Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

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ralli
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Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 07.05.2022 09:08:20

Hallo,

ich möchte heute mit Euch meine Erfahrungen mit Soundsystemen unter BSD und Linux teilen.

Vor einiger Zeit beschäftigte ich mich einige Jahre mit FreeBSD und OpenBSD. Das die Hardwareerkennung zu wünschen übrig ließ, ist ein offenes Geheimnis. Damals hatte ich noch einen Pentium 4. Der PC hatte natürlich einen Onboard Soundchip von Realtec. Der wurde aber nicht erkannt. Deshalb schaffte ich mir eine externe USB Soundkarte von Creative an. FreeBSD nutzt als natives Soundsystem OSS. Es funktioniert aber auch mit ALSA oder Pulseaudio. OpenBSD hingegen erkannte sofort den Onboard Soundchip. Die Klangqualität ist bei beiden OS zufriedenstellend, aber nicht wirklich gut.

Wird bei FreeBSD die Lautstärke im mittleren Bereich aufgedreht, so entsteht ein hohes, lautes Pfeifen wie eine Rückkopplung.

Zwischenzeitlich wechselte ich nicht nur den PC, weil der Pentium 4 doch in die Jahre gekommen war, sondern kehrte auch zu Debian zurück. In meinem jetzigen PC ist ein hochwertiges Motherboard verbaut mit einem 10 Kanal Via Soundchip on Board, der es auch mit höherwertigen Soundkarten aufnehmen kann. Als ich FreeBSD installierte, zerschoß mir das OS den Onboard Soundchip. Ich ging davon aus, das auch meine Wavemaster Aktivboxen Schaden genommen hatten und stellte sie in den Keller. Als Ersatz schaffte ich mirCreative Inspire T10 - 2.0 Desktop Lautsprecher (Stereo/AUX-IN/5 W RMS) an. Die Klangqualität war zufriedenstellen aber nicht gut. Deshalb kaufte ich mir eine
Sound Blaster Audigy Fx, es ist eine Soundkarte halber Bauhöhe mit der mächtigen SBX Pro Studio-Technologie unter der Haube. Sie verwandelt mein System im Handumdrehen in ein 5.1-Entertainmentsystem mit Surroundklang wie im Kino, der Filmen, Musik und Spielen den perfekten Schliff verleiht! Zusätzlich überzeugte mich bei der Sound Blaster Audigy Fx der hochwertige D/A-Wandler (24 Bit, 192 kHz bei der Wiedergabe), 106 dB Rauschabstand und einem 600-Ohm-Kopfhörerverstärker aus dem Highend-Segment zum Monitoring in Studioqualität.

Kurzum, die Klangqualität verbesserte sich überzeugend. Allerdings nur unter Linux, FreeBSD konnte damit wieder ein Mal nichts anfangen.

Unter Debian gab es, wenn ich mit dem Firefox surfte, erhebliche Störgeräusche, die ich nicht akzeptieren konnte und wollte. Also versuchte ich den Fehler einzukreisen. Deshalb kaufte ich mir eine weitere externe USB Soundkarte, weil die einen Ferritkern zum Abschirmen hatte. Allerdings nutzte der überhaupt nichts, die Störungen blieben bestehen. Zuerst dachte ich daran, das die interne Soundkarte zu nah an der Grafikkarte saß, wurde dann später aber eines besseren belehrt.

Zunächst kaufte ich mir gute abgeschirmte Kabel. Mittlerweile hatte ich mir eine mechanische Cherry Tastatur angeschafft, die über USB angeschlossen wurde. Dann recherchierte ich im Netz und erfuhr, das angeblich USB grundsätzich sehr störanfällig sein sollte. Da bei der Cherry Tastatur ein PS/2 Adapter beilag, schloß ich die Tastatur über PS/2 an. Und siehe da, wie ein Wunder waren die Störungen wie weggeblasen.

Jetzt benutze ich unter Debian 11 Bullseye die interne PCI Sound Blaster Audigy Fx, und benutze wieder meine Wavemaster MX3+ 2.1 Lautsprecher System (50 Watt) Aktiv-Boxen mit Subwoofer (30W), die, wie sich herausstellte, überhaupt keinen Schaden genommen hatten und noch hervorragend funktionierten.

