich mir am besten zuhause auch direkt gespeichert und aufs Navi bzw. Smartphone kopiert habe.

@Blackbox
Was war nun dein Anwendungsfall?

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hikaru
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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von hikaru » 04.05.2022 13:54:51

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 12:24:03
Gerne. Nehmen wir doch mal Osnabrück und Münster als die Städte des westfälischen Friedens. Nehmen wir mal an wir fahren nicht die Friedensroute. Es geht nur um die Verbindung der beiden Städte. Es funktioniert somit für beliebige Orte A und B.
Ok.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.05.2022 12:24:03
Aufs Navi oder Smartphone laden und los gehts.
Ich dachte, du wolltest ohne Navi fahren (wozu für mich auch eine Handi-App zählt). :? Erlaubt sind also nur Straßenschílder, analoge Karte, Roadbook*, und ggf. Durchfragen.

Ich kenne keine der beiden Städte und habe auch keine Vorstellung von der Umgebung. Ich muss mir also alles aufschreiben bzw. extra merken:
- Vom Bahnhof in Osnabrück in Richtung Südwesten starten ist einfach.
- Hinter der Bahnüberquerung nach Süden abiegen und über Sutthausen nach Holzhausen fahren kann ich mir noch merken - müsste ich aber vermutlich auch, denn mit dem KFZ, wofür vermutlich vorhandene Schilder gedacht sind, würde man schon anders aus Osnabrück rausfahren.
- Die erste echte Hilfe bräuchte ich vermutlich hinter Hagen, um die richtige Abzweigung zu finden um an Lengerich vorbei zu fahren (zur Erinnerung: Auf Straßenschilder ist kein Verlass!)
- Für das Zickzack zwischen Kattenvenne Coerde bräuchte ich weitere Hilfe um nicht irgendwo falsch abzubiegen.
- Ab Coerde reicht vermutlich die Beschilderung um zum Bahnhof in Münster zu finden.

Aber Bahnhöfe sind auch einfache Start- und Zielpunkte. Nimm z.B. beliebige Adressen in möglicherweise kleinen Nebenstraßen in diesen Städten, weil dort deine Unterkünfte sind! Ohne Ortskenntnisse findest du die nicht selbstständig, sondern nur mit Hilfsmitteln.
Osnabrück-Münster ist außerdem mit gut 50km eine eher kurze Strecke. Die kann man zu jeder Jahreszeit vollständig im Tageslicht fahren, wenn es der Zeitplan für den Tag hergibt. Lass uns das bis nach Bochum verlängern!** [1] Dann sind wir bei gut 120km, wofür ich mit dem Trekkingrad und etwas Gepäck 6-7h veranschlagen würde, was aber mangels Ortskenntnis auch zu wenig sein könnte. Dann sind wir im Winter schon in der Situation im Dunkeln fahren zu müssen, was analoge Wegfindung erschwert (Karte lesen nur mit Lampe, Straßenschilder möglicherweise schwer zu erkennen, auf dem Land generell schlechtere Orientierung anhand der Umgebung).

Nun mag so mancher einwenden: "Dann steig doch in die Bahn, wenn dein Plan nicht aufgeht!"
Ja, hier ginge das. Aber um mal ein anderes beliebiges Beispiel zu nehmen, das ich so selbst nicht kenne, wo ich aber die Umgebung gut genug einschätzen kann um ahnen zu können was mich erwartet, lass uns von Waren nach Stralsund [2] (115km, 6h) fahren! Hier ist nichts mit Bahn. Das muss also mit dem Rad klappen.

Schlüsselerlebnis, mir ein Navi zuzulegen war übrigens auf einer Zweitagestour von Magdeburg nach Hamburg, wo ich mich trotz Roadbook 5km hinter dem Bahnhof in Magdeburg verfahren habe, weil eine Straße gesperrt war. Zum Glück war ich nicht allein und mein Mitfahrer hatte sein Handy am Lenker.


*) Lässt sich für die Strecke vielleicht im Netz finden, allgemein sollten wir aber davon ausgehen, es selbst anfertigen zu müssen.
**) Kenne ich genauso wenig. Ich habe einfach die Strecke verlängert und irgendwo ins Ruhrgebiet geklickt.
[1] https://graphhopper.com/maps/?point=52. ... =Omniscale
[2] https://graphhopper.com/maps/?point=53. ... =Omniscale

uname
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Re: Fahrradcomputer mit Linux Betriebssystem

Beitrag von uname » 04.05.2022 14:12:25

Danke für die sehr ausführliche Beschreibung. Es hat Spaß gemacht deine Ausführungen zu lesen. Da denkt man ja fast man wäre die Strecke wirklich gefahren.

Noch mal zum Thema ganz ohne Navi und Navi-App:
Der Umgang nur mit Karten muss natürlich gelernt sein. Wichtig ist die Karte einzu-nord-en und den aktuellen Standort durch besondere Merkmale (Flüsse, Kirchen, Straßennamen, ...) oder geodätische Mechanismen ohne GPS zu ermitteln. Leider kenn ich mich mit Geodäsie wenig aus. Mein Wissen beschränkt sich auf geodätische Linien (tolles Video) und auf die Punkte, die die flache Erde widerlegen und somit auf einige Punkte der Geodäsie eingehen (Youtube Flo Plus).

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