Pipewire hebt das ganze nochmals auf eine andere Ebene.

Und nun? Warum berichte ich das? Darauf muß man ja erst mal kommen!!!!

Mein Fazit, grundsätzlich an den Boxen nicht sparen, eine Soundkarte muß nicht sehr teuer sein, meine Soundblaster Audigo FX kostete nur 49 € und immer abgeschirmte Kabel verwenden. Wenn es geht, USB vermeiden oder externes USB mit einem eigenen Netzteil verwenden.

Jetzt habe ich einen störungsfreien excellenten Klang, der mit jeder normalen HIFI Anlage mithalten kann.

So macht Musik wieder Freude, denn es ist kein Musik konsumieren, sonder ein Hörgenuß.

Es war mir ein Bedürfnis, das mal zu berichten. Wenn jemand noch weitere Tipps hat, immer her damit!

Grüße ralli
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DeletedUserReAsG

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 07.05.2022 09:17:28

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2022 09:08:20
Pipewire hebt das ganze nochmals auf eine andere Ebene.
Könntest du das näher ausführen? Nach meinem Verständnis hat die Wahl des Backends in dem Fall keine Auswirkung auf die Audioqualität. Vorausgesetzt natürlich, die Parameter sind gleich.

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ralli
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 07.05.2022 09:33:14

Nein kann ich nicht, ist subjektiv gefühlt, da hat jeder eine andere Wahrnehmung.
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 08.05.2022 07:40:08

Schon etwas seltsam, aber ich kann einfach nicht glauben, das ich unter tausenden der einzige bin, der Probleme mit Sound hatte. So exotisch ist meine Hardware nicht. Ehrlich gesagt, habe ich diesen Thread nicht aus Jux geschrieben, weil ich Langeweile habe. Benutzt Ihr abgeschirmte Kabel? Gibt es Probleme mit USB? Belaßt Ihr es bei Onboard Sound und reicht Euch das? Oder spielt die Klangqualität keine Rolle bei Euch? Oder bin ich einfach nur ein Pechvogel.

Gruß ralli
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DeletedUserReAsG

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.05.2022 08:01:00

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 07:40:08
Benutzt Ihr abgeschirmte Kabel? Gibt es Probleme mit USB? Belaßt Ihr es bei Onboard Sound und reicht Euch das? Oder spielt die Klangqualität keine Rolle bei Euch?
Mein Audiointerface hängt ein einem billigen, drei Meter langen USB-Kabel. Wichtig bei den Interfaces ist, dass es idealerweise nicht an einem weiteren Hub hängt (viele Rechner haben intern schon einen), weil’s da Timingprobleme geben kann, die sich unter Anderem als Störgeräusche äußern können. Abschirmung ist hingegen auf dem digitalen Teil der Leitungen, eben USB bis zum Interface, nicht so exorbitant wichtig, wenn man nicht gerade an ’nem EMS-verseuchten Ort (etwa direkt an einer elektrifizierten Bahnstrecke oder neben einem Umspannwerk oder neben einem Flughafenradar oder so) wohnt – und selbst da sind Störungen von außen eher unwahrscheinlich.

Auf der analogen Seite gehen hier normale Koax-Leitungen zum Verstärker – die sind prinzipbedingt recht störfest. Dennoch sollte man die so kurz wie möglich halten, denn wenn es zu Störgeräuschen aufgrund externer Einstrahlung kommt, dann auf dieser Strecke. Wenn man allen diesbezüglichen Problemen aus dem Weg gehen möchte, könnte man Interface und Verstärker via S/PDIF über etwa TOSLINK verbinden. Hätte gleich noch den Vorteil, dass die Sachen galvanisch getrennt sind, und man so garantiert kein Problem mit Brummschleifen hat. Allerdings muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass das Signal dann auch auf der Strecke digital ist, und der werbewirksam tolle DA-Wandler des Audiointerfaces dann gar nicht zum Tragen kommt.
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 07:40:08
Ehrlich gesagt, habe ich diesen Thread nicht aus Jux geschrieben, weil ich Langeweile habe.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen: wenn du eine Diskussion wünschst, solltest du den Eingangsbeitrag entsprechend verfassen. Der Eingangsbeitrag dieses Threads wirkt tatsächlich eher, als wäre es dir in erster Linie um das Schreiben gegangen: viele Worte, rhetorische Figuren und so, aber wenig konkrete Informationen.

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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von pferdefreund » 08.05.2022 10:18:48

Habe an einem IBM R52 Thinkpad eine Behringer Uac 222 USB Karte und daran uralte Grundig Monolith Aktivboxen. Ich verwende Jack wegen der Latenz und das Ganze läuft absolut störungsfrei mit einem Sound der einfach geil ist. Über diese Konstellation Radio Roks - einfach genial. Karte wurde übrigens problemlos erkannt. Player ist Audacious über snd-aloop nach Jack weil merkwürdigerweise das jackplugin von Audacious Störungen erzeugt. Über snd-aloop kristallklarer Klang und die Grundig haben auch einen geilen Bass. Sind ja erst knapp 40 Jahre alt.

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ralli
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 08.05.2022 14:12:38

pferdefreund hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 10:18:48
Habe an einem IBM R52 Thinkpad eine Behringer Uac 222 USB Karte und daran uralte Grundig Monolith Aktivboxen. Ich verwende Jack wegen der Latenz und das Ganze läuft absolut störungsfrei mit einem Sound der einfach geil ist. Über diese Konstellation Radio Roks - einfach genial. Karte wurde übrigens problemlos erkannt. Player ist Audacious über snd-aloop nach Jack weil merkwürdigerweise das jackplugin von Audacious Störungen erzeugt. Über snd-aloop kristallklarer Klang und die Grundig haben auch einen geilen Bass. Sind ja erst knapp 40 Jahre alt.
Hallo pferdefreund,

ja, das freut mich für Dich, von Behringer habe ich viel Gutes gehört. Mit Jack habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Stell Dir vor, ich habe hier ein uraltes Röhrenradio, das hat einen Klang wie von einem anderen Stern. Das waren noch Lautsprecher ....

Gruß ralli
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willy4711

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von willy4711 » 08.05.2022 15:33:18

pferdefreund hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 10:18:48
und daran uralte Grundig Monolith Aktivboxen
Lässt mich vor Ehrfurcht erstarren :THX: Welch sind es denn? Monolith 50 / 60 / 80 / 120 oder gar die Monolith 190 ?

Hatte mir mal ähnliches selbst gebaut : EVM 18B in 160 * 80 * 50 cm Bassgehäuse / Celestion Mittelton Hörner
und obendrauf je 2 x Isophon DKT110 Hochtonstrahler.

Betrieben wurde das ganze an einem 20W (!) Yamaha Verstärker. Damit konnte ich ne komplette Turnhalle beschallen :mrgreen:
Hat aber leider eine Hertha- Siegesfeier nicht überlebt ( Bass-Membram mutwillig zerstört, Horntreiber abgerissen.

Jetzt backe ich kleinere Brötchen, wenn auch nicht gerade billig:
USB---> TEAC UD-H01 --> Yamaha A-S1000 -----> FÖÖN Studio-Monitore mit Bass- Würfel.

Der TEAC UD-H01 ist dem Umstand geschuldet, dass in meinen Linux Anfangszeiten (KDE) es mir nicht gelang,
permanent meine M-Audio (intern) neben dem Nvidia-Zeugs und dem internen Audio Chip als default zu etablieren. Jedes mal herumfummeln hat mir dann irgendwann gereicht.
Ich habe es nie bereut,

Seitdem gibt es bei mir keinerlei Probleme mit dem Sound. Habe drei "Krachmacher" über PA in Betrieb:

Die o.A. Boxen,
BT- Kopfhörer via Avantree DG60 USB Bluetooth 5.0 Audio Adapter (Damit umgehe ich sämtliche Bluetooth Probleme)
Und die Monitor-Lautsprecher die als Eieruhr und sonstige Alarme fungieren.

Unter PA klappt das Umschalten usw. problemlos, wie es sein soll.
Mein Musikprogramm läuft dann allerdings unter ALSA direkt, schließlich will ich ja auch meine Hardware Möglichkeiten
ausnutzen, und nicht jedes mal down-samplen müssen.

Meine Kabelverbindungen sind möglichst kurz (Max. 1m), aber nichts extravagantes. Und schon gar nicht
sogenanntes audiophiles Zeugs.

Listening to: 'Mechelwind / Herbst' from 'The Bavarian Radio (BR) Recordings Vol. 1, 1975' by 'Aera' with JRiver Media Center 28

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ralli
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 08.05.2022 16:17:41

Hallo,

bin immer noch im Experimentiermodus. Hab PipeWire wegelassen und wieder auf JACK umgestellt. VLC mit JACK ein Klangerlebnis, keine Störungen, glasklarer Sound, besser geht es kaum.

Gruß ralli
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dasebastian
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von dasebastian » 08.05.2022 17:14:08

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 16:17:41
VLC mit JACK ein Klangerlebnis, keine Störungen, glasklarer Sound, besser geht es kaum.
Sag mal, macht es wirklich einen Unterschied, ob du ALSA, PULSE oder JACK oder was weiß ich verwendest?!

Ich habe hier nur ALSA am Laufen, verwende zum Hören meine Onboard Intel Soundkarte, fahre mit einer kleinen Klinke in meine Stereoanlage und ja, es ist glasklarer Sound ohne Störungen und wenn ich lauter drehe, dann rockt es.

Zum Aufnehmen verwende ich ein Scarlett 2i2, wähle es per Alsamixer an und nehme mit Audacity auf, und ja, auch hier: keine Störungen, Qualität kommt aufs Mikro/Instrument an...

Sollten die Unterschiede zwischen Pulse, Jack und Pipewire nicht eigentlich in der Einfachheit der Bedienung bzw. Latenzgeschichten bei Jack liegen?

willy4711

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von willy4711 » 08.05.2022 17:42:49

dasebastian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 17:14:08
Sollten die Unterschiede zwischen Pulse, Jack und Pipewire nicht eigentlich in der Einfachheit der Bedienung bzw. Latenzgeschichten bei Jack liegen?
Soweit ich Pipewire verstanden habe, ist es im Bezug auf Latenzen mit Jack wohl ebenbürtig.
Das spielt aber eh nur bei Aufnahmen und Mixen eine Rolle.
Wenn man nur Musik hört ist das alles gehupft wie gesprungen.

Wermutstropfen bei den drei Soundsystemen: Die Sampling Frequenz ist fest vorgegeben, bzw.
lässt sich manuell verstellen.

Automatisch - je nach Eingabemedium - ist das nur bei ALSA. Darum höre ich Musik auch in der Regel über ALSA. Da ich einen Haufen Stücke bis 192 kHz habe, schaltet dann mein USB- DAC einfach um, und gut ist.

Ich denke auch, dass "Klangerlebnis" bei @ralli wohl eher dem Erfolgserlebnis eines störungsfreien Betriebs geschuldet ist.

An einen Klangunterschied bei 41 oder 48 kHz via PA / Jack / Pipewire bei gleicher Umgebungs- Hardware glaube ich nicht. Wo soll der denn herkommen ?

dasebastian
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von dasebastian » 08.05.2022 17:51:18

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 17:42:49
Soweit ich Pipewire verstanden habe, ...
Scheint das nächste große Ding zu sein.
... Sampling Frequenz ist fest vorgegeben, bzw. lässt sich manuell verstellen.
Ah, ok. Danke!

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ralli
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 08.05.2022 17:52:18

dasebastian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 17:14:08
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 16:17:41
VLC mit JACK ein Klangerlebnis, keine Störungen, glasklarer Sound, besser geht es kaum.
Sag mal, macht es wirklich einen Unterschied, ob du ALSA, PULSE oder JACK oder was weiß ich verwendest?!

Ich habe hier nur ALSA am Laufen, verwende zum Hören meine Onboard Intel Soundkarte, fahre mit einer kleinen Klinke in meine Stereoanlage und ja, es ist glasklarer Sound ohne Störungen und wenn ich lauter drehe, dann rockt es.

Zum Aufnehmen verwende ich ein Scarlett 2i2, wähle es per Alsamixer an und nehme mit Audacity auf, und ja, auch hier: keine Störungen, Qualität kommt aufs Mikro/Instrument an...

Sollten die Unterschiede zwischen Pulse, Jack und Pipewire nicht eigentlich in der Einfachheit der Bedienung bzw. Latenzgeschichten bei Jack liegen?
Hallo @dasebastian,

als allererstes ist es mir wichtig, das ich auf keinen Fall einen Flameware entfachen möchte. Ich berichte hier von meinen ureigensten Erfahrungen. Ich denke nicht, das das zu Verallgemeinerungen berechtigt und diese Erfahrungen der Maßstab aller Dinge ist. Ob das überhaupt übertragbar ist, bezweifel ich stark.

Alles begann damit, das ich knacken, brummen und Störungen bei der Soundausgabe hatte, die nicht eindeutig einer Hard- oder Software zugeordnet werden konnten. Eins steht jedenfalls fest, bei identischer und gleicher Hardwareausstattung, war die Klangqualität unter FreeBSD, openBSD, Debian, openSUSE und Slackware völlig verschieden und die Bandbreite war von gerade noch ausreichend bis wirklich gut. Offensichtlich gibt es dann doch Unterschiede. Auch wenn die Störungen nicht bei allen OS gleich schlimm waren, so gab es auch die untragbare Situation, das es oft zu erheblichen Verzerrungen kam, wenn die Lautstärke ein Mittelmaß überstieg. Und das zusätzlich zu den Störungen. Das will man nicht wirklich. Die Ursache zu finden und den Fehler einzukreisen, war sehr anstrengend.

Als erste Maßnahme erwarb ich eine bessere Soundkarte, allerdings war der Klang besser, aber die Störungen waren trotzdem nicht weg. Dann bessere Aktivboxen mit dem gleichen Ergebnis. Vorab, ich bin kein Experte und weiß immer noch nicht, was es eigentlich war. Alles bewegt sich im Bereich der Vermutungen. Bei mir scheint generell USB etwas störanfällig zu sein, insbesondere meine mechanische Cherry Tastatur. Die habe ich dann auf PS/2 umgestellt, was schon mal eine wesentliche Besserung brachte. Zwei externe USB Soundkarten ausprobiert, eine gerade ausreichend, die andere höchstens befriedigend, aber beide genügten keinesfalls meinen Ansprüchen.

Zweite Maßnahme war, Kabel auszutauschen. Jetzt habe ich hochwertige abgeschirmte Kabel im Einsatz und bilde mir ein, das auch das zu einer Verbesserung führte.

PipeWire funktioniert gut, subjektiv ein besserer Klang. Aber jeder hat, wie ich bereits schrieb, eine andere Wahrnehmung.

Heute morgen habe ich dann auf JACK umgestellt und das VLC JACK Plugin nachinstalliert. Jetzt sind alle Störungen weg, auch wenn ich meine 50 W Boxen mit Subwoofer aufdrehe, gibt es nicht die geringste Verzerrungen. Soundkarte ist jetzt eine Creative Soundblaster Audigo FX, die hat ein gutes Preis/Leistungsverhältnis und zählt ganz sicher nicht zum oberen Preisegment.

Ich habe ein hochwertiges Motherboard, das neu vor einigen Jahren mal ca. 200 € kostete mit einem Onboard 10 Kanal Via Soundchip, der auch sehr guten Klang hatte. Leider hat mir FreBSD den zerschossen, als ich die Lautstärke aufdrehte. Das war auch der Grund, warum ich die Soundblaster kaufte.

Jetzt ist alles in Ordnung, warum das mit JACK am besten läuft, kann ich Dir nicht sagen, das können sicherlich @smutbert oder andere Sachkundige, ich bin da leider der verkehrte Ansprechpartner. Im professionellen Bereich schwören Studiomusiker jedenfalls auf JACK, und das wird ja gute Gründe haben.

Jedenfalls sind jetzt alle Probleme beseitigt, weil ich nicht aufgegeben habe. Mehr kann ich dazu nicht schreiben. Andere mögen andere Erfahrungen gemacht haben und das ist auch in Ordnung. Jetzt würde ich die Klangqualität als sehrgut qualifizieren.

Ich bin ein Musikliebhaber und habe den Anspruch, auf Klangreinheit und das möglichst ohne Störungen irgendwelcher Art.

Viele Grüße ralli
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von pferdefreund » 08.05.2022 18:00:39

Es sind die Grundig Monolith 60 3-Wege mit je 3 getrennten Verstärkern für Tief Mitte und Hochton. Einfach geil.
Was die alten Röhrenradios angeht - hatte ich auch mal geschenkt bekommen und selber repariert. Toller Klang und mit 2 Gardinenstangen als Dipol WDR 2 in Frankfurt auf UKW die Hitparade empfangen. Die Kisten - bei mir ein Siemens - hatten guten Klang und Empfang.
Zuletzt geändert von pferdefreund am 08.05.2022 18:05:08, insgesamt 1-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.05.2022 18:05:03

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 17:42:49
Automatisch - je nach Eingabemedium - ist das nur bei ALSA. Darum höre ich Musik auch in der Regel über ALSA.
Nein, das geht auch bei Pulse. Und ja, du hast das schon zweimal behauptet, beim zweiten Mal hab ich dann auf den ersten Thread verwiesen – möchtest du, dass ich es nochmal verlinke, oder suchst du es dir selbst raus und schreibst es auf einen Zettel, damit es nicht noch ein viertes Mal behauptet wird?
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 17:42:49
Soweit ich Pipewire verstanden habe, ist es im Bezug auf Latenzen mit Jack wohl ebenbürtig.
Soweit ich das verstanden habe, sind die Latenzen wie bei Pulse adaptiv, während sie bei Jack fix einstellbar sind.
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 17:52:18
Im professionellen Bereich schwören Studiomusiker jedenfalls auf JACK, und das wird ja gute Gründe haben.
Die Gründe sind die fixe Latenz, das einfache Routing der Signale und die Tatsache, dass die Software für den Bereich nunmal für Jack ausgelegt ist. Solange da kein Resampling im Spiel ist, hat das verwendete System auf die Ausgabequalität keinen Einfluss, sofern die sonstigen Parameter gleich sind. Wenn es mit einem System deutlich anders klingt, als mit einem Anderen, dann gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: bei einem ist die Konfiguration kaputt, oder es fällt in den Bereich der Psychoakustik – gibt ja auch Leute, die Lautsprecherkabel am Klang voneinander unterscheiden können wollen.
Zuletzt geändert von DeletedUserReAsG am 08.05.2022 18:10:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 08.05.2022 18:05:42

pferdefreund hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 18:00:39
Es sind die Grundig Monolith 60 3-Wege mit je 3 getrennten Verstärkern für Tief Mitte und Hochton. Einfach geil.
Hallo,

meine jetzigen Wavemaster Aktivboxen mit Subwoofer haben ebenfalls 3 getrennte Verstärker für Tief Mitte und Hochton. Ja das ist geil ....

Gruß ralli
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von pferdefreund » 08.05.2022 18:07:56

Bei Jack richtet sich die Latenz nach der Samplerate und bleibt dann konstant. Wenns der Rechner nicht mehr packt gibt es bufferoverruns und man hört es dann schon.

DeletedUserReAsG

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.05.2022 18:12:25

pferdefreund hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 18:07:56
Bei Jack richtet sich die Latenz nach der Samplerate und bleibt dann konstant.
Genauer gesagt ist sie das Produkt aus Samplerate und Buffer, wobei beides einstellbar ist.

willy4711

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von willy4711 » 08.05.2022 18:37:16

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 18:05:03
Nein, das geht auch bei Pulse. Und ja, du hast das schon zweimal behauptet, beim zweiten Mal hab ich dann auf den ersten Thread verwiesen – möchtest du, dass ich es nochmal verlinke,
Da wäre wirklich nett. Du weißt ja im Alter braucht man Unterstützung :roll:

Die Änderung in der /etc/pulse/daemon.conf

Code: Alles auswählen

avoid-resampling = yes
Bringt es jedenfalls nicht (via PA):

Code: Alles auswählen

$ cat /proc/asound/card1/pcm0p/sub0/hw_params
access: MMAP_INTERLEAVED
format: S16_LE
subformat: STD
channels: 2
rate: 44100 (44100/1)
period_size: 44100
buffer_size: 88200
Tatsächlich sieht es aber so aus (ALSA):

Code: Alles auswählen

cat /proc/asound/card1/pcm0p/sub0/hw_params
access: RW_INTERLEAVED
format: S24_3LE
subformat: STD
channels: 2
rate: 176400 (176400/1)
period_size: 17640
buffer_size: 88200

DeletedUserReAsG

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 08.05.2022 19:06:12

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 18:37:16
Du weißt ja im Alter braucht man Unterstützung
Eigentlich fühl ich mich grad eher veralbert von diesen krampfhaft erscheinenden Versuchen, Pulse als minderwertig hinzustellen. Such bitte selbst, wenn’s für dich von Bedeutung ist; ich hab auf das Getrolle keine Lust mehr – ist ja offensichtlich eh Zeitverschwendung. Pulse kann das Interface auf die Abtastfrequenz des Audiomaterials setzen. Isso. Jack kann’s nicht, btw.

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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von JTH » 08.05.2022 19:20:31

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2022 18:37:16
Da wäre wirklich nett. Du weißt ja im Alter braucht man Unterstützung :roll:
Ich zitiere mal frech einen gewissen Willy :wink: der dort das beschrieben hat, was niemand jetzt in diesem Thema tut:
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 02:51:17
Tatsächlich ----> alles wird durchgereicht :mrgreen: :mrgreen: :THX: :THX:
Zum vollen Beitrag geht's mit dem Pfeil neben dem Zitat.
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.

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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 09.05.2022 07:56:20

Die unendliche Geschichte ist noch nicht am Ende. USB->PS/2 funktioniert überhaupt nicht. Entweder kann ich plötzlich überhaupt nichts mehr eingeben, alles ist blockiert oder er verschluckt Buchstaben und und und ..... ob die Rückkehr zu USB Auswirkungen auf dem Sound hat, werde ich weiter testen.

Ich beobachte das weiter und wenn es noch Ungereimtheiten gibt, dann berichte ich.

Gruß ralli
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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 11.05.2022 17:29:48

Hab nun nach einer Neuinstallation PipeWire wegelassen und benutze JACK und VLC mit Jack Plugin. Nicht die geringste Störung und allerbester Klang, gleichermaßen verzerrungsfrei im unteren Lautstärkebereich sowie im oberen. So hab ich es mir vorgestellt. Geht doch ...

Gruß ralli
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DeletedUserReAsG

Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 11.05.2022 17:39:55

… und nun komme ich daher, und erzähle dir vom Qualitätsverlust durch Resampling bei vielen Quellen, weil Jack die Abtastfrequenz eben nicht adaptiv anpassen kann :mrgreen:

Die meisten Leute hören einen Qualitätsverlust durch dieses Resampling aber in der Regel nicht. Zumindest nicht, solange man ihnen nicht erzählt hat, dass das Resampling stattfindet. Aber im Gegensatz zu gewissen anderen Mythen im audiophilen Bereich ist dieser Aspekt belegbar.

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Re: Abenteuer Soundsysteme - wer weiß denn sowas?

Beitrag von ralli » 18.05.2022 10:04:58

Hallo,

so, die allerletzte Neuigkeit. Mein Onboard Audio Chip war nicht kaputt. Es lag wohl an einem Kabelbruch. Ich hatte mir ja ein neues abgeschirmtes gut verarbeitetes Kabel gekauft. Habe heute morgen die Soundblaster ausgebaut und das Kabel an die interne (Soundchip auf dem Motherboard) angeschlossen. Und siehe da, sofort erkannt und ein hervorragender Klang ohne jeglichen Störgeräusche. Ja der Fehler sitzt meistens vor dem Rechner .... aber anstatt 3 neue Karten und neue Boxen zu kaufen hätte ein neues Qualitätskabel gereicht. Ich hatte tatsächlich geglaubt, das durch ein verkehrtes anschließen eines Kabels der Soundchip auf dem Motherboard seinen Geist aufgegeben hätte. So kann man sich irren und sucht einen Schuldigen, den es garnicht gab.

Gruß ralli

Aber hinterher ist man immer schlauer und es gab ein echtes Happy End.

Ist Euch auch schon mal so was ähnliches passiert?
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

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